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geka
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Ich finde deinen Beitrag sehr interessant, weil ich daraus lese, dass dir deutsche Texte schnell auf den Geist gehen, weil du ihren Botschaften nicht entfliehen kannst.
Das verstehst Du genau richtig.
Wobei ich aber noch mal etwas relativieren möchte, denn ich habe hier die "normale Gebrauchsmusik" gemeint.
Das, was Du machst, geht wohl eher in Richtung Liedermacher. Solche Sachen höre ich durchaus auch, aber nicht so nebenbei, sondern ganz bewußt.
Das bestätigt mein Gefühl, dass Musik heute immer mehr konsumiert wird und als "Kunstform" und "Ausdruck von Kultur" und auch als Mittel der Kommunikation immer mehr zurückgedrängt wird.
Naja, heißt ja auch MusikINDUSTRIE...
Vom Mainstream mal in eine andere Musikrichtung reinzuschnuppern, ist gar nicht mal so einfach, wenn man nicht weiß, wonach man suchen muß. Die Türchen dahin werden ja wohl absichtlicherweise nicht so publiziert.
Ich frage mich natürlich, gerade weil ich nur noch deutsche Texte schreibe, was passiert da mit uns?
Wieso lassen sich viele Hörer dieses Erlebnis- diese Chance- entgehen, in (aus meiner Sicht) intensiveren Kontakt mit der Musik zu treten?
Wieso gehen viele Leute den "Botschaften" sogar aus dem Weg? Sorry, geka, wenn ich das so interpretiere.
"Sorry" ist unnötig, war genau so gemeint.
Jetzt mal den Liedermacher außen vor gelassen: Es gibt eifach zu viele "Botschaften", und 90% davon sind banal.
Ist wie ein Briefkasten, wo Du Deine zwei Briefe pro Woche in 5kg Werbung suchen mußt.
Fremdsprachige Texte sind übrigens nicht unbedingt besser, aber ich kann sie besser ausblenden, während ich deutschem Text nicht entgehen kann.
Wenn es stimmt, dass den Menschen heute Orientierung und Halt fehlt, dass viele Menschen sich einsam fühlen und nach Nähe, Authentizität und Mitgefühl sehnen, warum lässt das Interesse an Inhalten in der Kunst- auch in der Musik- dann nach?
Nein, es läßt meiner Meinung nach nicht nach. Es ist schon immer so gewesen und wird so bleiben.
Ich finde es tragisch, dass populäre Musik als Kunstform immer mehr entwertet wird.
Wenn man gecastete "Superstars" als Botschafter der Musik darstellt und empfindet, und dass das immer mehr bejubelt anstatt angezweifelt wird, ist die (massenkompatible) Musikkultur weitgehend entsaftet.
Laß die ihr Ding machen, wir machen unsers, ja?!
geka