Ich denke auch, dass ich einen eigenen Sound habe. Ich spiele in Lead Passagen extrem Legato und lege sehr viel Wert auf eine saubere Intonation. Ich suche einen extrem "singenden" Lead-Sound.
Ansonsten liebe ich Echo-Effekte, die im Rhythmus ein neues Pattern erzeugen, zu dem ich wieder was anderes spielen kann usw. usf. Generell spiele ich, wenn ich Rhythmusgitarre spiele (was ich besonders gern tue), gerne rhythmisch verschobene und synkopierte Sachen, die die ganze Musik etwas komplexer machen. Ungerade Takte schrecken mich auch nicht ab.
Man erkennt schon sofort meine Vorbilder (Belew, Fripp, Hendrix, Skip McDonald, die ganzen Experimentalgitarristen). Harmonizer sind auch was, was ich gerne habe, Effekte sind ein wesentlicher Bestandteil meines Spiels. Generell betrachte ich die elektrische Gitarre als formbaren Klangerzeuger. Ich bin meistens auf der Suche nach einem Klang, dem ich im Kopf habe.
Ich spiel, wenn ich Solo spiele, SEHR viele Pull-Offs und Hammer-Ons.
Clean, finde ich, ist mein Klang doch sehr eigen. Klingt bisschen Jazzig. Ich mags
Klingt fast wie eine Beschreibung meines Stils
. Ich mags gern frickelig, d.h. ungerade Metrik, schräge Harmonik, und wenns denn unbedingt 4/4 sein muß, dann bitte auch synkopiert und/oder verschoben. Auch exotische Skalen liegen mir, sowie off-line-Spiel.
Ich spiele meist glasklare Cleansounds, höchstens mal Chorus, Phaser und Delay, ganz selten mal mit weichem Gain.
Bendings kommen bei mir öfter vor, aber nur saitenweise, denn ich mag keine Tremolo-Brücken. Gern spiele ich sehr schnelle, improvisierte Sololäufe, mal mit hammer-on/pull-off, mal mit anreißen jedes einzelnen Tons mit dem Plek.
Was ich auch gern spiele, sind lange, komplexe Akkord-Läufe à la Holdsworth mit entsprechenden Soundeffekten, auch schon mal mit Volume-Pedal eingeblendet (gilt auch für Soli). Das klingt scharf, vor allem, wenn die Akkorde teilweise nur für ein Viertel oder Achtel stehenbleiben
Mit einzelnen offenen Saiten finde ich sie auch sehr schön.
Akkorde ist übrigens ein gutes Stichwort. Man sagt mir nach, ich könne keine geraden spielen. Meist sind sie in irgendeiner Form stark modifiziert mit wüsten Zahlenkombinationen, Kreuzen, Bs und so'm Kram. Leider habe ich als völliger Autodidakt nie Noten gelernt, deswegen muß ich alles, was ich komponiere aufnehmen. Das ist manchmal etwas lästig, aber man gewöhnt sich dran
. Ich schaffe es einfach nicht, mich mal dazu durchzuringen, sie doch zu lernen, damit ich endlich mal genauer weiß, was ich da spiele...
Meine Vorbilder hinterlassen natürlich auch ihre Spuren. Die sind z.B. der frühere John McLaughlin (heute geht er mir mit seinen akustischen Highspeed-Orgien etwas auf den Wecker), Allan Holdsworth (geile Harmonien, ein echter Akkord-Gott, aber auch seine Lead-Läufe sind genial) und David Gilmour (!) für sein unglaubliches Feeling und das Gespür für Melodien.
Zum Glück hat meine Band auch einen Faible für etwas schwierigeren Stoff, daher darf ich ich mich ab und zu auch mal austoben.