Gitarre spielen, Üben, Musik machen - Beobachtungen und Gedanken

  • Ersteller Gast 64587
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Alles nicht fertig bzw. nur eine Gitarre ohne Begleitung,weil ich einfach zu faul bin,alles weiter zu Schreiben.
Oder sind nur Fragmente.
 
Ich als 17-jähriger Metalhörer müsste ja eigentlich perfekt in die beiden von die genannten Gruppen passen.. :D Dem ist aber nicht so. Die beiden von dir angesprochenen Probleme empfinde ich ähnlich, zuerst einmal zu Erstgenannten:
Ich denke der springende Punkt ist hier wirklich, dass viele das "Musik machen" an sich überhaupt nicht interessiert, ihnen macht das Handwerk Spaß und deswegen spielen sie halt nach, da muss man nicht viel Denken und hat einen schönen Zeitvertreib mit dem man manchen Leuten den Tag versüßen kann, ist ja nichts schlimmes dabei. Ich persönlich hab glaub ich nach dem ersten Jahr Gitarre spielen damit aufgehört, irgendwelche Stücke nachspielen zu wollen, seit nunmehr 1,5 Jahren bilde ich mich in der Theorie und bin seitdem a) zu faul irgendwas auswendig zu lernen und b) zu unmotiviert, da mir das eigene Spiel viel mehr Spaß macht, schreiben tu ich auch noch dazu. Sprich: Musikalisch ist Nachspielen für mich persönlich oft sinnlos, wenn mir der Stil eines Interpreten gefällt, dann höre ich mir das Zeug einfach über einen längeren Zeitraum an und achte auf Tonsatz und Songentwicklung und versuch das in meine Riffs einfließen zu lassen - das macht mir mehr Spaß und bildet mich auch fort.
Zum zweiten Typus: Stimmt auch, merk ich total oft bei Mitgitarristen, die kennen nicht viel mehr als Dur und Moll..frag die mal, dir eine klassische Kadenz Kadenz vorzuspielen..die werden Augen machen wie ein Twingo. :D Aber ich würd jetzt nicht so weit gehen, alle Metaller als Banausen zu denunzieren die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben - gerade in diesem Genre sind zurzeit die meisten musikalischen Genies unterwegs, siehe Tosin Abasi ( http://www.youtube.com/watch?v=bt-RoSzsEKA ). Ich stimme jedoch zu, dass Akkordspiel wirklich sehr wichtig und auch spaßig ist! Wie gesagt, ich hör gerne Metal, hab aber bei einem Jazzgitarristen Unterricht, weil ich nunmal gerne schnelle Licks und Soli mit Schwerpunkt auf den Avoid Notes spiele aber auch ein ruhiges Jazzstück - Vielfalt ist angesagt, nichts denunzieren, ein guter Gitarrist sollte auch seine Skalen beherrschen und zu einer guten Artikulation gehört in vielen Fällen auch der ein oder andere schnelle Lick rein.
In diesem Sinne - nicht alle sind verdorben. :D

Gruß Boris
 
Schaue ich mir das hiesige "Griff- und Spieltechnik" Unterforum an, dann ist ganz klar, wo der Hauptfokus liegt. Skalen, Licks, Riffs, Speedpicking, Anschlagtechniken, etc pp.
Das ist eigentlich 180° entgegen der Aufgabe, die auf einen Gitarristen zukommt, der nicht nur im stillen Kämmerlein vor sich hingniedeln will. Sobald ich mit anderen Leuten Musik mache, verbringe ich 80 oder mehr % meiner Zeit mit dem Spielen von Begleitgitarren. Und Akkorde stellen da, zusammen mit sauber gespielter Rhythmik (dazu auch noch später, oho!), *das* Hauptfundament dar, wenn ich nicht nur irgendwelche Powerlicks als Begleitung spielen will.

So, nun kann das extrem niedrige Interesse natürlich verschiedene Ursachen haben.
- "Allein daheim bringt's einfach nicht so viel Bock, Akkorde zu spielen." Hmm...
- "Akkorde zu spielen ist doch total einfach und langweilig." Hmmhmm...
- "Wenn ich Akkorde brauche, dann kann ich mir die schnell raussuchen." Hmmhmmhmm...
- "Ich bin Leadgitarrist!". Hmmhmmhmmhmm...

Es gibt mit Sicherheit noch mehr Ursachen. Unter den YT-Shreddern kann ich natürlich auch keinen Blumentopf gewinnen, wenn ich da mit meinem Ebj7/#11 ankomme.

Wie dem auch sei. Ich persönlich finde,
a) dass Akkordspiel extrem viel Spaß machen kann, auch alleine zuhause,
b) dass es eigentlich total einfach ist, sich da ein wirklich wohlsortiertes Fundament aufzubauen, so dass man nie mehr im Leben irgendeine komische Grifftabelle bemühen muss.

Gruß
Sascha

Hey, ob dus glaubst oder nicht, da bin ich voll deiner Meinung. Grade in Bands ist Zurückhalten Gold! Man darfs nie übertreiben. ich finds auch schade, dass oftmals sehr melodiöse sehr sehr gut klingende solos und Licks sehr schnell gespielt werden, was sie meiner Meinung nach unmusikalisch bis unbrauchbar macht. Aber ich denk mir wenn ich sowas hör immer: Andere Leute anderer Geschmack, für mich ist das nichts, aber warum sollen die das nich machen, ist deren musikalische Karriere. Schön saubere Akkorde und Akkordauflösungen (oder wie auch immer man das nennt) klingen einfach teilweise besser und auch voller (!) als einfach viel zu schnell gespielte Licks, auch wenn dort mehr töne auftauchen, hier ists wie bei den Gitarren, manchmal eher Klasse statt masse. Klar gibt es Leute (und davon nicht soooooooo viele wie sie selber denken) die wirklich sehr sehr gut schnelle riffs einsetzen können. Diese Leute setzen diese allerdings mit Bedacht und vor allem verstand für saubere Sachen ein. Weil ich sowas mal live gesehn habe, und das echt super klasse fand, hab ich auch tapping gelernt, und hey, ich habs immer noch nicht hinbekommen es sparsam und gut einzusetzen, da ich mich wehement dagegen wehre auch nur irgendwelche Scalen zu lernen und die nur "runterzurattern". Nicht das ich mir nicht mal die ein oder andere Pentatonik angesehn hätte, aber lernen wär nichts für mich.

Ich möchte mit meiner Musik überigens auch was erreichen, mir gehts aber nicht darum im Stadion oder in den besten Studios für Geld zu spielen, sondern einfach ne geile Zeit haben und den Leuten durch meine Songs(die ich alle selber schreibe und meine Meinung in ihnen äussere, da ich allerdings nich singen kann muss das halt ne sänger/in übernehmen.) eben was ich mein und was ich gegen was habe. Und ich glaub das Feeling was man in eine Note legt is wichtiger als die masse der gespielten Noten in einer Sekunde. Man seh sich BB King und seine Songs an die teilweise nur aus ein, zwei Single Notes bestehen, die allerdings so viel Güte haben, dass der Song nicht schlecht wird.

Was mir auch auffällt: Wer nur auf Erfolg aus ist vergisst oftmals die Musik selber! das sehen wir an all den Casting shows, denn am ende kennt nach spätestens 5 jahren keiner mehr die teils talentlose Leute, die einzigen die Verdienen sind die netten leute vom fernsehn die selbst an der Auswahl der Kanidaten und das Vorführen der Idioten (ich nehm mal an das darf man so sagen) Kohle machen. Die Musik selber spielt da bei den meisten Shows (grade mit Dieter B. (sry, muss ich sagen, ich achte immer drauf, der achtet nur auf möglichen Erfolg)) einfach vergessen. Übrigens wird bei solchen Sendungen meist auch nur 1:1 gecovert
 
ich glaube, wenn man so weiter macht, könnte man die wichtigsten Eigenschaften in der Musik auf 3 Punkte reduzieren:
- Emotionen
- Kreativität
- Timing

Das Problem ist nur, dass diese Dinge nicht wirklich messbar sind. Gut, beim Timing geht das ja noch irgendwie, aber beim Rest kaum. Selbst Harmoniekenntnisse sind nicht so bedeutend wie die oberen drei Punkte (so viel zu A3). Die größten Hits aller Zeiten basieren schließlich auf den einfachsten Akkorden.
Alles andere was mit Technik, Präzision und Disziplin zu tun hat, lässt sich aber sehr wohl leicht messen. 180bpm > 178bpm, Sweeping > langsames Gezupfe, 30cm > 20cm, etc.

Der Mensch (Mann) neigt nunmal dazu alles was er macht irgendwo einordnen zu wollen. Und er will sich messen. Egal mit was, egal mit wem, es braucht immer irgendwelche Maßstäbe. Wenn ich also ein bestimmtes unglaublich technisches Solo fehlerfrei spielen kann, habe ich einen greifbaren Meilenstein erreicht und kann mich irgendwo in meinem Umfeld einordnen.

Kreativität kann ich nicht messen. Emotionen erst recht nicht. Wenn ich ein emotionales Solo hinlege, dann gebe ich auch ein Stück von mir frei. Auf Youtube könnten aber die Reaktionen verletzlich wirken. Die Kritik wird persönlich und nicht alle teilen diese Emotionen. Um ein großen Künstler zu sein, muss mich aber damit umgehen können. Ich muss meine Musik machen, ohne angreifbar zu werden.

Wenn ich ein Solo nicht wirklich richtig nachspielen kann, weil ich zu langsam oder ungenau bin, dann richtet sich die Kritik aber klar ausschließlich gegen meine technischen Fähigkeiten. An diesen kann ich aber weiter arbeiten.

Ich denke, dass es deswegen so viele Kopierer und so wenig Künstler gibt.
 
ich glaube, wenn man so weiter macht, könnte man die wichtigsten Eigenschaften in der Musik auf 3 Punkte reduzieren:
- Emotionen
- Kreativität
- Timing

Das Problem ist nur, dass diese Dinge nicht wirklich messbar sind. Gut, beim Timing geht das ja noch irgendwie, aber beim Rest kaum. Selbst Harmoniekenntnisse sind nicht so bedeutend wie die oberen drei Punkte (so viel zu A3). Die größten Hits aller Zeiten basieren schließlich auf den einfachsten Akkorden.
Alles andere was mit Technik, Präzision und Disziplin zu tun hat, lässt sich aber sehr wohl leicht messen. 180bpm > 178bpm, Sweeping > langsames Gezupfe, 30cm > 20cm, etc.

Der Mensch (Mann) neigt nunmal dazu alles was er macht irgendwo einordnen zu wollen. Und er will sich messen. Egal mit was, egal mit wem, es braucht immer irgendwelche Maßstäbe. Wenn ich also ein bestimmtes unglaublich technisches Solo fehlerfrei spielen kann, habe ich einen greifbaren Meilenstein erreicht und kann mich irgendwo in meinem Umfeld einordnen.

Kreativität kann ich nicht messen. Emotionen erst recht nicht. Wenn ich ein emotionales Solo hinlege, dann gebe ich auch ein Stück von mir frei. Auf Youtube könnten aber die Reaktionen verletzlich wirken. Die Kritik wird persönlich und nicht alle teilen diese Emotionen. Um ein großen Künstler zu sein, muss mich aber damit umgehen können. Ich muss meine Musik machen, ohne angreifbar zu werden.

Wenn ich ein Solo nicht wirklich richtig nachspielen kann, weil ich zu langsam oder ungenau bin, dann richtet sich die Kritik aber klar ausschließlich gegen meine technischen Fähigkeiten. An diesen kann ich aber weiter arbeiten.

Ich denke, dass es deswegen so viele Kopierer und so wenig Künstler gibt.

das fällt mri auch öfters auf, dass es gitarristen, grade songwriter gibt, die sich teilweise für ihre eigene Musik/ihre Texte schämen. Wenn man Musik macht, dann muss man mit den Konsequenzen und Meinungen der Leute umgehen. und sich Kritik stellen. Wenn jemand mir sagt, dass er mein Gitarrensolo oder meine Gitarrenparts, etc. nicht mag, dann hab ich kein Problem mich dieser Kritik zu stellen und mit ihm mich darüberzu unterhalten, das selbe gilt für meine Texte. Ich find es dann nur fies, wenn gesagt wird: du kannst nicht spielen. So wie das wie ich mitbekommen hat bei Pete Wentz häufiger mal vorkommt, das find ich fies, verspieler hat JEDER und wenn die dann in sowas ausarten find ich das unfair und denk mir immer so: mach erstmal besser!
 
Doch, doch. Emotionen sind "quasi"-messbar. Ich kann ganz genau sagen, wie stark mich etwas berührt und ich kann sogar Rangfolgen bilden. Aber ich kann es nicht vergleichen oder Allgemeingültigkeit ableiten. Und das ist für Männer doof. Gerade, wenn sie um die 20 +-5 Jahre alt sind, und das Checkerhormon Testosteron bis unter die Schädeldecke schwappt, ist das ziemlich doof. Denn: Hand auf's Herz: Sind wir nicht alle -wissenschaftlich neutral gedacht- Primaten und müssen uns in diesem Alter so aufstellen, wie es sich erfolgreiche Oberbefruchter mit äffischem Migrationshintergrund nun einmal geziemt, wenn sie tatsächlich erfolgreich sein wollen? :)

Von daher: Alles halb so wild! ;)
 
Jo Emotionen find ich auch messbar. Es ist fast immer so das ich die Songs am geilsten finde die mich am meisten berühren.

Nochwas zum "so lernt man am besten". Für mich ist da lernen durch Imitation auf Platz 2. Auf Platz 1 ist "Lernen durch Lehren"! Hier überprüfe ich mein Wissen bis ins Detail und hinterfrage dadurch immer wieder, was ich vorher imitiert habe, ob es korrekt ist.
 
Jo Emotionen find ich auch messbar. Es ist fast immer so das ich die Songs am geilsten finde die mich am meisten berühren.

aber nur abstrakt und subjektiv.
Ist der Blues, bei dem sich der Sänger eine Flasche Whiskey reinpfeift bevor heult besser, als der bei dem er nur heult? Berührt der Blues jemanden, der damit nichts anfangen kann?
 
aber nur abstrakt und subjektiv.
Ist der Blues, bei dem sich der Sänger eine Flasche Whiskey reinpfeift bevor heult besser, als der bei dem er nur heult? Berührt der Blues jemanden, der damit nichts anfangen kann?

interessante Darstellung...
Ich find der kein Blues mag wird dadurch auch nicht wirklich beeinflusst, aber wegen sowas kann man andereseits auch zum Blues hinfinden, wie ich das damals getan habe, und mir dann innen A**** gebissen hab dass ich weder farbig noch gut singen kann. Aber gut, das was ich eigentlich hat mitm Blues sonst nich so viel zu tun. Aber fürs spiel find ich sollten die Emotionen schon so sein, dass man fast das raushörn kann was der gitarrist beim Spielen gedacht hat und was ihn angepisst hat.
 
aber nur abstrakt und subjektiv.
Ist der Blues, bei dem sich der Sänger eine Flasche Whiskey reinpfeift bevor heult besser, als der bei dem er nur heult? Berührt der Blues jemanden, der damit nichts anfangen kann?

Klar nur subjektiv, kann ja nicht Wissen wie DICH ein Stück emotional berührt. Aber dennoch bleibt es für mich messbar und darum ging es ja hier. Nachspielen von Tabs bringt messbare Ergebnisse, wer aber ebenfalls seine emotionalen Elemente bewerten kann der wird dort ebenfalls Fortschritte sehen. Ebenfalls kann ich für mich meine Stücke die ich improvisiere mit anderen Stücken vergleichen.

Und nein, wem der Blues scheißegal ist dem geht das am A**** vorbei ;) Stimme da aber I like Grunge zu das man auch zu einer Musikrichtung hinfinden kann. Gibt aus Musikrichtungen abseits des eigenen Geschmacks immer mal wieder Lieder die mir dennoch gefallen und ich beschäftige mich näher damit.
 
Interessanterweise haben ja meine Bemerkungen über's Akkordspiel deutlich weniger Verkehr verursacht als die Nachspielgeschichte. Naja, muss nicht zwangsläufig was bedeuten.
Egal, auf zum nächsten Typus.

"Tei-Mingh - ist das ein chinesischer Politiker?"

Tja, worum mag es nur gehen?
In erster Linie gar nicht mal sooo unbedingt um das, was man "Timing" nennen mag, sondern erst einmal um ein ganz grundsätzliches Ding. Nämlich das Rhythmusspiel. Und zwar *nicht* nur, wenn man explizit Rhythmusgitarre spielt, sondern auch dann, wenn man soliert.

Ich muss hier jetzt warnen, denn einige der folgenden Bemerkungen könnten vermutlich beinahe als bösartig eingestuft werden. Da ich prinzipiell keine Smileys benutze, wird man möglichen Sarkasmus und Ironie entweder aus meinen Worten lesen müssen oder dieses Kapitel vielleicht lieber überspringen...

Wie dem auch sei. Ich höre mir ja oft und gerne (nunja...) irgendwelche musikalischen Beiträge der diversen Forenbewohner an. Leider Gottes ist dabei sehr häufig festzustellen, dass rhythmische Genauigkeit ein komplettes Fremdwort zu sein scheint. Es gibt dann bspw. ein paar Leute, bei denen, solange "echte" Rhythmusgitarren gespielt werden, alles noch mehr oder minder im Lot ist, aber sobald dann soliert wird, gerät's zum rhythmischen Offenbarungseid, da sitzt plötzlich kaum noch eine Note an Ort und Stelle. Ich werde da beim Anhören seekrank.
Für eine gewisse andere Fraktion scheint das Wort Rhythmus dann sogar beinahe nichtexistent zu sein.
Und wenn man dann mal ein paar Bemerkungen macht (das gerät bei mir zugegebenermaßen ab und an etwas bissig, nichtsdestotrotz bemühe ich mich aber, zeitgleich fundiert zu kritisieren), erlebt man die wundersamsten Dinge. Entweder wird man mit Missachtung gestraft oder aber bisweilen sogar als Fetischist, Dogmatiker und weiß der Geier was noch tituliert, ganz egal, in welcher Form man die Kritik vorgebracht hat (dabei wollen die Leute, die Soundbeispiele posten, angeblich doch Kritik...). Ebenfalls zu hören sind gelegentlich Kommentare a la "Mach' mal so weiter, darum kannste dich später kümmern." Samt der entsprechenden Gegenantwort "Ja, ich muss hier eh noch erst meine Fingersätze lernen."
Wahnsinn!

Und auch wenn mich hier vermutlich erneut Leute als Dogmatiker und Oberlehrer hinstellen werden - dann sei es so. Denn für mich ist eines klar: Ohne ein brauchbares Rhythmusgefühl bzw. eine dementsprechend brauchbare Umsetzung auf dem Instrument kann man es gleich komplett vergessen. Ohne Ausnahmen.
Wenn es *eine* Sache gibt, die Musik zu Musik macht, dann ist es die Rhythmik. Ohne Rhythmik kein Zusammenspiel mit anderen Leuten (auch nicht mit Backings, denn was soll das, wenn man über ein geil groovendes Backing elend rumeiert?). Ohne Rhythmik keine Themen, keine plausiblen Phrasen. Ohne Rhythmik Seekrankheit beim Zuhörer. Ohne Rhythmik keine Musik. So sieht's aus.

Aber gut, kommen wir mal zur spieltechnischen Umsetzung. Und zwar zu dem, was für vermutlich 95% aller E-Gitarristen - nämlich für alle, die mit einem Plektrum spielen - die absolut existentiellste Geschichte überhaupt sein sollte:
Der Wechselschlag!
Etwas wichtigeres und grundlegenderes sollte es im Leben keines Plektrumgitarristen geben.
Wenn ich unterrichte, dann bin ich eigentlich gar nicht dogmatisch. Ich zwinge niemandem Theorie auf, weil's so schlau macht, es müssen keine 4-stimmigen Akkorde gelernt werden, Skalen nur nach Bedarf, etc pp. Ich versuche üblicherweise, die Leute dort abzuholen, wo sie sind und gebe mir dann größte Mühe, sie dahin zu "begleiten", wo sie hinwollen.
Keine Gefangenen werden hingegen beim Wechselschlag gemacht. Ich hatte noch nie Schüler, die bei mir nach einigen Stunden heimgegangen sind und nicht zumindest die Grundzüge des Wechselschlags draufhatten. Und wenn ich da auf Unverständnis bzw. sogar Uneinsichtigkeit gestoßen bin, dann habe ich mich (meist natürlich in gegenseitigem Einvernehmen) recht fix von dem/derjenigen getrennt. Ohja, ich böser böser Diktator.
Aber da gibt es nunmal kein Drumherumkommen.

Und an Beispielen dafür herrscht auch kein Mangel. Jeder (!) der hier so häufig gepriesenen Gitarrenhelden, ob es jetzt Metaller, Blueser, Rocker oder Fusiontypen sind, verfügt über eine exquisite Wechselschlagtechnik.
Greifen wir uns mal einen raus, der besonders populär wurde, weil er *nicht* mehr wechselgeschlagen hat: Frank Gambale. Der Typ hat das moderne Sweeppicking fast alleine erfunden (bzw. es eben sehr bekannt und lehrbar gemacht), hat seine kompletten Fingersätze so umgestellt, dass die immer per "economy picking" funktionieren, etc.
Das sollte eigentlich gegen meine These sprechen. Mitnichten! Wer Frank Gambale mal live gesehen hat (habe ich 3 mal auf Konzerten und 2 mal auf Messen) wird ganz schnell feststellen, dass der Herr nicht nur ein guter sondern sogar ein ganz fantastischer Wechselschläger ist. Tighte, groovige Rhythmusgitarren mit kleinen eingestreuten funky Licks, alles extrem geschmackvoll (als Rhythmusspieler ist der sowieso vollkommen unterbewertet) - und natürlich *komplett* per Wechselschlag stattfindend.

Und wenn man sich jetzt die "Ignoranz" (in Ermangelung besserer Worte) einiger Leute hinsichtlich des Themas anschaut, dann muss man an sich den Kopf schütteln.
Besonders absurd wird's auch deshalb, weil der Wechselschlag für uns Gitarristen ja beinahe Alleinstellungsmerkmal ist, da er
a) supereinfach zu erlernen ist,
b) uns die direkte Umsetzung eines körperlich-rhythmischen Impulses (bspw. eines wippenden Beines) in das Anschlagsgerät erlaubt,
c) einen extrem einfachen Zugang selbst zu komplexeren rhythmischen Figuren bietet und
d) klangliche Dinge ermöglicht, die kaum auf einem anderen Instrument so zu realisieren sind (bspw. gemutete "Tschaka-tschakas", womöglich sogar mit Wah dabei).

Gerade die Einfachheit des Prinzips (runter und hoch plus an und aus) und die dadurch erreichte Effizienz sind ja schon Gründe genug, die Sache nicht an sich vorüberziehen zu lassen.
Wie bekommt denn ein Keyboarder einen Sechzentelpuls in die Hände? So gut wie gar nicht. Wie ein Bläser? Wie ein Sänger? Überall Fehlanzeige.
Wir Gitarristen hingegen müssen lediglich im Takt ab- und aufschlagen, wobei das wie gesagt im günstigsten Fall noch eine "gesamtkörperliche" Unterstüzung erfährt, etwas, dass für die meisten anderen Instrumentengattungen ebenfalls so nicht zutrifft (zumindest nicht in dem Maße).
Als Folge dessen haben wir durch den Wechselschlag nicht nur einen sehr unkomplizierten Zugang zu allen möglichen Rhythmen, sondern es ist auch einfacher, wirklich "groovy" zu spielen - wobei wir beim Timing wären, welches man vielleicht an anderer Stelle vertiefen könnte.

So, am Ende dann mal wieder die übliche Frage: Wieso scheinen unglaublich viele Gitarristen dieses extrem wertvolle und absolut unerlässliche "Tool" so sträflich zu ignorieren, besonders eben dann, wenn es nicht mehr um typische Rhythmusgitarren geht?

Gruß
Sascha
 
Wieso scheinen unglaublich viele Gitarristen dieses extrem wertvolle und absolut unerlässliche "Tool" so sträflich zu ignorieren

Daran ist nur James Hetfield, das Idol von ca. 99% aller Gitarrenanfänger, schuld... ;) :D
 
Habe leider nochnie einen Workshop zum Thema Wechselschlag gefunden der wirklich detailliert ist. Meist wird vereinfacht und ein Lick/Tonleiter hingeknallt die man im Wechselschlag spielt. Ich sehe den Wechselschlag eigentlich als eine Rhytmische Auflösung, dennoch ergeben sich mir immer wieder fragen.

- Wechselschlag nur wenn der Takt schneller als Viertelnoten sind?
- Immer Wechselschlag?
- Da Wechselschlag machen wo es Sinn macht? Oft gibt es ja eine Phrase, dann kurze Pause und nächste Phrase. In der Pause habe ich locker Zeit wieder einen downstroke zu machen aber behält man hier den Wechselschlag streng bei?

Fragen über Fragen was leider nicht behandelt wird ;/
 
Tja …. Rhythmik und Timing und der ganze kram…

Kennst du denn ein Buch welches sich damit intensive auseinander setzt? Ich suche schon ewig nach einem solchen. Kennst du einen Workshop der zeigt wie man es übt. Kennst du Literatur die auch die Bedeutung in der Musik unterstreicht?

Wie viele kennen denn diese Übung mit´s Metronom auf 2 + 4 stellen? Und naja wo sollen die sich diese denn herholen…

Also die Einsteiger Bücher, die ich kenne, haben solche Übungen drin. Aber wie wichtig der Rhythmus ist, unterstreicht keines dieser. Stattdessen werden einem Skalen & Techniken um die Ohren gehauen, was bei vielen den Eindruck macht, das eben schnelle Skalen zu sweepen sei Inhalt des Gitarrenspielens ist.

Also an der Stelle fehlt es an Informationsmaterial. Ja selbst an Musikschulen wird dieser Teil recht nachlässig behandelt. Wiederum kenne ich nur eine DVD die für Timing und Rhythmus Übungen hat. Bzw. hat der Macher der DVDs da wohl mehreres zu gemacht.

Wie gesagt herrscht Skalen und Technik vor. Zudem geht es manchmal auch bei Youtube ganz schön weit, wer alles meint Workshops machen zu müssen. Das sind nicht immer die besten die da angeben. Ja und genau diesen Mist werden viele eben ausgesetzt. Und naja. So lange ein Ton aus dem Amp kommt, isses doch super! Und wenns nich klingt zerre rein…. Dann isses Fett!!!!

Das mit dem Wechselschlag kenne ich allerdings nicht so. Die wohl sich da … stur stellen den zu lernen. Naja kannste doch eeeeh vergessen. Über die braucht man gar nich erst reden.
Zum Wechselschlag kenne ich aber einige Workshops mehr im Netz…


Warum dieser Punkt an Schulen oft vernachlässigt wird, kann ich mit relativer Sicherheit erklären….

In der Schule wird ja fast nur Klassik geleert. Und auch an den Musikschulen herrscht Klassik vor. Klassik ist aber nun keine Musik die sich streng an ein Metrum hält sondern sehr von Temposchwankungen lebt. Obwohl Walzer und die klassische Tanzmusik auch strenger am Metrum festhält (man soll ja zu tanzen), wird in den MS doch eher Die Kunstform und Ausdrucksform geleert. Wir sind einfach ein klassisch geprägtes Land. Es äußert sich wohl an deutlichsten dann, wenn das Volk beim Rock´n´Roll die 1 und 3 klatscht…. (ist ja so eine deutsche Krankheit)

Man kann den armen Jungs die du hier eben schwer kritisierst nicht mal so sehr die Schuld allein geben. Irgendwo sind sie ja drauf geprägt…

Das ist wohl hier eine der schwersten Hindernisse für einen Lehrer der Popular Musik jemand beibringen will. Tja lern damit zu leben rat ich dir. Schließlich verdienst du damit dein Unterhalt…
 
Tach!

Habe nicht viel Zeit, deshalb auf die Schnelle Copy & Paste aus einem anderen Forum, in dem ich jemanden, dessen rhythmische Exaktheit mir auffiel, nach seinen Übemethoden fragte (ich gab ihm vorher Tipps zur Technik :)):

"Hallo Thomas!

Huch, dass klingt aber nach wirklich viel konsequenter Arbeit (die dazu sehr technisch ist).

Zum Timing:

Die Übungen hierzu kommen im Gegensatz zu den von dir genannten Übungen eher meditativ daher. Es geht also insbesondere um Konzentration, wo man sich während des Spiels in Relation zum Beat befindet. Man steht beim Spielen also quasi neben sich und hört sich mega konzentriert zu, als wäre man selbst ein Zuhörer.

Um das auszuloten, bietet es sich z.B. an, die Phrasierung von anderen guten Musikern detailgetreu zu adaptieren. Ich habe dazu langsamere Jazz-Stücke von Chet Baker benutzt.

Dann probiert man, später oder vor der Zeit zu spielen, zur CD oder auch zum Metronomen. Sinnvoll ist auch, verschieden starke Bereiche zwischen binär und ternär auszuloten.

Sehr geil ist es, wenn Dozenten mit dir und deiner Rhythmusgruppe arbeiten. Ich habe das auf einem Workshop erlebt, als Peter Weihe und Anselm Kluge einen ganz einfachen Groove auseinander genommen haben (den Am-ster-dam-Groove, Punktierte Viertel, Achtel,Viertel, Viertelpause, oder wie Drummer sprechen "Dum, chik, dum dum, chik"). Da verändert sich so dermaßen viel, wenn man die Töne unterschiedlich lang oder kurz aushält, alle weiter hinten spielt, nur eine Zählzeit etwas weiter hinten nimmt u.s.w.

Oft stelle ich mir ein Metronomen einfach auf 60 oder 80 und stelle mir dabei vor, es wäre eine Snare gespielt auf 2 und 4. Dann jamme ich dazu und versuche, so zu phrasieren, dass das olle Metronomen plötzlich anfängt zu grooven wie ein guter Drummer...

Das ganze mache ich auch gerne zu einem programmierten Click im Sequenzer (4-taktiger-Loop), wo aber nach 3 Takten mit Click der 4. Takt ganz leer bleibt. Ich spiele weiter und arbeite daran, ganz genau wieder auf die 1 vom nächsten Takt zu kommen. Das ganze verlängert man dann nach belieben, bis man auch bei komplizierten rhythmischen Pattern mehrere Takte ohne Clik spielen kann, ohne aus der Form zu fliegen. Besonders schwierig ist, wenn man kein festes Pattern hat, sondern frei improvisiert.

Aber die für mich schwierigste Sache am Timing und an der Phrasierung ist folgendes: Man muss mental völlig bei der Sache sein, seinen Mitmusikern ganz bewusst zuhören. Zu lernen, was der Drummer auf seiner Hihat macht, darauf achten, wie die anderen phrasieren und sich dann dranhängen. Sich selbst beim Spielen zuhören und versuchen heraus zu finden, welche Auswirkungen sein eigenes Spiel auf den Gesamtgroove der Band hat.

Leider bin ich bei diesem Thema kein Naturtalent, andere grooven wie Sau, ohne sich jemals Gedanken darüber gemacht zu haben (...die Glücklichen...). Ich muss mir das bei jeder Probe und bei jedem Gig quasi wieder neu erarbeiten.

Gruß Martin"

Soweit der Martin.

Andere schöne Story von ihm, frei nacherzählt: Vor einigen Jahren hatte er Kontakt zu einem jungen Drummer, der unbedingt etwas mit ihm zusammen spielen wollte. Nach einer Probe kramte Martin (s.o.) in seiner Hosentasche nach einem Tempotaschentuch und gab es dem Drummer: "Hier, halt mal!" Der Drummer nahm das Tempo und fragte, was das solle... Martin: "Na... Tempo halten, Mann!" :D

(Martin ist ansonsten aber ein Netter. Und das Tempo hat gewirkt!)

Grüße Thomas
 
Aber die für mich schwierigste Sache am Timing und an der Phrasierung ist folgendes: Man muss mental völlig bei der Sache sein, seinen Mitmusikern ganz bewusst zuhören. Zu lernen, was der Drummer auf seiner Hihat macht, darauf achten, wie die anderen phrasieren und sich dann dranhängen. Sich selbst beim Spielen zuhören und versuchen heraus zu finden, welche Auswirkungen sein eigenes Spiel auf den Gesamtgroove der Band hat.


Das kommt mir bekannt vor:

Ich darf nicht in mein eigenes Spiel verliebt sein, sondern muss in meine Band verliebt sein. Ich muss an jeder Stelle eines Songs mitkriegen, ob der Drummer die Bassdrum synkopisch oder gerade spielt. Ich muss den Basslauf hören, ob er die Septime mit einbaut oder nicht. Kurz: man muss gleichzeitig allen zuhören und daruf reagieren können. Und dem Sänger und und und

Das geht aber auch nicht von heut auf morgen ;)

... und nein, ich bin nicht der Martin :D
 
Nee, Du bist der Foxytom mit dem Video mit Wolfgang am Mischpult :D

... das Sich-selbst-Zuhören ist wirklich blöd. Wenn man nämlich nicht seine Aufmerksamkeit vom eigenen Griffbrett wegbekommt, dann wird man seinen Mitmusikern nicht zuhören können. Und dann wird man auch nicht sich selbst im Zusammenhang hören können. Man wird keinen Groove wahrnehmen und zu keiner Phrasierung fähig sein.

So. Das bedeutet, dass man restlos alles, was man spielt, so gut beherrschen können muss, dass man nicht seine volle Aufmerksamkeit darauf verwenden muss.

Grüße Thomas
 
...was auch sehr sinnvoll ist. Denn wie sollte man die Leute dort abholen, wo sie nicht sind?

Ich glaube zwar schon, dass du weißt, wie ich es gemeint habe, aber mal im Ernst: Es gibt anscheinend unglaublich viele Gitarrenlehrer, die genau das nicht tun. Da will jemand 1/8-Rock spielen, kann das auch schon ein wenig und muss dann "Blowin' in the Wind" rumschrabbeln. Alles schon so mitbekommen.

Daran ist nur James Hetfield, das Idol von ca. 99% aller Gitarrenanfänger, schuld... ;) :D

Immerhin. Wenn's nur nicht Kirk Hammet ist...

Habe leider nochnie einen Workshop zum Thema Wechselschlag gefunden der wirklich detailliert ist.

Es gibt da leider wirklich sehr wenig Material. Erschreckenderweise.

- Wechselschlag nur wenn der Takt schneller als Viertelnoten sind?
Kommt drauf an. Wenn es sehr schnelle Viertelnoten sind und wenn es klangliche Dinge erfordern, auch da Wechselschlag.

- Immer Wechselschlag?
Jein.
Eine Sache, die ich leider zu erwähnen vergaß sind konsequente Downstrokes - aber es verhält sich da exakt so wie beim Wechselschlag, hier geben unsere Abschläge das kleinste rhythmische Raster wieder, "Luftschläge" werden genau so gespielt wie beim Wechselschlag auch.

Andere Gründe, nicht per Wechselschlag zu spielen:
- Ich will schneller und benutze deshalb (recht moderne) Techniken a la "economy picking", "sweeping", etc. Kommt aber erst nach dem Wechselschlag. Wie ich schon sagte, auch alle Fachkräfte in der Richtung sind exzellente Wechselschläger.
- Klangliche Geschichten. Ab- und Aufschläge können eben schon unterschiedlich klingen.
- "Freieres" Timing. Komplett vergessen, bevor der Wechselschlag nicht 1a sitzt!

- Da Wechselschlag machen wo es Sinn macht? Oft gibt es ja eine Phrase, dann kurze Pause und nächste Phrase. In der Pause habe ich locker Zeit wieder einen downstroke zu machen aber behält man hier den Wechselschlag streng bei?
Wenn ich in einer Nummer 2 Takte Pause habe, hampele ich natürlich im Endeffekt nicht mit meiner Anschlagshand die ganze Zeit durch.
Aber ansonsten gilt, und das natürlich speziell beim Üben: Absolut konsequent bleiben, bis es komplett in Fleisch und Blut übergegangen ist, selbst wenn es nur 1-2 tatsächlich gespielte Noten pro Takt gibt. Keine Ausnahmen. Null!
Später kann man sich immer noch bei Bedarf davon verabschieden, aber eine *der* Vorbedingungen für gutes Rhythmusspiel ist eine Automatisierung der regelmäßigen Anschlagsbewegung (gilt wie gesagt genau so für konsequente Downstrokes). Da darf man so richtig gar nicht mehr drüber nachdenken müssen. Wenn du einen Groove hörst, muss deine Anschlagshand schon automatisch mitschwingen.

Kennst du denn ein Buch welches sich damit intensive auseinander setzt? Ich suche schon ewig nach einem solchen. Kennst du einen Workshop der zeigt wie man es übt. Kennst du Literatur die auch die Bedeutung in der Musik unterstreicht?

Leider sind mir keine expliziten Werke bekannt.
Ich hatte das Glück, an ein paar Workshops teilnehmen zu können (mit den hier auch schon erwähnten Hamburger Koryphäen Weihe, Kluge, Dahmen, etc.), bei denen es wirklich immer in erster Linie um den Groove ging.

Wie viele kennen denn diese Übung mit´s Metronom auf 2 + 4 stellen? Und naja wo sollen die sich diese denn herholen…
Nicht allzu viele.
Lustig ist übrigens auch, sich das Metronom als 1/8-Offbeats vorzustellen und danach nur noch als "2 und" und "4 und" (der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt).

Stattdessen werden einem Skalen & Techniken um die Ohren gehauen, was bei vielen den Eindruck macht, das eben schnelle Skalen zu sweepen sei Inhalt des Gitarrenspielens ist.
So sieht's leider aus.

Zum Wechselschlag kenne ich aber einige Workshops mehr im Netz…
Haste Links?

Das ist wohl hier eine der schwersten Hindernisse für einen Lehrer der Popular Musik jemand beibringen will. Tja lern damit zu leben rat ich dir. Schließlich verdienst du damit dein Unterhalt…
Zum Glück muss ich im Moment damit nicht meinen Unterhalt verdienen.

So. Das bedeutet, dass man restlos alles, was man spielt, so gut beherrschen können muss, dass man nicht seine volle Aufmerksamkeit darauf verwenden muss.

Genau das.
Aber gerade deshalb sollte zumindest der Anschlag automatisiert sein. Und man sollte in der Greifhand nicht zu sehr frickeln müssen.
Enorm vereinfacht wird die Sache, wenn man mit Herren wie diesen gelegentlich spielen darf:
http://www.youtube.com/watch?v=BsMDQBfn2hc
(Keine Eigenwerbung, denn die Gitarre hört man ja kaum, Handykamera nahe beim Leslie, etc. Das war übrigens mein Silvesterjob - gibt Schlimmeres...)
Da muss man einfach den anderen zuhören.

Kleiner Übetipp zum Wechselschlag: Ab in den nächsten Musikladen und für 5 Euro so ein kleines Shaker-Ei erstanden.
Damit dann immer fleißig mitshakern. Achtung: NICHT zu geshuffelten Beats!
Super Sache, um die Anschlagshand aufzulockern.

Gruß
Sascha
 

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