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HëllRÆZØR
HCA-Harmonielehre
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Mit dem pythagoreischen Komma hat das relativ wenig zu tun. Falls du nach besonders reinen Intervallen gestimmt hast, dann hast du wahrscheinlich die Quarte 4:3 und die große Terz 5:4 verwendet. Hättest du die (dissonantere) pythagoreische große Terz 81:64 verwendet, so läge die hohe e-Saite genau 2 Oktaven über der tiefen E-Saite. Da die konsonantere große Terz 5:4 ein syntonisches Komma tiefer liegt als die pyth. gr. Terz 81:64, liegt auch die hohe E-Saite ein syntonisches Komma zu tief wenn man zwischen G- und H-Saite die Terz 5:4 verwendet. Das syntonische Komma hat dabei ein Verhältnis von 81:80, ca. 21.5 Cent.Absolutes Gehör habe ich nicht, aber was Anderes lustiges. Habe mich gewundert, warum, wenn ich nur nach Gehör stimme, die hohe E-Saite immer einen Tucken tiefer ist, als sie sein sollte, in Relation zur tiefen E-Saite.
Habe dann mal mit Hilfe eines Stimmgeräts und ner Tabelle getestet und siehe da: ich stimme physikalisch reine, und nicht wohltemperierte Intervalle, wenn ich keine Referenzpunkte habe, daher das pythagoräische Komma zwischen E und der Oktave.
Das heißt wenn man die Gitarre nach reinen Intervallen stimmen will, dann muss man einen Kompromiss eingehen. Am Einfachsten ist es dabei, zwischen G- und H-Saite die pyth. große Terz 81:64 zu akzeptieren (die auch näher an der 12-Stufigen Stimmung liegt als die Terz 5:4). Dazu die Saiten E, A, D, G nach Quarten stimmen, die hohe e-Saite 2 Oktaven über der tiefen, und die H-Saite eine Quarte unter der hohen E-Saite. Das kann man auch wunderbar über die Flageolet-Töne machen:
- E24 = A19 = e
- A24 = D19
- D24 = G19
- E19 = H
Da die Gitarrenbünde allerdings (normaler Weise) auf die 12-Stufige Stimmung ausgerichtet sind kann es ungewünschte Nebeneffekte haben, die Saiten rein zu stimmen.
Wenn du die hohe e-Saite grundsätzlich zu tief stimmst kann das allerdings auch andere, instrumentbedingte Ursachen haben.