Ich glaube schon, das der Korpus irgendwo den Klangcharakter beeinflusst... finde das Deadspotargument sehr schlüssig
Ich glaube nur, dass der Einfluss des Bodys so gering ist, dass es in der Praxis wichtigeres gibt - wie z.b. die Spieltechnik.
Dass die Spieltechnik einen deutlich höheren Einfluss hat als alles andere sollte nicht weiter diskutiert werden. Auch viele andere Dinge haben Einfluss auf den Klang, teilweise mehr als das Korpusholz. Das sollte unstreitig sein.
Hier geht es aber nunmal um das Holz oder anderes Material aus dem die Gitarre so zusammengebaut wird.
Der Body/Korpus hängt da nicht in der Luft. Er ist ja irgendwie mit dem Hals befestigt. Also ist er Teil der Schwingsystems. Er kann durch sein Gewicht, seine Struktur usw. die Schwingung, Resonanzüberhöhungen, -auslöschungen und vieles mehr beeinflussen.
Es mag sein, dass Unterschiede nicht beim Durchspielen der Akkkorde oder Töne in der ersten Lage auffallen, aber meiner Erfahrung nach gibt es schon Tendenzen der verschiedenen Hölzer, die man heraushört. Wohl nicht im Mix bei der 3. Rhytmusgitarre, aber als Spieler schon, darauf kommt es an.
Wenn man nicht spielen kann, nützt das allerdings auch nichts.
der Discaimer „wenn richtig ausgewählt“ ist hier schon mal der entscheidende Punkt. Messgeräte sind uns Sachen „Genauigkeit“ und Reproduzierbarkeit gewiss in der Regel immer überlegen. Da sind wir sogar richtig schlecht.
Genau, aber es ist eben die Frage was man misst und welche Schlüsse man daraus zieht. Wenn Zoller irgendwas ändert und dabei Unterschiede misst und dann daraus schließt, dass die Unterschiede nur daran liegen und an nichts anderem, ist die beste Messung nichts wert, da die Versuchsanordnung nicht Ergebnisoffen war.
Das heißt aber nicht, dass Messgeräte nicht geeignet sind feinste Unterschiede zu messen, sondern an den falschen Versuchsaufbauten und falschen Schlüssen.
Wenn es Klangunterschiede gibt, kann man die messen. Und zwar bis in einen Bereich, den nie jemand hören könnte.
Fender und Gibson sind gute, für die amerikanische Konsumgüterindustrie typische Beispiele der Produktdifferenzierung. Aufgabe der Unternehmen ist ja nicht die Optimierung des Klanges ihrer E-Gitarren, sondern das Verkaufen eben dieser. Daher muss immer wieder mal ne neue Story her, das Produktportfolio umgerührt werden, der Markenwert durch Legendenbildung gesteigert.
Wahrscheinlich (sicher?) hat Fender damals nicht die Hölzer aufgrund der Klangeigenschaften ausgewählt. Da dachte man noch nur Pickup und Verstärker machen den Klang, denken manche ja heute noch. Holz sollte eher Preiswert, gut zu verarbeiten und verfügbar sein. Aber diese Hölzer haben nunmal den Klang einer Epoche geprägt.
Dass unterschiedliche Hölzer auch bei der E-Gitarrre unterschiedlich klingen, hat man dann später gemerkt, als man den Klang der Klassiker replizieren wollte. Mit Sperrholz ging das nicht.
Das hat wohl zuerst keiner gedacht, und denkt auch heute manch einer nicht, siehe die Diskussion hier.
Der Klang der frühen Instrumente hat sich nunmal in das kollektiver Bewusstsein eingeprägt. Wären die ersten Instrumente aus Pappel gewesen, hätte das eventuell die Geschichte insoweit geändert. Wer weiß.
Durch das Experimentieren hat man herausgefunden, dass unterschiedliche Materialien zu unterschiedlichen Klangergebnissen führen.
Der Preis ist dabei erst einmal egal. Ein billiges Holz, siehe damals Erle oder Esche, kann durchaus gute Ergebnisse bringen.