So, hab sie, die veranzte Japan Strat (Ibanez?). Soviel kann ich bereits sagen: sie klingt (natürlich!) stratig
Man muss sie schon ordentlich prügelen, damit sie loshämmert. Sie will es so haben und das geht mir nicht gleich leicht von der Hand. Die Saitenlage ist etwas höher als bei meiner Epi und die Saitenspannung unglaublich hart. Ihr so die gewünschten Töne zu entlocken ist Arbeit
.... und viel Übung!
Die Flagoletts fliegen mir in nahezu allen 3 (nicht 5, da kann man aber tricksen
) Tooglestellungen nur so um die Ohren. Der Toogle und der Volume-Poti knackste ein wenig, schnell provisorisch behoben. Bei der 3. Tooglestellung (Bridge-TA) scheint mir der Poti ganz im Eimer, ich höre keinen Unterschied beim Drehen. (Immer diese Drehdinger
) Sie großartig zu pimpen macht für mich im Moment keinen Sinn. Wenn, dann aus Liebe irgendwann, wenn ich da Geld für habe - dazu müßte sie zunächst in ihre Einzelteile zerlegt und gereinigt werden. Teile zugekauft werden, Ihr kennt das!
Die Bünde sind recht runter (besonders unpluggt wahrzunehmen), aber sie intoniert z. T. gerade noch, wie sie soll.
Richtig satter Funkyknack natürlich in Stegstellung, WOW!
Zum modden, wenn ich Lust hätte: Ich würde so wenig wie möglich neu machen. Ein paar Schräubchen wechseln, der Hals ist soweit okay, bis auf das die abgerockten Bundstäbchen übermäßig überstehen. Nachfeilen und das Thema ist erledigt. Aber für weitere viele Jahre bräuchte sie einfach neue Neusilber-Jumbos; die Mechaniken (von Fender) .... wird sich zeigen, wenn ich neue Saiten aufziehe, das ist länger nicht geschehen, muss aber sein.
Verwendetes Holz? Wurscht, klingt!
Wäre der Korpus. Man könnte ihn vom Lack befreien, sie ist unten drunter Naturfarben. Mit ein paar Schichten nitrohaltigem Autolack aus der Sprühflasche und Klarlack bearbeiten. Er scheint übrigens aus 2 Teilen, wie ein Brötchen, zusammengepappt zu sein. Das ist alles, wie gesagt, Wurscht!
Es wird sich mit der Zeit zeigen, was nötig ist, was da wirklich noch kostentechnisch Sinn macht? Mir macht ihr veranztes Aussehen keine Probleme, sie hat Charakter ....
, aber technisch möchte ich sie schon einigermaßen in Ordnung haben, mit der Gewissheit, das gehört genau so. Ein Instrument will man im Griff haben, oder? Der Sattel erschließt sich mir nicht ganz. Direkt vor'm Sattel sieht es aus, als wäre da nachträglich noch sowas, wie ein Messingbundstäbchen eingesetzt worden, der gleichfalls als Sattel dient und gekerbt ist (?).
Aber sie macht Spaß, ist Oktavrein und stimmstabil - den Tremblock werde ich nochmal lösen, die Schraube, nicht die 3 Federn - und schauen, was sie macht. Ich liebe ja den "leichten" Trem-Gebrauch im Stile eines Jeff Beck, obwohl mein Spiel nicht im Entferntesten an ihn erinnert, oder gar nach ihm klingt. Klappt es nicht (was aller Voraussicht nach so sein wird), setz ich das Teil richtig fest, zusätzlich mit einem Holzkeil.
Aber sie ist auch so eine Schönheit für den, der es eben auch so mag! Danke Jens, das war ein lieber Zug von Dir, sie mir zu schenken!
Um so wertvoller in ideeller Hinsicht, da sie
Dich schon 30 Jahre begleitet hat.
Ach ja, der 3-Wege Toogle läßt sich natürlich in einen 5-Wege Toogle austauschen, das ist kein Ding .....
So, ich hoffe, Ihr könnt Euch ein Bild machen! Und Jens: hoffentlich wirkt das nicht wie ein Veriss für Dich. Ich liebe sie!