Joah, da werd ich jetzt auch mal meinen Senf dazugeben:
Ich denke auch, dass es einige Zeit braucht, einen eigenen Stil zu finden bzw zu entwickeln. Ich spiele jetzt seit etwa 11 Jahren (zu Beginn Konzertgitarre) und denke, dass ich erst in den letzten Jahren einen eigenen Stil entwickelt habe, wobei der Prozess natürlich nie ganz abgeschlossen ist.
Im Prinzip beginnt das erst richtig, wenn man anfängt zu improvisieren und einfach vor sich hinzudaddeln. Die grundlegende Technik hat man zwar vorher erarbeitet, aber wenn man selber etwas kreiert, entwickeln sich immer bestimmte Nuancen im eigenen Stil, die einen von anderen unterscheiden, wenn auch nicht unbedingt gleich einzigartig machen. Das können bestimmte Akkordfolgen, bestimmte Rhythmische Spielereien oder Solokonzepte/bevorzugte Techniken sein. Ich erwische mich zum Beispiel oft dabei, dass ich an den gleichen Positionen in der Pentatonik Bedings einsetze und allgemein gerne Bendings verwende. Auch gibt es halt bestimmte Licks, die ich immer wieder benutze und die ich individuell gestaltet habe. Das passiert irgendwann automatisch und sorgt finde ich in gewisser Weise für einen eigenen Stil.
Ich halte mich persönlich für keinen übermäßig guten und virtuosen Gitarristen, aber trotzdem hab ich in gewisser Weise eine eigene Spielweise entwickelt. Ich glaube nich, dass man mich unter vielen anderen Gitarristen auch nur ansatzweise raushören kann, aber dafür muss man imho auch viel länger spielen und sehr hart arbeiten. Und vor allem nicht bloß covern, sondern auch irgendwann selber Musik entwickeln.
Gruß
Stoepsel