Zunächst mal ist doch ganz klar, dass man in einer Gegend wie Stade nicht soooo die Auswahl an Musikern hat (egal, wie "gut" oder "schlecht"). Nichts gegen Stade, aber das ist halt nun kein besonders großes Einzugsgebiet und das dünnt die Auswahl naturgemäß etwas aus.
Es ist aber auch völlig klar, dass es "zu viele" Gitarristen gibt, ganz einfach, weil das halt das "coolste" Instrument ist. Das versinnbildlicht doch schon der ganze Hype um "Guitar Hero" etc. - kein Mensch käme auf den Gedanken, ein Videospiel zu machen, das "Bass Hero" oder "Keyboard Hero" heißt. Schon allein deshalb nicht, weil der Allgemeinheit Bass-Heroes etc. gar nicht bekannt sind.
Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten, bei Musik den Bass überhaupt bewusst rauszuhören oder zu erkennen. Frag mal jemanden, auf welchem Instrument "Groove is in the Heart" basiert...
Ich habe im Salsa-Kurs mal darüber schwadroniert, dass man sich bez. des Taktes und der Geschwindigkeit auch am Bass orientieren kann - das hat nur zu völlig unverständigem Glotzen geführt.
Da die allermeisten mit dem Musizieren in einem Alter beginnen, in dem man naturgemäß noch nicht weise ist und in dem die allermeisten irgendeinem Hype oder einfach der Masse hinterherdackeln, ist der Griff zur Gitarre doch völlig klar. Sich bewusst für Bass oder Keyboards zu entscheiden, erfordert eine gewisse Einsicht und Nachdenken.
Ich finde das schade, auch weil zu viele Gitarristen eben nicht bedeutet, dass es auch sehr viele "gute" Gitarristen (d.h. solche, denen ich gerne zuhöre) gibt. Und es bedeutet, dass es sehr schwer ist, eine Band zusammenzustellen, in der man dann auch noch einen guten Bassisten und Schlagzeuger und Sänger hat. Meine Güte, meine Band (siehe Sig) sucht seit fast drei Jahren nach einem modernen, Elektro-infizierten Keyboarder/Soundtüftler, der NICHT im Bandraum uns erstmal vorführt, wie gut er "Final Countdown" kann