Ist das Gewicht einer Gitarre ein Qualitätsmerkmal?

  • Ersteller Bowhunter
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.....kosten die bei einer einzelnen Saite viel Sustain ...
die einzigen gitarren, die bei mir ein sustain problem "hatten" waren die SGs.
die haben zuweilen dead spots. meiner beobachtung nach auf der G oder B saite, im Bereich bund 10-15.

geheilt habe ich das bei diesen gitarren durch etwas mehr gewicht an der kopfplatte.
ich habe bei allen SGs ein g-force stimmsystem nachgerüstet. dieser kleine kniff hat alle sustain probleme beseitigt.

nachteil ist natürlich, daß es erheblich gefährlicher ist, eine SG zu spielen, weil der neckdive größer wird und man eventuell von der bühne gezogen wird, wenn die gitarre dived.
 
Und mir ging es nicht darum, dass die Saite überhaupt gegen die Bünde schlägt, sondern darum, dass das erstmal zwei, drei Sekunden dauert (nach dem Anzupfen der Saite) - was den Eindruck vermitteln kann, dass die Schwingung bzw. Auslenkung der Saite größer wird (und nicht unmittelbar nach dem Anzupfen schon maximal groß ist). Da hätte ich mich eben gefragt, warum das so ist.
Du schlägst die Saite an, die Schwingung geht dann in Richtung Brücke und Sattel/Bund, prallt dort wieder ab, trifft sich irgendwo in der Mitte und pendelt sich bei einer bestimmten Frequenz ein (und prellt ständig weiterhin ab, verliert dabei Energie an die Luft/durch Wärme im Material selbst/über Brücke/Sattel/Bünde ans Holz). Daher dauert es etwas, bis der Ton "steht", dabei ändert sich die Auslenkung, wie DarkStar679 richtig beschreibt. Die Seite schwingt, im Querschnitt betrachtet, nicht gleichmäßig rund und diese Form kann wandern. Die stärkste Auslenkung ist dann nicht z.B. parallel zum Pickup und den Bünden (das wäre der Idealfall ohne Saitenprellen), sondern z.B. auch mal direkt zum Griffbrett und weg von der Gitarre. Beim Prellen auf die Bünde, was dadurch zwangsläufig erfolgt, ändert sich die Richtung der Auslenkung mit Sicherheit auch.
 
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Je mehr Worte, desto stimmt!
 
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bei der bestimmt nur die Saitenschwingung den Sound, der aus dem Amp kommt.

Ja, ABER ... das Konstrukt inkl. Holz bestimmt mit, wie die Saite schwingt ...

Es geht bei der Frage doch nicht darum was den Sound macht, sondern was das Element welches den Sound macht beeinflusst.

Gruß
Martin
 
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Ja, ABER ... das Konstrukt inkl. Holz bestimmt mit, wie die Saite schwingt ... Es geht bei der Frage doch nicht darum was den Sound macht, sondern was das Element welches den Sound macht beeinflusst.

Ist die Frage was alles die Saiten Schwingungen beeinflussen kann oder ist die Frage wie relevant ist es nachher für den Sound? Beeinflussen tut den Sound schon ein dickeres Plektrum, Anschlagstärke, Anschlagposition - ist das jetzt höher gewichtet als das Holz? Und wenn ja wieviel? Reden wir hier von 1% .... 2% .... 10%? Kleines Gedankenspiel, wenn wir auf einen sehr hohen Wert kommen: Man darf alles an der Gitarre ändern, Elektronik, Brücke, Sattel, Bünde, Tonabnehmer, Position der Tonabnehmer. Wieviel anders wird die Gitarre klingen wenn bei all den Parametern das Holz gleich bleibt? Sind es 3%? Oder etwas polemischer Ausgedrückt: Gib mir eine PRS ich stell sie dir so ein und löte sie dir so um das jede 100€ Gitarre besser klingt.
 
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Gib mir eine PRS ich stell sie dir so ein und löte sie dir so um das jede 100€ Gitarre besser klingt.

In wessen Spieler Hand :) ...

Paul (PRS) geht von ca. 20 Faktoren aus, die das Ergebnis beeinflussen. Jeder dieser Faktoren zieht vom möglichen Potential was ab.

Gruß
Martin
 
In wessen Spieler Hand :) ...
So dass selbst Hendrix sagen würde darauf kann ich nicht spielen :p.

Das Paul auf 20 Faktoren kommt wundert mich nicht, aber die Frage ist ja wieviel abgezogen wird. Bei 20 Faktoren, sind es immer 5 Prozent? Sind es 20 Faktoren am selben gitarren Typ? Heben sich die Faktoren vll gegenseitig, stehen also in Wechselwirkung? An welchem Verstärker, Lautsprecher sind die denn gültig? Was mich etwas stört ist das man als Giarrist sehr viel widersprüchlichen hört, vieles aus Erfahrung und wenn man genau hinschaut ist Ursache Wirkung dann häufig doch nicht so klar.

Ein funfact mal am Rande: Leo Fender hat damals seine Gitarren gar nicht nach dem verwendeten Holz beworben. Das steht stark im Kontrast zu dem was Gibson gemacht hat, bei ihnen findet man das verwendete Holz in den Anzeigen. Warum? Da kann man mutmaßen. Ted McCarty wollte Gibson damals als Traditionshersteller auftreteten, im Kontrast zu den Fender E-Gitarren, da deuten auch die Designs darauf hin und was auch über seine Zeit geschrieben wird. Man könnte also vermuten das exotische Hölzer zu diesem Traditionsgedanken untermauern oder Exklusivität vermitteln sollten. Und der Rest dürfte Stille Post Prinzip sein. Das sie wussten was sie Taten sieht man daran wie sie Les Paul + SG designt haben. Die Pickup Positionen schauen für mich nicht zufällig gewählt aus. Und ja hier sind beide trotz ähnlicher Konstruktion anders und so gewählt das die SG schärfer ausfällt in beiden Pickup Stellungen.
 
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Das Gewicht an sich ist nicht aussagekräftig: das BMI muss stimmen.
 
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und wenn man genau hinschaut ist Ursache Wirkung dann häufig doch nicht so klar.
Man schlägt eine Saite an und ein Ton kommt, basta. ;)

Mehr ist eigentilch nicht wirklich interessant. Außer man möchte Gitarren bauen, die von Natur aus, also konstruktionsbedingt, besser klingen als alle anderen. Als Spieler probiert man eine aus, wenn sie gefällt, auch der Ton und die Bandscheiben nicht Alarm geben, passt es.
 
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Ich bezweifle, dass irgendwer mit den Ohren Gitarren wiegen kann :mmmh:
 
Ich habe jetzt auch nicht die Kenntnisse, um das wirklich gut beurteilen zu können.

Was ich sagen kann:
Ich habe bereits leichte Gitarren gespielt, die ziemlich fett klingen und auch schwere Gitarren. Gefühlt waren die schweren etwas fetter, aber das kann so viele Gründe haben... Einbildung oder schlichtweg die Tatsache, dass viele konstruktionsbedingt fett klingende Gitarren auch einfach eher schwere Modelle sind (Les Paul, Full Size Explorer etc.)

Ich selbst habe eine Gibson 2016 Traditional T Les Paul, die absolut hervorragend klingt: fett aber überhaupt nicht matschig klingt. Sie ist aber wirklich ein Schwergewicht, 4,65 Kg bringt sie auf die Waage. Es ist halt unmöglich für mich zu sagen, wie sie klingen würde wenn das verwendete Holz von der gleichen Sorte gleich verarbeitet mit der gleichen Hardware klingen würde, wenn es einfach etwas leichter wäre (andere Struktur des Holzes, Grad der Trocknung?). Das wäre reine Spekulation.

Ich weiß, dass andere das weniger stört - es haben auch schon Freunde darauf gespielt. Und auch die fanden den klang super.

Das Gewicht ist gerade mit einem guten breiten Gurt nicht so schlimm, dass es gar nicht ginge. Es ist aber ein Nerv-Faktor.

Ich würde bei einer neuen Gitarre nie eine kaufen, die nicht gut klingt und auch nicht nur deshalb, weil sie sehr leicht ist. So herum wird kein Schuh daraus. Ich kann mir aber vorstellen, eine Gitarre die mir sonst sehr gut gefällt, nicht zu kaufen, weil sie mir einfach zu schwer ist. Das richtige Gewicht hängt aber auch sehr an der Ergonomie der Gitarre, was bei der einen zu schwer ist, kann bei der anderen noch ok sein.
 
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die einzigen gitarren, die bei mir ein sustain problem "hatten" waren die SGs.
die haben zuweilen dead spots. meiner beobachtung nach auf der G oder B saite, im Bereich bund 10-15.
Bei den Les Pauls meine ich explizit keine dead spots- Praktisch jede Tune-O-Matic (auch solche auf SG Modellen) resoniert durch die großen Toleranzen anders und das hat direkten Einfluß auf den Klang, auf die Saitenschwingung.
Bis heute habe ich leider keine SG besessen, lese aber immer wieder über die (legendären) Dead Spots dieses Modells. Es gibt aber auch Spieler, die behaupten, dass noch nie bei ihren SGs festgestellt zu haben.
Dass die Holzkonstruktion nur bei bestimmten Frequenzen das Sustain der Saite auslöscht, kann man sich zwar vorstellen, um das zu belegen müsste man trotzdem zuerst an der Brücke und den Bünden schauen, ob dort etwas nicht stimmt, z.B. aber auch, ob durch den flachen Halswinkel (im Vergleich zur Les Paul mit gewölbter Decke/TOM-Brücke) und evtl. zu niedriger Saitenlage, simples Saitenprellen zum Sustainverlust führen könnte.

Ja, ABER ... das Konstrukt inkl. Holz bestimmt mit, wie die Saite schwingt ...

Es geht bei der Frage doch nicht darum was den Sound macht, sondern was das Element welches den Sound macht beeinflusst.
Völlig richtig, die richtige Frage wäre: Was kann die Saite wie stark in was beeinflussen und weshalb- und da ist das Holz, solange es eine gewisse Stabilität/Härte aufweißt, bei der E-Gitarre ziemlich weit hinten. Ich gehe da konform mit dem, was Sele beschreibt, glaube aber auch, dass keiner von uns im Blindhörvergleich von vielleicht 10 baugleichen Gitarren einer aktuellen Serie, die schwereren oder leichteren am verstärkten Klang erkennen könnte.
 
Ich bezweifle, dass irgendwer mit den Ohren Gitarren wiegen kann :mmmh:

Alles eine Frage der richtigen Vorrichtung

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Brauchst nur noch einen kleinen Gurt zum Einhängen.

:D
 
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Das Gewicht ist gerade mit einem guten breiten Gurt nicht so schlimm, dass es gar nicht ginge. Es ist aber ein Nerv-Faktor.
Könnte es auch sein, dass ein Gitarrist mit gitarrengewichtsbedingten Rückenschmerzen schlechter spielt und entsprechend schlechter klingt?

Ich würde bei einer neuen Gitarre nie eine kaufen, die nicht gut klingt und auch nicht nur deshalb, weil sie sehr leicht ist.
Das wäre bei mir etwas anders, ich würde die Leichtere im Zweifel bevorzugen und die Ursache für den schlechteren Klang suchen. Dazu muss man allerdings die Tonabnehmerhöhe ändern und an den Trussrod, wie auch die Brücke ran. Das Blöde ist, ohne ein gutes Setup selbst zu machen, kann noch nicht einmal beurteilen, ob die Gitarre eine Gurke ist, z.B. weil manche Bünde nicht auf einer Höhe sind oder der Hals verdreht ist.
 
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Was kann die Saite wie stark in was beeinflussen und weshalb- und da ist das Holz, solange es eine gewisse Stabilität/Härte aufweißt, bei der E-Gitarre ziemlich weit hinten.

Für mich auch eine Frage des Genre … bist du permanent am Saite abdämpfen, wird das Holz und damit die Interaktion zur Schwingung des Konstrukt weniger relevant … Hat die Sache Zeit sich entfalten, wird es spannender.

Gruß
Martin
 
Du kannst es doch hier nicht in Quadratzentimeterbelastung wie bei einem Baustoff berechnen. Das eine Kilo mehr belastet/komprimiert ja die ganze spinokapuläre (Schulter-) Muskulatur beim Tragen in dem Bereich.

Ich merke den Unterschied sehr wohl, ob ich 2 Stunden eine (leichte) Strat oder eine (schwerere) Les Paul umhängen habe.
… das heißt spinoskapuläre Muskulatur ….und vergesst mir die Bandscheiben nicht:opa:
 
Grund: Weitere Fragen
Also :mampf: ein herrlicher Thread zum lesen! Danke an alle - ich hatte viel Spaß dabei.
Früher hieß es immer ne Paula unter 5kg kann nix und wenn du eine Saite anschlägst kannst du nach einer Stunde wiederkommen und sie klingt immer noch nach.
Jetzt sagt man leichtes Holz schwingt besser…?
Also am hilfreichsten fand ich den Beitrag von Bagotrix, der versucht hat, allgemeine Unterschiede zu nennen.
Was haltet Ihr denn von so leichten Hölzern wie Paulownia ( was das auch immer wirklich sein mag)?
Hatte mal im Laden eine Kaufmann Strat aus dem Holz- klang sehr gut…
 
Und ich dachte immer, ein gewisses Leid sei Voraussetzung für guten Blues. :D

Wenn man nicht mehr stehen kann, setzt man sich einfach hin:



Durfte man beim Blues immer schon:



:)

Eine Lucille hat übrigens so um die 4,5 kg. Das hat aber nichts damit zu tun, dass sie keine F-Löcher hat. Die ES-335-Typen sind allesamt schwer. Der Korpus ist groß und zum größten Teil mit dem sogenannten Sustain-Block gefüllt.
 
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