Netter Topic, witzig zu lesen. War auf der Forenstartseite, und da ich schon mal hier bin, mach ich mich (als Forenfremder) auch gleich mal unbeliebt, aber es muss mal gesagt sein:
Ich finde das letzte Solo von High Hopes ziemlich grauenhaft. Der ganze Song hat schon dieses Gefühl von stillstehender Unendlichkeit, ein Hauch von nichts, aber das passt total gut, und dann kommt Gilmour und quietscht ziellos vor sich hin. Das Solo hat keine Pointe, keinen roten Faden, ein paar wenige repetative Motive hier und da, aber das war's auch. Das ist so ein Ding von "das Band läuft mit und irgendwas spielen wir halt und faden dann irgendwann aus". Und ja, ich weiss das die Leute das lieben, aber ich finde das nach spätestens einer Minute langweilig.
Interessanterweise fiel mir das auch erst so klar auf (vorher war mehr so "joa, Solo halt irgendwie Rattenschwanz am Song"), als Nightwish den Song komplett auf links gedreht haben und dem Ding ein Wahnsinnsolo verpasst haben - und nochmal den Chorus und das Intro hinterher, um den Song abzuschliessen, statt ihn ins Leere laufen zu lassen.
Auf einmal macht irgendwie das ganze Stück neuen Sinn und aus lauem Spätsommer und melancholischem in-die-Luft-starren wird abgrundtiefe Hilflosigkeit und das bildliche klammern an einen dünnen Hoffnungsschimmer. Die vierundvierzig Sekunden Gitarrensolo sind der Klimax dessen, fast schon eine instrumentale Verzweiflungstat, und werden aber auch wieder abgeholt, statt minutenlang ins leere zu laufen.
Gut, man könnte jetzt sagen, andere Intention, andere Baustelle. Aber gerade Gilmour kenn ich eigentlich als jemanden, der seinen roten Faden präzise durch die Soli zieht (Comfortably Numb nur als Beispiel). Dass er es hier nicht will, honoriere ich, aber es langweilt mich halt dennoch...