Und sich das neue meist daran orientiert und es dann nicht besser kann. Im umgehrschluss heißt das, wir schleppen weiter das sau schwere altmodische "Gerümpel" durch die Gegend
Noch sehe ich mein Equipment als "Gerümpel" an - das ist eh schon einmal die falsche Sichtweise um etwas, was man verstehen und lieben sollte, entgegen zu treten.
Noch finde ich klassische Amps zu schwer und unhandlich. Die Bauteile erlauben gar keine andere Bauweise - diese sind es aber, die sie so klingen lassen.
Und wenn es neu und innovativ ist kann es sich z. B. an keinen 100 Watt Nonmaster orientieren, da der Hersteller dann in dem Moment lügt und es alles andere als innovativ ist. Diese Aussage ist ja wohl etwas...naja.
Und ich sehe mein Equipment auch nicht als Mittel zum Zweck an. Diese Dinge machen Musik, sind Inspiration und musikalisches Stilmittel zugleich.
Ich habe mir gestern noch Jimi Hendrix - Isle of Wight 1970 angehört und dabei vor allem das Lied "Red House".
"There's a red house over yonder, baby - that's where my baby lives" - dann schlagen die drei Marshall-Stacks von leicht cleanen Passagen zum dröhnenden, vor Oberton rotzenden, mit Fuzz angeblasenem Flying V-Sound um. Nicht von auf 100% sondern eben dieser dynamisch und nach allen Richtung explodierende Volume-Swell hat mich so beeindruckt.
Das hat aber nichts mit den 100 Watt zu tun oder damit, dass Marshall drauf steht - sondern das tun die meisten Nonmaster.
Wenn man die Amps, sei es auch nur zur Hälfte, aufdreht, öffnen sich soundliche möglichkeiten...MUSIKALISCHE Möglichkeiten, da träumen diese ganzen innovativen Rechenzentren nur vor. Man kann etwas analoges nicht digitalisieren ohne idelle Abstriche zu machen. Beispiel Fotografie: Heute in der Zeit von Smartphone und Tablet sowie allgegenwärtigem Internetanschluss sehen sich doch sogar junge Leute nach "Vintage"-Optik und benutzen so einen Quatsch wie Instagram.
Wie viele Leute kaufen sich denn wieder 60er-70er Plattenspieler, nur wegen der Optik - jut, das sind alles Blender aber es ist doch nicht ohne Grund so.
Die alten Zeiten sind was besonderes und MÜSSEN erhalten bleiben. Damit wurden die großen Songs, die großen Long Player aufgenommen, die großartigsten Konzerte gespielt, die wir uns heute immer noch reinziehen und jedes mal feuchte Hände bekommen und die Gitarre selbst in die Hand nehmen.
Wieviele Gitarristen von heutigen Popbands sieht man auf der Bühne plötzlich mit altem Kram?! Wenn man sich das mal genau ansieht ist das auch nicht mehr oder eher das Streben nach "weniger" als wie wir das zuhause oder auf unseren kleinen Bühnen der Welt machen. Gitarre->Pedalboard->einfacher Amp. Das hat damals geklappt und ist heute immer noch die weit verbreiteste Lösung.
Ich für meinen Teil habe meine zwei Uber-guitargods Jimi Hendrix und Jimmy Page, liebe und spiele deren Equipment, welches sie als Original in den 60er und 70ern gespielt haben. Das haben aber auch viele andere seit dem getan, denn es ist normales Zeug bzw. deren Wiederauflagen...für jeden zugänglich, in nicht gerade minimalistischen Stückzahlen hergestellt. In dem Punkt stimme ich Milamber z. B. vollstens zu - man orientiert sich immer etwas an seinen Vorbildern. Allerdings würde ich nicht behaupten, dass die meisten Gitarristen, die das so machen auch authentisch klingen wollen.
Naja..auch ein altes Thema.
Für die meisten Top40 Bands reicht sowas programmierbar Innovatives - für eine Bluesband? Würd ich gerne mal hören. Naja...habe ich so in der Art und es war schrecklich obwohl der Gitarrist ziemlich geil war....
Muss aber jeder selbst wissen. Ich als Gitarrist/Musiker höre definitiv was da so auf der Bühne abgeht, höre und natürlich schaue wer da was (Equipment und spielerisch technisch) so spielt.
Da bin ich auch nicht der Einzige und finde es wichtig. Ich höre Unterschiede. Möchte nicht "man" sagen, kann ja nicht für euch mitreden.
Auf jeden Fall gibt es auch unter dem alten Zeug genug Lösungen um bei jedem Gig perfekte Lösungen präsentieren zu können.
Nicht alles was Röhren hat klingt gut und nicht alles was keine Röhren hat klingt wie der letzte Shit. Die meisten China-Amps mit Röhren, die ich im Vergleich gehört und gespielt habe könnten auch keine haben und würde den Unterschied wahrscheinlich kaum merken.
Aber das ist auch ganz offen und ehrlich gesagt nicht meine Zielgruppe. Daraus mache ich auch kein Geheimnis.
Abschließend möchte ich Dir noch eine Frage stellen, Quicksilver.
Damals hatten wir den Hayden Classic Lead 80 ja zusammen und wir beide waren nicht mehr ganz zufrieden, wollten ihn verkaufen.
Also wir das dann beide endlich geschafft hatten sagte der Neubesitzer deines Ex-Amps, dass er ja wohl mit Hilfe von Dioden verzerrt.
Ich möchte, deinen Wortlaut nicht öffentlich hier hinklatschen, weil ich Dir ja nichts Böses will - hatten ja guten Kontakt

Ich habe es aber vor mir und in 2 Sätzen sagtest du:
.... von der Dioden Zerre geschickt und das möchte ich Dir natürlich nicht vorenthalten.
....
Wahrscheinlich war das der Grund warum der Verstärker im zweiten Kanal keine Eier hatte und sich auch nicht diese dicke, cremige Zerre einstellte. Wie auch ohne Röhre?!
....
Seit dem wir hier immer die Diskussion haten von wegen Neues und altes Zeug, digital und nicht. Wie konnte sich deine Einstellung so schnell ändern???
Wie ich das auch weiter raus lesen konnte warst du so eingestellt wie ich - hast du in Zwischenzeit schlechte Erfahrungen mit Röhren bzw. mit der alten Technik gemacht?


Wenn ja, berichte bitte!
Abschließend ist noch zu sagen, dass ich kein Nein- und auch kein Ja-Sager bin. Ich höre nicht auf einen Thomas Blug, den ich auch nicht als Gitarristen wertschätzen kann, wenn er mir etwas verkaufen möchte. Auch auf kein Andyfromproguitarshopdotcom oder einen Chappers oder Captain.
Ich habe Vergleiche gemacht, ich bin Liebhaber des alten Sounds und Equipment aber ich kann mir mittlerweile Reviews mit objektiven Einschätzungen/Meinungsäußerungen erlauben. Ich weiß auch, dass ich meinen Senf nicht das erste mal dazu gegeben habe.
Wenn jemand darüber berichtet, halte ich halt die Klappe. Wenn es mich nicht interessiert dann bin ich ruhig, das gehört zum guten Ton.
Wenn aber jemand meint das Rad neu zu erfinden oder das alt gewohnte schlecht zu reden um sein Zeug besser zu verkaufen, dann sind das für mich Geschäftsmethoden, die einfach nur lächerlich sind und das gefällt mir nicht
