Individuelle, selbstgewickelte Pickup

  • Ersteller Ben zen Berg
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amateurWindingMachine.png


Danke :) Mit 'nem seltsamen Eigenbau. Eine Spule = 15 bis 20 Minuten Movement Meditation
 
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cool und aufrichtigen Respekt. Mehr handwound geht nicht und dann auch noch mit Zählwerk, perfekt. :great::great:
 
So, hier geht es mal wieder weiter: Ich plane gerade die Produktion von drei Six Coil Pick Ups.
Zwei Strat- und ein Tele-Bridge-Tonabnehmer.

prototyping.jpg

Die einzelnen Spulen sollen ein möglichst flaches und breites Format haben.
Damit alle Spulen paritätisch im intensiven Schwingungsbereich platziert werden, habe ich sie diagonal angeordnet.
 
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prototyping_2.jpg


Wenn ich mir die drei achtteiligen Bobbins in Polyamide ausdrucken lasse, kostet das mit Märchensteuer und Versand ca. 30 €.

Da Polyamide aber den Lötkolben fürchten (Das Zeug schmilzt dann wie Butter) möchte ich gerne eine Plattine einbauen.

prototyping_3.jpg

Für die Platine finde ich aber keinen Produzenten, der mir die drei Teile für einen akzeptablen Preis produziert.
Kennt jemand einen Anbierter für PCB Lasercut?
 
@GeorgeB, @Zisko, @Helmuth Lemme, @DerOnkel

Wie groß ist der Unterschied wenn zur Phasenauslöschung
a) der Strom in gleicher Richtung durch zwei gegensätzlich gewickelte Spulen fließt
b) der Strom gegenläufig durch zwei in gleicher Richtung gewickelte Spulen fließt?

polarity.jpg


Die elektrische Flußrichtung ist ja fluchtartig im rechten Winkel zur magnetischen Flußrichtung, also von innen nach außen.
 
Das ist vor allem eine Frage der Realisierung und der sich daraus ergebenden Kopplung.
Legst du beide Spulen planar aufeinander, wäre die linke Variante die "bessere". Dabei erhälst du dann aber natürlich auch größere Querkapazitäten.
 
sixCoils.jpg


@Bierschinken: Die Spulen werden verzahnt angeordnet. Schwarze und rote Spulen sind magnetisch gegensätzlich ausgerichtet. Alle Spulen werden in Serie geschaltet.
Der Strom fließt erst von innen nach außen durch alle roten Spulen und dann von außen nach innen durch alle schwarzen.
 
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Einen TA mit 6 Einzelspulen hab ich mir vor 20 Jahren auch mal gebaut. ich hab die Spulen aber nicht selbst gewickelt sondern aus einer
alten Platine ausgelötet. Funktioniert ganz gut, wie ich sie damals verschaltet habe weiß ich nicht mehr arbeitet schon lange in meiner alten
und selten gespielten Jolana Torrnado.
Ich weis aber nicht ob sich der Aufwand gegenüber einer oder zweier Spulen lohnt, die Induktivität ist abhängig von der Anzahl der Windungen,
egal ob 1 oder 6 Spulen.
 
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Warum so kompliziert wenn es doch einfach geht?

Ich mag Single Coils viel lieber als Humbucker. Am liebsten sind mir Jazzmaster PUs und P-90er. Ich hab in meiner Spiel-Umgebung aber reichlich Brum-Frequenzen, was dann - gerade bei meinen favorisierten Pick Ups - sehr nervt.

Ich suche also nach dem brumfreien Singel Coil Sound.

Von der Charakteristik klingt eine dünne/hohe Spule kalt, hart und höhenreich, eine weite/flache Spule (JM + P90) liefert dagegen viele Tiefmitten und hat nicht so harte Attack-Werte.
Mit meiner scatterwound Technik bekomme ich ca. 7200 Windungen auf ein Strat-PU, dann quillt es über und die Windungen springen von der Spule. Die Spule sieht dann schon sehr bauchig aus, und ich bekomme sie kaum noch ins Cover.
Wenn ich jetzt zwei Bobbins (1 x nord, 1 x süd) mit je drei Magneten wickle, habe ich ein Spulprofil, das 15 mm Hoch und maximal 2,6 mm Breit ist. Ich möchte aber ein flaches, weites Profil - Ein Strat Bridge PUs ist ja schon schrill genug...
Bei einem Strat-PU ist der maximal-Abstand zwischen zwei Magneten 5,2 mm, um diesen Maximalwert auszunutzen, müssen die Spulen aber untereinander angeordnet werden. Dann würden sie aber die magnetische Schwingung in unterschiedlicher Intensität einfangen. Damit das magnetische Schwingungsfeld aller Saiten paritätisch eingefangen werden kann, habe ich die Spulen für jeden Magneten einzeln konstruiert, deren Achse verdreht und verzahnt angeordnet.
Ich hoffe, das die gekippte Achse der Spulen die Attack-Werte nicht zu stark beeinflussen.

Es gibt drei Möglichkeiten zwei spulen in Serie zu Schalten:

polarity_2.png


Ich Glaube, das es falsch ist, die inneren Enden zu verbinden. Meines Wissens sollten bei gegenläufigen Spulen immer die inneren Enden zur Phase und Masse führen. Also müssten die kalten Enden mit einander kontaktiert werden.
Bei gleichlaufenden Spulen müssen aber das äußere Ende mit dem inneren Ende verbunden werden, damit der Fluss die Richtung bei behält.

Das ist aber alles nur zusammen gegoogeltes Wissen...
 
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Ooops, ich habe hier noch gar nicht über die Pick Ups für den StratoBASSter aus der Gitarren- und Bassbau Aktion 2018 berichtet:

total.jpg


Für diese S-Style Baritone mit 27" Mensur habe ich alle drei Tonabnehmer neu entwickelt bzw. die Bauform entscheidend verändert. Mit 3D- und Vektor-Programmen habe ich die Tonabnehmer entworfen.

pickguard.jpg


stratoBASSter-PUs.jpg

Flatwork.png


Anschließend habe ich die Teile bei einem Rapid Prototyping Service bestellt. Die Rahmen als 3D-Druck, die Flatworks als Laser Cuts.

pickguard_2.jpg


Für den Bridge-PU habe ich die Spule geteilt, eine Hälfte ist RWRP - damit's nicht brummt.

bridgePU.jpg

bridgePU_2.jpg


Die Spulen haben je 4.000 Windungen und je 1.55 KΩ Gleichstromwiderstand. Das klingt erschreckend wenig, hat mich aber nicht wirklich verunsichert, weil ja deutlich weniger Draht durchlaufen wird. käptnc hat's ja schon geschrieben:

die Induktivität ist abhängig von der Anzahl der Windungen

Ich habe es mit der Wicklung nicht übertrieben, weil ich einen höhenreichen Ton an der Brücke haben wollte.
 
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Ich will Dich nicht verunsichern, aber meine eigenen Experimente mit Splitcoils waren da nicht sehr ermutigend.

Höhenreich wird die Serienschaltung aus 2x 4000 Wicklungen sicher klingen, aber ich fürchte, der Output wird zu wünschen übrig lassen.
Ich bin mir da auch nicht so ganz sicher, warum die Splitcouls so output-schwach sind. Mir wurde aber von elektrotechnisch sehr versierter Seite versichert, dass der Output und die Induktivität eben nicht nur von der Anzahl der Wicklungen abhängig ist, sondern von der Länge des gewickelten Drahtes- somit auch von der Länge der Spule. Somit hätten Deine 2x 4000 etwas mehr Draht als ein normaler SC mit 4000 U, das wäre schon mal wenig.

Ich vergleiche es mal mit Lautsprecher-Schwingspulen: Die Antriebsstärke wird als BL in Teslameter [TM] angegeben. B ist die Magnetfeldstärke im Luftspalt in Tesla gemessen, L die Länge des Drahtes in Metern. Die Anzahl der Umdrehungen spielt da keine Rolle - nur die Länge. ;)

Dazu kommt, dass 2x 4000 Wicklungen nebeneinander und seriell verschaltet eben nicht wie eine kleine Spule mit 8000 oder eine normal lange mit 4000 wirkt, weil durch die Schwingung einer Saite nur ein magnetisches System angesprochen wird und somit nur eine der Teilspulen. Die 2. Spule hängt einfach nur noch als Last hintendran. Relevant für den Output ist also nicht die Summe beider Induktivitäten sondern eben nur eine.

Mir ist das zugegebenermaßen zu hoch und mit Induktivität hab' ich immer noch so mene Verständnisprobleme. Jedenfalls waren meine Splitcoils mit je 8000 Wicklungen 0,05er Draht auf segmentierten Ferrit-Klingen erschreckend output-schwach. Und ja - Phasenlage war korrekt.
Ich hatte von diesen Halbspulen sogar 4 ins Humbucker-Format gebracht und eingegossen, wodurch eine Serienschaltung aller 4 Spulen (je 8000) möglich war - der Output war immer noch mau.

Wegen dieser Geschichte bin ich dann vom Splitcoil endgültig weg und hin zu Sidewindern wenn es darum ging, etwas humbuckendes im SC-Format zu bauen. Die Sidewinder-Bauweise ist - wenn richtig angewendet - jedenfalls wesentlich effizienter. Als Effizienz betrachte ich das Verhältnis aus Höhe der Resonanzfrequenz und Output, weil die beiden Faktoren in der Regel gegeneinander laufen. Erhöht man das eine, verringert sich das andere.

Jetzt hoffe ich für Dich, dass ich da irgendwo einen Denkfehler habe oder aber der Output für Dich kein Problem darstellt. :great:
 
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Der Output eines Tonabnehners wird von der Menge an Kupferdraht beeinflusst.

Man kann das gerne in Wicklungen messen, wichtig ist aber der Gesamtwiederstand, der sich aus Querschnitt, Wiederstand und Länge des Drahtes zusammensetzt.

Bei Deiner Splitcoilwicklung hast Du also angenommen, es komme nur auf die Wicklungen an, und dabei den Gesamtwiederstand durch eine Halbierung der Wicklungen verringert. Eigentlich müsstest Du aber bei Splitcoils genauso viele Wicklungen pro Coil haben, wie auf einem normalen Singlecoil, nur eben in der Kabellänge pro Spule halbiert, nicht in der Anhahl der Wicklungen.
 
@MiLe: Die Gitarre ist schon spiel-fertig. Der Tele Spit Coil ist wahrlich kein Output-Monster, er ist aber auch nicht kläglich leise. Bridge- und Middle-PU werden wie beim JP-Bass verdrahtet, ich benutze den Tele Split Coil quasi als Höhenruder.
Der Middle-Pu sorgt für Wumms und mit dem Bridge-PU kann ich einen sehr drahtigen Sound beimischen.

preciCouple.jpg

resistance.jpg

preciCouple_1.jpg


Der Middle-PU orientiert sich an einem Preci Split Coil. Mangels Platz müssen die Magnete jedoch unter den Saiten positioniert werden. Die Spulen haben je 6.000 Windungen - auch hier ist eine der beiden Spulen humbucking RWRP.
Ich hätte die Spulen gerne weiter gewickelt, aber dann wäre der Unterschied zum Bridge-PU zu groß geworden. Zum Neuwickeln mit kleinerem Abstand zwischen den Flatworks hatte ich dann aber keine Lust. Der Unterschied im Spulen-Profil ist ja schon deutlich...
 
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Der Output eines Tonabnehners wird von der Menge an Kupferdraht beeinflusst.

Man kann das gerne in Wicklungen messen, wichtig ist aber der Gesamtwiederstand, der sich aus Querschnitt, Wiederstand und Länge des Drahtes zusammensetzt.

Sicher? Ich denke, es geht um die Induktivität der Spule, der Widerstand ist unvermeidliches Nebenprodukt.
Wenn ich eine Spule mit definierten Kern-Abmessungen mit einmal 0,05er und einmal mit 0,07er Draht wickle, beides Mal gleiche Wicklungszahl - dann hat die 0,05er Spule den doppelten Widerstand wie die andere.
Induktivität (Output) und Resonanzfrequenz (Wicklungskapazität) ändern sich dagegen kaum. Die Spule mit dem dickeren Draht dürfte aber eine etwas höhere Güte (Ausprägung/Überhöhung der Resonanzfrequenz) aufweisen.

Insofern ist der Widerstand eines Pickups das letzte, worauf ich schaue - leider wird oft nur gerade der von den Herstellern als Maß für Output und "Helligkeit" angegeben.
Aber so lange Faktoren wie Drahtstärke und Spulenabmessungen nicht angegeben sind, sagt er leider wenig aus.

@MiLe: Die Gitarre ist schon spiel-fertig. Der Tele Spit Coil ist wahrlich kein Output-Monster, er ist aber auch nicht kläglich leise. Bridge- und Middle-PU werden wie beim JP-Bass verdrahtet, ich benutze den Tele Split Coil quasi als Höhenruder.

Wenn es für Dich so passt, ist alles paletti. :great:
Es geht ja nicht um gut oder schlecht sondern nur um die Zusammenhänge. Im Zeitalter von gestackten Preamps, High-Gain-Monstern und Modelling-Amps mit quasi unbegrentem Gain wird der Output wohl eher überbewertet. Im Zeitalter der master-losen 100W-Tops war das wohl anders. :D
Ich denke auch, dass der Sound der rauskommt wesentlich wichtiger ist.
 
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Trotzdem wird der dickere Draht mit gleicher Wicklung anders klingen, Musik kann man leider nicht so simpel messen.
Der Wiederstand ist auch nur ein gutes Vergleichsmerkmal.

So oder so, Du hast den Draht nicht 50/50 aufgeteilt, sondern gevierelt. Mehr Wicklungen, mehr Output.

Ein PAF hat etwa 5000 Wicklungen pro Spule, ein P90 10000. Beide spielen Outputtechnisch in einer ähnlichen Liga..
 
Trotzdem wird der dickere Draht mit gleicher Wicklung anders klingen, Musik kann man leider nicht so simpel messen.
Der Wiederstand ist auch nur ein gutes Vergleichsmerkmal.

So oder so, Du hast den Draht nicht 50/50 aufgeteilt, sondern gevierelt. Mehr Wicklungen, mehr Output.

Ein PAF hat etwa 5000 Wicklungen pro Spule, ein P90 10000. Beide spielen Outputtechnisch in einer ähnlichen Liga..

Riesen-Unterschied zum Splitcoil: Beim PAF schwingt die Saite über beiden Spulen, beim Splitcoil nur über einer Hälfte :rolleyes:
Leg' mal die beiden PAF-Spulen nicht hintereinander sondern nebeneinander, dann sieht die Output-Welt gleich ganz anders aus.
 
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Riesen-Unterschied zum Splitcoil: Beim PAF schwingt die Saite über beiden Spulen, beim Splitcoil nur über einer Hälfte :rolleyes:
Leg' mal die beiden PAF-Spulen nicht hintereinander sondern nebeneinander, dann sieht die Output-Welt gleich ganz anders aus.
Dann müsstest Du ja noch mehr reinwickeln :gruebel:

Ich würd n Test glaub ich mit 1,2 machen, also wenn ich 5000 Wicklungen auf dem SC hätte, 6000 pro Splitspule. Immerhin hat man ja mehr draht durch das Schließen der Spule, und die beeinflussen sich nah wie vor gegenseitig, nur nicht so doll...
 
Bei einem Split Coil funktioniert die Spule, die sich nicht unter der Saite befindet, wie eine Dummy Coil - sie filtert die gleichen Frequenzen aus. Was an neuen Schwingungen dazu kommt, stammt - anders als beim Humbucker - von anderen Saiten. Bei gleicher Wicklung pro Spule nimmt ein Humbucker doppelt so viel Schwingungen als ein Split Coil auf. Das ist ein deutlich stärkeres Signal...
 
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Den Neck-PU habe ich aufwendiger Entwickelt und die Produktion war auch aufwendig. Bei der Konstruktion habe ich mich am Vox CoAxe orientiert.

coaxe_1.jpg


Anders als beim CoAxe habe ich als Basis keinen P-90 sondern einen Fender-like-Single-Coil genommen.

coaxe_3.jpg


Um die Polarität umzulenken wird ein ferromagnetisches U-Stahlprofil über die innere Spule gestülpt.

nachtarbeit.jpg


Zuerst wurden 6.000 links gedrehte Windungen Single Coil konform auf die Spule gewickelt. Anschließend wurde die Spule mit Isolierband geschützt, das U-Profil über gestülpt und erneut mit Isolierband umwickelt.
Dann wurde weitere 3.5000 Windungen in entgegengesetzter Richtung auf das U-Profil gewickelt.

coaxe_4.jpg


Leider habe ich bei der Produktion nicht genügend Obacht gegeben. Die innere Spule hat einen Gleichstromwiderstand von 4,6 KΩ, beide Spulen zusammen nur noch 1,78 KΩ Widerstand. Den gleichen Wert kann ich auch zwischen einem der Pole und dem Stahl-Profil messen. Also alles noch mal von vorne...

coaxe_5.jpg
 

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