Nabend allerseits
Nachdem ich hier lauter coole Geschichten lese, überkommt mich auch der Drang, meinen spontanen Geistesblitz zum Thema hier kundzutun.
Das erste mal kam ich in der Grundschule mit Musik in Berührung, und zwar beim Blockflöte lernen. Das hat mir damals einen Heidenspass gemacht, sodass ich, als ich dann auf die weiterführende Schule gekommen bin, das Angebot, in einer Bläserklasse zwei Jahre lang ein Blasinstrument zu lernen, gerne wahrgenommen habe.
Man konnte sämtliche Instrumente ausprobieren, und ich entschied mich, als Erstwunsch Trompete zu nennen (ich war damals großer Fan der "Kastelruther Spatzen" - zwar ungewöhnlich in dem Alter, aber was solls
). Zweitwunsch war Bariton. Nunja, und weil ALLE Trompete lernen wollten, hab ich meinen Zweitwunsch erfüllt bekommen. Das Instrument konnte man günstig von der Schule leihen.
Am Anfang hatte ich auch einen riesigen Spass dabei, der aber mit der Zeit nachließ. Warum? Mein Lehrer hat immer deutlichst durchblicken lassen, wie wenig Bock auf uns kleine Quälgeister hatte, und hat uns quasi zum Üben gezwungen (das war eine kleine Gruppe von Posaunen, einer Tuba und mir, die er gemeinsam unterrichtet hat). Außerdem gab er mir ständig das Gefühl, dass ich eh nur hinten versteckt in der Ecke sitze und ich nicht wirklich wichtiges beizutragen hab.
Ich habe nur geübt (wenn überhaupt), weil es eine Hausaufgabe war, nicht, weil es Spass gemacht hat.
Aber wenn ich dann mal wirklich angefangen habe, intensiv zu Spielen, hab ich auch nicht mehr aufgeöhrt! Und auch die Auftritte, die wir zusammen mit der Klasse und die ich zusammen mit anderen Musikanten aus dem Dorf hatte, waren damals gigantisch!
Trotzdem hab ich nach den zwei Jahren, als die Bläserklasse zu ende ging, aufgehört zu spielen und das Instrument zurückgegeben. Ich habe halt nicht selbst die Motivation gehabt, zu lernen.
Damals war ich 13.
Danach hab ich mich erstmal wenig für Musik interessiert, abgesehen dass ich mich durch sämtliche Genres durchgehört habe, um "mein" Genre zu finden.
Nachdem ich mich mit 16 dann in verzerrte Gitarrensounds und fette Rhythmen verliebt hatte, hab ich angefangen zu überlegen, wie es wäre, wohl wieder ein Instrument zu lernen. Ich habe immer daran gedacht, wie es war, zu spielen, wenn ich mich erstmal in Rage gespielt hatte, und wie viel Spass ich bei den Auftritten hatte.
Ich fasste den Entschluss: Ich will wieder ein Instrument lernen, und zwar eines, mit dem Ich die Musik machen kann, an der ich auch meinen Spass habe.
Und da ich auf allem und jedem drauf rumgeklöppelt habe, wollte ich ein Schlagzeug haben.
Das habe ich recht schnell ausgeredet bekommen: Zu groß, zu laut, kein Platz, zu teuer.
Nach einem weiteren Jahr grübeln kam ich auf das schmale Brett, gitarre lernen zu wollen. Nach dem ich immer sicherer in meinem Entschluss wurde, fing ich an wieder an zu quängeln. Nach einem Jahr hatte ich meine Eltern so weit, dass ich eine Gitarre und einen Verstärker zu Weihnachten bekam. Das war Weihnachten 2008, und ich war mittlerweile 18.
Ich war happy ohne Ende, und nach einem viertel Jahr klimpern wollte ich Unterricht nehmen, weil ich eben nur klimperte und jemanden brauche, der mir sagt, wie ich vorwärts komme. Außerdem wollte ich das, was ich mache, auch richtig machen.
So, und soweit bin ich nun. Und ich kann sagen: Das war die beste Entscheidung meines Lebens (bis jetzt
). Ich werde meine Gitarre nicht mehr hergeben!
Nagut, ich frage mich auch, wie es wäre, wenn ich schon 2 Jahre früher angefangen hätte oder ein Schlagzeug bekommen hätte. Aber diese Gedanken gehen dann unter, weil ich einen Anfall kriege und mir meine Gitarre schnappen MUSS, damit ich wenigstens das Gefühl hab, das, was ich vorher nicht gemacht habe, nachzuholen.
Aber das is ja Pipifax, wenn lese, dass ihr mit über 40 anfangt und euren Spass dabei habt
.
Das beruhigt mich immer, weil ich dann merk, wie viel Zeit ich noch hab (nicht persönlich nehmen
)
Naja, momentan muss ich meine Gitarre etwas in den Hintergrund stellen, es geht aufs Abi zu. Ich nehme zwar weiter Unterricht, aber ziehmlich praxisnah
. Soll heißen: Ich hab keine Ahnung von der Theorie, kann Noten lesen, weiß was Pentatonik ist und ich weiß, dass es einen Quintenzirkel gibt und sämtliche myxolydische, phylodorische und was weiß ich was für Tonleitern gibt
. Das werd ich alles lernen, wenn Abi rum ist, ich (hoffentlich) nen Job/ ne Lehrstelle hab. Denn: Ich wills ja auch richtig machen
.
Will ja auch mal was komponieren und meine kreative Ader ausleben. Aber ich kann ja erstmal das spielen lernen, was ich schreiben und spielen können will
.
Und wenn ich genug Knete zusammenhab, werd ich nebenbei noch Schlagzeugunterricht nehmen
So, jetzt ists schon so spät, ich hab viel länger geschrieben als ich eigentlich wollte, und hoffentlich langweile ich euch nicht mit meiner Story
Gute Nacht