A Serbian Film wird oft auf seine Gewalt und Perversion reduziert.
Ich habe den Film nur bis zu der Rape-Szene in der Zelle da durchgehalten und bis dahin war der Film für mich ganz eindeutig nichts weiter als eine Plattform für genau diese beiden Dinge.
Bei Hostel zB konnte man wenigstens noch die Absichten erkennen, auch wenn da wirklich alles schiefgegangen ist. Aber die Idee war halt cool und ich kaufe Eli Roth ab, dass er ne Story erzählen wollte. Er ist bloß einfach nicht der Hellste und findet anscheinend die kleinste Kleinigkeit schon eklig oder gruselig.
Bei A Serbian Film wirkten besagte Krassheiten einfach nicht wie Dinge, die organisch aus der Handlung oder aus sonstwas rauskamen, sondern der Rest wirkte wie drumherum gebastelt - ähnlich wie bei Sucker Punch mit der Zeitlupenaction.
War jedenfalls bisher der erste Film, den ich ausgemacht hab, weil er mich zutiefst angeekelt hat.
Darüber hinaus kann ich Jan Hamms Kritiken eh nicht nachvollziehen, zumindest die paar, die ich kenne. Ein Bekannter, der da zur Zeit Praktikant ist, meinte auch, der saugt sich eh das meiste aus den Fingern, würde aber immer noch was Ordentliches hinbekommen, was nah an der Wahrheit ist. Grob gesagt. Letzterem kann ich wie gesagt nicht beipflichten.
Kannst dir besser mal "Hatched" (uncut!!) ausleihen, richtig feiner Backwood Horror mit ordentlich Splatter.
Hatchet. ...
War etwas enttäuscht von dem. Wirkliches Gesplatter sieht man insgesamt vielleicht dreieinhalb Minuten, der Rest ist total langweilige Story und einfallslose Charaktere. Wenn es mal abging, dann war das richtig geil, aber es war mir viel zu selten. Kann sich von The Loved Ones (nur um mal ein prominentes Beispiel zu nennen, nicht, weil die Filme sich ach so ähnlich sind) mal ne Scheibe abschneiden (hihi), der wusste es immerhin den Zuschauer koninuierlich zu beschäftigen.
Ich guck ja gerade Harry Potter 7.
Daniel Radcliffs Schauspielleistung kann man auch gut und gerne als Horror bezeichnen.
Aber wieso das denn...
Ich finde die drei haben im Laufe des Franchise ihr Handwerk gelernt, auch Radcliffe. Fand gerade das schauspielerische Timing, vor allem was die Komik angeht, im siebten ziemlich cool. Zumindest findet jeder, den ich kenne, der die Bücher gelesen hat, den bisher am besten und auch so einfach gut.
Ich kann nur immer schwer beurteilen, ob ich das ganze nicht deutlich schlechter finden würde, wenn ich mit den Romanen nicht bereits vertraut wäre.
Bei Herr der Ringe ist mir das auch erst als ich jahrelang keinen Kontakt damit hatte, aufgefallen, dass ich die damals nur so abgefeiert habe, weil es mich eben an die Bücher erinnert hat, die ich nicht allzu lang vorher zum ersten mal gelesen hatte. Später habe ich dann bemerkt, dass das Drehbuch sehr oberflächlich ist. Finde sowieso, dass Fran Walsh ziemlich seelenlos und fas willkürlich abschreibt, wenn es um das Adaptieren bereits vorhandenen Materials geht. Sonst wäre ihr vielleicht auch aufgefallen, wie hirnrissig und behindert The Lovely Bones geworden ist. Den Film habe ich übrigens ausgemacht, weil ich mich in meinem Leben noch nicht so verarscht gefühlt habe.
Habe dann schlecht geschlafen und ihn am nächsten Tag zu Ende geguckt, war einfach zu neugierig.
@HEGER:
Martyrs sollte man so oder so gesehen haben, ob Horror oder nicht. Ist einfach ein genialer Film. Und auch nicht pur Horror.
Ich steh nur auf Sachen, die einem menschliche Abgründe Jenseits jeder Moral aufzeigen und einen über Grenzen hinweg führt.
Again. Martyrs.
Oder Funny Games. Wird zwar nicht als Horror kategorisiert, trifft aber diese Ansprüche. Ex-Drummer ebenfalls. Moment mal, irgendwann habe ich diese Liste schonmal angefangen...
Allerdings ist es mir ein komplettes Rätsel wie man genannte Dinge in sowas wie A Serbian Film auch nur ansatzweise entdecken kann.
Bei mir zieht sowas mit der Aussage "Ich mochte Transformers 2, weil ich meinen Alltag darin wiederentdeckt habe. Die Authentizität und der Tiefgang der Chraktere hat mich zutiefst berührt. Einfach ein Film zum Verlieben!" gleich.
Ich hatte eher das Gefühl, der Film zählt stichpunktartig menschliche Perversionen auf bzw. illustriert diese visuell. Dafür brauche ich keinen Spielfilm.