Sodele,
ich weiß nicht warum, wieso und weshalb, aber der TSA5 flog bei mir immer unter dem Radar durch. Doch als er dann letztens beim großen T für 99 Euro verschleudert wurde, musste ich einfach zuschlagen. 5 Watt Combo, 6V6, 10", eingebauter Tubescreamer - da musste ich nicht lange nachdenken. Hintergrund war auch, dass mir mein 12" und 10" Cab im Wohnzimmer einfach zu groß und zu schwarz waren, wo doch sonst alles weiß / hell gehalten ist. Der TSA5 war damit günstiger als praktisch jedes bestückte 10" Cab und noch dazu passend, nämlich weiß.
Im Grundzustand klang der Amp etwas topfig - kein Wunder, da mit knapp über 30cm Kantenlänge dem eingebauten Celestion Tube 10 auch nur so eben Platz bietet. Den habe ich denn auch durch einen WGS Veteran 10 ersetzt um einen amerikanischeren Sound zu bekommen. Im TSA klingt der WGS im Vergleich zum Celestion praktisch gar nicht topfig. Der Tube 10 wechselte vorerst in das freigewordene Palmer 10" Cab, worin er sich dann auf einmal entfaltet und gar nicht mal schlecht klingt.
Bei den Röhren bin ich nach diversem Tüfteln bei einer JJ ECC803S und der Tung-Sol 6V6GT gelandet. Ab Werk waren Ruby-Tubes (also vorselektierte Shuguangs) verbaut, interessanterweise wurde der Amp durch eine JJ 6V6S deutlich leiser. Auf die Verzerrung im Normalbetrieb hat die Wahl der Vorstufenröhre praktisch keinen Einfluss, denn auch bei voll aufgedrehtem Volumen gehen weder Vor- noch Endstufe in die Zerre. Die kann man mit dem eingebauten Tubescreamer per Kippschalter / Footswitch (nicht im Lieferumfang) hinzuschalten. Er färbt nur ganz sachte, wenn man den Gain ganz herunterdreht, so kann man mit dem Volume des Tubescreamer die Gesamtlautstärke des STA nochmal erhöhen. Dreht man den Gain hoch kommt man über Crunch schnell bei ziemlich hartem Zeug an und es geht bis hin zu einem Fuzz-Ton.
Den internen Speakeranschluss habe ich abgezogen und betreibe den Speaker stattdessen über einen passenden Kabelsatz am externen Cab-Anschluss (8 Ohm). Über eine Kupplung kann ich den TSA5 so auch als Cab für einen anderen Amp nutzen - meist nutze ich meinen VHT Special Ultra 6 - und alles ist spurlos rückbaubar. So habe ich zum einen ein farblich passendes und denkbar kleines Cab fürs Wohnzimmer und einen super handlichen kleinen Röhrencombo zum eben mal wohin mitnehmen in einem. Als Footswitch um den Tubescreamer zu schalten benutze ich einfach den des VHT, den ich an ihm eh nicht nutze. Ggf. noch ein Delay-Pedal davor, die Gitarre umgeschnallt - und fertig ist das ultraportable Vollröhren-Gigset.
Da der verbaute Speaker einen geringen Wirkungsgrad hat und das kleine Gehäuse auch "schluckt" ist der TSA5 problemlos wohnzimmergeeignet.