Jam in Lydian

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Nach der dorischen und der phrygischen Tonleiter ist nun die lydische dran.

Tonart ist C-lydisch, das heißt es ist alles wie in C-Dur, nur die 4 Stufe ist erhöht, sprich Fis statt F.

Die Akkorde sind pro Durchgang:

|: Cmaj7 / D D7 / Em / Am7 C :| 4 mal
|: Am7 / Bm7 / Cmaj7 / D7 :| 2 mal

4 Durchgänge gibt es und das Tempo ist 110 Bpm.

Mein Versuch, zwar nicht perfekt aber frischer habe ich es heute nicht mehr zusammengebracht:

Lydian Skarnikel.mp3


Und die Begleitung:

Lydian Mode - Backtrack.mp3
 
Eigenschaft
 
Hm, das klingt für mich, ganz ehrlich gesagt, quasi gar nicht nach lydisch sondern eher nach Em.

Gruß
Sascha
 
Hm, das klingt für mich, ganz ehrlich gesagt, quasi gar nicht nach lydisch sondern eher nach Em.

Gut, was mache ich falsch?

Mag sein, dass es daran liegt, dass ich einerseits den Cmaj7 verwende und mich gleichzeitig in das Melodie-Schema fallen habe lassen, das ohne C auskommt. BTW. ich mache das nicht als Vorführung, der Tonart, sondern um mich selbst den verschiedenen Tonarten näher zu bringen und anderen den Anstoß zu geben, dabei mitzumachen. Zweckdienliche Hinweise sind erbeten. ;)
 
Moin.

"Falsch" in dem Sinne halte ich für übertrieben. Aber unser westlich orientiertes Ohr tendiert anscheinend gerade bei den etwas "vage" gehaltenen Modes wie lydisch, phrygisch und lokrisch dazu, die "umzudeuten", speziell dann, wenn Akkordfolgen das zulassen bzw. auch in anderen (nicht-modalen) Zusammenhängen so auftauchen.
Und eine Akkordfolge wie C, D7, Em ist einfach in Rock-, Pop-, und weißdergeierwas Musik absoluter Standard - mit Em als Tonika. Auch für die zweite Zeile trifft das zu, obwohl das Em dort noch nicht einmal in Erscheinung tritt.
Vermutlich würde es sogar noch Ohren geben, die die Akkordfolge "umdeuten" würden, wenn man sie wirklich auf nur C und D7 beschränken würde, dann eben mit Tonika D, schlicht und ergreifend, weil uns so ein etwas bluesiges mixolydisch näher liegt als das "offenere" lydisch.

Wenn du dich an "reinem" lydisch probieren möchtest, empfehle ich vorerst mal mit einem Pedalbass zu arbeiten, in diesem Fall also C, und darüber abwechselnd einen C-Dur und D-Dur Dreiklang zu spielen.
Alternatov geht natürlich auch ein ganz schnöder Cmaj7/#11 Akkord, aber das wird dann gerne mal etwas zu statisch, finde ich.

Gruß
Sascha
 
also, ich hasse Ska … aber … ich habe heute auch bisschen über den Track gespielt und der Trick war (zumindest für mein Empfinden) e zu vermeiden. Denn sobald man damit anfängt sich auf dem e auszuruhen klingt's halt nach e Moll. Aber vielleicht empfinde nur ich das so. Ich weiß nicht. Ich werde auch mit dem track absolut nicht warm.

Hier mal ein, sagen wir, leicht jazziger Ausschnitt (hatte auch funkig drüber gespielt, aber das klang für mich nicht nach lydisch und irgendwie war es einfach Blasphemie ;)):


klingt halt langweilig :redface:
 
einfach Blasphemie ;))

Gibt es hier nicht. Erlaubt ist, was gut ist.

Zum Track: Klingt so ziemlich wie meine weiteren Versuche, da krampfhaft das Lydische hineinzubringen, indem ich um um c und f# herumeiere. :D
Also, wie du schreibst: nicht aufregend.

Aber wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht und wenn das was dabei herauskommt, nicht lydisch, sonder nur gut klingt, dann ist das auch ein Erfolg. :)

Mal sehen, ob mit einem anderen Begleitschema bessere Ergebnisse drin sind, wenn ja, lade ich eine alternative Version des BT hoch.
 
Steve Vai spielt doch sehr oft lydisch, oder?

(ich bin allerdings kein Fan von Instrumentalmusik und höre deswegen nicht gerade oft Vai, aber so habe ich es zumindest in Erinnerung)
 
Weiß nicht, ob Vai oft lydisch spielt, ich höre mir von ihm gar nichts an, ich kenne ihn nur von diversen Videos und den Zappas. :)

Gut ich habe die Kritik an dem Ska-Rhythmus aufgenommen, zumindest habe ich mir schon selbst Gedanken gemacht, ob das nicht zu hektisch ist.

Jedenfalls hier mein erneuter Versuch mit neuem Backingtrack:

Miles Smiles - Lytin.mp3

Wenn es immer noch nicht lydisch klingt, ist mir das aber auch wurscht. :D

Die Akkorde sind komplett gleich geblieben, das Tempo ebenfalls, er passt auch genau über den anderen. Was bisher gespielt worden ist, kann also auch mit der neuen Begleitspur ausgegeben werden:

Lydian Mode - Backtrack-Latin.mp3
 

hm, klingt meins lydisch? keine Ahnung, für mich eher B phrygisch :D

---------- Post hinzugefügt um 01:50:44 ---------- Letzter Beitrag war um 00:56:18 ----------

ich will den Thread jetzt nicht für den falschen Mode missbrauchen, aber ich kann mir nicht helfen, ich lande hier einfach eher auf phrygisch ;)
hier noch ein Beispiel, wo ich aber auch bewusst phrygisch gespielt habe:
 
Hi Miles, cool, dass du dir mal wieder die Mühe machst mit den modalen Backings! Zu diesem hier muss ich aber auch sagen, dass sich durch die vielen vielen Akkordwechsel der lydische Charakter schnell verabschiedet. Wir haben ganz viele Moll-Akkorde und Cmaj7 ist eher eine Seltenheit, für mich klingt es auch wie S.Franck sagte eher nach einer bekannten Wendung, die man kennt, als nach der Begleitung für ein modales Stück. Und Latin ist auch nicht gerade dafür bekannt, sich um das Lydische zu winden. Ich würde mich etwas mehr an deinem Namensvetter Miles Davis orientieren und gerade für das Modale nicht von Akkord zu Akkord jagen. Zum Dorischen passt der Latin-Anklang viel mehr. Grüße und gute Nacht und das :)
 

hm, klingt meins lydisch? keine Ahnung, für mich eher B phrygisch :D

Stimmt, aber für phrygisch habe ich auch einen Thread gestartet, kam nach dorisch und vor lydisch dran: https://www.musiker-board.de/jam-sessions-hp/410486-jam-phrygian.html


Ich würde mich etwas mehr an deinem Namensvetter Miles Davis orientieren und gerade für das Modale nicht von Akkord zu Akkord jagen. Zum Dorischen passt der Latin-Anklang viel mehr.
Zu meinen Anfängen bin ich schon einmal mit den modalen Tonarten in Berührung gekommen und da spielt man eben im Prinzip C-Dur zu allen Grundtönen. Da ist mir schon aufgefallen, dass es meist einfach nach C-Dur geklungen hat und habe das ganze bald als schöne Theorie aber praktisch eher unbrauchbar abgetan. :D

Mein gegewärtiger Versuch mich den Tonarten näherzubringen, hat für mich auch das Ziel, die Praxistauglichkeit herauszuarbeiten. Deshalb habe ich bewusst nicht geforscht, wie die Akkordfolge sein muss, bevor ich die Begleitung erstellt habe, sondern bin nach dem Motto vorgegangen, dass ein Grundton her muss, auf den ich ein paar Akkorde ausrichte, die streng innerhalb der Tonleiter bleiben. Weiters, wenn eine Akkordfolge nicht selbst schon nach der entsprechenden Tonart klingt, dann muss es doch möglich sein, über das was dazugespielt wird, die gewünschte Färbung zu erzielen.

Wenn jetzt also im vorliegenden Fall, die 4 Stufe, also hier das f# die einzige außergewöhnliche Note in der Tonart ist und obwohl ich f# gegen den Cmaj7 spiele und c gegen den D7, immer noch kein Hauch von lydisch zu hören ist, muss ich wohl kapitulieren und mich darauf einstellen, dass lydisch eher eine theoretische Sache oder lydische Stücke immer derselbe Song sind, nur mit vielen Strophen, wie es böse Zungen vom Reggae behaupten. :D

Gut, wie dem auch sei, ich werde wohl noch einen Versuch starten, aber wenn ich hier mit Jazz komme, bin ich sofort alleine auf weiter Flur, obwohl, abgesehen vom tapferen milamber sieht es auch so schon nicht überlaufen aus. Aber nur gegen einen Pedalton spielen oder gegen einen einzigen 5-schichtigen Akkord ist nicht zielführend, dass kann ich auch alleine machen und es klingt mit Sicherheit nicht so interessant, für andere. ;)

Jedenfalls vielen Dank für deine und S.Francks Hilfestellung, bringt die Sache etwas weiter.
 
ich hätte keine Probleme mit dem Jazz :). Allerdings kann ich kein Jazz spielen, aber ich kann ja so tun als ob :D.

Der Einwand mit vielen Moll Akkorden ist aber gut. Lydisch ist nunmal Dur. Wenn Du ein Lied in C Dur hast, aber andauernd Am spielst, dann klingts ja auch nicht nach ionisch.
 
Zu meinen Anfängen bin ich schon einmal mit den modalen Tonarten in Berührung gekommen und da spielt man eben im Prinzip C-Dur zu allen Grundtönen. Da ist mir schon aufgefallen, dass es meist einfach nach C-Dur geklungen hat und habe das ganze bald als schöne Theorie aber praktisch eher unbrauchbar abgetan. :D

Das liegt in den meisten Fällen daran, dass man dem Gehör nicht "abgewöhnt" hat, C-Dur zu hören. Deshalb macht es auch deutlich mehr Sinn, bspw. alle Modes über einen Grundton zu verinnerlichen (also C-ionisch, C-dorisch, etc.), als alle Modi einer Durtonleiter hintereinander zu üben.

Mein gegewärtiger Versuch mich den Tonarten näherzubringen, hat für mich auch das Ziel, die Praxistauglichkeit herauszuarbeiten. Deshalb habe ich bewusst nicht geforscht, wie die Akkordfolge sein muss, bevor ich die Begleitung erstellt habe, sondern bin nach dem Motto vorgegangen, dass ein Grundton her muss, auf den ich ein paar Akkorde ausrichte, die streng innerhalb der Tonleiter bleiben. Weiters, wenn eine Akkordfolge nicht selbst schon nach der entsprechenden Tonart klingt, dann muss es doch möglich sein, über das was dazugespielt wird, die gewünschte Färbung zu erzielen.
Das klappt eben nicht immer, weil unser Gehör bei gewissen Akkordfolgen zu sehr daran gewöhnt ist, die in einem anderen Kontext wahrzunehmen.

Wenn jetzt also im vorliegenden Fall, die 4 Stufe, also hier das f# die einzige außergewöhnliche Note in der Tonart ist und obwohl ich f# gegen den Cmaj7 spiele und c gegen den D7, immer noch kein Hauch von lydisch zu hören ist, muss ich wohl kapitulieren und mich darauf einstellen, dass lydisch eher eine theoretische Sache oder lydische Stücke immer derselbe Song sind
Nein, lydisch kann man sehr wohl "klarmachen", nur eben seltenst innerhalb irgendwelcher typischen Akkordfolgen. Lydisch ist sozusagen "modal at its best". Ich kann gerne mal ein Soundbeispiel posten.

Für mich ist es so, dass von den 7 Modes nur 4 tatsächlich in mehr oder minder "funktionsbezogenem" Kontext (also in Akkordfolgen, die wir tagtäglich vorfinden) benutzt werden: Ionisch, äolisch, dorisch und mixolydisch (bei Bedarf liefere ich auch dafür Beispiele). Lydisch kann man wie gesagt irgendwie klarmachen, aber es wird immer ziemlich modal klingen, selten funktional (ich mag lydisch an sich, nur kann man's irgendwie selten gebrauchen). Mit phrygisch verhält es sich ein wenig ähnlich, aber spätestens seit irgendwelchen Hardrock-Riffs a la "E, F" (meist als Powerchords gespielt), kennen auch unsere westlichen Ohren diesen Klang ein wenig. Lokrisch schließlich kommt als "stabiler" Mode schlicht und ergreifend gar nicht vor, jedenfalls kenne ich nicht eine Nummer, in der das der Fall wäre. Kann man über gewisse Konstrukte auch üben, aber macht im Prinzip null Sinn, da absolut praxisfern.

Soweit für jetzt, beste Grüße
Sascha
 
Hallo Miles, eine gute Idee, die verschiedenen Modes hier herzunehmen. Gefällt mir. Aber so wie Du das Pferd aufsattelst, kann man da drauf nicht im gewünschten Modus reiten!

Deshalb habe ich bewusst nicht geforscht, wie die Akkordfolge sein muss, bevor ich die Begleitung erstellt habe, sondern bin nach dem Motto vorgegangen, dass ein Grundton her muss, auf den ich ein paar Akkorde ausrichte, die streng innerhalb der Tonleiter bleiben.

So geht das nicht.

Und schon gar nicht bei Lydisch! Lydisch ist gleich wie Dur mit einer einzigen Abweichung, die Quarte wird erhöht (#4) zur übermäßigen Quarte. Das heißt, die Blue-Note aus dem Blues wird zum zentralen Element im lydischen Modus. Und die Blue-Note ist in der Tonleiter der unstabilste und für viele Ohren der disharmonischte Ton. Die große Quart lechzt förmlich nach Auflösung hin zu einem harmonischen Ton.

Darum musst Du lydisch unbedingt in der Akkordfolge vorgeben.

Weiters, wenn eine Akkordfolge nicht selbst schon nach der entsprechenden Tonart klingt, dann muss es doch möglich sein, über das was dazugespielt wird, die gewünschte Färbung zu erzielen.

Nein. Das geht schon deswegen nicht, weil Du - wenn Du Dich auf eine Tonleiter festlegst und konsequent über eine Akkordfolge spielst - diese Tonleiter über verschiedenen Akkorden jeweils einen verschiedenen Modus ergibt!

Wenn Du über jedem einzelnen Akkord lydisch klingen magst, musst Du bei jedem Akkordwechsel darauf achten, die große Quart über dem Akkordgrundton - bei jedem Akkord! - zu spielen.

Deine Akkordfolge klingt nicht lydisch. Also ist es eine echte Herausforderung, sie durch eine Improvisation lydisch klingen zu lassen.

So long
relact
 
relact: ich versteh kein Wort, aber schön, dass du mal wieder im Forum bist :D ;-)
 
@foxy: *danke* für die nette Wortmeldung!

@miles: wobei noch wichtig anzumerken wäre: egal dass es nicht lydisch klingt, das einzige worauf es ankommt ist, dass es gefällt! :D
 
saitentsauber, s. Link zum anderen Thread oben.

Gruß
Sascha
 
So geht das nicht.

Hi, habe ich inzwischen schon kapiert, aber auch, dass es gar keine lydische Akkordfolge gibt, zumindest keine die nicht langweilig wäre, oder doch?

Eine Möglichkeit wäre natürlich, über eine Folge von Dur-Akkorden, die jeweilige lydische Skala zu spielen, d.h. mit jedem Akkordwechsel kommt auch ein Tonartwechsel, klingt aber auch seltsam.

@miles: wobei noch wichtig anzumerken wäre: egal dass es nicht lydisch klingt, das einzige worauf es ankommt ist, dass es gefällt! :D

Und, tut es? ;)
 

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