Na mal sehen ob ich richtig liege.
Wie gesagt, ich lese immer "so aber nicht", deshalb frage ich doch: Na wie dann?
Irgentwie kam bisher, zumindest für mich, keine Antwort. Vllt. habe ich auch etwas übersehen.
Ich vermute (und ich kann nur vermuten), Du hast bisher folgendes übersehen:
zwischen modalem Spiel und Modes zur Benennung einer Skala im Rahmen einer harmonischen Folge gibt es einen großen Unterschied.
Die (zunächst mal) sieben Töne mögen die gleichen sein, aber die Anwendung (z.B. Akkord-Voicings, Arpeggios) sind de facto (oder bestenfalls) andere.
Hier ein Beispiel (und ich hoffe, Du hast eine Gitarre zur Hand).
Gm7-Akkord, Barree im 3.Bund. Kennt jeder....
e3
h3
g3
D3
A5
E3
In einer simplen Four-to-the-floor Akkordfolge wie Ebj7 - Fm7 - Gm7 - Fm7 wäre es möglich, die passende Skala zum Gm7 Akkord als G-phrygisch zu bezeichnen. Ist aber de facto genauso einfach Eb-Dur. Das passende Arpeggio wäre G-moll(7). Soweit Ok?
Der Kardinalsfehler, der jetzt häufig passiert, wurde (sorry) von
@relact aufs Wunderbarste illustriert. Man nehme eine Wald- und Wiesen Akkordfolge und stülpe irgendwie einen anderen/exotischeren/seltsamen (und in meinen Ohren hanebüchenen) Mode darüber.
Klar: erlaubt ist, was gefällt, das steht außer Frage, aber ich würde hier in meinem Beispiel dem G-Moll Akkord auf keinen Fall etas anderes als Eb-Dur zuordnen. Wenn Du eine gut klingende andere Lösung kennst: her damit bitte! Ich kenne keine.
In einem
modalen Zusammenhang - und da mag Dir das G-Drone Backing (s.o) helfen, kann man nun auch einfach die Töne von Eb-Dur respektive G-phrygisch benutzen. Skala fängt auf G an,
es gibt keine vorgegebene Akkordfolge, der Pedalton ist ein G, los geht's.
Aber wie klingt es nun phrygisch? Wie spielt man den Mode "G-phrygisch" auf eine Art und Weise, dass der Charakter/ der Sound richtig rauskommt?
Hier mal drei Akkord-Voicings, G ist immer der Grundton, weil wir ja über einen G-Pedalton spielen:
e3
h3
g5
D6
A3
E3
e8
h8
g7
d6
Ax
Ex
e10
h13
g13
D10
A10
Ex
Und hier ein Arpeggio, basierend auf dem ersten Akkord-Voicing. In Fett der Grundton.
e - - - - - - - - - - - - - - - -
3- 4-
3- - - - - - - - - - - - -
h - - - - - - - - - - - - - -3 - - - - - - 3- - - - - - - - - - -
g - - - - - - - - - - - -5 - - - - - - - - - - 5- - - - - - - - - -
D - - - - - - - -
5 -6 - - - - - - - - - - - - - - 6-
5- - - - - - -
A - - - - 3- 5- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 5 -3 - - - -
E -
3 -4 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 4-
3- -
Für mich klingen diese Sachen ganz anders (und viel schlüssiger) als eine Eb-Dur Skala, die ich in einer Akkordfolge (siehe weiter oben) auch als solche behandele, dem Kind allerdings nur den Namen G-phrygisch gebe.
Keine Ahnung, ob Du damit etwas anfangen kannst....