Ich habe auch schon Ende der 80er Jahre Musik gemacht und ich muss leider sagen, da wurde nicht selten deutlich mehr Geld für eine PA usw. in die Hand genommen.
Ja, da hast du oberflächlich schon recht, aber damals war es auch noch üblich für die Band eintritt zu bezahlen und vor allem kamen damals auch noch Leute zu Konzerten. Das hat doch mehr als bloß spürbar in den letzten 30 - 40 Jahren nachgelassen. Das Equipment war damals im vergleich zu dem was heute auf dem Markt ist wirklich sehr teuer. Da hat die die moderne Technik doch das Preis/Leistungsverhältnis deutlich in Richtung günstiger verschoben. Hinzu kommt, das man sich früher mehr gegenseitig unterstützt hat. Es war relativ normal, das man sich gegenseitig Equipment geliehen hat.
Ich finde das wirklich nicht toll, aber wenn jemand einen Kneipengig hat, und nicht abschätzen kann ob er überhaupt Geld dafür bekommet, wird er auch keine Finanzielle Vorleistung lostreten, die das Budget sprengt. Und zum jetzt sicher aufkommenden Thema "mieten", auch das wird einiges kosten. So ne kleine PA kostet locker zwischen 150,- und 300,- Euro am Abend (mit Freundschaftspreis vielleicht 100,-Euro). Das geht von der Gage, bzw. dem Eintrittsgeld oder dem Hut auch gleich wieder weg. Für Leute die über 30 Jahre alt sind und die im Berufsleben stehen ist das vielleicht kein besonderes Thema, aber wenn ich an meine Zeit vor dem 30. Lebensjahr denke, dann wäre ich schon über einen Röhrenamp für meine Gitarre froh gewesen; von einer selbst ganz einfachen PA konnte ich nur Träumen.
Aber ich hab auch ein paar Bands gekannt (alle deutlich über 30 Jahre alt und hatten auch alle einen gut bezahlten Beruf), die hatten ordentliches Equipment. Aber da war auch eigenes Kapital im Hintergrund vorhanden. Nichts desto trotz konnten die auch mit all dem Zeug umgehen. Da waren die Sound und Lautstärkeverhältnisse sauber aufeinander abgestimmt. Bereits an diesem Punkt scheitern heute schon viele Bands.
Aber ich schweif vom Thema ab...
die kleine PA hat ca. 4-5000€ gekostet, mit mixer, rack dingern, kabeln usw.
ich vermute, vergleichbares kostet gemietet 3-500€ oder so?
aber, dann haben wir noch keinen sound im proberaum. heißst, PA proberaum + mietPA, das wird noch teurer.
Sehr guter Punkt. Im Proberaum will man ja auch Sound haben.
Meine PA (Boxen und Mischpult) haben auch ca 4.500,- Euro gekostet. Das wären 2x Yamaha DXR12; 2x Yamaha DXS15 MKII und X32 Compact TP. Damit konnte ich schon überraschend viel beschallen. Wenn man dann vom meist angegebenen Mietpreis ausgeht (2% bis 5% des Neupreises; ich nehme mal 3%) wären das 135,- Euro am Tag.
Das wäre für den Proberaum schon heftig. Aber das macht ja keiner, außer wenn Geld keine Bedeutung für ihn hat.
Das Problem beim zumieten ist, das man die Eigenschaften der Boxen nicht kennt. Und wer hat schon die Zeit und/oder das Geld um diese Boxen vorher in ruhe zu testen? Da heißt es aufbauen, anstecken abmischen und dann kommen schon die Gäste (wenn die nicht schon da sind). Da hat keiner mehr die Zeit sich auf das zugemietete Equipment richtig einzustellen. Wir reden hier ja von einer Band die sich selber mischt.
Ich finde die Verwendung von FoH-Zeug im Proberaum aber immer etwas schräge.
Denn im Proberaum würde ich überweigend allein die Monitoranlage benutzen, schon damit die Band sich daran gewöhnt, mit deren Sound optimal zu spielen.
Auch hier kann ich nur von unserer Erfahrung reden. Wenn wir proben haben wir fast immer ein paar Besucher mit dabei. Wir spielen aber seit kurzem alle über InEar. Bedeutet für die Gäste, das sie nur am Drumset ihre Freude haben da Gitarre und Bass auch DI ins Pult gehen (beide über einen Line6 Helix). Da aber diese Gäste auch was hören wollen, machen wir die Boxen an. Aber auch wenn wir keine Gäste haben lassen wir die Boxen gerne an, denn man fühlt wirklich den Schalldruck, auch wenn man dank InEar nicht bewusst hört. Aber mit den Boxen fühlt sich die Musik lebendiger an. Ich kann das leider nicht besser beschreiben.
Noch etwas zum eigentlichen Thread.
Ich hatte früher auch Probleme mit Übersteuerungen. Das kam aber daher, das ich im X32 die Pegel möglichst nah an die -3 bis -6 dB bekommen wollte. Das ist im Digitalpultbereich natürlich absoluter Blödsinn, wie ich mittlerweile weiß. Nicht zum Spaß wird beim X32 die gelben LEDs bei -18dB eingesetzt. Da hat man einfach noch genug Headroom, um auch mit EQs und anderen Effekten nicht ins Clipping zu kommen.
Ich wusste das früher nicht und hab mich immer über einzelne Verzerrungen geärgert. Hab das mit Kompressoren versucht auszubügeln, was natürlich in noch größerem Chaos endete.