Gibt es eigentlich noch Rockstars?

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Ich habe das Gefühl, dass 'echte Rockstars' am aussterben sind.

Slash beklagte in einem Interview er seie einer der letzten seiner Art.
gibt es heute keine (Nachwuchs-)Bands mehr, die zu Rockstars taugen?
Fehlt die Nachfrage? (wobei lemmy, mötley crüe, Steven Tyler oder andere 'alte hasen' immer noch gefeiert werden)

cheers


€: Nur 'ne kleine Buchstabendreherkorrektur. ;)
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich füchte, die Zeit der Rockstars ist vorbei.
Heute ist Musik nur wenige Klicks entfernt und kostet, wenn überhaupt, nur wenige cents.
Der "Wert" der Populärmusik ist dramtisch gefallen. Die Industrie hat in den Neunziger auf Biegen und Brechen versucht alles, aber auch alles zu Geld zu machen und wir haben den Einzug des Computers in die Musik erlebt, die es jedem unbegabten Menschen möglich macht, "Grooves" zu erzeugen, ein bissch darüber zu rappen und es dann als Musik anzupreisen. Dadurch ist viel einzigartiges verloren gegangen und vieles beleibig geworden. Das ganze gesellschaftliche Umfeld stellt einfach keinen Nährboden mehr für Rockstars da. Vielleicht ist ja auch schon die Geschichte des Rock 'n' Rolls zu Ende erzählt und es kann einfach nichts neues, und damit auch keine neuen Rockstars, geben.
Ist natürlich schade, aber für alle Dinge gibt es einen "Life Cicle", aber nicht traurig sein: Wir haben ja noch unseren alten Rockstars.
 
Um mich meinem Vorredner ZickZack anzuschließen: Ganz klares JEIN! :) Es kommt halt immer drauf an, unter was man einen "Rock-Star" definiert. Meint man jetzt damit die "Scha-la-la Sänger/innen" die von Bohlen und Co. produziert werden und ihr Geld mehr oder weniger mit sinnfreien Liedern a la Micky Krause verdienen und demzufolge auch Eintagsfliegen sind oder auf der anderen Seite Leute wie Bon Jovi, Phil Collins, Eric Clapton oder von mir aus auch PUR (die auch schon seit Ewigkeiten im Geschäft sind, auch wenn das jetzt manche nicht hören wollen :D) usw. ?

Ich persönlich definiere einen "Rock-Star" danach, ob er seine Musik/Texte noch selbst schreibt/geschrieben hat und demzufolge auch noch gut im Geschäft ist oder ob er (wie das mein Vorschreiber erklärt hat) sich von einem (mehr oder minder) guten Programm auf dem Rechner ein paar Grooves "erzeugen" lässt. Mir ist da nur ein Interview mit dem Macher von dem Projekt "U96", Alex Christenson in Erinnerung, der mal gesagt hat: "Ich kann eigentlich kein Instrument spielen, ich kann aber einen Computer programmieren". Ist schon irgendwie bezeichnend für den Trend der heutigen Zeit. :gruebel:

Was auch irgendwie schade ist, ist die Tatsache, dass generell eigentlich nichts großartig Neues mehr kommt. Man muss doch nur mal das Radio einschalten und mehrmals in der Stunde tönt einem irgendeine Cover-Version eines alten Hits entgegen. Der einzige Unterschied ist nur der, dass irgend ein "Dance-Floor-tauglicher" Beat darunter gesetzt wurde, um es massenkompatibel zu machen. Wer sowas macht, ist in meinen Augen kein Rock-Star. Und wenn man die Kiddies dann darauf anspricht, dass das Original eigentlich vor 30 Jahren schon mal auf dem Markt war und jetzt eigentlich nur neu aufgelegt wurde, wird man mit großen Augen angeschaut. In besonders schlechter Erinnerung ist mir mal eine Cover-Version von Chicagos "Hard to say I´m sorry" geblieben, dass irgend so ein "Spezialist" als 180 bpm Technonummer richtig gehend versaut hat. Als ich das damals hörte, bekam ich spontan Brechreiz!!! Sorry, aber das ging ja überhaupt nicht!

Ich persönlich möchte Musik hören, die man auch gerne in 10, 20 oder 30 Jahren noch im Radio/auf der Bühne hören/spielen kann. Und dass wenig bis nichts Neues kommt, merkt man schon allein daran, dass z. B. auf "Antenne Bayern" wieder vermehrt Classic-Rock gespielt wird. Also scheint die Musik von "damals" so verkehrt nicht gewesen sein. :great:

Aber wie gesagt, das ist meine Meinung. Mag durchaus sein, dass andere Leute das auch anders sehen.
 
Wenn wir von Rockstars reden, sind diese ja meist mehr oder weniger Pioniere im Rock-Genre gewesen.
Ich habe die Tage hier einen Thread gelesen, in dem die Frage gestellt wurde, ob es (oder warum es) heute keine großen Komponisten ala Bach, Beethoven etc. gibt.
Meiner Meinung nach sind es in beiden Fällen immer Pioniere in den jeweiligen Genres gewesen, und somit kann das Rad nicht neu erfunden werden.

Heute läuft ein Großteil der Musik in die Pop Richtung wo es neue Größen geben wird und auch gibt, jedoch eher selten, da doch sehr viele One-Hit-Wonder dabei sind. Echte Rockstars werden nur noch von einer recht kleinen Gruppe wahrgenommen und erreichen so kein so hohes Ansehen wie z.B. Slash.

Das ist meine Meinung, falls mir noch mehr einfällt werde ich es die Tage mal editieren.
Jan
 
Offenbar gibt es keine einheitliche Definition von "Rockstar", daher wird es wohl auch zu dieser Frage so unterschiedlcieh Antworten geben. Bei einigen hier scheint jetzt es ja eher um die Frage "Gibt es eigentlich noch Rockmusik?" zu gehen, ich lese hier wider mal das übliche "heute macht jeder Depp was mit dem Computer, richtige Musik gibt es nicht mehr, früher war alles besser"-Blabla. Als ich den Thread-Titel gelesen habe, da habe ich eigentlich eher die negativen Assoziationen des Begriffs "Rockstars" im Kopf gehabt. Also im Grunde die Dinge, weshalb unter anderen in den späten 70ern eine Bewegung namens "Punk" entstanden ist.

Die Einschränkung auf "Rock" können wir dann eigentlich weglassen. Langlebige Superstars wird es wohl wirklich kaum noch geben; manche sagten ja auch schon beim Tod von Micheal Jackson, dass man diesen fast schon symbolisch als den Tod solcher Stars bezeichnen könnte. Ich sehe da aber nichts schlimmes dran. Ich brauch keine Rockstars. Mich interessiert nur gute Musik - und die gibt es heute immer noch. Und zwar ohne Ende, worin dann wohl auch das Problem liegt, dass sich da kaum noch jemand dauerhaft herausstechen kann.
 
Sry, ich hab jetzt grade nicht die Muße, die ganzen langen Posts zu lesen, nur so viel: Für mich sind Leute wie Josh Homme oder Jack White durchaus Rockstars! Auch wenn ich die jetzt nicht in eine Reihe mit Lemmy, Axl und anderen stellen würde, allerdings eher im positiven Sinne...
 
... richtige Musik gibt es nicht mehr, früher war alles besser"-Blabla....

Das früher alles besser war, hat wohl keiner hier gemeint. Aber es war anderes! Das Musik-Geschehen der 70er und 80er ist mit heute nicht zu vergleichen. Musik war damals mit gesellschaftlichen Veränderungen, mit grossen Bewegungen verbunden und nur ein Teil eines neuen Lebensgefühls. In dem Sinne war auch z.B. Che Guevara ein Rockstar, obwohl der keine Musik gemacht hat. Und es kam mehr auf Inhalte an. Nur wenn die Menschen sich mit dem Inhalt, für den jemand (und sei es auch nur vermeindlich oder zeitweise) stand, identifizieren konnte, entstand ein Rockstar. Heute ist es viel schwerer einen Inhalt oder eine große Vision zu finden und dann zu transportieren. Insofern sind die großen Nummern im Musikgeschäft keine Rockstars mehr, sondern eher Abziebilder der verblieben Strukturen der Musikindustrie.

Aber sicher ist auch: es wird immer noch gute Musik gemacht und es kommt ständig neue hinzu.
 
Das früher alles besser war, hat wohl keiner hier gemeint. Aber es war anderes!
Naja, aus deinem vorigen beitrag lese ich doch eine Wertung dieser Veränderungen heraus.

Und für das, was du im folgenden Beschreibst würde ich nicht den Begriff "Rockstar" verwenden. Sondern eher "Popstar" - wobei sich eben "Pop" hier nicht auf das spezielle Musikichtung, sonder "populäre Musik" allgemein bezieht. Oder generäl "Populäre Kultur". Ind er Tat könnte man Che Guevara auch als eine "Ikone der Popkultur" und somit als "Popstar" bezeichenn. Also ich weiß durchaus, worauf du da hinaus willst, aber das hat für mich nichts mit Rockstar zu tun. Heutztage höre ich den Begriff eh meist eher negativ, also z.B. im Sinne von "Rockstar-Gehabe", wenn irgenein Musiker sehr arrogant daherkommt. Für mich sind "Rockstars" Musiker, die Rockmusik machen, auf großen Bühnen stehen, rumposen und bejubelt werden. Und eine Menge Geld machen, das sie für Koks und Nutten ausgeben ;) Ok, etwas übertreiben formuliert, aber mit großen Inhalten und Visionen hat das "Rockstar" sein für mich wirklich nichts zu tun. Wie gesagt wollten ja Punk und Hardcore wieder Inhalte und Visionen in die Musik bringen und haben daher die Figur des "Rockstars" bewusst bekämpft.
 
...wollten ja Punk und Hardcore wieder Inhalte und Visionen in die Musik bringen und haben daher die Figur des "Rockstars" bewusst bekämpft.

..und sind dann am Ende auch Rockstars geworden!

Wir sind aber mit unserer Sicht nicht so weit auseinander. Vielleicht geht es bei dem Thema auch mehr um die persönlichen Idole, die eigenen Stars. Und natürlich die Zeit in der ich mich auf den Starrummel eingelassen habe. Heute bewundere ich zwar den einen oder anderen Musiker, würde aber nicht mehr in Ohnmacht fallen, sollte ich ihm begegnen.;)
 
Ich habe das Gefühl, dass 'echte Rockstars' am aussterben sind.

Slash beklagte in einem Interview er seie einer der letzten seiner Art.
gibt es heute keine (Nachwuchs-)Bands mehr, die zu Rockstars taugen?
Fehlt die Nachfrage? (wobei lemmy, mötley crüe, Steven Tyler oder andere 'alte hasen' immer noch gefeiert werden)
cheers

ja , sie sind am aussterben, weil die heutigen Bands viel zu kurzlebig sind, zu beliebig sind , nicht nur was die Musik anbetrifft sondern auch das ganze drumrum.... und weil den heutigen Musikern die Ausstrahlung und das Image der oben genannten Leute einfach total fehlt
 
Was meint Ihr denn, was man heute tun müßte um ein Rockstar zu werden?
 
und weil den heutigen Musikern die Ausstrahlung und das Image der oben genannten Leute einfach total fehlt

Ich finde, dass Marylin Manson ein echter Rockstar ist. Ich finde auch, dass die Oasis-Brüder echte Rockstars sind. Und Pete Doherty hat ne Menge Rockstar in sich, von dem kann Slash noch einiges lernen. Jack White ist ein Rockstar, Beth Ditto ist Rockstar und eine Fashion Ikone und Justin Hawkins ist als ironische Antwort auf alle albernen Hollywood-Renter-Stars wie Steven Tyler dadruch wieder ein Rockstar. Und aus Joel O'Keeffe wird noch mal ein echter Rockstar und von John Baizley wird man noch viel eines Rockstar Würdiges hören.

Also ich denke nicht, dass es an aktuellen oder zukünftigen Rockstars mangelt. Ist eh an der Zeit, dass die alten mal in Rente gehen. Ozzy Osbourne und Slash werden langsam peinlich.
 
Ozzy und Slash waren schon immer peinlich.

Rockstars gehen nicht in Rente - Rockstars sterben melodramatisch!
 
Was meint Ihr denn, was man heute tun müßte um ein Rockstar zu werden?

Persönlichkeit und Ausstrahlung muss man haben, dann ein bestimmtes Image verkörpern, nach was sich viele Leute auch sehnen , mit dem sie sich identifiziern können , was auch polarisierend wirkt ......
 
marylin maonson gibts aber auch schon gute 20 Jahre und oasis auch nicht viel kürzer.
pete doherty gibt aber eig noch nen ganz guten rockstar ab ;)
drogenexzesse, models etc ;)
 

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