HiFi hat eigentlich nicht viel mit der Musikproduktion oder gar Recording zu tun, sondern mit den Qualitätsmerkmalen der Wiedergabe-Geräte. Dazu kommt noch, dass HiFi - Normen heute gar keine wirkliche Rolle mehr spielen. Ist auch logisch, da HifI meine ich aus den 60er Jahren stammt, da war eine solche Abgrenzung sinnvoll und nötig.
Heute übertreffen die allermeisten Wiedergabe-Geräte die HiFi-Normen bei weitem.
Daß die allermeisten Wiedergabe Geräte heute die HiFi Normen bei weitem übertreffen glaube ich absolut nicht !!!
Die HiFi Norm 45500 war eine Qualitätsnorm die gewisse Mindeststandards hauptsächlich für Wiedergabe-Geräte festlegte. Wenn ein Gerät diese Norm erfüllen sollte so mußte es alle (!) Merkmale dieser Norm erfüllen und nicht nur einige. Die Merkmale waren so festgelegt daß sie einen gewissen Mindest Standard verlangten, der eine vernünftige Qualität bei der Wiedergabe ermöglichte.
Beispiel für die Messung von Bandmaschinen:
http://www.theimann.com/Analog/Misc_Tech/Mess_TB/Teil2.html
Eine Angabe 40 bis 16000 Hz für den Frequenzgang eines Verstärkers bedeutete auch ein gewisses Toleranzfeld das einzuhalten war, dazu weitere Qualitätskriterien:
Min. Nennleistung (Mono 10W Stereo 2x6W)
Nennbelastung
Klirrfaktor max. 1% (45503 Blatt 2)
Intermod-Grad 250Hz, 8kHz 4:1, DIN 45503 Blatt4, Bei Nennausgangsleistung max. 3%
Leistungsbandbreite (unter der obigen k=1% Grenze) von höchstens 40Hz bis min. 12,5kHz
Dämpfungsfaktor in demselben Bereich min. 3
Eingangsscheinwiderstände
Nenneingangsspannungen (eff)
Die Abweichung vom Übertragungsmaß bei 1kHz darf max. +/- 1,5dB für lin Eingänge
Übertragungsmaßasymmetrie bei Stereo: Übersprechdämpfung bei Stereo @1kHz min. 40dB
Fremdspannungs-Abstand:
Ein vernünftiges brauchbares Gerät schaffte das locker, andererseits gibt es heute genügend Krücken auf dem Markt die bei der Prüfung mit Pauken und Trompeten durchfallen würden - aber heute heißt es Geiz ist Geil.
Bei Elektronik wie Verstärkern usw. ist das heutzutage kein Problem die Werte einzuhalten, bei Lautsprechern ist der Marktstandard eher niedriger geworden - siehe PC Brüllwürfel oder schmalbrüstige "Monitore" oder gar "Bose".
Für den Rundfunk Bereich gab es andere Normen mit sehr viel härteren Forderungen. Nachdem diese erstellt waren (IRT war wohl führend) gab es auch Hersteller die z.B. Mischpulte bauten welche diese Standards einhielten. Leider waren diese Pulte extrem teuer was zu dem ungewollten Effekt führte daß die Rundfunkanstalten mit ihrem beschränkten Etat teilweise auf Pulte aus dem Musikermarkt zurückgriffen (nicht als Sendepult oder Produktionskonsolen sondern überall da wo es nicht so genau drauf ankam).
Die Hifi Norm 45500 wurde Mitte bis Ende der 90er Jahre nicht mehr gepflegt (aktualisiert) und verschwand in der Versenkung.