Fragen zu Intervalle und Akkordtypen

das soll ein b sein und nochmal ein b davor. Das heißt also ein h mit zwei b vorzeichen :D Doppelt vermindert.
Diesen Fall hatte ich in Beitrag #34 in der dritten Zeile angesprochen, bb plus kleiner Terz aufwärts ergibt ein deses, enharmonisch entspricht das dem c.

ist also eine verminderte Quart von d ein Bbb?
Eine verminderte Quart entspricht der großen Terz und definiert damit das Tongeschlecht.
Wikipedia führt einen Fall bei Bach an, wo die verminderte Quarte vorkommt. Ich bin bis dato davon ausgegangen, dass es diese Erniedrigung nicht gibt, wegen des Dur-Terz Problems.
http://de.wikipedia.org/wiki/Quarte

Vom d' abwärts führt eine verm. Quart zum b (4 Halbtonschritte: d' des', des' c, c h, h b).
Wenn Du d als "kleines d" meinst (klein ist eine Oktavbezeichung), wäre die Lösung B (großes B).
Vielleicht müsste es auch "ais" heißen, weil das Intervall d - a die reine Quart abwärts ist, die verminderte Quart wäre dann von oben kommend einen Halbton darüber. Da bin ich mir mit der korrekten Bezeichnung nicht sicher.

Eine verminderte Quint von d aufwärts führt zum as, abwärts zum gis. Die Töne sind enharmonsich gleich, weil der Tritonus die Oktav genau in der Hälfte teilt.

Wenn Du die notgedrungen kurzen Erläuterungen zu den Tonnamen und zu Intervallen nicht gut nachvollziehen kannst bzw. unserer Lücken füllen möchtest, könntest Du die Grundlagen in einer klassischen Harmonielehre nachlesen bzw. vertiefen.
Öfter werden dazu im Forum empfohlen:
http://www.mu-sig.de/theorie.htm
http://lehrklaenge.de/

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay. Die verminderte Quarte von d aufwärts ist dann aber ein ges. Das habe ich jetzt richtig verstanden, oder?

- - - aktualisiert - - -

Ich leite mir das immer etwas komisch her, komme jetzt aber auf das selbe Ergebnis wie du .
Also: wir sind beim (deutsche Schreibweise) bb, für die kleine Terz müssen wir drei Notenlinien hoch, sind also auf jeden Fall beim d.
Da die kleine Terz aber nur drei Halbtonschritte beinhaltet, müssen zwei bb vor das d um es sozusagen "auf das c zu verringern". ?
Danke. Ich werde mir die Seiten auf jeden Fall ansehen.

Dachte eigentlich, ich könnte das alles schon, habe mich aber scheinbar getäuscht. xD

- - - aktualisiert - - -

Ich versteh's, ich versteh's!
Logo. Also 5 Notenlinien hoch wäre ein a, allerdings hat ja die verminderte Quinte nur 6 HTS, das heißt wie sind beim as.
Umwerfend, langsam schnackelts. Danke.
 
Also: wir sind beim (deutsche Schreibweise) bb, für die kleine Terz müssen wir drei Notenlinien hoch,

"Notenlinien" finde ich als Anhaltspunkt für die Intervallbestimmung eher schwierig, ich könnte damit jedenfalls nicht rechnen.
Am einfachsten sind Diatonik und chromatische Alteration oder eben Halbtöne abzählen. Ich habe die Schritte in den Beispielen teilweise aufgemalt.
In Extremfällen wie "verm. Quart" :gruebel: müsste man dann noch wegen der richtigen Bezeichnung nachschlagen. Für meine Interessengebiete (Pop/Jazz) wären solche Betrachtungen wie "verm. Quarte" aber zu weit hergeholt.

Gruß Claus
 
Zitat von chaos.klaus

1 b9 b3 b11 b5 b13 b7

1 b9 #9 3 b5 b13 b7




Hallo,
nur kurze Zwischenfrage: Warum benutzt man hier eigentlich die Zahlen größer 7?, Also z. B. die 9 für die 2. Stufe und die 11 für die 4.? Bei Akkorden ist es mir klar, aber für Skalen?
Gruß


Ich glaube das wurde noch nicht beantwortet:
Skala und Akkord sind im Sinne der Akkord-Skalen-Theorie eigentlich das selbe. Wenn man auf der Skala Terzen hoch genug schichtet (2 Oktaven), dann bekommt man die ganze Skala heraus und hat unten die Akkordtöne stehen und oben die Tensions. Wenn man dann die Skala aber wieder linear aufschreibt, dann bekommt man die Zahlen so gemischt wie man das oben sieht.

1 3 5 7 9 11 13
1 9 3 11 5 13 7

Sinn der Übung ist, dass man die Skala so organisiert, dass man die harmonische Funktion der einzelnen Töne versteht.

"Notenlinien" finde ich als Anhaltspunkt für die Intervallbestimmung eher schwierig, ich könnte damit jedenfalls nicht rechnen.

Notenlinien und Zwischenräume repräsentieren doch die Töne der Stammtonleiter. Dementsprechend sind sie eigentlich die Anhaltspunkte zur Intervallbestimmung.

 
Ahh ok. Das heißt, immer wenn sus dabeisteht, ersetzt die 4 die 3, auch wenn es nicht explizit da steht? Danke!

Hi,

das stimmt nicht ganz, denn es gibt ja den sus2-Akkord, und den sus4-Akkord. Beim sus2 wird die Terz durch die Sekunde ersetzt, beim sus4 durch die Quart. Beide Akkorde können nacheinander in beiden möglichen Reihenfolgen als Vorhalt für den Dur-Dreiklang verwendet werden. Der sus2-Akkord ist sonst aber eher selten glaub ich.

Grüße
 
Dementsprechend sind sie eigentlich die Anhaltspunkte zur Intervallbestimmung.
Stimmt, wenn man Noten lesen gewohnt ist.
Aufgrund des Threads habe ich möglicherweise voreilig angenommen, dass es da bei MarMal eine Baustelle gibt, sorry. :redface:

Jedenfalls sieht man das Intervall prinzipiell natürlich schon im Notenbild:
eine Quart zeigt sich immer durch die Beziehung einer Note auf einer Notenlinie zu einer zwischen/auf/unter einer Notenlinie und umgekehrt.
Allgemein sind die ungeraden Intervalle (1, 3, 5, 7...) mit beiden Noten auf Notenlinien oder in Zwischenräumen bzw. über/unter Notenlinien und die "geraden" Intervalle (2, 4, 6...) mit dem Wechsel von Line und Zwischenraum verbunden.
Für den Oktavraum ohne Prim dargestellt, die Abbildung ist auch Link zu einer Vergrößerung:


d' (4<) als schrittweise Löung im Notensystem dargestellt:
Intervall nicht alteriert:
6g75-jd-9fe8.jpg


Mit der geforderten Alteration verminderte Quarte, wie sie MakeMusic Finale bei chromatischer Transposition des Ausgangstons darstellt:
aufwärts d' - ges', abwärts d' - ais (eingestrichenes d - kleines ais)
6g75-je-ca9c.jpg


Das legt die Idee nahe, dass die kostenlosen Demos von guten Notationsprogrammen für solche Aufgaben geduldige Übungspartner sind, an den Tip hatte ich noch gar nicht gedacht.


Beide Akkorde können nacheinander in beiden möglichen Reihenfolgen als Vorhalt für den Dur-Dreiklang verwendet werden.
Ein populäres Beispiel dafür liefern z.B. The Who - Pinball Wizard
http://cloud.freehandmusic.netdna-cdn.com/preview/530x4/abkco/abktppiwi.png
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=gpGegoE3Kik#t=19

Der Vorhalt ist sicher der ursprüngliche Zweck, seit etlichen Jahrzehnten gibt es aber noch weitere interessante Möglichkeiten für Sus-Akkorde:
http://de.wikipedia.org/wiki/Quartenharmonik
Auf die Rolle solcher Akkorde in der Modalität wird im Beitrag verwiesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Quartenharmonik#Online-Volltexte_zu_Spezialfragen

Der sus2-Akkord ist sonst aber eher selten glaub ich.
Dafür bekannt ist Andy Summers Anfang des Hits on The Police "Message In The Bottle"
https://www.youtube.com/watch?v=vCqmUrECcJI&feature=player_detailpage#t=197
Hier ist noch das Original, weil's so schön ist:
https://www.youtube.com/watch?v=MbXWrmQW-OE
Weitere Beispiele: http://en.wikipedia.org/wiki/Suspended_chord#Examples_in_popular_music

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Weil mir hier ja schon so viele Leute freundlich und bereitwillig geholfen haben, kann ich hier auch noch weitere Fragen stellen.
Niemand ist verpflichtet mir zu antworten, wenn ich nerve. :D
Aber freuen tue ich mich und mein Gehirn auch.

Also, zur Orientierung: Das sind die Musterklausuren für die Aufnahmeprüfung.


Einmal zur Gehörbildung:
http://www.ifm.hs-osnabrueck.de/uploads/media/Musterklausur_Pop_Gehoerbildung_06.pdf

Einmal zur Musiktheorie:
http://www.ifm.hs-osnabrueck.de/uploads/media/Musterklausur_Pop_Musiktheorie_06.pdf

Beginnen wir mit Gehörbildung, damit wir nicht durcheinander kommen.

1. -> Kein Problem.
2. -> Ein Problem, aber vollkommen klar, was man tun sollte, wenn man es kann.
3. -> Kein Problem.
4. -> ?! 1: D 2: m7 3: ü 4: v7 5: m 6: m7 7: D7 8: m6 (Habe ich das richtig verstanden, also die Aufgabe?)
5. -> Oh Gott, keine Ahnung, muss jemand fragen, brauche Erklärung, werde sterben.
6.-> Jibt et nischt.
7.-> siehe 2.

Musiktheorie:

1.-> Kein Problem.
2.-> Kein Problem.
3.-> Kein Problem.
4.-> Großes Problem. Ich verstehe gar nichts, versuchs trotzdem mal: 1: D (für D Durakkord?) 2: G (für G Durakkord?) 3: A7 4:??? 5: ?????
5.-> Kein Problem.
6.-> Äolisch? Ich bin mir nicht sicher, wie genau man da vorgeht. Die einzelnen Kirchentonarten kenne ich, weiß auch wo sie ihre Halbtonschritte haben.
Aber das passt nicht so ganz auf die einzelnen Reihen.
7.-> Großes Problem, ich habe es trotzdem versucht (muss da irgendwen fragen, der hier deutsch spricht und mir das persönlich erklärt :D)


Falls jemand letzte oder vorvorletzte Tipps für mich hat, bin ich glücklich. :)
 
Gehörbildung Frage 4 wird m.E. vorgespielt, Du müsstest die Akkorde dann erst durch Hören erkennen und aufschreiben/benennen.
Als Akkordsymbole sind das der Reihe nach D, Ebm7b5, E5+, Bdim, Fm, B6, D7, Am7b5 (B=dt.H)
...wenn ich mich nicht vertan habe... D:

Frage 5 verlangt eine Ausnotierung, das kann ich leider nicht nebenbei auf der Arbeit.
D-Dur, also I IIIm | IIm V7(mit Terz im Bass) | I V7 | Im6 V7sus | Iadd9
D/C -> Gm6 ist eine eingeschobene V-I in Moll, wenn ich nicht irre.
Funktion entsprechend Tonika, Tp, Sp, D, t, D, T

MuTh 4:
D, E/G, A7, C9, Bmmaj9 (Bminor major seven, B = dt. H)
E/G bedeutet E Dur mit G im Bass

Frage 5:
Phrygisch ist der dritte Modus in Dur und entspricht damit den Tönen von Bb Dur auf der dritten Stufe:
D Eb F G A Bb C D

Frage 6:
Äolisch kann es nicht sein, da eine große Septim notiert ist (A).
Moll am Anfang hast Du erkannt, gefolgt von der kleinen Sexte und einem Intervall der kl. Terz Gb - A = 3 Halbtonschritte.

Das alles ist typisch für Harmonisch Moll, also Bb harm. moll
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
So. Überstanden ;) Bin bis in die letzte Runde gekommen und musst nicht Blattsingen. Die Gehörbildung habe ich ordentlich verkackt, dafür die Theorie nicht. Jetzt heißts abwarten. Vielen Dank für eure Hilfe!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Hi ;)

Congrats! :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben