Direkt das spanische Wort für Gruppensex parat zu haben zeugt von einer gewissen Berufserfahrung Topo
Erst mal Hut ab an die Beteiligten, das Kernthema gabs ja jetzt schon wirklich oft, trotzdem gibt man sich hier viel Mühe gelassen und sehr nachvollziebar zu argumentieren, speziell auf der ersten Seite.
Mal ein paar Gedanken von einem Aussenstehenden:
-ich denke erstmal sollte man zwischen 2 Arten von DJs unterscheiden. Diejenigen die so groß sind das sie tun können was immer sie wollen und fast jeder wirds ihnen danken weil ihr Name reicht damit das was sie tun toll ist. Und allen anderen. Zweite Sorte wird wohl deutlich in er Überzahl sein.
Gehört man nun zur zweiten Sorte muss man sich eben Gedanken machen was man will, speziell wenn man einen sehr eigenen geschmack hat. entweder man kann sich auf seinen Geschmack festsetzten und halt nur eine recht kleine Gruppe bedienen oder man möchte viele Leute in großen Clubs bespaßen.
Will man zweiteres sollte man imho eines nicht vergessen: Auch wenn man Musiker und Künstler ist, man ist in diesem Falle auch Dienstleister. Und der CLub bzw der veranstalter ist der Kunde.
Nicht der DJ legt fest was Sache ist sondern der Veranstalter. So ein Club hat ja ein gewisses Image, eine bestimmte Zielgruppe und die nicht weil man die leute ganz dufte findet sondern weil man ihr Geld möchte und sie es hergeben.
Also brauche ich einen DJ der mir diese Leute glücklich machen kann.
Wenn ich jetzt Clubbesitzer bin und mir ein DJ meine Leute musikalisch umerziehen möchte dann ist der schneller aus der Tür als der "hands up" sagen kann und ein anderer hat seinen job, gibt ja genügend die sowas machen wollen.
Wenn man also die paar wenigen absoluten Star DJs ausklammert ist mir das als Veranstalter doch völlig egal was der DJ gern aus meinem Club machen möchte, sein persönlicher Musikgeschmack interssiert mich so sehr wie der Farbe seiner Unterwäsche. Der soll nicht zuviel kosten, zuverlässig sein und genau das spielen was mein Publikum hören möchte. Und keinen einzigen Titel der meine Zielgruppe nicht bedient nur weil er ihn toll findet.
Bei soetwas geht es imho um Dienstleistung, Geld und eine Geschäftsbeziehung.
Natürlich ist das klasse wenn er wie in Tops bsp ein Gespür für die Gäste hat und auch mit unerwarteten Dingen die Leute zum kochen bringt. Aber wehe er greift bei sowas mehrmals daneben. Wenn da ne Trance Meute steht die sich ne viertel Stund gelangweilt Fetenhits anhören muss.... wie gesagt da hinten ist die Tür, hier dein Tagessatz für heute in Bar, nein du musst dich nciht mehr melden.
Wenn man sowas jetzt nicht mag und lieber sein eingenes Ding durchzieht dann muss man sich halt auch mit kleineren brötchen zufrieden geben. Wenns kaum Leute gibt die die eigene Vorstellung von Sets mögen dann muss man halt damit leben für wenige Leute zu spielen.
Ich find auch nix schlimm dran halt "nur" das Webradio oder die Dorfdisse zu bedienen. Wenn einem das liegt und Spaß macht ists doch prima.
Schlimm dagegen finde ich genau das zu tun aber eigentlich auf ein ganz anderes, nicht vorhandenes großes Publikum zu hoffen. Ich finde das sehr undankbar gegenüber dem kleinen Sympahtisantenkreis den man hat.
anstatt das man sich darüber freut das wenigstens ein paar Leute den eigenen Geschmack teilen jammert man das es nicht mehr tun. Sagt mir menschlich nciht gerade zu
Offensichtlich hast du, nameless es ja schon versucht. Mit der eigenen Party, mit großem Aufwand, wohl auch einer gewissen Investition usw und es hat nicht geklappt. Auch gibts kaum jemand der das erfolgreich tut. Das sagt doch eigentlich alles. Selbst wenn du deine Idee noch so magst, dir fehlt die Zielgruppe.
Das ist wie wenn ich mir ein Motorad bau das nur einen Vorwärtsgang hat weil ich gern langsam fahre. Das mag für mich selbst noch so toll sein ich werd damit keinen Erfolg haben weils 99% der Motoradfahrer nicht interessiert.
Was mir als Bsp sofort ins Auge sticht ist der Velauf deiner Party. Hab ich das richtig verstanden? da standen dann ein paar Leute, sprich viel zuwenig und ihr habt dann zusammeghpackt und das wars? Imho ein absolutes no-go
KLeines Gegenbsp:
Ich war mit einer Band unterwegs. Die hat i.d.r. so vor 2000 bis 3000 Leuten gespielt, es gab einen einzelgig mit einem sehr dubiosen veranstalter. Die hintergründe habe ich bis heute nicht genau verstanden, letztendlich liefs darauf raus das wir in einer Halle aufschlugen, der Kerl nicht da war sondern nur ein vertreter und wie unsere produktion in die Halle gekloppt haben ohne zu wissen: Der gig war offiziell abgesagt, die Tickets nie verkauft, die einzigen die das nicht wussten waren wir!!
kaum zu glauben aber tatsächlich war. Wir standen also in einer leeren 3000er Halle und es waren beim einlass genau 4!!! Leute (2 pärchen) da die das ganze genausowenig wie mir mitbekommen hatten weil sie direkt aus dem urlaub zum Konzert gefahren sind.
Letztendlich hatte das natürlich ein riesieges jursitisches und finanzielles hin und her, der Punkt ist aber:
Die Band hat gespielt, das volle Set, rund 2 Stunden Showtime. für diese 4 leute. Und als wir crew abgebaut haben hat die band diese 2 pärchen in ein Nahe gelegenes restaurant eingeladen und hat mit ihnen den chaotischen Tag gefeiert. DAS nenn ich wahre größe und nicht kneifen weils nicht so läuft wie man sichs erträumt hat!!!
Wer den Pfennig nicht ehrt ist die Mark nicht wert, wer sich zu schade ist vor 8 Leuten aufzulegen hat es nicht verdient es vor 8000 zu tun. Meiner Meinung nach. Den Fans zu schätzen udn Dreck zu fressen ist ein basic das niemand erspart bleibt. Zurecht imho.
Mal ein Schwenk zum rein technischem.
ich hab mir nochmals einige der Lieder auf deiner page genau angehört.
Musikalisch mag ich das nicht zu bewerten, dafür bin ich nicht genug in der Materie.
Aber ich habe durchaus als techniker meine Erfahrung mit elektronischer Musik (ich fass das mal so zusammen, man möge mir verzeihen falls das unpassend ausgedrückt ist, ich kenne die einzelnen Sparten nicht wirklich)
Sowohl als monitor als auch als pa bzw sys mann auf größeren Events, festivals etc.
Und eines kann ich dir versichern. Was ich da gehört habe wäre in dieser Form nicht tragbar um es auf einem professionellen großen System abzuspielen. Das ist technisch gesehen einfach unter aller Sau.
Dir mag das künsterlisch gefallen, das ist ja auch kein Thema. Aber angenommen du würdest als DJ mit diesem MAterial auf einem festival aufschlagen und ich wär Systech. Wir würden keine Freunde werden.
Vermutlich würde es in etwa wie folgt ablaufen:
Dein Set fängt an, du haust z.b. den ersten Track deiner Page rein, gibts ordentlich gas damit das schiebt und bei mir springen erstmal sämtliche Limiter der gesamten hochtonsektion an und mein Laptop schreit vollalarm. Die Subs wabern ein bissel heiße Luft, die Mitteltöner schreien dem Publikum ins gesicht und die hochtöner hängen im Limit.
Natürlich könnte ich jetzt mein Mühesam erstelltes und ermessenes Controllersetup das 9 von 10 DJs am abend perfekt bedient über den haufen schmeißen um irgendwie versuchen dein Material kompatibel zu bekommen. vermutlich würde ich aber eher fluchen wie ein Hufschmied, dir drastisch deinen Maximapegel reduzieren um sowohl mein Material als auch die Leute zu schützen und mich bei einem verantwortlichen des Veranstalters rückversichern das ich dir ggf komplett den Saft abdrehen darf bzw du ersetzt wirst wenn es noch schlimmer wird.
Auch dazu ein kleines Bsp. Auf einer recht großen veranstaltung mit ordentlich Material sprich wirklich vernünftger PA fand im Rahmenprogramm ein DJ Kontest mit Nachwuchs Hip Hop DJs statt.
Es gab einige Soundchecks und einer der Buben kam mit selbst produzertem Material an. das war eine einzige wummernde und wabernde Bassschlacht. Dazu hat er im Sekundentakt über einen Sampler noch Infra Sounds abgeschossen. Absolut inakzeptabel. Wirklich gefährlich fürs material und man konnte nicht im Raum bleiben geschweige denn sich das anhören. Nach kurzer Rücksprache mit dem Veranstalter gabs folgende optionen für den "DJ". Spiel vernünftiges Material, spiel komplett ohne Subwoofer oder geh nach hause.
Nachdem der die versammelte Toncrew alles schlechte geheißen hat hat der Veranstalter ihm die Entscheidung abgenommen und die Herren mit schwarzer Daunenjacke und Lederhandschuhe und sehr breitem Kreuz haben ihn zur Tür begleitet.
Was ich damit sagen will: Auch wenn man etwas geschmacklich sehr eigenes umsetzten will spricht nix dagegen, wenn man das aber im großen Rahmen tun will sollte man es zumindest technisch richtig umsetzten können.
Kurz zum Schubladendenken:
Imho kann man alles in Schubladen stecken. Man kann ja selbst enscheiden wie groß die sind und wie die aussehen. Der Trance Hörer passt genauso in eine wie der querbeet ein hörer. Imho sind solche Argumente eher für den Schulhofgebrauch, wo frustrierte Teenager über ihre "lebenserfahrung" philosophieren. Erwachsene Menschen sollten diese Phase hinter sich gelassen haben.
Nameless, ich kann dir nur das raten was ich schon ein paar mal getan hab:
Reiß dich zusammen und hör auf zu jammern. Du wirst die Welt nicht ändern, niemand wird das was du machst toll finden nur weil es dir selbst gefällt. Niemand wird dir erfolg auf dem Silbertablett servieren. Es wird nicht plötzlich morgen eine Szene dabsein in der du deine Bedrüfnisse ausleben kannst, niemand wird grobe technische Mängel in produktionen in Kauf nehmen weil man sie als künsterlisches Stilmittel anpreist.
Es wird dir nicht erspart bleiben dreck zu fressen, hart zu arbeiten und vllt trotzdem nix zu erreichen. Kein einziger Clubgänger wird seinen Musikgeschmack ändern damit du deine gewünschte zielgruppe bekommst und keinen Partygänger stört es wenn du niemals in einem großen Club zuhause sein wirst. Wirklich niemand wird irgendwas für dich tun oder sich um dich kümmern. Außer evtl dir selbst.
Du kannst also in Kauf nehmen dass du mit deinem Bedrüfniss recht alleine dastehst aber trotzdem nicht aufgeben. weitermachen, spaß haben. dich verbessern. viele rückschläge einstecken. viel herzblut investieren aber in kauf nehmen dass es gut möglich ist dass es trotzdem niemals zünden wird.
oder du kannst weiter jammern, die welt gemein finden, dich selbst als missverstandenes genie sehen und hoffen das einies Tages die Wunschfee auftaucht. Ersteres klingt für mich erfolgversprechender, aber zweiters scheint wohl der leichtere weg zu sein
Mal wieder sehr viel text, ich weiß. Und ich habe die Befürchtung das es sich nichtmal wirklich lohnt sondern die kernaussagen gekonnt überlesen werden und einige teile herauszitiert werden die man sich so verbiegen kann dass es wieder nen grund gibt alles ungerecht zu finden....
Aber auch wenn ich nicht mehr wirklich dran glaube, ich hoffe wohl doch dass es da irgendwann mal klickt macht...