Grundwissen Gitarren-Verstärker- und Boxenverkabelung

  • Ersteller Cadfael
  • Erstellt am
Ja, es wäre besser. Sagen wir mal so: Es wird mit großer Wahrscheinlichkeit gefahrlos so funktionieren. Im Falle eines Defektes würde der Hersteller bzw. Vertrieb aber Garantie/Gewähr ablehnen, wenn rauskommt, dass da was falsch angeschlossen war.
In der Praxis ist es aber so, dass die Impedanz eines Lautsprechers keineswegs über den gesamten Übertragungsbereich konstant ist, sondern sehr starken Schwankungen bis in den dreistelligen Ohm-Bereich unterlegen ist. Da sind die fehlenden (nichtmal) 3Ω nun wirklich Pillepalle und jeder normal gebaute Verstärker verdaut das klaglos - mit einem altersschwachen Sammlerstück würde ich das nicht unbedingt ausprobieren. Übrigens ist die Fehlanpassung nach unten (niedriger als eingestellt) ungefährlicher als das Gegenteil, nur bei einem Transistorverstärker ist es genau anders herum!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Übrigens ist die Fehlanpassung nach unten (niedriger als eingestellt) ungefährlicher als das Gegenteil, nur bei einem Transistorverstärker ist es genau anders herum!

Impendanz der Box niedriger, als die, die auf dem Amp steht?
 
Korrekt: Box hat weniger Öhme, als am Verstärker eingestellt oder gewählt - bitte nur beim Röhrenverstärker mit Ausgangstrafo, bei Halbleiterverstärkern andersrum.
Übrigens heißt es Impedanz, ohne das n - schreiben aber fast alle erstmal falsch, so wie z.B. die Komparation von "einzig" fester Bestandteil des deutschen Sprachgebrauchs ist, wenn auch völlig verkehrt. ;)
 
Danke noch mal
 
*** Sagen wir mal so: Es wird mit großer Wahrscheinlichkeit gefahrlos so funktionieren. Im Falle eines Defektes würde der Hersteller bzw. Vertrieb aber Garantie/Gewähr ablehnen, wenn rauskommt, dass da was falsch angeschlossen war.***

sorry, aber seit über 30 Jahren lese/höre/sehe ich immer wieder den selben Mist! :mad:

Oberstes Grundgesetz für einen dauerhaften und gefahrlosen Betrieb von Amps -egal ob Röhre oder Transistor- ist und bleibt der Grundsatz:

KEINE FEHLANPASSUNG zwischen Amp und Speaker/Box!!!

( gilt absolut bei Röhren-Amps)
( bei Transistoramps dito, aber Fehlanpassungen höher als werkseitig angegebene X Ohm klappen auch 100% gefahrlos ).

Jede andere Aussage verführt Newbies/NoNos zu blödsinnigen Experimenten, die nur Geld kosten.

Folge:
* Der gescheiterte Bastler steht vor Reparaturkosten/Neuanschaffung
* Der -über "Garantie"- beschissene Hersteller rechnet seine Kosten zwangsläufig in seine Kalkulation ein

* -> der Kunde (= wir alle) zahlt mehr, als das Produkt eigentlich kosten sollte.

Im Grunde gehören alle Fehlanpassungs"ratschlags"-posts von den Mods sofort gelöscht!

RJJC
 
So ein Stuss. Ich habe nicht ohne Grund darauf hingewiesen, dass er darauf verzichten sollte, wenn ihm die Garantie lieb ist. Und zweitens war die Aussage so formuliert, dass das jeder Anfänger verstehen kann, wie er mit Fehlanpassungen umgehen darf.

Mir ist noch kein Röhrenamp untergekommen, der durch Fehlanpassung Schaden genommen hat, ausgenommen: Fehlende Last, weil keine Box angeschlossen oder Klinkenkabel defekt. Viele Verstärker besitzen kurzschließende Klinkenbuchsen, um ein Abfackeln des AÜs zu verhindern, wenn kein Stecker eingesteckt ist. Und Du wirst es nicht glauben, aber es gibt ein oder zwei Hersteller, die den Impedanzwahlschalter zur Klangbeeinflussung anpreisen. Eine absichtlich "falsche" Einstellung soll zu keinem Schaden führen, ev. verschleißen die Röhren schneller. Gut, ist jetzt nicht meine Baustelle, ich drehe dann doch lieber an anderen Knöpfen, aber der Hersteller scheint seinen Geräten zu vertrauen, wenn er darauf eine Garantie gibt.

Und nochmal für alle Nicht-Techniker, wozu ich Dich eindeutig zähle: Die Impedanz eines Lautsprechers ist nicht konstant, die Ohmzahlen, die da drauf stehen, werden durch eine Norm diktiert. Der Mindestwiderstand im Übertragungsbereich darf 20% unter dem Bemessenswert liegen, also bei nominell 8Ω werden mindestens 6,4Ω gefordert - nach oben gibt es aber keine Grenze! Und aufgrund von Spingspuleninduktivität sowie der Impedanzspitze bei der Resonanzfrequenz kann der Widerstand im Übertragungsbereich durchaus auf 100Ω oder mehr ansteigen. Diese Fehlanpassung wird nicht vom Übertrager berücksichtigt, weil man bei der Berechnung von einer idealisierten (=ohmschen) Last ausgeht. Man könnte die Impedanzkurve begradigen, aber das macht man nur bei HiFi-Boxen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
***Und nochmal für alle Nicht-Techniker, wozu ich Dich eindeutig zähle***
:rofl:

*** Und Du wirst es nicht glauben, aber es gibt ein oder zwei Hersteller, die den Impedanzwahlschalter zur Klangbeeinflussung anpreisen. ***

Genau hier liegt die Krux:
solche Aussagen (wie auch "Mir ist noch kein Röhrenamp untergekommen, der durch Fehlanpassung Schaden genommen hat") werden dann sehr schnell verallgemeinert und zum fatalen Pseudogrundsatz stilisiert.

Ich bleibe dabei:

a. Fehlanpassungen sind grundsätzlich zu vermeiden.

b. wer sich nicht daran hält, riskiert sein Equipment.

RJJC
 
Du vergisst, das ich habe oben zusätzlich begründet habe, warum das so ist - im Gegensatz zu Dir, da kam nämlich bisher keine nachvollziehbare Erklärung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Jungs, vertragt euch wieder =)
Ich habe zwar keine Ahnung von der Materie, kann aber trotzdem was dazu sagen...
In unserem neuen Proberaum steht eine alte VOX-Replika 4x12 Box ohne Impedanzangaben für gemeinnützliche Zwecke .
Und seitdem einer der User versucht hat die Box mit 8Ohm zu betreiben und dabei seinen Amp gekillt hat, wissen die restlichen, dass die Box mit 16 Ohm zu betreiben ist =)
Das zum Thema "Amp durch Fehlanpassung kaputt".

Und - ja, der gute Granufink hat eigentlich richtig gut erklärt, worauf es ankommt.
Ich meine - wenn schon so eine Laie wie ich das verstanden hat, dann will das was heißen =)
 
Und seitdem einer der User versucht hat die Box mit 8Ohm zu betreiben und dabei seinen Amp gekillt hat, wissen die restlichen, dass die Box mit 16 Ohm zu betreiben ist =)

sowas kann man aber auch vorher messen. zumindest den dc-widerstand. lg stefan
 
sowas kann man aber auch vorher messen. zumindest den dc-widerstand. lg stefan
Klar, wenn man weiß wie es geht.
Und wenn du so freundlich wärst das Ganze ein bißchen ausführlicher zu beschreiben... =)
 
sorry, blöde antwort:redface:, steck einfach dein lautsprecherkabel in die box, am anderen klinkenstecker kannst du mit jedem mutlimeter den dc widerstand messen. eine messspitze an den stift des klinkensteckers, eine messspitze an den schaft und am multimeter wählst du den widerstandsprüfer. somit misst du den widerstand zwischen den speakerpolen. unter last verändert sich dieser widerstand aber, wird unter dem wechselstromsignal größer und ist frequenzabhängig und das teils sehr stark, irgendwo hab ich mal gelesen, dass der dcwiderstand laut irgendeiner din max. 20% unter der nennimpedanz sein darf. wenn du jetz am klinkenstecker deines boxenkabels z.B. 6,7 Ohm misst, wirst du keine 4 Ohm box haben, sondern eine 8öhmige. aber da gibts hier sicher leute die wesentlich schlauer sind!
ich hoffe so ist das einigermassen klar, probiers mal einfach aus. lg stefan
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja, das ist klar genug, danke =)
 
Hallo Leute!

Habe mal ne Frage. Und zwar habe ich ein Fame Stereotopteil und wollte beide Boxenausgänge in eine 412 Box schicken.
Ist das möglich oder mache ich da was kaputt? Bringt es überhaupt etwas?

Vielen Dank für Eure Antworten.
 
1. Wenn die Box wirklich für Stereo ausgelegt ist, geht das.
Das muss aber auf dr Box drauf sehen (mit den Impedanzen in Stereo-Mode).

Einfach zwei Anschlüsse an einer Box sind KEIN Anzeichen für eine Stereo-Box!!!
Damit ruinierst Du vermutlich / evtl. den Verstärker.

Frage wäre also: Welches Topteil und welche Box genau?

2. Nein; Stereo über eine Box bringt vermutlich wenig bis nichts ...
Es mag sein, dass es bei manchen Boxen eine Bereicherung ist - und ich will nicht sagen, dass es generell Quatsch ist. Meist bleibt der Sinn aber verborgen ...

Gruß
Andreas
 
Servus,

erstmal ein dickes Dankeschön an Cadfael für die pdf. Sie existiert ja schon länger, aber jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen sie zu lesen ;-) (und aus einem Laie wurde ein weiterer Halbwissender ... noch einer von der Sorte ;-) )

Jetzt aber nochmal eine kurze Frage. Gibt es irgendwelche Vorteile/Nachteile bei parallel bzw. serieller Schaltung in Bezug auf Speaker???...mal abgesehn von eventuellem Sound- Voodoo...

(Das man, wenn man eine 8Ohm 2x12 Box haben möchte und die Speaker nur in 8Ohm und 16Ohm existieren nur über die paralell Schaltung 2er 16Ohm Speaker zum Ergebnis kommt ist klar...sonst wären ja 2x 4Ohm in Reihe nötig, die es aber nicht geben würde ;-)... aber das wäreja nur die praktische Konsequenz und kein Vorteil einer Schaltung)

Vom Prinzip her müsste es ja egal sein, da die Leistung des Amps ja gleich auf die Speaker verteilt wird (soweit die Speaker die gleiche Impedanz aufweisen)

Allerdings denke ich gerade an die Situation, dass z.B. bei einer 2 x12 ein Speaker kaputt geht...könnte da parallel oder seriell ein Vorteil haben? ... wobei wenn ich da nochmal drüber nachdenke ... wenn ein Speaker in einer 2x12 Box kaputt geht ... hat er dann noch immer die gleiche Impedanz also hängt die Impedanz davon ab, ob ein Speaker funktioniert oder nicht??? oder bekommt er dann eine "unendliche Impedanz" .
Wenn ein Speaker die "normale" Impedanz behält wäre es ja wiederum egal ob seriell oder parallel.... oder nicht?

Wäre super, wenn da jemand etwas dazu sagen könnte... ob es vom Prinzip her eigentlich egal ist, ob die Speaker nun parallel oder seriell verdrahtet sind

Danke schonmal im Voraus
 
Wenn bei einem Lautsprecher die Schwingspule durchbrennt (wenn das Deine Vorstellung von kaputt ist), kann bei einer Reihenschaltung kein Strom mehr durch den zweiten, intakten Lautsprecher fließen - ergo, nichts geht mehr. Bei einer Parallelschaltung würde der/die übrigen LS natürlich weiter quaken, allerdings steigt die Nennimpedanz an. Für einen Röhrenverstärker mit Ausgangstrafo ist zweifellos die zweite Variante angenehmer, weil der Trafo sonst geringe Überlebenschancen hat.

Man muss dazu aber sagen, dass ein durchgebrannter Lautsprecher in der Praxis nicht so eben auftritt und sein Ableben rechtzeitig (durch erhebliche Klangeinbußen) ankündigen wird; in dem Fall hätte ein zweiter Lautsprecher ebenfalls kein längeres Leben, weil dieser dann ja annähernd die volle Leistung abbekommen würde.

Aus technischer Sicht ist eine reine Parallelschaltung noch vorteilhaft: In Bereichen mit schmalbandigen Impedanzmaxima (Resonanzfrequenz) ergäben sich bei Toleranzen der Resonanzfrequenz - die sich eigentlich nie vermeiden lassen - keine Einbrüche im Frequenzgang.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Man muss dazu aber sagen, dass ein durchgebrannter Lautsprecher in der Praxis nicht so eben auftritt und sein Ableben rechtzeitig (durch erhebliche Klangeinbußen) ankündigen wird;


Alles klar ... danke für die Aufklärung.
Also ist es nicht so wahrscheinlich, dass ein Speaker einfach so komplett den Geist aufgibt und somit der AMP direkt abraucht und alles hinüber ist... ein normaler Mensch bzw. der Musiker sollte vor dem Supergau einen Fehler wahrnehmen (zBim Sound/ Klangeinbußen) können, sodass man dann den Supergau verhindern kann bevor anschließend z.B wie du geschrieben hast "die Schwingspule durchbrennt" und der Amp seine Last verliert.

Bin da eher noch unerfahren und wage mich gerade in den Bereich Röhrenverstärker und Box vor (vorher immer Combo)... ich bitte mein fundiertes Nichtwissen zu entschuldigen;-)

Aber prinzipiell ist eine serielle Verkabelung nicht negativ zu bewerten ... sehe ich das richtig?

... ich meine es gibt ja Unmengen von Speakern, die nur in 8 Ohm und 16 Ohm erhältlich sind und wenn man eine 16Ohm 2x12 MonoBox haben möchte bleibt einem ja nichts anderes übrig als 2x8 Ohm Speaker seriell zu schalten.

MFG
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön, dass du dir diese Mühe gemacht hast. Soviel Arbeit macht sich nicht jeder. Dafür Danke.

Wobei ich aber sagen muss, dass OneStones Aussagen voll zutreffend sind und nicht als Erbsenzählerei
gewertet werden sollten.
Er möchte verhindern, dass durch die Anleitung schon das Risiko von teuren Schäden
zwar vermindert ist, aber durch einige kleine Änderungen in der Anleitung, dass Risiko teurer Schäden
noch weiter vermindert werden kann.

Die Aussagen von ihm sind vollkommen richtig. Vieleicht manchmal ein klein wenig Übervorsichtig,
aber dieses vieleicht Übervorsichtig, kann vor großem finanziellem Schaden bewahren.

LG
 
@ Fepo: d.h du stimmst dem was ich geschrieben habe (Post 438) soweit zu?
Also das man i.d.R den Supergau verhindern kann, bevor die Speaker so kaputt sind, dass die Last weg ist und der Amp abraucht?

Und: "Aber prinzipiell ist eine serielle Verkabelung nicht negativ zu bewerten ... sehe ich das richtig? "

BTW: Hier in dem Thread bin ich ja auch richtig für meine Frage in einem anderen Thread bezüglich des Peavey. Vllt kann ja kurz jemand ein GO geben ...würde mich freuen ;-) https://www.musiker-board.de/versta...-112-fragen-bezueglich-zusaetzlicher-box.html
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben