Sticks
Mod Emeritus
Wetten, dass er kein Anwalt ist? Ich kenne zwar die Verhältnisse nach österreichischem Recht nicht (sie sind dem deutschen Recht ähnlich, aber nicht in allen Fragen identisch). Wenn Euer Kunde indessen einen kapitalen Bruch als Transportschaden reklamieren will, zum Zeitpunkt der Annahme aber eine "reine Quittung" erteilt hat (die dem Anlieferenden die äußerliche Unversehrtheit der Verpackung attestiert), dann kann der "Gute" nur ein absoluter Rechtslaie sein. Aber gut, das steht auf einem andren Blatt und muss hier nicht weiter erörtert werden.Wir haben zZt so einen Fall (Gottseidank hoffentlich der letzte. In Stichworten: Kunde bestellt Gitarre (Gibson Worn Brown) und mach ca einer Woche, nach dem er sie erhalten hat, ruft er an: Transportschaden, Hals gebrochen.
Der Karton war völlig intakt, er hat nicht bei UPS reklamiert. Mein Tipp: Der Onkel ist Rechtsanwalt.
Ich weiß, dass es sowas gibt. Und ich weiss auch, dass der ein oder andere Händler von Lieferantenkrediten "lebt". Wenn das äußerste Kreditziel ansteht, zahlt er seine Schulden bei den Lieferanten durch Warenverkäufe zu Schleuderpreisen, so dass seine Klemme zunächst nicht auffällt. Das Ende ist die Insolvenz.Das ist zT aber sein Dilemma. Natürlich erwartest du diesem Mehrwert. Und das ist auch ok. Aber der Arme ist gebeutelt genug, dass von 10 Leuten, denen er allen einen Kaffe anbietet etc, 8 sagen, wenn er genau 5€ unter den T-Preis geht, dann kaufen sie und spenden 50Cent für die Kaffee-Kasse. Und er weiß, das ihn das ruiniert, aber er tut es.
Dass es aber auch anders geht, zeigt mein persönliches Einkaufsverhalten. Ich kaufe nichts im Internet oberhalb einer Preisschwelle von 20,00 EUR. Mein Musikalien-Händler vor Ort und ich kennen uns seit 20 Jahren. Das Einzige, was ich nicht bei ihm gekauft habe, war ein (gebrauchter) E-Bass von JayDee. Ganauso verfahre ich, wenn ich ein Haushaltsgerät kaufe. So hat ein 1 Jahr alter Fernseher (Flat TV) die Grätsche gemacht. Was macht mein Händler?
- Er holt des Gerät ab (kostenlos),
- repariert ihn (während der Gewährleistungszeit kostenlos, ohne dass er wegen Überschreitung des ersten Halbjahres gezickt hätte),
- stellt mir für die Reparaturdauer ein Leihgerät zur Verfügung (kostenlos),
- bringt mir die reparierte Glotze zurück (kostenlos) und
- bedient mich nach wie vor freundlich und zuvorkommend, obwohl ich ihm eine Menge Kosten beschert habe.
Langer Rede, kurzer Sinn: Es spricht nach wie vor viel für das Ladengeschäft als Vertriebsweg. Offenbar gelingt es aber dem Händler nicht, seinen Mehrwert der Kundschaft transparent zu machen oder hält dies einfach für nicht nötig. Letzteres ist das, was Don Rollo kritisiert.