Günstig vs. teuer! Sind die teuren Bässe wirklich besser?

Ich habe vor ein paar Wochen in einem großen Musikgeschäft mal einen echten Blindtest gemacht.
4 verschiedene Precis mit in die Testkabine genommen, Schal vor die Augen gebunden und mir immer abwechselnd einen anderen Bass von unserem Gitarristen geben lassen. Vom Spielgefühl und Klang hat dann der zweitgünstigste das Rennen gemacht. Auch bei der anschließénden betrachtung der Instrumente war nicht viel Unterschied von der Verarbeitungsqualität zu entdecken.
Teurer ist also nicht immer besser. Allerdings würde ich immer von einem Instrument für über 1k eine gute bis sehr gute Qualität erwarten.
 
. . . Vom Spielgefühl und Klang hat dann der zweitgünstigste das Rennen gemacht. . . .
Jetzt interessiert mich aber, was das denn für einer war :D

Sicher gibt es gute Stücke unter denen mit moderaten Preisen. Ich vermute aber, dass es eben eine größere Serienstreuung geben wird als bei der gehobenen Preisklasse; man muss das Instrument im Laden dann eher ´ausselektieren´, bzw. finden.

Außerdem merke ich mal grunds. an, dass das Instrument ja auch nur ein Glied in einer Kette zwischen 1. dem Spieler 2. dem Bass 3. dem Amp und 4. der Einstellung des Verstärkers ist. Ich habe schon Leute erlebt, die hatten eine Gibson in der Hand und klangen trotzdem entsetzlich, weil sie irgendwie überh. kein Gefühl für Soundeinstellung am Amp hatten...

Also, muss eine Durchschnittsklampfe/-bass nicht gleich völlig Sch...e klingen. Trotzdem wird man imho ein schlechtes Instrument in dieser Kette immer raushören, zmd. im direkten Vgl.

LG
 
Jetzt interessiert mich aber, was das denn für einer war :D

Es war ein Fender Classic '50s Precision

Serienstreuung ist natürlich auch ein Faktor. Allerdings ging es ja auch darum, ob teurer=besser ist.

Auch von der Verarbeitung ist mein derzeitiger Hauptbass (Fender Cabronita Precission MiM) besser als mein vorheriger Fender Precision MiA.
 
der 50s ist aber auch nicht gerade ein Cheapo mit fast 1000€.

ich würde meinen (300€ gebraucht) Mex Preci auch gegen keinen Ami dieser Welt eintauschen wollen, manche Instrumente passen einfach wie arsch auf eimer!
 
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Ja, ein €€€€ Tausi immerhin...
Danke übrig. @basslife

Ich habe selber (leider immernoch) keinen Bass. Direkt kannich also nur aus der Ri. Gitarren mitreden.
Allerdings hab ich mir aus Interesse ein paar Bass-Vergleiche auf Youtube angehört; ist natürlich sehr relativ, ich weiß.

Ich stehe dabei auf die Grundcharakteristiken ´Preci´ und ´Rickenbacker´. Grunds. klang hier für mich ´teuer´ schon vhm. besser als ´billig´.
Eine Ausnahme, die mir auffiel waren Yamaha BB Bässe, die je nach Modell schon recht günstig sind.

Aber sagen wir es mal andersherum: "billig ist überhaupt nicht kategorisch schlecht!, aber teuer kann Mittelmaß bleiben".

LG
 
Wollte auch mal kurz meine Erfahrung zu diesem Thema berichten. könnte ja sein, dass einige mit sich am hadern sind, ob sie das Geld nun für einen teuren Bass investieren sollen oder nicht.

Ich hatte mir vor etwa 2 Wochen meinen ersten "teuren" Bass gekauft (für 1400€) und nach viel rumprobieren und spielen bin ich nun zu einem kleinen Fazit gekommen. Muss allerdings dazu erwähnen, dass ich zuvor zwei eher billigere Bässe im Besitz hatte die im Preissegment von 200€ bis 400€ sind. Will jetzt auch gar nicht auf die Verarbeitung, Haptik etc. eingehen sondern mich rein auf dass soundtechnische beschränken.

Festgestellt habe ich (egal ob Bridge oder Neck Pickup), dass der Sound sich ohne Probleme gut in den Mix fügen lässt ohne zu mulmen, zu matschen oder dass bestimmte Frequenzen unangenehm klingen. Das finde ich fantastisch! Es erleichtert das Arbeiten um Welten.
Bei meinen beiden anderen E-Bässen ist es leider nicht so gewesen, denn da klangen manche Töne echt muffig und ich hatte immer Schwierigkeiten es gut klingen zu lassen im Mix, weil der Sound entweder zu überrepräsentiert war oder unterging.

Das waren meine Gedanken dazu. Eventuell könnte man darüber streiten welche Tonabnehmer verbaut sind aber hier kommt es dann wieder auf das Holz etc. an. Jedes Element spielt eine große Rolle und wie es am ende miteinander harmoniert, darauf kommt es an, daher würde ich immer eine "teure" (Bass) Gitarre empfehlen, sofern es auch hochwertiger verarbeitet ist.
 
Was hast du dir denn für einen Bass gekauft?
Und was waren deine Älteren für welche?
 
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Da stellt sich grundlegend die Frage, was jeder unter »teuer« versteht. Und auch zu »günstig« gibt es ganz unterschiedliche Auslegungen.

Unter dem Stichwort »günstige Bässe« fällt mir zum Beispiel Harley Benton ein. Die bauen sehr gute Bässe nach legendären Vorlagen zu unschlagbaren Preisen. Wenn man die eigenen Vorlieben kennt und entsprechend modifiziert, bekommt man sogar einen guten Bass, der den eigenen Anforderungen entspricht.

Im Preisniveau bereits unter 1.000 Euro findet man Hersteller wie Sire, Ibanez, Yamaha, Cort oder Dean, die mit maschineller Fertigung Top Instrumente herstellen, die selbst hohen Ansprüchen genügen. Sie werden umgangssprachlich manchmal als Arbeitstiere bezeichnet, was bisweilen einen abwertenden Touch erkennen läßt, weil manche das Bedürfnis haben, ihre teuren Bässe nach unten abzugrenzen.

Darüber findet man dann jene Bässe, die aufgrund ihres herausragenden Images und Kult-Status der großen Idole legendär sind. Legenden können teuer verkauft werden, das glanzvolle Image großer Helden spiegelt sich im Preis wieder. Dazu zählen der Fender Precision, der Fender Jazz Bass, der Music Man Stingray, der Gibson EB-3 oder auch der Thunderbird, der Höfner 500/1 oder der Rickenbacker 4001.

In der Preisklasse darüber findet man dann die wirklich teuren Edelbässe. Boutique-Liebhaber stehen auf schickes, individuelles Design, mit dem man sich von der breiten Masse abhebt. Hier findet man Individualität des Designs, das Ausdruck der eigenen, persönlichen Note ist. Bekannte Edelbassbauer sind Alembic, Fodera, Sadowsky, Ken Smith, Spector, Elrick, Marleaux, Human Base, Franz Bassguitars, Warwick, Le Fay, Schack, Börjes, Torillo, Magnus Guitars, Sandberg, Vincent und noch viele andere.

Die eigene Individualität kann sich aber auch ganz anders ausdrücken und ebenso kostspielig, wenn nicht sogar noch teurer, sein. Freunde alter Vintage-Bässe stehen auf den Klang und das Feeling von Instrumenten aus vergangenen Jahrzehnten und bekommen Herzrasen, Gänsehaut und Atemnot angesichts betagter Originale aus den 50er- und 60er-Jahren, die Boutique-Liebhaber möglicherweise beim Sperrmüll entsorgen würden, wenn sie nicht um den Marktwert wüssten. Antiquitäten und Oldtimer werden bei Instrumenten unter dem Begriff Vintage gehandelt.

Da man sowohl mit dem Bedürfnis nach Individualität als auch nach Vintage-Look und dem Image eines im langjährigen Tour-Alltag verschlissenen Roadworn-Basses Geld machen kann, haben findige Marketing-Strategen großer Hersteller das Konzept der Custom-Shops ins Leben gerufen. Auch mit diesem Konzept lässt sich gutes Geld verdienen. Mit Erstaunen stellt man fest, dass selbst die customisierten, und auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittenen Spezifikationen der Custom-Shop-Modelle mit großem Eifer gepimpt und gemoded werden, was das Konzept des Custom-Shops im Grunde ad absurdum führt. Der Ersatzteil- und Zubehör-Markt floriert.


Was bringt es?

Bühnentauglich sind heutzutage die allermeisten günstigen Modelle und in jedem Fall die Arbeitstiere. Das Publikum interessiert sich nicht dafür, ob günstige oder teure Instrumente gespielt werden. Es wäre eine erzählenswerte Anekdote, sollte jemand aus dem Publikum ein Konzert verlassen, weil der Bassist keinen teuren Bass spielt.

Wer der eigenen Individualität Ausdruck verleihen möchte oder meint, Bedürfnisses zu haben, die durch das breite Angebot der Serienfertigungen nicht abgedeckt werden, der findet ein breites Spektrum an exklusiven Angeboten.

Ein wahrer Schelm der meint, Internet und Foren würden einen wertvollen Beitrag zur Leistungsschau leisten.
 
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Ich habe vor langer Zeit mal einige Monate in Los Angeles gearbeitet und die Gelegenheit benutzt, dort hin und wieder die diversen Läden für Musikinstrumente (z.B das Guitar Center) zu besuchen um Instrumente auszutesten. Grund war, natürlich, dass ich am Ende mit einem dort gekauften Bass heim komme. Es ist schon bemerkenswert gewesen, wie groß damals die Auswahl im Laden wirklich war. Und auch bemerkenswert war, dass es offensichtlich eine extreme Serienstreuung damals gab, auch bei den durchaus hochpreisigen Instrumenten. Am ende hatte ich genau einen Stingray 5 gefunden (aus gefühlt 30 angetesteten) der mir vom Sound her gefallen hat. Ähnlich ging es mir mit Fender und Co. auch da eine extrem hohe Bandbreite zwischen lackiertem Brennholz und wirklich guten Instrumenten. Und es gab da auch einige Squier die um Welten besser klangen als amerikanische Modelle um den 4-5 fachen Preis. Lediglich die Fender Custom Shop Gitarren sind da etwas eine Ausnahme gewesen, die klangen alle amtlich gut. Nur waren die mir auch in L.A. zu teuer. (der Stingray kostete am Ende knapp 900 $ neu mit Hardcase, also knapp 730€ umgerechnet)

Seit dem ist mein Credo bei der Instrumentenwahl, dass man einfach viele Frösche küssen muss bis mal eine Prinzessin dabei ist. also dass man, ungeachtet vom Preis, potentielle Wunschinstrumente intensiv raus testen muss. Einfach zu sagen ich bestell mir einen online und der wird schon passen, funktioniert meiner Meinung nach nicht.
 
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