Die Brücke auf den CV Teles ist ein klassisches Modell, das von Haus schon eine Menge "Twang" liefert. Manche mögen das, andere wiederum nicht.
Das hier wäre z.B. ein "modernes" Modell:
Bei der lassen sich auch alle 6 Saiten einzeln oktavrein stellen. Das geht bei der Brücke mit 3 Reitern nur in Pärchen. Da kann es schon mal vorkommen, dass eine Saite passt, z.B. die D-Saite, die G-Saite wiederum aber daneben liegt. Wenn man die jetzt einstellt, stimmt die D-Saite wieder nicht. Seltsamerweise, ist meine CV Tele aber oktavrein. Viele andere haben auch keine Probleme mit ihren Classic Vibes.
Als nächstes sollte Dir auch noch bewusst werden, das der Halsradius bei der Classic Vibe etwas gewölbter ist, als bei "modernen" Gitarren wie ESP, Schecter und Konsorten. Diese haben oft einen Radius von 12" oder 14". Die CV hat einen Radius von 9,5". 9,5" sind schon ein wenig gewölbter als z.B. 12". Ganz alte Modelle von Fender und deren Nachbauten haben sogar einen 7,25" Radius. Mit einem gewölbterem Griffbrett lassen sich z.B. leichter Barré-Akkorde greifen, der Nachteil ist allerdings, das man die Saitenlage erhöhen muss, um Bendings zu machen. Stellt man die Saitenlage zu niedrig ein, liegt die Saite, wenn man sie hochzieht auf einem höherem Bundstäbchen auf und der Ton stirbt sofort ab. Eine briefmarkenflache Saitenlage ist also nicht möglich. Der 9,5"-Radius stellt IMHO aber einen guten Kompromiss dar, weil man sowohl gut Akkorde greifen kann, andererseits die Saitenlage aber auch nicht zu hoch einstellen muss, um Ganztonbendings zu machen.
Mir persönlich gefällt die Bespielbarkeit der Classic Vibe Tele sehr gut. Sie lässt sich sehr komfortabel bespielen. Mit einem ordentlichen Humbucker am Steg lässt sich auch hervorragend Metal o.ä. mit dieser Gitarre spielen. Der Twang geht bei den richtig heißen Kandidaten sowieso etwas verloren, ohne aber ganz zu verschwinden.
Eine Tele, jedenfalls in ursprünglicher Form ist in diesem Genre nicht so oft vertreten, es gibt aber einige Gitarristen, die setzen trotzdem eine ein.
Z.B. Gojira:
Ich persönlich sehe auch nicht ein, warum man keine Telecaster für härtere Stile verwenden sollte. Gerade der helle, durchsetzungsfähige Klang dieser Gitarren kann sehr vorteilhaft im Bandkontext sein. Vielleicht gibt es noch einen zweiten Gitarristen, der eine fette Mahagoniaxt spielt, kommt eine Gitarre dieser Art sehr gelegen, um sich seinen Platz im Bandgefüge zu suchen, da sie einfach ein anderes Frequenzspektrum (von Haus aus, mit EQs kann man ja auch noch eine Menge verdrehen) bedient.
Ich würde Dir aber trotzdem raten mal ein paar Modelle anzuspielen. Ruhig auch mal mit anderen Gitarrenmodellen vergleichen. Mir sagt z.B. die CV mehr zu, als eine stinknormale LTD. Die LTDs sind zwar auch gut verarbeitet und lassen sich auch toll bespielen. Teilweise fehlt mir bei diesen Metalbrettern aber der Charakter und der Funke springt nicht so richtig rüber.