Gitarre - Werkstoffe (u.a. Holz) - Klang - die ewige Suche nach der "Wahrheit" ?

  • Ersteller Alex_S.
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@vegan , mit dem Photo-Decke Argument mein ich, oder frage: Du meinst, dass eine entsprechend aussehende Gitarre subjektiv immer besser klingt? Das glaub ich, das kenn ich bei unerfahrenen Spielern auch.
Ansonsten: man muss halt schon aufpassen, dass die Beweisführung nachvollziehbar ist, da muss dann jedes Argument der Gleichung nachvollziehbar nach "wahr"/"nicht wahr" einsortiert werden können, sonst hat man "precht'sche Verhältnisse", wer kann das wollen?:D
Trotzdem, ohne Ironie, ehrenwert, so ne Beweisführung. Am Ende bräuchten wir einen Hals, eine Hardware, viele Bohlen, eine 1a-Fräse und dann diese lustige Roboter-Band, um die endgültige Wahrheit zu finden. Als Rockstars verdienen wir alle zu wenig für dieses Projekt:) und als Laberkopp bin ich mit anderen Laberköppen und deren Erfahrung fast immer gut gefahren. Und es gibt hier im Board eben dann auch bestimmte Leute, die jahrelang Gitarren bauen, ich check deren Argumentation mit allen mir eigenen Fehlerquellen (Öhrchen, Anschläge, Sympathie:eek:) und fahre recht gut damit. Beweisen kann ich nix. Dir wär der ultimative Beweis, bei der Schreibarbeit, sogar zu gönnen. Aber Philo 1.Semester: Gottesbeweise... ist Clapton jetzt God? Oder liegt das an Blacky sein Holz?:ugly:
 
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Diese Frage wird leider immer wieder ungünstig diskutiert. Selbst kaum einer der Anhänger der „Holz ist egal“ Fraktion stellt in Frage, dass der Werkstoff einer Gitarren Einfluss auf den Klang hat/haben muss.

Man muss da in der Regel zwar im Kleingedruckten lesen, aber die Leute, wenigstens etwas technischer Verständis haben, schreiben „der Einfluss ist vernachlässigbar“ oder rethorisch noch besser „nicht messbar“ (...gleichbedeutend mit „daher nicht existent“, was natürlich wissenschaftlich unhaltbar ist).

Aber mit dieser „Anerkennung“ kann man sich zumindest die Grundsatzdiskussion sparen.
Wer tatsächlich glaubt, dass bei dem elektro-mechanischen System Gitarre irgendeine Komponente keinen (in Worten keinen!) Einfluss auf das Klangverhalten hat, der leugnet grundsätzlichen mechanische und physikalische Gesetze und Erkenntnisse oder hat noch nicht vollständig verstanden, was bei der Wandlung des Saitenanschlag in ein elektrisches Signal so alles wirklich passiert. Das Ganze ist ein kompliziertes gekoppeltes System, wo aber unter anderem Gewicht und Festigkeit grundlegende Größen zur Beschreibung sind.

Nichtsdestotrotz, das ganze System ist eben komplex und besteht aus zig Subsystemen (Tonabnehmer, Klangreglung, Brückenkonstruktion,...., aber eben auch aus Hals und Korpus als mechanische Konstruktion (die über die daran/darauf montierten PU und Saiten, mit selbigen (rück-)gekoppelt ist!).
Da gibt es sicherlich dominierende und auch weniger relevante Faktoren.

Wie viel und ob relevant, darüber kann man IMO diskutieren, nicht über ob überhaupt!
 
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und es scheint mir längst eindeutig bewiesen, dass nichts bewiesen ist und nicht bewiesen werden kann - hüben wie drüben.


........


Damit die eine Seite "beweisen" kann, dass eine 5K teure PRS oder Gibson das überlegene Instrument darstellt oder etwa damit die andere Seite "beweisen" kann, dass eine Squier CV alle Wünsche erfüllt, obwohl sie nur 10% der PRS kostet?

Das kommt hin, weil es zwischen den Komponenten Wechselwirkungen gibt oder geben kann und jede Komponente für sich genommen in einem anderen Instrument ggf. anders klingt.

Ich würde das ganze auch gar nicht als Teuer vs. günstig Diskussion führen. Einzig den Punkt, dass es für einen Mindestqualität der Einzelteile auch einen Mindestpreis gibt würde ich hier anführen. Hinzu kommt Arbeitszeit und KnowHow. Und wenn das alles passt, sollte i.d.R. ein gutes Instrument herauskommen.

Am Ende hat niemand ( ich natürlich auch nicht ) eine nach allen Seiten wasserdichte wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema abgelegt.

Deswegen kann man eigentlich nur nach Erfahrungswerten gehen.
Hier ergeben sich für mich einfach Bauteile deren Tausch erhebliche bis gar keine klangliche Auswirkung ergeben. Dann kann man mir auch 1000 x erzählen, dass ein anderes Sattelmaterial ( nur als beliebiges Beispiel ) eine dramatische Klangveränderung mit sich bringt ... wenn ich sie nicht höre, ist sie für mich nicht vorhanden ;-)
 
Dann kann man mir auch 1000 x erzählen, dass ein anderes Sattelmaterial ( nur als beliebiges Beispiel ) eine dramatische Klangveränderung mit sich bringt ... wenn ich sie nicht höre, ist sie für mich nicht vorhanden ;-)

Was auch schwierig ist, da erstens der Austausch des Sattels nicht ohne Zeitverzug vor sich geht, und das einen direkten a/b-Vergleich verunmöglicht, und zweitens müsste man auch den Druck, mit dem - nehmen wir mal die Stegeinlage, da ist es vielleicht noch deutlicher - eingesetzt wird, auch standardisieren. Das macht die Angelegenheit schwierig.

Das kommt hin, weil es zwischen den Komponenten Wechselwirkungen gibt oder geben kann und jede Komponente für sich genommen in einem anderen Instrument ggf. anders klingt.
+1

Ich würde das ganze auch gar nicht als Teuer vs. günstig Diskussion führen. Einzig den Punkt, dass es für einen Mindestqualität der Einzelteile auch einen Mindestpreis gibt würde ich hier anführen. Hinzu kommt Arbeitszeit und KnowHow. Und wenn das alles passt, sollte i.d.R. ein gutes Instrument herauskommen.
+1 Die Renaissance der Danelectros verdankt sich nicht dem konzentrierten Einsatz von Sternenstaub, sondern weil sie einfach spannend klingen, obwohl sie das für die "Materialpolizei" gar nicht dürften... Auch die Hertiecasters sind ja mittlerweile zu Ehre gekommen, nachdem man gemerkt hat, dass sie anders (und nicht schlechter) als Strats klingen.
 
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Ich würde das ganze auch gar nicht als Teuer vs. günstig Diskussion führen. Einzig den Punkt, dass es für einen Mindestqualität der Einzelteile auch einen Mindestpreis gibt würde ich hier anführen. Hinzu kommt Arbeitszeit und KnowHow. Und wenn das alles passt, sollte i.d.R. ein gutes Instrument herauskommen.

Das unterschreibe ich dir, weil es wenig hilfreich für die Objektivität ist, wenn auf Geld geschaut wird. Das schaltet bei nicht wenigen den Verstand aus und dichtet teuren Dingen Sachen an, die sie einfach nicht leisten (können). Was wiederum nicht heisst, dass es nicht Gründe gibt, mehr Geld für Dinge auszugeben, z.B. aus optischen Gründen.

Deswegen kann man eigentlich nur nach Erfahrungswerten gehen.
Hier ergeben sich für mich einfach Bauteile deren Tausch erhebliche bis gar keine klangliche Auswirkung ergeben. Dann kann man mir auch 1000 x erzählen, dass ein anderes Sattelmaterial ( nur als beliebiges Beispiel ) eine dramatische Klangveränderung mit sich bringt ... wenn ich sie nicht höre, ist sie für mich nicht vorhanden

Das ist aber kein wissenschaftlicher Beleg, sondern eine rein subjektive Geschichte, die auch noch massiv von außen (was man mal irgendwo aufgeschnappt hat..) beeinflusst wird, einmal davon abgesehen, dass Bauteilwechsel ohne Vergleichsaufnahmen (vorher und nachher) mit gleichem Anschlag, keine Rückschlüsse auf Klangveränderungen zulassen.

Will man ohne Labor annähernd objektiv bleiben, muss man bei einem Vergleich für möglichst gleiche Bedingungen sorgen und ausschließlich Blindtests mit vielen Personen machen. Die hörbare Klangveränderung bestätigt dann eine Trefferquote die über 50% liegt.

Welches Ergebnis das bringt, wenn schon die meisten Gitarristen im Blindtest keine unterschiedlichen Gitarrenmodelle mit jeweils völlig anderen Pickups und Brückentypen auseinanderhalten können, kann man sich vorstellen.
 
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Das ist aber kein wissenschaftlicher Beleg, sondern eine rein subjektive Geschichte, die auch noch massiv von außen (was man mal irgendwo aufgeschnappt hat..) beeinflusst wird, einmal davon abgesehen, dass Bauteilwechsel ohne Vergleichsaufnahmen (vorher und nachher) mit gleichem Anschlag, keine Rückschlüsse auf Klangveränderungen zulassen.

Ich habe nicht geschrieben, dass es wissenschaftlich belegt ist, sondern dass ich von meinen Erfahrungen spreche. Dabei habe ich auch schon Vorher / Nachher Aufnahmen gemacht und teilweise hier schon gepostet ( zB bei Tausch von Trem Block )

Kein Mensch schlägt übrigens immer gleich an und trotzdem hört man den Unterschied. Ich habe zB bei einer Gitarre vor dem Halstausch auf X verschiedene Arten angeschlagen. Trotzdem hatte das Instrument immer seinen gleichen Klangcharakter, egal wie ich das Plektrum gehalten habe.

Nach dem Tausch des Halses klingt es komplett anders, egal wie ich anschlage. Durch einen anderen Anschlag erzeuge ich keinen Bassanteil, der einfach nicht da ist - und der vorher da war. Bevor es aufgegriffen wird: Man sollte natürlich nicht den Ton ganz an der Brücke angeschlagen mit dem Ton ganz vorne am Hals angeschlagen vergleichen.

Ich gebe zu, die wenigsten Leute haben ein fotografisches Audiogedächtnis, aber es gibt einfach Dinge, die man hört. Geht die Verzerrung weg, wenn ich das Volumepoti runterdrehe oder nicht oder kann ich einzelne Töne raushören, wenn ich einen Akkord bei Overdrive spiele oder nicht ...

Das sind Dinge, dazu brauche ich keinen AB Vergleich. Ich spiele die oben genannten Beispiele durch und kann klar sagen: ja oder nein. Tausche ich Komponenten, kann ich dann wieder sagen: ja oder nein. War es vorher nein und danach ja .... dann ist das für mich belegt, auch ohne A/B.

Welches Ergebnis das bringt, wenn schon die meisten Gitarristen im Blindtest keine unterschiedlichen Gitarrenmodelle mit jeweils völlig anderen Pickups und Brückentypen auseinanderhalten können, kann man sich vorstellen.

Es gibt Dinge, die werde ich blind nicht auseinanderhalten können, zumindest hätte ich erhebliche Probleme damit. Dagegen gibt es andere Dinge, bei denen ich mir sicher bin, dass ich sie unterscheiden kann - auch blind. Zumal wir ja gerade von meinen Instrumenten sprechen - und die kenne ich. Ich tausche ja nichts für fremde Instrumente.

Ich finde manche Blindtests deswegen auch nicht zielführend. Nämlich genau dann, wenn ich Instrumente beurteilen soll, die ich nicht kenne - zB "was ist Humbucker und was SC" ? So ein Test ist sinnlos, denn es gibt Gitarren, die klingen trotz Humbucker total dünn und andere, die trotz SC erstaunlich fett klingen. Jubelt man mir so etwas beim Test unter, wie soll ich da entscheiden ?
Ich brauche ja eine Grundlage, sonst kann ich nicht entscheiden. Das spricht übrigens auch dafür, dass unser Gehör mit etwas Training eben doch ein gewisses Gedächtnis hat.
 
Naja, wenn Du davon sprichst, dass die Erwartung das Ergebnis beeinflusst? Wenn ich Erle mag, weil ich 10 Gitarren daraus hab, wird was nach Erle aussieht schon deshalb nen Vorsprung haben. Also so versteh ich das, müsste Deine dazu passende Aussage noch suchen... widersprech da aber gar nicht.
 
Ich schließe nicht aus das bei manchen ein optischer Reiz allein schon zu einer verändereten Wahrnehmung führt, aber es ist nicht meine Kernaussage. Die Wahrnehmung kann durch viele Einflüsse verändert werden. Bei manchen ist es die Optik (sieht hochwertig aus = klingt besser, oder sieht aus wie ne Strat = klingt wie ne Strat, oder sieht aus wie Erle = klingt wie Erle), bei manchen reicht schon die Erwartungshaltung wenn sie gesagt bekommen welches Holz es ist, bei wieder anderen ist das Holz Nebensache und es reicht der Unterschied zwischen "Original USA" vs "Mexico/China/was-auch-immer". Deshalb gibt es in allen möglichen Bereichen Blindtests wo Probanden, die sich als erfahren bezeichnen, reihenweise daneben liegen. Hab mal nen Blindtest von zwei Geigen, Stradivari (genauen Preis weiß ich nicht mehr aber mindestens mitte sechsstelliger Bereich) gegen, glaube ich, 300€ Industreigeige gesehn. Voher waren ein paar vereinzelte unsicher aber in der Masse alle recht zuversichtlich dass sie die Stradivari raus hören. Das genaue Ergebnis weiß ich nicht mehr, ist schon lange her und ich will nicht mit falschen Zahlen rumwerfen aber man kann sagen es war ernüchternd. Vielleicht die Hälfte hat nur richtig getippt und von dieser Hälfte haben wiederum 50% zugegeben dass sie nur geraten haben. Bei den restlichen 25% ist nicht klar ob sie gezielt richtig getippt haben oder auch nur geraten und sind zu stolz es zuzugeben. Aber wenn wir mal niemandem soetwas unterstellen wollen, ich fände 25% schon einen recht schlechten Schnitt, dafür dass die Probanden alle langjährige Profigeiger und teilweise Hobby-Stradivari-Experten waren.

Was die Erle betrifft:
Ich möchte an dieser Stelle noch sagen dass ich zwar über das "ob" und wenn ja "wieviel" Einfluss das Holz hat, mit mir reden lasse wenn es entsprechend sauber nachvollziehbar getestet und argumentiert wird, aber die Behauptung das bestimmte Hölzer bestimmte Klangeigenschaften haben, da bin ich dann komplett raus. Also das Erle wie Erle klingt und Mahagoni wie Mahagoni, nimms mir nicht böse aber das muss ich einfach abwinken. :facepalm1:
 
Nach dem Tausch des Halses klingt es komplett anders, egal wie ich anschlage.
Das liegt dann aber an den Bünden und dem Gewicht der Mechaniken. Kein Beweis für einen nennenswerten Einfluss des Holzes ;).
Ist das nicht zum Haareraufen? :weep:

Edit

Bestimmte Holzarten können aber wohl echt nur die wenigsten der Gläubigen. Und im Blindtest sicher noch deutlich weniger. Was aber nicht heißt, dass es keine deutlichen klanglichen Unterschiede zwischen zwei Brettern gibt.
 
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Deshalb gibt es in allen möglichen Bereichen Blindtests wo Probanden, die sich als erfahren bezeichnen, reihenweise daneben liegen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die im E-Gitarrenbereich dank der Erwartungshaltung noch wesentlich öfter daneben gelegen wird, als z.B. zwischen Biersorten oder Rot- und Weißwein.
Den Hinweis dafür liefern schon die humorvollen Erklärungsversuche derjenigen, die einem bestimmten Merkmal des Holzes relevante Klangbeeinflussung zuschreiben wollen.
 
ch würde 4. Die Homogenität der Töne nicht zum Klang selbst zählen sondern nur die Anteile von Grundton zu Obertönen. Wie gleichmäßig dass über das Griffbrett verteilt ist, ist fraglich ob das überhaupt streng genommen zum Bereich Klangfarbe gehört, ausser dem finde ich direkt das gesamt Griffbrett zu betrachten ziehlich optimistisch. Auf so einem Griffbrett ist ne Menge los, viele verschieden Frequenzen/ verschiedene Töne, viele Oktaven die es ziehmlich schwer machen werden das Holz für die Auswertung zu isolieren. Ich denke mit einem Ton oder einem Akkord, in einer Lage anzufangen sollte da erstmal reichen.
Ansonsten, geh ich bis hier hin mit.

Wenn ich mehr als einen Ton spiele, ist es mir schon wichtig, dass die Töne auch möglichst gleichmäßig klingen. Was nützt mir eine Gitarre auf der sich der E-Moll Akkord gut anhört, ein A-Moll in 5ter Lage aber nicht? Ich teste Gitarren jedenfalls immer über das gesamte Griffbrett aus. Ich nenne noch einmal den Deadspot oder ein einen Livespot. Ein solcher ist nun einmal durch das Material verursacht. Der Dead- oder Livespot ist ein Extrem an dem man den Einfluss des Materials (Holz) gut sehen kann. Er zeichnet sich durch verändertes Obertonverhalten und Sustain aus.

So, genau da würde ich gerne reingrätschen.
Wie ist denn der PU an dem Body befestigt? Ist er direkt an den Body geschraubt, mit einem Rahmen montiert oder doch strattypisch auf dem Schlagbrett in einer großen ausgefrästen Kammer eingelassen? Allein hier gibt es schon deutliche Unterschiede. Es kann sein dass all diese Montagemethoden keinen Einfluss auf den PU haben, es kann sein zwei davon einen Einfluss auf den PU haben und einer nicht, oder anders rum. Es kann auch sein dass alle einen Einfluss haben. Hier müsste aber sehr genau unterschieden und argumentiert werden um das Holz als Faktor isolieren zu können.

Ich sehe da keinen Widerspruch. Egal ob der PU direkt an der Decke befestigt ist, über einen Rahmen oder ein Schlagbrett, die wiederum an der Decke befestigt sind, immer schwingt der Tonabnehmer mit, wenn die Decke schwingt.
 
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Oh man....
Wenn ich mehr als einen Ton spiele, ist es mir schon wichtig, dass die Töne auch möglichst gleichmäßig klingen. Was nützt mir eine Gitarre auf der sich der E-Moll Akkord gut anhört, ein A-Moll in 5ter Lage aber nicht? Ich teste Gitarren jedenfalls immer über das gesamte Griffbrett aus.
und schon wieder wirfst du die Sachen wild durcheinander. Es sind zwei verschiedene Szenarien wenn ich
1. ergründen will ob und wenn ja wie viel Einfluss, das Material auf den Klang einer elektrisch verstärkten Vollholzgitarre hat
oder
2. du eine Gitarre für einen Kauf aussuchst.
Bei 2. ist es natürlich anzuraten die ganze Gitarre zu testen, schließlich will man sie ja kaufen und dann sollte sie einem gefallen. Bei 1. ist es erstmal egal ob die Gitarre auf allen Saiten und Bünden ausgewogen klingt. Hier ist es wichtig für eine reproduzierbare und verlässliche Aussage das Holz als mögliche Einflussquelle zu isolieren.

Ich nenne noch einmal den Deadspot oder ein einen Livespot. Ein solcher ist nun einmal durch das Material verursacht.
Nein verdammte Axt, ist er nicht. Hör auf mit deinen Behauptungen rumzuwerfen. Eine Unwahrheit wird nicht wahr nur weil man sie ständig wiederholt.
Es gibt eine Reihe von Anzeichen die dagegensprechen inklusive dieser Arbeit die @gustavz verlinkt hat. Hier wird bestätigt bzw. untermauert was ich in einem anderen Post schon deduktiv vermutet hab. Der Einfluss der Brückenkonstruktion und des Saitenteils jenseits von Brücke und Sattel haben hier einen größeren Einfluss als das Material, wenn das Material überhaupt einen hat.

Der Dead- oder Livespot ist ein Extrem an dem man den Einfluss des Materials (Holz) gut sehen kann. Er zeichnet sich durch verändertes Obertonverhalten und Sustain aus.
Wie ich grad schon geschrieben hab: Höchstwahrscheinlich nein.


Ich sehe da keinen Widerspruch. Egal ob der PU direkt an der Decke befestigt ist, über einen Rahmen oder ein Schlagbrett, die wiederum an der Decke befestigt sind, immer schwingt der Tonabnehmer mit, wenn die Decke schwingt.
Das war ja klar dass du diese Unterschiede nicht siehst oder nicht sehen willst.
Nur mal als eines von vielen möglichen Beispielen:
Bei einer Strat hängt der PU an dem Schlagbrett, welches auf eine relativ große ausgefräßte Kammer geschraubt ist. Wäre es nicht denkbar dass die von den Saiten abgegebene Schallenergie/Schwingung das Schlagbrett in Vibration versetzt, diese wird auf den daran montierten PU übertragen und DAHER kommt der Klangunterschied? Nix Holz, nix Material.
Wenn du nicht lernst genau zu differenzieren und die Parameter von einander zu trennen kann ich deine Beiträge nicht ernst nehmen. Ich habs schonmal gesagt, du verallgemeinerst und wirfst alles gedankenlos in einen Topf. Sobald etwas nur entfernt danach aussieht als würde es dir Bestätigung geben, hinterfragst du scheinbar nichts mehr. Direkt an den Body geschraubt, mit gefederten Schrauben an einen Rahmen montiert.....egal....alles das gleiche, passt schon. Macht ja keinen Unterschied ob bei einem Auto die Räder direkt am Chassis montiert sind oder auf Stoßdämpfern gelagert. Oder Mikrofone, mit Absorberspinne oder ohne....egal....der Boden auf dem das Stativ steht beinfluss den Klang des Mikros maßgeblich.
 
und schon wieder wirfst du die Sachen wild durcheinander. Es sind zwei verschiedene Szenarien wenn ich
1. ergründen will ob und wenn ja wie viel Einfluss, das Material auf den Klang einer elektrisch verstärkten Vollholzgitarre hat
oder
2. du eine Gitarre für einen Kauf aussuchst.
Bei 2. ist es natürlich anzuraten die ganze Gitarre zu testen, schließlich will man sie ja kaufen und dann sollte sie einem gefallen. Bei 1. ist es erstmal egal ob die Gitarre auf allen Saiten und Bünden ausgewogen klingt. Hier ist es wichtig für eine reproduzierbare und verlässliche Aussage das Holz als mögliche Einflussquelle zu isolieren.

Ich werfe nichts durcheinander. Wenn ich ergründen will, ob und wieviel Einfluss das Material auf den Klang hat, muss ich das ganze Instrument sehen. Ich muss verschiedene Tonhöhen, verschiedene Anschlagsarten usw. vergleichen. Wenn ich irgendwo Deadspots habe und ich dies durch ein anderes Holz nicht habe, habe ich einen Einfluss des Materials auf den Klang.

Es gibt eine Reihe von Anzeichen die dagegensprechen inklusive dieser Arbeit die @gustavz verlinkt hat. Hier wird bestätigt bzw. untermauert was ich in einem anderen Post schon deduktiv vermutet hab. Der Einfluss der Brückenkonstruktion und des Saitenteils jenseits von Brücke und Sattel haben hier einen größeren Einfluss als das Material, wenn das Material überhaupt einen hat.

"diese Arbeit" ist völlig ohne nachvollziehbare Aussage für die hier diskutierte Frage. Eigentlich disqualifiziert sie sich schon deshalb, weil Sie G&B als Fachliteratur bezeichnet. Nicht gegen G&B, sie ist sehr unterhaltsam, aber bei solchen Artikeln https://www.gitarrebass.de/workshops/pimp-that-strat/ muss man doch eher schmunzeln.
In der von dir verlinkten Arbeit heißt unter anderem: "Alle diese Abweichungen sind eindeutig auf die Saitenlagerung zurückzuführen – aber nicht zwangsläufig auf das Korpusholz."
Der Satz allein ist widersprüchlich. Einerseits sind die Abweichungen eindeutig auf die Saitenlagerung zurückzuführen, andererseits kann es aber auch am Korpusholz liegen (denn er schreibt ja "nicht zwangsläufig", also aber doch denkbar).
Auch die "Änderung der Teiltondämmung durch Aufsetzen eine Zusatzmasse auf der Restsaite" ist unstreitig, beweist aber nicht, dass das Holz keinen Einfluss hat.

Wie ich grad schon geschrieben hab: Höchstwahrscheinlich nein.
Noch einmal der einfach zu Hause nachzuvollziehende Beweis für den Grund eines Deadspots. 1. Deadspot feststellen, 2. Schraubzwinge an Body oder Hals klemmen, 3. Deadspot weg (jedenfalls an dieser Stelle des Halses). Alternativ: anderes Holz benutzen oder ein Stück absägen, ist aber für zu Hause nicht leicht nachzuvollziehen, bzw. nicht ratsam für den Werterhalt des Instrumentes.

Das war ja klar dass du diese Unterschiede nicht siehst oder nicht sehen willst.
Nur mal als eines von vielen möglichen Beispielen:
Bei einer Strat hängt der PU an dem Schlagbrett, welches auf eine relativ große ausgefräßte Kammer geschraubt ist. Wäre es nicht denkbar dass die von den Saiten abgegebene Schallenergie/Schwingung das Schlagbrett in Vibration versetzt, diese wird auf den daran montierten PU übertragen und DAHER kommt der Klangunterschied? Nix Holz, nix Material.
Wenn du nicht lernst genau zu differenzieren und die Parameter von einander zu trennen kann ich deine Beiträge nicht ernst nehmen. Ich habs schonmal gesagt, du verallgemeinerst und wirfst alles gedankenlos in einen Topf. Sobald etwas nur entfernt danach aussieht als würde es dir Bestätigung geben, hinterfragst du scheinbar nichts mehr. Direkt an den Body geschraubt, mit gefederten Schrauben an einen Rahmen montiert.....egal....alles das gleiche, passt schon. Macht ja keinen Unterschied ob bei einem Auto die Räder direkt am Chassis montiert sind oder auf Stoßdämpfern gelagert. Oder Mikrofone, mit Absorberspinne oder ohne....egal....der Boden auf dem das Stativ steht beinfluss den Klang des Mikros maßgeblich.

Ich sehe schon die Unterschiede wie stark oder auf welche Weise die Tonabnehmer selbst schwingen. Darum geht es aber gar nicht. Du hast ja behauptet, dass die Tonabnehmer sich gar nicht bewegen, sondern allein die Saitenschwingung abgenommen wird.
 
Ich werfe nichts durcheinander. Wenn ich ergründen will, ob und wieviel Einfluss das Material auf den Klang hat, muss ich das ganze Instrument sehen. Ich muss verschiedene Tonhöhen, verschiedene Anschlagsarten usw. vergleichen.
Nein musst du nicht. Hier beginnt das Durcheinanderwerfen bei dir, weil du nicht in der Lage bist sauber zu differenzieren und einer sauberen Fragestallung zu folgen.
Wenn wir uns jetzt mal nur um die Frage kümmern:
Hat das Material einer elektrisch verstärkten Vollholzgitarre Einfluss auf das elektrisch abgegebene Signal und somit in späterer Instanz auf den erzeugten Klang?
Um diesen Einfluss nun für das gesamte Instrument annehmen zu können muss unsere Prämisse die sein, dass dieser Einfluss des Holzes immer existiert. Egal welche Saite, egal welcher Ton. Andernfalls hätten wir eine Diskussion dass manche Töne vom Holz beeinflusst werden und manche nicht. Dies ist aber nicht die Aussage der allgemeinen Diskussion, sondern die dass der gesamte Klang vom Holz beeinflusst wird.
Wenn ich jetzt also gemäß dieser konkreten Fragestellung Untersuchungen anstelle, reicht es aus sich auf einen Ton zu konzentrieren. dieser Versuchsaufbau hat ein Ergebniss X. Um jetzt den Zufall ausschließen zu können macht man den selben Versuchsaufbau mit einem einzelnen isolierten Ton, diesmal ein anderer natürlich, nochmal, mit einem Ergebnis Y. Dann eventuell erneut mit einem Ergebnis Z, usw. Diese Ergebnisse vergleicht man nach Bedarf. Wenn alle Ergebnisse gleich sind geht man davon aus dass die Frage eindeutig beantwortet ist. Wenn es aber Ergebnisse sind von denen manche für und manche gegen den Einfluss sprechen, würde man nicht wie du wahrscheinlich den Zeigefinger hochreißen und und rufen "Seht ihr, 4 von 10 Tönen wurden durch das Holz beeinflusst. Damit ist der Fall klar, der Beweis erbracht, Holz beeinflusst den Klang.", das würde man auch bei 6 von 10 Ergebnissen nicht tun. In so einem Fall wo es unterschiednliche Ergebnisse gibt würde man dann Fragestellungen ausarbeiten warum es zu Unterschieden/Annomalien kommt, ob und wenn ja wie man diese Ausschließen kann um eine sauberere Ergebnissmenge zu bekommen.

Wenn ich irgendwo Deadspots habe und ich dies durch ein anderes Holz nicht habe, habe ich einen Einfluss des Materials auf den Klang.
Nein, hast du nicht. Was du hast ist eine Scheinkorrelation, zum X-ten Mal.
Ich konnte auf meinen Gitarren keine Deadspots finden, deshalb muss ich das ganze jetzt rein theoretisch abhandeln.
Ich formuliere erstmal deine These, so wie ich sie verstehe und stelle dann dafür ein rechnerisches Gedankenbeispiel für die Argumentation.
These:
Das Korpus- und/oder Halsmaterial haben eine oder mehrere Resonanzfrequenz(en), die den Energieverlust bestimmter Schwingungsfrequenzen der Saiten beschleunigen und somit zu so genannten Deadspots führen.

Der Einfachheit halber beschränkt sich mein Beispiel auf eine Resonanzfrequenz, ist aber auf mehrere analog anwendbar.
Gedankenbeispiel:
Gehen wir von einer Gitarre in Standardstimmung aus dann haben wir 6 Saiten gestimmt, von hoch nach tief, in E4-B3-G3-D3-A2-E2. In diesem Beispiel gehe ich von einem Deadspot auf der B-Saite 8. Bund aus, welcher einem G4 und gemäß dieser Tabelle bei einem Kammerton von A4 = 440Hz einer theoretisch idealen Frequenz von genau 392.00Hz entspricht.
Gemäß deiner These haben entweder Korpus oder Hals oder beide im Verbund eine Resonanz bei 392.00Hz, wodurch diese Frequenz schneller verklingt und zu einem Deadspot wird. Damit wir nun die Resonanz des Materials als Grund für dieses Phänomen annehmen können müssen wir berücksichtigen dass in diesem Fall alle Noten mit dieser Frequenz betroffen sein müssen, das bedeutet:
  • Saite E4, 3. Bund
  • Saite B3, 8. Bund
  • Saite G3, 12. Bund
  • Saite D3, 17. Bund
  • Saite A3, 22. Bund
Dies sind bei einer Standardstimmung alle Vorkommen der Frequenz 392.00Hz. Wenn die Resonanz des Materials zu Deadspots führt müssen alle diese Vorkommen gleichermaßen betroffen sein, da sie alle gleichermaßen von der Resonanzfrequenz "absorbiert" werden.

Es gibt jedoch zu viele Beispiele wo Deadspots nur an ein oder zwei Stellen auf dem Griffbrett berichtet werden. Dies allein macht die Resonanzfrequenzthese schon sehr unwahrscheinlich. Hinzu kommen Beispiele wie dieses oder dieses, wo die betroffenen Stellen bereinigt werden konnten, ohne Maßnahmen an der Korpusmasse oder sogar der Saitenmasse vorzunehmen. Dies führt als Gegengewicht zur Resonanzfrequenzthese dazu, dass der Einfluss der Bünde und/oder Saiten an Wahrscheinlichkeit dazugewinnt und der Resonanzfrequenzthese vorzuziehen sind.

"diese Arbeit" ist völlig ohne nachvollziehbare Aussage für die hier diskutierte Frage.
WAS!? Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?
Um nicht die gesamte experimentelle Herleitung zitieren zu müssen, zitiere ich nur das Fazit:
Fazit von pde-7-9-klang-holz.pdf schrieb:
Je dünner eine Saite, desto weniger zeigt sie sich von der resistiven Komponente der LagerAdmittanz (bzw. -Impedanz) beeindruckt. Daraus folgt aber auch: Je dicker eine Saite, desto eher sind lagerbedingte selektive Einbrüche bei der Abklingzeit zu erwarten. Der auf die Akustik-Gitarre aufgezogene 12er-Satz wird in seinem Schwingungsverhalten vom Korpus stärker beeinflusst als der an die Strat geschraubte 9er-Satz....Innerhalb der Gruppe der massiven E-Gitarren spielt das Korpusholz aber nur eine sehr untergeordnete Rolle für den E-Klang.
Wenn das keine nachvollziehbare Aussage ist, was denn dann?

Eigentlich disqualifiziert sie sich schon deshalb, weil Sie G&B als Fachliteratur bezeichnet.
Nein, sie disqualifiziert sich nicht.
Gitarre & Bass ist eine Zeitschrift die, aufgrund Spezialisierung auf den Themenbereich Gitarre und Bass als Fachzeitschrift bezeichnet werden kann und somit zu Recht im Wikipedia-Eintrag zu Gitarre & Bass als deutsche MusikFACHzeitschrift beschrieben wird.

Nicht gegen G&B, sie ist sehr unterhaltsam, aber bei solchen Artikeln https://www.gitarrebass.de/workshops/pimp-that-strat/ muss man doch eher schmunzeln.
So, am Ende der Argumente müssen nun die Nebelkerzen angezündet werden um vom eigentlichen Thema abzulenken.
Weder dieser Artikel selbst, noch das Infragestellen von G&B hat auch nur irgendwas mit dem Thema zu tun und du kommst mit sowas nur ein paar Sätze nachdem du selbst der Arbeit über den Einfluss von Holz auf den Klang keine "...nachvollziehbare Aussage für die hier diskutierte Frage." unterstellst.....zu Unrecht unterstellst.

In der von dir verlinkten Arbeit heißt unter anderem: "Alle diese Abweichungen sind eindeutig auf die Saitenlagerung zurückzuführen – aber nicht zwangsläufig auf das Korpusholz."
Der Satz allein ist widersprüchlich. Einerseits sind die Abweichungen eindeutig auf die Saitenlagerung zurückzuführen, andererseits kann es aber auch am Korpusholz liegen (denn er schreibt ja "nicht zwangsläufig", also aber doch denkbar).
Nein, das widerspricht sich nicht unbedingt, ist nur sprachlich blöd formuliert. Es besagt unterm Strich nur dass was ich auch schon oft gesagt hab: Die mehr oder weniger objektive Beweislast spricht gegen den Einfluss des Holzes, dennoch kann dieser nicht 100%-ig ausgeschlossen werden und muss demnach für möglich gehalten werden. Du versuchst hier das Bestreben wissenschaftlich korrekt, redlich und neutral zu formulieren für deine Argumentation zu verdrehn und damit die Gegenseite anzugreifen. Das ist entweder ein Strohmann oder ein Argumentum Ad Hominem aber niemals eine sachlich korrekte Argumentation die deinen Standpunkt stärkt. Die Tatsache dass du dich an solchen Spitzfindigkeiten der Formulierung aufhängst zeigt eher wie verzweifelt du um Argumente ringst um dein Gesicht nicht zu verlieren, wie mir scheint.

Noch einmal der einfach zu Hause nachzuvollziehende Beweis für den Grund eines Deadspots. 1. Deadspot feststellen, 2. Schraubzwinge an Body oder Hals klemmen, 3. Deadspot weg...
Nein, nix Beweis. Scheinkorrelation, immer noch.

Ich sehe schon die Unterschiede wie stark oder auf welche Weise die Tonabnehmer selbst schwingen. Darum geht es aber gar nicht. Du hast ja behauptet, dass die Tonabnehmer sich gar nicht bewegen, sondern allein die Saitenschwingung abgenommen wird.
Das stimmt auch nicht. Ich zitiere mich an dieser Stelle mal selbst, aus dem Ursprungsthread bevor dieser Thread hier ausgelagert wurde:
Ich habe nie behauptet dass nur die Saite Schwingt. Ich nehm ne Gitarre von der Wand, schlag sie an und fühle dass der Hals und Kopf mit schwingt. Es wäre völlig realitätsfremd das zu leugnen. Was ich sage ist, dass es keinen Beweis für aber viele Indizien dagegen gibt, dass diese Schwingung den Klang einer E-Gitarre nennenswert beeinflussen.
Wenn wir uns also darüber einig sind dass ich nie behauptet hab, dass nur die Saite allein und nichts anderes schwingt, versuche ich nochmal zu meinem Punkt zu kommen. Nur weil da alles mögliche mitschwingt ist das kein Beweis dafür dass das Holz einen nennenswerten Einfluss auf eventuelle Interferenzen zwischen Saite und PU hat.
 
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Auch wenn ich der Formulierung "...teurer und insofern besser..." nicht zustimmen kann. Als würde die bessere Qualität durch den höhren Preis zu Stande kommen. Aber ich hab ja schonmal gesagt Sprache schafft Realität. Vielleicht gibt uns diese Formulierung einen Einblick in Alexs Realität, dass Dinge besser sind WEIL sie teurer sind.

Ich finde es schön, das Du Argumentationsmuster und rhetorische Stilmittel mit ihren lateinischen Fachbegriffen benennen kannst. Allerdings subsumierst Du diese teilweise falsch. Ein "argumentum ad hominem" ist oben zitiertes. Dies auch noch indem Du meinen Satz verdrehst, was Du im Nachhinein damit begründest, dass es nicht wichtig ist, was das Subjekt des Satzes ist. Du kommst zum Schluss, dass meine Realität ist, dass Dinge besser sind, weil sie teurer sind. Das habe ich aber nicht behauptet.

Ich finde die Diskussion mit Dir interessant, sonst würde ich sie nicht führen, aber es wäre schön, wenn Du die Genauigkeit, die Du forderst selber beachtest.

"Eigentlich disqualifiziert sie sich schon deshalb, weil Sie G&B als Fachliteratur bezeichnet." ist natürlich polemisch, mea culpa, aber ein bisschen Spass muss sein. Und ganz falsch ist es auch nicht. Die von G&B bei Zollner zitierten Klangbeschreibungen, sind überwiegend Werbeprosa oder Füllsätze, ich glaube nicht dass die G&B Redakteure diesbezüglich Wissenschaftlichkeit für sich beanspruchen.

"Ich sehe schon die Unterschiede wie stark oder auf welche Weise die Tonabnehmer selbst schwingen. Darum geht es aber gar nicht. Du hast ja behauptet, dass die Tonabnehmer sich gar nicht bewegen, sondern allein die Saitenschwingung abgenommen wird."
ich zitiere mal welchen Kommentar von Dir ich damit meinte (nach Deinem Motto "Sprache schafft Realität"):
Sorry, aber dass kann ich so nicht stehen lassen. Das ist mindestens für heutige Pickups falsch, wenn nicht sogar für alle. Die Pickups nehmen keine Schwingung vom Body auf.

So, jetzt zum Thema: letzteres ist falsch. Wenn der Body schwingt, was er ja nun unstreitig tut, nehmen die darauf (direkt oder über Rahmen oder Schlagbretter) befestigten Pickups diese Schwingung auf. Dies würden sie nur dann nicht tun, wenn sie nicht schwingend außerhalb des Body befestigt sind, ein rein theoretischer Fall also, der in der Praxis nicht vorkommt.

Und zu Zollner:
Er Schreibt zu seinen Messungen 7.9: "Alle Messungen bestätigen die Hypothese, wonach das Attack-Spektrum im Wesentlichen von der Saitenanregung bestimmt wird."
Das stimmt für das gemessenene, aber er hat ja in seiner Versuchsanordnung ja auch nichts am Holz verändert. Das ist also wider falsch formuliert. "im wesentlichen" gilt nur für seine Versuchsanordnung. Weiter schreibt er
"Dass die Grundfrequenz der Restsaite tatsächlich 4.4 kHz beträgt, lässt sich leicht bestätigen, wenn man den Messpunkt des Laser-Vibrometers auf die Restsaite richtet. Eine weitere Bestätigung liefert eine kleine Metallklammer, die auf die Restsaite aufgesetzt wird, und deren Eigenresonanzen verstimmt – hierdurch verschiebt sich die Dämpfung von 4.4 auf 4.6 kHz (Abb. 7.95)."
und richtig kommt er zu dem Schluss:
" Vom Korpusholz kommen alle diese Effekte nicht, das sind Saiten- und Steg-Artefakte."
Das ist unstreitig, er misst aber auch nichts, was mit dem Korpusholz, der Korpusmass, dem Halsholz und der Halsmasse irgendwie zu tun hat. Ist für die hiesige Diskussion also irrelevant.

Tatsächlich sind das Nebelkerzen. Er argumentiert so: Wenn ich am Steg oder Anschlag etwas ändere, ändert sich der Klang, also kann das Holz nicht Klangentscheidend sein.

Nun kommt er aber doch zum Holz:
"Sieht man von überlangen Baritongitarren und kurzen 24"- oder 22.5"-Gitarre ab, so sind die Halslängen der meisten E-Gitarren sehr ähnlich, und deshalb ergeben sich auch ähnliche Eigenresonanzen. Nicht identische, aber ähnliche. Die Halsbreite mag mit ± 5% variieren, die Halsdicke mit ± 10%, ... "
Er kommt zum Schluss: "dramatische Variationen sind das nicht."
Das sehe ich anders: hier ein Link, der imo eine dramatische Variation zeigt, bei 3:30:

Hier zeigt sich beim Anschlagen der Hälse ein deutlicher Unterschied der Eigenresonanz. Solche Eigenresonanzen führen zum Erhöhen oder Auslöschen von Obertönen, wenn die Gitarre zusammengebaut ist. Im Extremfall zu Deadspots.

Was nun an meiner Deadspotargumentation eine Scheinkorrelation sein soll ist mir unklar. Ich ändere in meinem Beispiel nichts anderes an der Gitarre außer das Gewicht des Halses oder der Kopfplatte (=ändere die Eigenresonanz) und der Klang ändert sich massiv. Damit ist bewiesen, dass der Klang durch das Korpus, bzw. Halsmaterial beeinflusst wird.

Im Stile von Zollner würde ich dagegen so argumentieren: Bei einem Deadspot auf der leeren A-Saite bringe ich ein Kapo am 7. Bund an und komme dann zum Schluss: Der Deadspot ist weg und am Holz liegt es eindeutig nicht, sondern am Kapo.

Es gibt jedoch zu viele Beispiele wo Deadspots nur an ein oder zwei Stellen auf dem Griffbrett berichtet werden. Dies allein macht die Resonanzfrequenzthese schon sehr unwahrscheinlich.

Tatsächlich hat nahezu jede Gitarre mehr oder weniger Deadspots. Die sind natürlich dann auch bei allen gleichen Tönen auf dem Griffbrett zu hören, nur manchmal mehr, manchmal weniger. Am deutlichsten immer an den Stellen mit der meißten Schwingungsenergie, den Stellen, wo die Saiten der betreffenden Frequenz am längsten sind, in Deinem Beispiel also auf den oberen E und der H Saite (wobei Deadspots meißt eher bei tieferen Tönen auftauchen).

Hinzu kommen Beispiele wie dieses oder dieses, wo die betroffenen Stellen bereinigt werden konnten, ohne Maßnahmen an der Korpusmasse oder sogar der Saitenmasse vorzunehmen. Dies führt als Gegengewicht zur Resonanzfrequenzthese dazu, dass der Einfluss der Bünde und/oder Saiten an Wahrscheinlichkeit dazugewinnt und der Resonanzfrequenzthese vorzuziehen ist.

Bei diesen Phänomenen handelt es sich nicht um Deadspots, sondern um falsch eingesetzte/bearbeitete Bünde oder Sättel. Die bekommt man natürlich nicht mit Gewichten weg, sondern mit entsprechendem Abrichten. Das könnte man jetzt als Nebenkerze ansehen.
 
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Alex_S schrieb:
Das sehe ich anders: hier ein Link, der imo eine dramatische Variation zeigt, bei 3:30:

wusste garnicht das man Gitarren mit nem Hammer bespielt :)

Du kannst so viel auf dem Holz rumklopfen wie du willst, es werden nur und ausschließlich die Schwingungen der Saiten an den Amp übertragen und nicht die Schwingungen vom Holz.

Damit wäre diese Diskussion zu ende !
 
Sorry, die Argumentation ist ganz einfach. Wenn der Sustain soundso lang ist, kann nicht mehr als x% an den Saitenlagern an Schwingungsenergie verloren gehen. Wenn ich mich recht erinnere waren das so zwischen 3-5%. Nur ein Teil davon landet im Holz. Ich kann nachvollziehen, dass damit der Anteil des Holzes am elektronischen Klang vernachlässigbar ist...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
es werden nur und ausschließlich die Schwinungen der Saiten an den Amp übertragen.

Damit wäre diese Diskussion zu ende

Sorry, dem elektrischen Übertragungssystem ist es egal, ob die Saite oder der PU schwingt, Hauptsache es findet eine Relativbewegung statt...
 
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