Jepp, nur bei heutigen Mehrkernprozessoren und entsprechenden Arbeitsspeicher wirst du das kaum mitbekommen, es sei denn du hast Projekte mit x Spuren 50 und mehr.
Einzig Speicherplatzbedarf steigt bei größerer Samplerate, eben auch doppelt soviel bei 88,2 gegenüber 44,1.
Kommt drauf an ... für reines Abmischen braucht man auf jeden Fall weit weniger Arbeitsspeicher, als oft angenommen. Mit Reaper kann ich jedenfalls zwei große Mix Projekte mit mehreren 100MB Spuren und zig Plugins offen haben und wird in der Arbeitsspeicher Auslastung trotzdem teilweise noch von Firefox getoppt.
Das steigert sich mit 88,2 oder 96kHz Spuren auch nicht all zu viel. Da reichen meine 4GB noch locker.
Bei der CPU Last siehts nach meiner Erfahrung allerdings anders aus. Meinen 45nm 3GHz Quad-Core Xeon (Sockel 775 Mod) @3,6GHz bringe ich mit großen 44,1kHz Mix Projekten jedenfalls regelmäßig auf weit über 50% CPU Last. Wenn ich in mehreren KClip Instanzen dann mal auf 32x Oversampling gehe, wirds schon knapp.
Da ist dann kein 88,2kHz Echtzeit Mischen mehr möglich, schon gar nicht mit (halbwegs vernünftigem) Resampling.
Mal von Oversampling in Clippern abgesehen bin ich von hohen Sampleraten auch mittlerweile komplett weg. Hatte da früher viel experimentiert und finale Renderings zeitweise grundsätzlich in der doppelten Samplerate mit anschließendem Downsampling gemacht. Es klingt wirklich anders, das offenbart auch ein Differenzvergleich mit Phasendreher. Aber besser klingt es nicht wirklich ... eben nur anders. Mal vom hohen Rechenaufwand ganz abgesehen, fällt eben auch ein zweifaches Resampling an und das hat immer negative Klangeigenschaften.
Bei Aufnahmen jenseits 44,1 / 48kHz ähnlich ... doppelte Datenmenge (auch für ADAT Übertragungen o.ä. relevant). Hatte da auch mal Tests gemacht mit Hi-Hat Aufnahmen ... Hi-Hats sind so das Höhen-lastigste Instrument überhaupt, haben meistens extrem viel im erweiterten Höhenbereich.
Da es bei hohen Sampleraten ja schlicht und einfach nur um die Steilheit des Anti-Aliasing Filters geht, ist der Höhenbereich da besonders interessant ... und dennoch - nach anschließendem Resampling klangen die 44,1kHz Aufnahmen sogar besser, IMO.
Noch was zu 24 vs. 16bit:
Bei einem fertigen Master, das erst nach dem finalen Dither (als letzten Schritt in der Kette) auf 16bit quantisiert wurde, ist kein Unterschied zu hören. Bei meinen Masterings bleibt als Differenz nach dem Phasendreher sogar nur der Dither übrig, kein bisschen Quantisierungsrauchen (Analyzer machen so einen genauen Check möglich ...).
Wird das Audiofile allerdings weiter verarbeitet, sind 24bit immer besser. Das gilt auch fürs Konvertieren in lossy Formate wie MP3 oder AAC und Radio etc. ...
Es geht bei 24bit Aufnahmen also nicht nur um Dynamik- und Headroom Puffer.
Hatte auch das Konvertieren in MP3 nochmal getestet. Encodiert man von 24 statt 16bit offenbart der Phasendreher signikante Unterschiede. Und mit der 24bit Quelle klingt MP3 bei jeder Bitrate besser, detailierter und angenehmer (getestet hatte ich 320 und 128kbps). So zumindest mein Eindruck.