All diese Gedanken hat sich König Leo mit absoluter Sicherheit nicht gemacht, als er ein paar Kubikmeter Ahorn und Esche beim günstigstmöglichen Lieferanten bestellte.
Nee, hat er auch nicht. Er hat intuitiv vieles richtig gemacht. Aber, wie die meisten wissen, ist Tele nicht gleich Tele und Strat nicht gleich Strat. Je nachdem wie man was mit welchem Holz kombiniert klingt es anders. Ich denke, dass wir hier in diesem Punkt fast alle einig sind.
So, jetzt war die Threadfrage ja eigentlich, ob sich der Gitarrenbau "verbessert" hat. Vielleicht hätte man anstatt "verbessert" "weiterentwickelt" schreiben sollen. Ich kann dieses "besser" langsam nämlich nicht mehr hören. Leider wird es auch von manchen Experten und Gitarrenbauern benutzt. Das führt dazu, dass beim gemeinen Gitarristen der Eindruck erweckt wird, dass der "beste" Klang
nur dann entsteht, wenn man Hals aus Holzsorte X mit Korpusholzsorte Y verbindet, am besten aus einem Stück und geleimt
Das ist keine Verbesserung, das ist schlichtweg Unsinn! Ich kann nur immer wieder dazu raten: Geht selbst hin, probiert die Sachen aus, hört sie euch in Ruhe an und urteilt dann selbst nach eurem eigenen Geschmack und nicht das was man euch an Geschmack aufschwatzen will.
Stünde jetzt allerdings "weiterentwickelt" in der Threadfrage. So könnte ich unumwunden sofort mit `Ja´ antworten. Ja es gibt absolut sinnvolle Weiterentwicklungen im Gitarrenbau. Ich gebe zu: Ich liebe alte Gitarren und ich habe auch ein paar alte Schätzken. Aber ich schätze genauso die "neuen" Gitarren. Bei mir sind´s LÂG und Schecter. FR, PushPull-Potis usw ein Traum
Und klingen tun die Teile auch noch. Aber sie sind sie dadurch "besser" als die alten Gitarren? Nein, sie sind einfach sinnvoll weiterentwickelt worden. Es ist halt ein Unterschied, ob ich an dem Jazzmastertremolo, dem Ac´cent-Vibrato der Ricky rumbiege, oder an den verstimmungsfreien FRs der LÂGs. Trotzdem spiele ich auch noch die alten Gitarren. Warum? Weil sie mir sprichwörtlich in die Hand gewachsen sind, weil sie klasse klingen, weil ich mich auf diese Gitarren verlassen kann, weil es einfach Spaß macht. Aber es macht mir genauso viel Spaß auf den "neuen" zu spielen.
Was die Preise angeht, so glaube ich behaupten zu können, dass man heutzutage "mehr" Gitarre für ein kleines Geld bekommt als früher. Früher gab´s auch Schrott. Das vergessen viele immer. Diesen Schrott kombiniert mit einem billigen Transistorverstärker konnte manchen den Glauben an einen guten Gitarrensound schon rauben
Heute gibt´s immer noch Schrott. Aber dank z.B. MB etc wird man davor ziemlich gut gewarnt
Jedenfalls wenn man sich vorher informiert. Diese Möglichkeit gab´s früher nicht. Insofern sieht´s heute mit der allgemeinen Qualität gar nicht schlecht aus.