Improvisation am Klavier, freies Spiel

  • Ersteller Bjoerni
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Es sind nur 5 Töne, 5 von einer Moll-, 5 von einer Dur-Pentatonik. Plus Verzierungstöne um "blue notes" zu erzeugen.
 
... Was bei fk @Bjoerni nicht zutrifft ... und bei den meisten Onlineschülern vermutlich auch nicht.
Dafür gibt es ja einen Backingtrack, bei dem der Bassist die Grundtöne spielt (den ich allerdings mangels ausgiebigen Suchens nicht gefunden habe).

1000044676.jpg

Hm ... und welche Scale soll das dann sein?
Das ist die Mixoenharmonicdouble-f-Scale! :evil:

"You might be wondering about the Mixo-Blues name? This is a hybrid scale that combines elements of three different scales in one: (1) the Major Blues scale (2) the Minor Blues scale, and (3) the Mixolydian scale. As with many hybrid concepts, naming conventions vary widely...."
Ich kannte die früher unter dem Namen Extended Blues Scale, und das hat mich in den 80ern schon verwirrt. Da fehlen genau 3 Noten bis zur chromatischen Tonleiter. Und ganz ehrlich, ich kriege auch diese 3 Töne noch so unter, daß es bluesig klingt. Das ist dann wohl die Super Extended Blues Scale. Aber das hilft ja nicht wirklich weiter. Gerade in einer Beginner Lesson sollte man meiner Ansicht nach genau darauf besonders intensiv eingehen. Den diese ganze Turnaround-Lesson lebt ja vor allem davon, wie gut die Licks klingen, und nicht (nur) davon, welche Akkorde man links spielt.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Es sind nur 5 Töne, 5 von einer Moll-, 5 von einer Dur-Pentatonik.
Schon klar. Der Grund, Moll- und Dur-Pentatonik zusammenzumixen, erschließt sich für mich aber trotzdem nicht. IrgendwelcheHybrid-Skalen ergeben für Anfänger null Sinn.

Aber letztlich ist @Claus wohl der einzige hier, der den Kurs etwas ausführlicher kennt, und der ist ja ganz zufrieden.
Für die Ziele, die @Bjoerni erreichen möchte, ist der Kurs wahrscheinlich nicht geeignet.
 
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Irgendwelche Hybrid-Skalen ergeben für Anfänger null Sinn.
Müssen sie auch nicht, das musikalische Hören und Nachspielen sowie Herumsprobieren anhand der Beispiele im Video offenbart doch sehr gut, wie unwichtig der Name für das Tonmaterial ist, wenn man mit Entdeckungsfreude anstatt "verkopft" an die Sache geht.

Dieser Quick Tip hat wie schon erwähnt die Einordnung "intermediate" und er wurde von Bjoern ausgegraben, der im Klavierspiel erfahren ist, nur nicht in der Improvisation und nicht in der Jazztheorie. Wer mag, findet im YT Kanal auch Videos mit geringeren Anforderungen.
Zum Lernen nach der Methode von Jonny May kann man durchaus in der Unterstufe des Klavierspiels sein, "Anfänger" müsste man vielleicht genauer definieren. Im Zusammenhang hatte ich an eine Anforderung vergleichbar Rupp Klavierschule Band 3 (besser 4) hingewiesen.
Schließlich sollen die Lektionen dazu diesen, sich auf das Ausprobieren zu konzentieren und dabei Spaß zu haben, nicht zur Verzweiflung führen, weil Rhythmik und Abläufe zu fortgeschritten sind.

Rootless Voicings sind essentiell im Jazz Piano, siehe Moehrke, Jazz Piano – Voicing Concepts.
So etwas muss man üben und wie @opa_albin hat man zum Zweck der Begleitung praktische Apps wie iReal Pro, Mapping Tonal Harmony Pro oder den Urvater Band In a Box.

Das weiß ich nicht, die Lektion heißt: Cocktail Piano for Beginners, deshalb nehme ich an, daß sie an Bar-Piano-Anfänger gerichtet ist. Natürlich, wer mit Bar-Piano anfangen will, muß schon sehr fortgeschrittene Kenntnisse in der Musiktheorie und eine langjährige Spielpraxis haben.
Sagen wir, mehrjährig ist von Vorteil, sonst hakt es an zu vielen Stellen.

Sinnvoll ist es bei theoretischem Interesse sicher auch, sich eine elementare Musiklehre zu gönnen (Nowak, Ziegenrücker). Weitere Literatur zur Jazztheorie setzt das eigentlich voraus, selbst wenn auf den ersten Seiten bei Null angefangen wird.

Gruß Claus
 
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Rootless Voicings sind essentiell im Jazz Piano
Je nachdem, was man unter "Cocktail Piano" oder "Barpiano" versteht ... also ob da mit Band oder ohne gespielt wird.
So etwas muss man üben
... wenn man es denn braucht. Da bin ich bei Börni nicht so sicher. Zum Improvisieren würde ich ihm erstmal eine linke Hand mit Basston empfehlen.

Aber wie gesagt, Björnie ist irgendwo in der Mitte in einen Kurs reingesprungen, wir wissen nicht, was vorher unterrichtet wurde, und ob Johnny May überhaupt den Anspruch hat, das "von Grund auf" zu unterrichten oder auch gewisse Dinge voraussetzt.

mit Entdeckungsfreude anstatt "verkopft" an die Sache geht.
Ich halte nichts von solchen Schwarz-Weiß-Darstellungen. Nur mit Entdeckungsfreude wird man kein Publikum erfreuen, genausowenig wie mit reiner Theorie. Und Kopfarbeit kann durchaus Freude machen.
Wenn schon Skalen, dann sollten die für den Schüler nachvollziehbar sein, um eine Übertragung aufs eigene Spiel zu ermöglichen. Ob das Beispiel abgesehen von dem Feler gelungen ist, muss man sich ja nicht streiten ;)

Die Frage wäre jetzt eher, ob der Kurs oder ein anderer für @Bjoerni geeignet ist. Das was er hier gezeigt hat, scheint mir zu jazzorientiert - in die Richtung wollte er vermutlich nicht.
Wenn, dann wäre ein Einstieg am Anfang eines Kurses sicherlich sinnvoll.

Wenn Jazz, dann würde ich aus eigener Anschauung die Bücher von Jeremy Siskind sehr empfehlen.

In Frage käme zB First Lessons in Piano Improv: A Basic Guide for Early Intermediate Pianists
This book is especially geared to the classically-trained late elementary/early intermediate pianist (and their teacher) who wants to grasp the basics of improv.
(laut Klappentext nicht direkt Jazz-orientier) oder das über Solo Jazz Piano.
(Er hat auch gute Videos auf youtube, wobei ich nicht geschaut habe, ob er auch einen fortlaufenden Kurs anbietet.)

Oder kennt Ihr Literatur, wo das "Arrangieren" für Klavier mehr in Richtung Schlager / Musical / American Songbook o.ä. erklärt wird?
 
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Schon klar. Der Grund, Moll- und Dur-Pentatonik zusammenzumixen, erschließt sich für mich aber trotzdem nicht. IrgendwelcheHybrid-Skalen ergeben für Anfänger null Sinn.
War für Bjoerni abschreckend (9 Töne), muss es aber nicht sein.

Nimmt man die Mollskala, klingt es sofort krass bluesig (schön zu hören bei Randy Crawford 2. Strophe "knocking on heaven's door" und outro Gesang), bleibt man bei Dur klingt es nach harmlosem honkey tonk a la "I like the flowers"

Ist wichtig zu erleben.

Wenn ich D moll Bluesskala spiele über

Sweet home Alabama

I like the Flowers in F

Another brick in the wall part 2


Wirkt sie jedesmal völlig anders.
 
Wirkt sie jedesmal völlig anders.

Wie etwas klingt, liegt nur zu einem geringen Teil an der Skala.
Der scale approach wird meinem Eindruck nach von vielen Leuten ziemlich überschätzt.
 
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Wie etwas klingt, liegt nur zu einem geringen Teil an der Skala.
Der scale approach wird meinem Eindruck nach von vielen Leuten ziemlich überschätzt.
Deshalb habe ich ja 3 unterschiedliche Kontexte aufgezählt.

Die Skala bleibt gleich, da kann es ja nicht an ihr liegen.
q. e. d.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann habe ich Dich falsch verstanden, bzw weiß ich nicht, was Du mit dem Post oben sagen wolltest ;)
 
Hallo @Bjoerni ,

allem musiktheoretischen Ansatz in Ehren, den ich hier sehr zu schätzen weiß und respektiere, aber was bedeutet für Dich, dass „es gut klingen“ und Dein „inneres Ohr es fühlen“ muss?

Ich bin - und das mag etwas wortklauberisch klingen - eher der Überzeugung, dass das Innere Ohr mehr „diktiert“ als fühlt. Letzteres tut meiner Ansicht nach die musikalische Wahrnehmung, also alles, was das Ich eines Menschen als klanglich ansprechend, gefühlerweckend, erschütternd, reizend und aufwühlend empfindet.

Ich selbst vermag aus meinem Werdegang zwar keine akademisch-musikologische Ausbildung hervorheben zu können und habe das Klavierspielen sehr gegenteilig: nämlich autodidaktisch und von Anfang an improvisierend „erlernt“. Im späteren Verlauf entstand erst das Verlangen, mir geliebte Stücke von Bartok, Khachaturian und Debussy nachspielen zu wollen, sodass es retrospektiv schwierig wurde, Grundlagen der Spieltechnik und des Notenlesens nachzuholen.

Jedoch bin ich nun bei Sätzen wie, dass die Improvisation Dir eine Mauer sei etwas irritiert, da diese ja kein Sperrgebiet, kein Verbot geschweigedenn etwas darstellt, was nach Maßstab funktionieren würde. Grundsätzlich vertrete ich hier die Deiner Erwartungshaltung gegenüberstehende Ansicht, dass Erwartungen eigentlich der Wahrsagerei und damit von Grund auf einem Willen zur Enttäuschung entsprechen. Eine wirklich freie Improvisation - und ich spreche hier nicht von Jazz-Gerüsten oder Sessions in definierter Abfolge - ist für mich dem Grunde nach ja etwas, was vorher nicht dagewesen ist und sich somit jedem Vergleich entzieht; daher gibt es darin keine Fehler oder etwas das es zu erreichen gilt, als die seelische Absicht, welche Stimmung Du als Musizierender dabei musikalisch/klanglich erreichen möchtest.
Mir gelingt es beispielsweise nicht wirklich gut, eine Musik zu affektieren, die ich gar nicht fühle und zu der mein Gemüt augenblicklich überhaupt nicht angetan ist, sondern mich immer nur danach zu richten, welche Melodie und musikalische Weise mich irgendwann gegenwärtig dazu veranlasst, mich überhaupt an ein Instrument zu setzen.
Dies könnten einfach musikalische Inhate und unausgereifte Ideen sein oder aber eben die Lust, ein bereits komponiertes Stück Musik wiedergeben zu wollen, das durchaus auch langsamer und anderes gespielt werden darf, als es vom Notenblatt vorgegeben ist, solange es mit Deinem Innenleben korreliert und nicht danach strebt, irgendetwas zum Anschein geben zu wollen. Denn dies verlangt ja grundsätzlich den Vergleich zu etwas anderem und führt somit zur Unzufriedenheit.

Ich finde es dahingehend so, als wolle man mit dem eigenen Kehlkopf irgendeine fremde Stimme imitieren: sie ist und bleibt eben nicht die eigene! Und tatsächlich bezweifle ich, dass es irgendjemanden gibt, der während der Improvisation nicht mit der eigenen Stimme spricht - dieser kehrt eigentlich immer wieder zu der ihm natureigenen Neigung und Erinnerung seiner selbst gesammelten und empfundenen Muster zurück, ganz ohne seine „Stimme“, sein „inneres Ohr“ oder sein eigenes Empfinden verstellen zu müssen - das eben macht ihn ja so einzigartig.

Wenn Du also beispielsweise mit etwas beginnst, hast Du dann bereits eine Stimmung im Kopfe oder nicht? Fällt es Dir leicht, eine so zu erreichende Stimmung tonal auf der Klaviatur wiederzufinden oder erwartest Du, dass die Hände dies automatenhaft schon von selbst hervorbringen?
Das würde mich interessieren.

Liebe Grüße
 
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Eine wirklich freie Improvisation - und ich spreche hier nicht von Jazz-Gerüsten oder Sessions in definierter Abfolge - ist für mich dem Grunde nach ja etwas, was vorher nicht dagewesen ist und sich somit jedem Vergleich entzieht; daher gibt es darin keine Fehler oder etwas das es zu erreichen gilt, als die seelische Absicht, welche Stimmung Du als Musizierender dabei musikalisch/klanglich erreichen möchtest.
Mal abgesehen davon, dass es @Bjoerni gar nicht um freie Improvisation ging ...

solange es mit Deinem Innenleben korreliert
Wenn das Klangergebnis eben nicht mit dem "Innenleben", also der angestrebten Klangvorstellung übereinstimmt, klingt es trotzdem "scheiße" ;)
Sicher kann man das nicht als "Fehler" im klassischen Sinne bezeichnen. Dafür ist es aber deutlich schwerer herauszufinden, wie es besser geht, weil man ja nicht auf dem Notenblatt nachgucken kann...

dass die Improvisation Dir eine Mauer sei etwas irritiert, da diese ja kein Sperrgebiet, kein Verbot geschweigedenn etwas darstellt, was nach Maßstab funktionieren würde.
Was mit "Improvisation" gemeint ist, kann sehr verschieden sein. Du meinst wohl damit freie Impro, viele denken an Jazz oder Blues (an Form gebunden), andere an Alte oder Neue Musik oder Free Jazz ... das muss man erstmal definieren, bevor man sinnvoll drüber reden kann. Teilweise gibt es sehr wohl Maßstäbe und Regeln, nach denen das funktioniert.
 
Was mit "Improvisation" gemeint ist, kann sehr verschieden sein
Da hast Du natürlich recht - ich hatte das Anliegen bloß so verstanden.

Davon abgesehen stellte ich vorhin fest, dass Bjoern derzeit ja gar nicht mehr aktiv mitredet. Mein Fehler.
 
ich hatte das Anliegen bloß so verstanden.
Das ging uns anfangs allen so ;)
habe das Klavierspielen sehr gegenteilig: nämlich autodidaktisch und von Anfang an improvisierend „erlernt“. Im späteren Verlauf ... schwierig wurde, Grundlagen der Spieltechnik und des Notenlesens nachzuholen.
Deinen Werdegang finde ich interessant.
Auch wenn es natürlich spekulativ ist - denkst Du denn, dass ein "klassischer" Klavierunterricht mit Spieltechnik Noten usw. für Dich besser gewesen wäre?
 
denkst Du denn, dass ein "klassischer" Klavierunterricht mit Spieltechnik Noten usw. für Dich besser gewesen wäre?
Das kann ich kaum beantworten; ich weiß nicht, wie sich Klavierunterricht gestaltet und gehe vernünftigerweise davon aus, dass es ebenso viele verschiedene Lernende wie Lehrende gibt. Ich kann nichts zur fehlenden Vermittlung von Spieltechniken sagen. Ich kann meine „Defizite“ (in Fingersatz, Struktur, Haltung, Notenlesen, Gelehrigkeit, Zielstrebigkeit) erkennen und davon ausgehen, dass sich diese durch eine gute Grundlagenvermittlung nicht ergeben hätten. Ich bin nicht wirklich in der Lage, anspruchsvolle Stücke strukturiert und mit eingägiger Methode zu lernen, stattdessen sitze ich monatelang immer mal wieder an einem Stück und versuche Übriggebliebenes zu beherrschen: das alles orientiert sich irrigerweise mehr am Gehör (ich kenne dieses und jenes Stück von dieser und jener Aufnahme) als am Diktat des Notenblatts. Ich wäre also möglicherweise gar nicht in der Lage, ein Stück reinweg nach Notenblatt zu spielen.

Kurzum: Ja.
 
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Müssen sie auch nicht, das musikalische Hören und Nachspielen sowie Herumsprobieren anhand der Beispiele im Video offenbart doch sehr gut, wie unwichtig der Name für das Tonmaterial ist, wenn man mit Entdeckungsfreude anstatt "verkopft" an die Sache geht.

An dieser Stelle stimme ich Dir zu. Ich denke, daß ein Interessent in diesem Video gleich erkennt, ob der Schwierigkeitsgrad für ihn geeignet ist. Dabei betrachte ich zwei Sachen:

  1. Die spielerische Anforderung. Vierklänge-Wechsel geht einem Anfänger nicht wirklich so gut von der Hand, als daß er sich dabei auf die rhythmische Übung der Linken konzentrieren könnte.
  2. Der musiktheoretische Hintergrund ist nicht unerheblich, gerade wenn mit "exotischen" Elementen gearbeitet wird.

Wird einer der beiden Punkte von dem Schüler sicher beherrscht, kann er auf seine Art mit dem Video arbeiten, seine Lücken gut füllen und seine Ideen ausprobieren.

Für mich war in dem Video viel theoretisches Neuland - die "seltsamen" Noten in den Akkorden, wie auch die "komische" Tonleiter mit 9 Tönen. Aber für die Lektion an sich war es nicht so wichtig. Ich weiß, was Akkorde sind - hier Vierklang aus den vorgelegten Noten. Und ich weiß, was eine Tonleiter ist - ein Notenvorrat, aus dem sich die Rechte bedient.
Damit kann ich die Übungen problemlos nachspielen und zuhören, welche musikalischen oder spielerischen Ideen diese Übungen in mir aufkommen lassen.

Aber wie gesagt, Björnie ist irgendwo in der Mitte in einen Kurs reingesprungen, wir wissen nicht, was vorher unterrichtet wurde, und ob Johnny May überhaupt den Anspruch hat, das "von Grund auf" zu unterrichten oder auch gewisse Dinge voraussetzt.

Ja, das hätte ich vorher erwähnen sollen. Mein Fehler.
Ich habe die Lektion für mich gewählt, weil ich den Unterricht von Jonny für hochwertig halte. Er bringt einem etwas bei (spielerisch wie theoretisch), er macht neugierig (ich habe anhand seiner Stichworte glühend interessiert an vielen stellen nachgeschlagen) und seine Lektion macht unheimlich Spaß. Du lernst buchstäblich spielend nicht nur neue Sachen, Du lernst auch Dich als Musiker kennen. Und das ist viel wert. :great:

Sicherlich wendet sich Jonny mit dieser Lektion nicht an 77-jährige Rentner, ich denke, daß seine Schüler eher 30-55 Jahre jünger sind, aber auch ein steinalter Schüler kann an seinen Lektionen Spaß haben.

Die Frage wäre jetzt eher, ob der Kurs oder ein anderer für @Bjoerni geeignet ist.

Ja, diese Frage stellt sich in der Tat. Warum sollte ich mich durch eine Jazz-Barpiano-Improvisation-Lektion kämpfen, und dazu noch in Englisch(!), wenn ich weder an Jazz noch an Barpiano interessiert bin?

Meine Intention ist nicht nur besser arrangieren und Klavier spielen. Für mich ist es auch wichtig zu erfahren, ob ich aus solchen YT-Lektionen effektiv lernen kann, und wie der Lehrer unterrichten sollte, damit ich in meinen Vorhaben mit Spaß weitere Fortschritte mache.
Jonny unterrichtet genau nach meinem Geschmack und auch nach meinen "pädagogischen" Bedürfnissen. Leider kann ich mit Jazz oder Barpiano nichts anfangen, aber es war für mich sehr lehrreich, einem solchen Klavierlehrer zuzuschauen und nach seinem Konzept wenigstens ein bißchen zu arbeiten. Mit anderen Worten: Jonny ist für mich ein Referenzlehrer im Bereich YT-Klavierunterricht, und an seinem Unterricht kann ich die anderen YT-Lehrer messen.

Gruß, Bjoern
 
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Schön formuliert, @Bjoerni .
aber auch ein steinalter Schüler kann an seinen Lektionen Spaß haben.
Spaß ist die Hauptsache! ;)

Was wäre denn zB ein Stück, was Du gern spielen willst, bzw schon spielst und noch verbessern möchtest?
Nur damit man Deine Stilrichtung so ungefähr einschätzen kann. Oder hatte ich das schonmal gefragt :unsure: bin auch nicht mehr der Jüngste ...
 
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Wenn Du also beispielsweise mit etwas beginnst, hast Du dann bereits eine Stimmung im Kopfe oder nicht? Fällt es Dir leicht, eine so zu erreichende Stimmung tonal auf der Klaviatur wiederzufinden oder erwartest Du, dass die Hände dies automatenhaft schon von selbst hervorbringen?
Das würde mich interessieren.

Wenn ich mich ans Klavier setze, habe ich entweder ein Notenblatt vor Augen oder eine bekannte Melodie "im Ohr" - also im Kopfe ohne Notenblatt. Die Stimmung ist unterschiedlich (melancholisch, nachdenklich, traurig, fröhlich, ausgelassen ...), und oft spiele ich (bekannte) Stücke, die dieser Stimmung entsprechen.
So gesehen, habe ich nie wirklich improvisiert, ich habe spontan bekannte Stücke oder Themen direkt am Klavier "arrangiert" und entweder als Begleitung zu meinem Gesang oder als Klaviersolo gespielt - herumprobiert, bis es meiner Vorstellung entsprach. Dabei weiche ich manchmal von der exakten Melodie etwas ab, oft füge etwas hinzu (Einleitung, Zwischenlauf, Überleitung usw.) oder lasse Teile weg.

Ich habe so viel (bekannte) Musik im Kopf, daß ich bei jedem Versuch, neue Melodien frei zu improvisieren, schon nach zwei-drei Tönen in irgendein (bekanntes) Thema rutsche, und seine Melodie ist dann das Diktat für mein Kontrollohr, ob das, was die Hände spielen, "gut" klingt oder nicht.

Gruß, Bjoern
 
Was wäre denn zB ein Stück, was Du gern spielen willst, bzw schon spielst und noch verbessern möchtest?

Mein Traum? Jedes Lied oder Thema, das mir gefällt, auf dem Klavier ohne Notenblatt nachzuspielen. Diesen Traum werde ich nie realisieren können, aber er ist immer noch ein starker Motor, der mich jeden Tag zum Klavier bewegt.
Wenn ich ein konkretes Stück spielen will, dann mache ich mich an die Arbeit - entweder kann ich etwas Brauchbares selbst arrangieren, und wenn es für mich zu schwierig ist, kaufe ich mir die Noten und spiele das Stück aus dem Notenblatt.
Natürlich ist viel Klassik dabei (Romantik), aber auch Musical (etwas aus West side story oder Das Phantom der Oper), das unerschöpfliche Kunstlied, französisches Chanson (Jacques Brel, Edith Piaf), ja, auch Weihnachtslieder. Ich bin da nicht so festgelegt. Wenn mir die Melodie längere Zeit im Kopf bleibt, ist es schon ein Zeichen, daß das Thema gespielt werden will.

Gruß, Bjoern
 
Wenn ich mich ans Klavier setze, habe ich entweder ein Notenblatt vor Augen oder eine bekannte Melodie "im Ohr" - also im Kopfe ohne Notenblatt. Die Stimmung ist unterschiedlich (melancholisch, nachdenklich, traurig, fröhlich, ausgelassen ...), und oft spiele ich (bekannte) Stücke, die dieser Stimmung entsprechen.
So gesehen, habe ich nie wirklich improvisiert, ich habe spontan bekannte Stücke oder Themen direkt am Klavier "arrangiert" und entweder als Begleitung zu meinem Gesang oder als Klaviersolo gespielt - herumprobiert, bis es meiner Vorstellung entsprach. Dabei weiche ich manchmal von der exakten Melodie etwas ab, oft füge etwas hinzu (Einleitung, Zwischenlauf, Überleitung usw.) oder lasse Teile weg.

Ich habe so viel (bekannte) Musik im Kopf, daß ich bei jedem Versuch, neue Melodien frei zu improvisieren, schon nach zwei-drei Tönen in irgendein (bekanntes) Thema rutsche, und seine Melodie ist dann das Diktat für mein Kontrollohr, ob das, was die Hände spielen, "gut" klingt oder nicht.

Gruß, Bjoern
Vielen Dank für Deine Rückmeldung!

Wenn es Dir gelingt, zu fremden Stücken eigene Variationen, Übergänge et cetera aus der Lamäng zu bilden, dann tust Du doch im Prinzip nichts geringeres, als zu improvisieren?

So, wie ich es lese, hast Du womöglich Schwierigkeiten, eigene Melodien zu komponieren, da Du Dich dabei zu sehr von populären Mustern verunsichern lässt.
Ich gehe hier sinngemäß mit Zoltan Kodaly: Das Ohr ist immer Sklave der Vergangenheit.

Hilft zwar nicht viel, jedoch denke ich, dass die historische Vielzahl bereits genutzter Tonabfolgen Dir nicht zwingend eine von Dir erdachte Musik vermiesen sollte und es Dir ja schließlich freisteht, diese so zu arrangieren, wie es Dir gefällt.

Ungeachtet dessen, dass es sich mit immer weiter steigender Entfaltung der Musik kaum vermeiden lässt, von Zeit zu Zeit kongruent zu etwas bereits dagewesenen zu spielen, ist der Verdacht eines „Covers“ sogar recht subjektiv:
Ein geschätzter Freund sagte einem meiner Stücke mal eine „Bruder-Jakob-Ähnlichkeit“ nach, für mich klang das Stück eher nach Vierteltonmusik von Wyschnegradsky.

Letztendlich hat auch niemand nach DeepBlue aufgehört Schach zu spielen..
 
Eine wirklich freie Improvisation - und ich spreche hier nicht von Jazz-Gerüsten oder Sessions in definierter Abfolge - ist für mich dem Grunde nach ja etwas, was vorher nicht dagewesen ist und sich somit jedem Vergleich entzieht

Es hat mich auch überrascht, daß die freie Improvisation häufig mit bestimmten Jazz-Strukturen arbeitet, daß man vorher in langen Übungen bestimmte Muster oder Tonfolgen für beide Hände intensiv trainiert, aber als Laie kann und will ich es nicht bewerten, und nehme es als Konvention hin. Nach meiner persönlichen Erfahrung mit "arrangieren" und Liedbegleitung muß ich zugeben, daß ich ohne eine intensive Übung von Tonfolgen, Strukturen und Mustern auf einer niedrigen Stufe langweiligen Spiels geblieben wäre.

Als ich mit Klavier (autodidaktisch) angefangen habe, war ich bereits 65 Jahre alt und hatte nie ein Musikinstrument gespielt. In der Kindheit hatte ich zwar viel und gut gesungen (in einigen Chören), so daß ich die Noten im Violinschlüssel flüssig lesen konnte, hatte Unmengen an Musik gehört, aber sonst war ich musiktheoretisch völlig ungebildet.
Auf dem Klavier wollte ich "nur" Liedbegleitung und kleine klassische Themen ohne Noten, nur nach dem Gehör spielen. Meine ersten "Begleitungen" waren nach dem Muster CAmFG(7), die Tonarten habe ich zwar variiert, ebenso auch die Begleitmuster in der Linken, aber sonst klang das alles eher dünn. In den ersten autodidaktischen Monaten hatte ich große Fortschritte gemacht, aber bereits im zweiten Jahr habe ich gemerkt, daß ich von dem CAmFG(7)-Muster keinen Schritt weiter bin.
Aus dieser Stagnation half mir der Unterricht in der Musikschule (klassisches Klavier), wo ich in etwa 6-7 Jahren ein buntes spielerisches Werkzeug in die Hände bekam. Obwohl in der Musikschule keine Liedbegleitung unterrichtet wurde, beginnt heute meine Liedbegleitung mit C6 Dm7 C G7sus4 und ich verwende wie selbstverständlich verminderte, übermäßige, maj-, sus-, add9- oder 7/#5 bzw. 7/b5-Akkorde. Heute ein Standard bei "allen" Klavier(hobby)spielern, aber ich wäre autodidaktisch auf diese Stufe nie gekommen. Tiefbegabt? Ängstlich? Was weiß ich. ¯\_(ツ)_/¯

Vermutlich gehörst Du zu den Glücklichen, die ihre Phantasie über die Tasten spazieren lassen, und die Hände schnappen sich ihre Tonfolgen und spielen. Das ist ein Geschenk. Und ich bewundere alle Musiker, die sich einfach ans Klavier setzen und wirklich frei spielen.

Das Ohr ist immer Sklave der Vergangenheit.

Manchmal führt das Ohr direkt ins Herz. Es gibt Lieder, die ich nicht zu Ende arrangieren (singen und spielen) kann, weil ich mittendrin die Stimme verliere und in Tränen ausbreche.

Gruß, Bjoern
 
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