H&K Black Spirit 200 (Head/Floor) - Userthread

Hallo Fichtenbazi,

Ich benutze in der Praxis diese Option zwar nicht, habe aber damit experimentiert.

Ich denke, der gewählte Cab-Typ ist der Knackpunkt. Ziel einer Cab-Simulation ist ja ein psycho-akustischer Effekt, der dem Klang nicht nur des Lautsprechers, sondern einer ganzen Box (möglichst noch im Raum) nahe kommt. Primär wird das neben einer extrem steilen Höhenabsenkung durch eine im Endeffekt ausgeprägten Welligkeit im Frequenzgang erreicht. Bei einem vergleichsweise simplen Verfahren wie dem der Redbox bleiben die dynamischen Effekte eines realen Lautsprechers jedoch unberücksichtigt; da dürfte ein IR wohl deutlich überlegen sein.

Sieht man sich den statischen Frequenzgang eines Gitarrenlautsprechers an, erkennt man auch hier eine gewisse Welligkeit und vor allen eine deutliche Überhöhung im Präsenzbereich (4 bis 5 kHz), was ja letztlich den Grundklang des Lautsprechers ausmacht. Beide Aspekte verändern sich durch den Einbau in verschiedene Boxenkonstruktionen. Kommen mehrere Lautsprecher zum Einsatz, treten weitere Effekte in Form von frequenzabhängigen Auslöschungen auf, es wird nicht einfach nur lauter, sondern der Klang ändert sich signifikant.

Will man diesen Klang nachbilden ohne die reale (Raum-) Dynamik zu berücksichtigen, bleiben nur noch mehr oder weniger extreme Eingriffe in den Frequenzgang (EQ), der zwangsläufig zu starken, schmalbandigen Absenkungen, vor allem im Höhenbereich führt und je nach gewähltem Boxentyp (und nicht zu vergessen: der benutzten Gitarre) eben auch in den Oberwellenbereich der gespielten Töne fällt. 4x10/4x12-Typen dürften hier meiner Einschätzung nach am problematischsten sein.

Probier mal Cab-Typ3 und dreh den Präsenzregler nicht zu weit auf (9-11Uhr). Meinem Eindruck nach weist diese Einstellung die geringsten Verfärbungen auf und klingt dabei aber immer noch wie ein Gitarrenlautsprecher.

Eine Lösung (für Dich) sind meine Ausführungen wahrscheinlich nicht, aber sie helfen vielleicht die Zusammenhänge zu verstehen.

Gruß
purplesritchie
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen

Mein Black Spirit hat gestern den ersten Gig mit Bravour bestanden. Ich hatte mir dafür flugs 16 Presets angelegt (Oldies/Pop/Rock). Der Amp setzt sich selbst im 20W-Modus
mit einer kleinen 1x12 druckvoll durch, echt klasse ! Auch das, was per Redbox an die PA geliefert wird, kann sich hören lassen !

Schlecht find ich, das beim Presetwechsel immer die Maximallautstärke des Presets aufgerufen wird, ich wollte eigentlich gerne die Lautstärke über ein Controlerpedal (#7) an der Fsm regeln, leider wird nicht der momentane Zustand des Pedals abgerufen, was nicht praxistauglich ist (Ich habe immer gerne noch etwas Reserve am Pedalweg...)
Wie macht Ihr das Live ? Volumepedal im Effektweg ? Immer Vollgas ? Ich wünsche allen einen schönen Restsonntag !

Grüße Nobbie
 
Schlecht find ich, das beim Presetwechsel immer die Maximallautstärke des Presets aufgerufen wird, ich wollte eigentlich gerne die Lautstärke über ein Controlerpedal (#7) an der Fsm regeln, leider wird nicht der momentane Zustand des Pedals abgerufen, was nicht praxistauglich ist (Ich habe immer gerne noch etwas Reserve am Pedalweg...)
Nimm den Controller #57. Der nutzt den gesamten Regelbereich des Volumereglers.
 
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Ich denke, der gewählte Cab-Typ ist der Knackpunkt. Ziel einer Cab-Simulation ist ja ein psycho-akustischer Effekt, der dem Klang nicht nur des Lautsprechers, sondern einer ganzen Box (möglichst noch im Raum) nahe kommt. Primär wird das neben einer extrem steilen Höhenabsenkung durch eine im Endeffekt ausgeprägten Welligkeit im Frequenzgang erreicht. Bei einem vergleichsweise simplen Verfahren wie dem der Redbox bleiben die dynamischen Effekte eines realen Lautsprechers jedoch unberücksichtigt; da dürfte ein IR wohl deutlich überlegen sein.

Sieht man sich den statischen Frequenzgang eines Gitarrenlautsprechers an, erkennt man auch hier eine gewisse Welligkeit und vor allen eine deutliche Überhöhung im Präsenzbereich (4 bis 5 kHz), was ja letztlich den Grundklang des Lautsprechers ausmacht. Beide Aspekte verändern sich durch den Einbau in verschiedene Boxenkonstruktionen. Kommen mehrere Lautsprecher zum Einsatz, treten weitere Effekte in Form von frequenzabhängigen Auslöschungen auf, es wird nicht einfach nur lauter, sondern der Klang ändert sich signifikant.

Will man diesen Klang nachbilden ohne die reale (Raum-) Dynamik zu berücksichtigen, bleiben nur noch mehr oder weniger extreme Eingriffe in den Frequenzgang (EQ), der zwangsläufig zu starken, schmalbandigen Absenkungen, vor allem im Höhenbereich führt und je nach gewähltem Boxentyp (und nicht zu vergessen: der benutzten Gitarre) eben auch in den Oberwellenbereich der gespielten Töne fällt. 4x10/4x12-Typen dürften hier meiner Einschätzung nach am problematischsten sein.

Probier mal Cab-Typ3 und dreh den Präsenzregler nicht zu weit auf (9-11Uhr). Meinem Eindruck nach weist diese Einstellung die geringsten Verfärbungen auf und klingt dabei aber immer noch wie ein Gitarrenlautsprecher.
Hallo Purplesritchie, deine Ausführungen beschreiben sehr ausführlich meinen Anfagsverdacht. Meine Suche nach einem besser funktionierenden Boxenmodell war jedoch erfolglos.
Ich werde dennoch weiter an meiner Box arbeiten. Zum einen ist die Pegelabstimmung zwischen Hoch- und Tieftöner noch ausbaufähig. Hier könnte eine Lösung des Problems versteckt sein. Zum anderen will ich versuchen, den Sound des alleine betriebenen Basslautsprechers zu optimieren. Der Frequenzverlauf ist nämlich dem eines Gitarrenlautsprechers gar nicht so unähnlich. Die Überbetonung im Präsenzbereich ist weniger ausgeprägt, dafür ist der Abfall ab 5kHz etwas flacher. Mit einem Tiefpassfilter bei 6kHz lässt sich da vielleicht noch etwas rausholen.
Gruß fichtenbazi
 
Mit einem EQ im FX-Loop ist da vielleicht wirklich noch einiges drin. Ich nehme an, Du würdest dann ganz auf die Cab-Sim verzichten(?).

Aber warum benutzt Du dann überhaupt eine FR-Box, wenn du sie leztlich doch in Richtung Gitarrenbox "verbiegst"?
 
Mit einem EQ im FX-Loop ist da vielleicht wirklich noch einiges drin. Ich nehme an, Du würdest dann ganz auf die Cab-Sim verzichten(?).


Den Ampsound will ich nicht anfassen. Ich will es mit einem passiven Tiefpass in der Box selbst versuchen. Eine Spule in reihe und ein Kondensator parallel zum Speaker sollten den Zweck erfüllen.

Aber warum benutzt Du dann überhaupt eine FR-Box, wenn du sie leztlich doch in Richtung Gitarrenbox "verbiegst"?

Die Frage ist berechtigt. Ich versuche mich bei der Antwort kurz zu fassen:
Wir spielen mit InEar, also könnte ich praktisch auf die Box verzichten. Mir breitet es aber große Freude auf der Bühne nach Herzenslust "zu quietschen". Darum brauche ich eine Box als "Quietschhilfe".
In das Format der 1x10er hab ich mich einfach verliebt, wegen ihrer Kompaktheit, aber an ihrem Sound doktere ich seit längerem herum. Zu plärrad zu wenig Eier.
Mit einer FR-Box liebäugle ich schon seit längerem, weil unser Sänger regelmäßig über den Deeflex stolpert, welcher verhindern soll, dass mein Bühnensound eine Schneise ins Publikum schlägt. Mit dem IMG Stage Line SP-310cx habe ich einen Speaker gefunden, Der eine Auslegung nach Thiele Small Parametern in einem 20l Gehäuse erlaubt. Das Ergebnis ist eine Kompakte Box, die aussieht wie eine Gitarrenbox und mächtig Eier hat.
Mir schweben nun zwei verschiedene Anwendungen vor: Auf Veranstaltungen bei denen der Gitarrensound über die PA kommt verwende ich die Box als Quietschhilfe im "Guitar Cap Modus". Bei kleineren Veranstaltungen, bei denen die Gitarre nicht über die PA kommt und daher Sound und Schallausbreitung eine Rolle spielen, z.B. auf Hochzeiten oder bei Floßfahrten, spiele ich die Box Full Range. Mal sehen obs klappt. Wenn nicht, muss ich mir doch irgendwann eine 1x12er Thiele besorgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessanter Ansatz, wobei ich ein bisschen skeptisch bin, dass ein (einfaches) passives Filter genügend wirksam ist, -6dB/Oktave (bei optimaler Anpassung) sind ja nicht eben viel.

Aber halt uns mal auf dem Laufenden, ob's wunschgemäß funktioniert. Könnte mir vorstellen, dass manch anderer eine ähnliche Lösung nutzen würde und mich interessiert's schon mal rein technisch.
 
So jetzt hab ichs ausprobiert. Ein Filter 2. Ordnung mit einer 0,22mH Spule in reihe und einem 3,3uF Kondensator parallel zum Speaker. Nach meiner Vorstellung hätte dieser alle Frequenzen oberhalb von 6kHz mit -12db/Oktave bedämpfen sollen. Damit wollte ich ein etwas unschönes zischelndes Rauschen aus meinen Crunchsounds eliminieren. Gebracht hat es nichts. Eher das Gegenteil war der Fall. Das Zischeln war mit Filter deutlich stärker ausgeprägt als ohne. Da ich aber über keinerlei Messtechnik verfüge um zu Untersuchen, was da tatsächlich vor sich geht, belasse ichs dabei und spiel die Box einfach so, wie sie ist.
 
Liebe Freunde des BS 200....ihr werdet es nicht glauben, aber die App für Android ist endlich da.....und sie funktioniert. :great:
 
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stimmt funktioniert gut. nur das speichern von presets....das muß ich noch üben.
 
durch die app habe ich den amp neu kennen gelernt.
was der alles für sounds machen kann, ich bin total verblüfft.
 
durch die app habe ich den amp neu kennen gelernt.
was der alles für sounds machen kann, ich bin total verblüfft.

Mir ging´s ganz ähnlich als ich mich das erste Mal durch die Presets geklickt habe.

Es wäre cool, wenn H&K eine Plattform zum Austausch von Presets einrichten würde. Weiß jemand ob es Planungen in der Richtung gibt?
 
HIER steht, dass sie so etwas für den GM40 planen (unten in den Kommentaren) und ich meine, irgendwo auf der HuK-Website so etwas auch über den BS200 gelesen zu haben (kann mich aber auch irren).
 
In den sozialen Medien postet H&K laufend Videos, in denen sie bei ihren Endorsern und Influencern Presets für den Black Spirit sammeln. Würde mich sehr wundern, wenn die nicht in irgend einer Datenbank zu finden wären.
 
Moin zusammen,

gestern wollte ich ein bisschen Spaß mit meiner App haben und hab dabei gleich mal meine beiden Lieblingssounds gelöscht. :eek:

Irgendwie komm ich mit dem übertragen von Presets noch nicht so klar. Vielleicht kann mir einer von euch helfen.

Ich verstehs zumindest so, dass in den Sound in der Einstellung App erstelle und speichere ohne das sich am Amp etwas verändert, oder?

Wenn ich eine Datenbank in der App angelegt habe und diese nach meinen Soundvorstellungen gespeichert habe, muss ich dann jedes einzelne Preset übertragen oder überträgt er automatisch alle 128 Speicherplätze?

Vg
Matthias
 
Hallo Matthias,

Ich habe kein Androidgerät, auf dem die App stabil läuft, aber im Prinzip sollte es so funktionieren, wie auf dem I Pad.

Rechts oben befindet sich ein "Schalter" mit der Aufschrift Amp/App. Steht er auf Amp änderst du die Presets im Ampspeicher. Steht er auf App veränderst du die Presets in der aktuell eingestellten Presetliste (genannt memory). Die entsprechende Liste wählst du über das Menü Library aus.
Mit den beiden Buttons links oben kannst du entweder alle 128 Presets im Ampspeicher auf einmal in der Library archivieren. Es wird dann eine neue Liste ertellt. Oder du kannst in die andere Richtung den Ampspeicher mit einer Liste aus deiner Library überschreiben.

Du kannst aber auch mit Hilfe des store-Buttons einzelne Presets zwischen den Listen und zwischen App und Amp übertragen. Das funktioniert genauso wie innerhalb einer Liste oder innerhalb des Ampspeichers.
 
Hallo Fichtenbazi,

vielen Dank für Deine schnelle Hilfe. :great:

Jetzt fehlt nur noch die Plattform, für einen Austausch von Presets. :)

Vg
Matthias
 
Hat schon mal jemand hier die TS 112 Pro, bzw. den Black Spirit Combo ausprobiert? Taugt die Box was?
 
Ich habe mal ein paar Tage die TS112 gespielt. Klanglich war ich aber enttäuscht. Meine Marshall 1936V klingt da doch um Welten besser. Mich würde es aber auch interessieren, wie die TS112pro - auch im Vergleich zur TS112 - klingt.
 
Ok, danke schon mal. Was hat dich genau enttäuscht? Zu wenig Eier? Zu mager im Bass? Oder hat dir was im oberen Frequenzspektrum nicht getaugt?
 

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