Ich versuche nur mithilfe der „Theorie“ die meisten fehlkäufe zu vermeiden
Sehe es nicht als Fehlkäufe an. Wir können beide das gleiche Equipment haben, ich kann damit zufrieden sein und du nicht. Weil wir anders spielen, einen anderen Geschmack haben und womöglich auch andere Sachen spielen. Du kommst also nicht drumherum, Sachen für dich persönlich anzuspielen und schauen ob es passt.
und mich inspirieren und beraten zu lassen.
Das ist OK. Mein Tipp: Versteife dich nicht auf bestimmte Modelle. Versuche eher die Funktionsweise von Pedalarten zu verstehen und wie man sie verwendet. Mit diesem Wissen kannst du dir "deine" Pedalarten zusammenstellen und dann kannst du das für dich geeignete Modell herausfinden. Das ist Pedalboarding und wie ein Pedalboard entsteht.
Wenn du das nicht willst, kaufe dir lieber einen auch günstigeren Multieffekt und teste erstmal die verschiedenen Effekte aus und die Reihenfolge wie du sie verwenden willst (es macht einen Unterschied ob du einen OD vor einem High Gain oder cleanen Amp verwendest). Mit diesem Wissen kannst du ebenso die Pedalarten festlegen die du dann verwenden willst und kannst dich auf die Suche nach Einzelpedalen machen.
Es ist nur sehr schwierig zu 100% etwas genaues zu erfassen da die Meinungen bekanntlich auseinander gehen und zb. die einen sagen Comp und EQ „ja„- die anderen „Nein“.
Genau. Daher suche erstmal nicht nach der Meinung die dir gefallen könnte sondern verstehe was ein Compressor und ein EQ machen. Wenn du das verstanden hast, kannst du dann entscheiden ob du diese Pedale brauchst.
Ein Kompressor verwende ich übrigens gerne wenn ich rhythmische und auch perkussive Begleitungen spielen will, z.B. Funk (James Brown, Sex Machine). Der Kompressor sorgt dafür, dass auch die leiseren Anschläge (gedämpft) gut gehört werden aber nimmt auch etwas Dynamik weg damit die Begleitung auf einem Lautstärkelevel bleibt und nicht zu laut raushaut. Ich kann aber einen Kompressor auch ganz anders verwenden: Ich pushe vorher das ganze Signal mit einem Booster (z.B. mit meinem Xotic XP Booster fast voll aufgedreht), um jedoch die zu vielen Bässe in den Griff zu bekommen, schalte ich einen Compressor hinterher (eingestellt mit wenig Effekt und nehme hierbei die Lautstärke auch zurück). Das ergibt einen singenden Sound mit Soustain auch bei Clean und leichtem Crunch. Wichtig ist das der Kompressor einen Blendregler (oder Mixregler hat) um selber zu bestimmen, wieviel Dry-Signal noch durchgehen soll.
EQ-Pedal könnte ich für folgendes verwenden: z.B. um verschiedene Kanäle eines Amps anzupassen wenn der Amp nur einen EQ hat. Oder um einen Amp (oder Pedal) anders klingen zu lassen, wobei der Grundsound des Amps schon passen sollte da dies die Basis ist für mich.
Das ist das was ich meine, versuche erstmal zu verstehen, wie du Pedale verwendest und nicht welche genau du kaufen sollst. Das kommt danach. Hilfreich ist es allerdings schon, wenn du ab und an ein neues Pedal ausprobierst und lernst was du damit anstellen kannst.
Zielgerichtet im Sinne einer kompletten Boardplanung kannst du nur arbeiten, wenn du dein Ziel kennst, d.h. welche Sounds soll dir dein Board ermöglichen. Das musst du vorher definieren sonst könnte ja jedes Pedal passen für irgendwas. Wenn du jedoch keine Erfahrung mit Pedalen hast, kannst du das alles nicht so genau wissen, daher mein erneuter Tipp: Fang erstmal mit einem Pedal an und siehe dann weiter, nehme dir dabei nur das Pedal vor, welches du am meisten glaubst zu benötigen.