Hallo ReVe,
meine beiden Vorredner haben schon viele wertvolle Hinweise gegeben, aber ich möchte gern noch ein paar Ergänzungen aus meiner Sicht, ebenfalls ein Autoharp- Anfänger, geben.
Vielleicht vorher kurz zu mir bzw. zu meinem musikalischen Background:
Ich habe in meiner Jugendzeit in den späten 1980ern sowohl mit Gitarre- als auch dem Keyboardspiel als Autodidakt begonnen.
Bei der Gitarre habe ich irgendwann festgestellt, dass das nicht ganz "mein Instrument" ist und aufgegeben. Beim Keyboard (später Synthesizer) bin ich noch einige Jahre geblieben. Nach einiger Zeit Pause, ganz ohne aktiv Musik zu machen, habe ich vor ca. 10 Jahren dann wieder angefangen und für einige Jahre mit Klavierunterricht begonnen. Inzwischen spiele ich seit knapp fünf Jahren als Keyboarder in einer Hobbyband.
Als zweites Hobby-"Standbein" repariere und und "saniere" ich gern alte Tasteninstrumente, vornehmlich elektrische und elektronische.
Als Tastenmensch hat man ja immer das Problem, einfach mal ein akustisches "Lagerfeuerinstrument" zur einfachen Liedbegleitung zur Verfügung bzw. zum Mitnehmen zu haben.
Nach ein paar Versuchen mit dem Akkordeon bin ich dann irgendwann auf die Autoharp gekommen.
Ich hatte mir im Vorfeld auch viele Gedanken gemacht, gebraucht oder neu, welches Fabrikat und welche Type (es gibt z.B. auch noch den bisher nicht genannten britischen Hersteller Ashbury), wo herbekommen, usw.
Dazu hatte ich mir einige Beginner-Tutorials und weiteren Autoharp-Content auf YouTube angeschaut (hier empfehle ich insbesondere die Beginner Lessons von Jo Ann Smith).
Irgendwann habe ich dann - entgegen aller Experten-Empfehlungen - den Entschluss gefasst, mir ein nagelneues Instrument direkt "von der Stange" zuzulegen und Ende April dieses Jahres direkt bei Thomann eine Oscar Schmidt OS21C bestellt, recht günstig als B-Stock.
Die vorgenannten Experten-Empfehlungen haben sich dahingehend auch bestätigt, dass ein fabrikneues Instrument eigentlich noch etwas Optimierung durch einen Fachmann benötigt, um optimal spielbar zu sein. Ich hatte dies aber wohlweislich in Kauf genommen und einige Überarbeitungen im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse selbst vorgenommen.
Ich konnte meine Bastel-Leidenschaft aber darüberhinaus auch hier nicht lassen und habe als erstes mal die Akkordbars für Ab und Bb7 rausgeschmissen und gegen Bm und F#m getauscht sowie die Moll-Reihe entsprechend neu angeordnet (übrigens ein guter Tipp von Jo Ann Smith).
Kurz danach habe ich noch Gurtpins angebracht (das Spielen mittels "Sicherung" durch einen Gitarrengurt ist für mich um einiges entspannter). Des Weitern habe ich kurze Zeit später noch einen originalen Oscar Schmidt Pickup nachgerüstet (und das reversibel und minimalinvasiv, ohne Löcher in das Instrument zu bohren). Dahingehend bin ich nun auch klanglich mittels Effekten etwas vielseitiger und bei Bedarf lauter.
Für die Beschaffung der entsprechenden Originalteile von Oscar Schmidt (in meinem Fall fertig konfigurierte Akkordbars inkl. Bedienknöpfen und Pickup) ist hier in Deutschland übrigens die Fa. go4-music in Osnabrück wärmstens zu empfehlen.
Nun bin ich mit dem Instrument ziemlich zufrieden und (leider noch) unregelmäßig dabei, mir das Spielen anzueignen. Ich habe aber in relativ kurzer Zeit schon sehr gute Fortschritte machen können, so dass ich durchaus in Kürze mein "stilles Kämmerlein" mit der Autoharp verlassen kann, um der Welt mein Spiel zu präsentieren (zumindest schon mal mit einfachen Liedbegleitungen).
So, nun hast Du auch meinen sehr ausführlichen Senf dazu bekommen.
Aber das zeigt auch auf, dass es "den einen Weg" bei der Autoharp nicht gibt und es sich hier um ein vielseitiges und vor allem auch nahezu frei konfigurierbares Instrument handelt, bei dem man auch selbst Hand anlegen kann und sollte.
Gruß
Michael