Apropos Humbucker. Mit dem Bridge ´57 Classic meiner Classic Custom war ich jetzt auch nach Wochen der Beschäftigung mit ihm nicht wirklich froh. Für mich klingen Alnico II-Humbucker an dieser Stelle oftmals zu weich und es fehlt ihnen der Biss. Also begab ich mich auf das undankbare Feld der Pickupsuche, wenn man keine direkte Präferenz hat oder mal etwas anderes hören möchten.
Meine Gedanken kreisten um Bare Knuckle Brute Force oder Duncan SH-5, also schon was heftigeres. Allerdings wollte ich nicht von Alnico II auf Keramik wechseln. Ich könnte doch mal bei DiMarzio vorbeischauen, die sind bei mir recht unterrepräsentiert, gerade mal ein PAF Pro verrichtet (zur Zufriedenheit) seinen Job bei mir. Hängen blieb ich beim ToneZone. Den in Singlecoilformat steckte ich schon mal in eine Squier Telecaster und da gefiel er mir richtig gut. Die Werte, die DiMarzio auf ihre Seite zu dem Pickup veröffentlicht, lassen ihn jedoch wie ein Bassmonster und damit weniger für eine Les Paul geeignet ausschauen:
Ich las auch in dem ein oder anderen Forum genau das zu der Kombei Les Paul / ToneZone, aber ich wollte es selbst erfahren. Im Gegensatz zu den Duncan kosten die DiMarzio deutlich weniger. Ein SH-5 kommt schon auf 135 €, der Bare Knuckle ist nur unwesentlich günstiger. Der DiMarzio schlägt dagegen mit 109 € zu Buche. Narürlich befinden sich bei ihm das notwendige Zubehör im Lieferumfang. Sogar insgesamt vier Schrauben, zweimal mit Schlitz und zweimal Kreuz. Ich nehme gerne die Kreuz, weil ich so eine besser Übersicht über die Pickuphöhe bei der Sweetspotsuche habe.
Gestern war es dann soweit und es ging an den Umbau. Da ich die Optik der Gitarre mit den beiden gecoverten Pickups beibehalten wollte, erhielt der DiMarzio das des ´57 Classic. Da identisches Spacing, passt es zu 100 %. Die erste Hörprobe offentbarte sich mit einem anderen Ergebnis, als das, was die schnöden Zahl oben erwarten lassen. Der Pickup klingt in meiner Les Paul überhaupt nicht basslastig, im Gegenteil besitzt er genau diesen Anteil, den die Gitarre braucht. Höhen hat er ebenfalls genügend, so dass er in diesem Klangspektrum nicht verhungert. Durch seinen ausgeprägteren Mittenbereich hört er sich auch nicht so hohl wie der 57er an und beißt deutlich fester zu.
Ich geben hier natürlich nur meine Klangvorstellungen und -eindrücke weiter, aber für mich ist der ToneZone allen Beschreibungen aus Foren oder den nackten Zahlen seitens DiMarzio zum Trotz der richtige Bridgepickup für meine Gibson Les Paul Classic Custom. Zudem sich optisch nichts verändert hat. Mit einer anderen Les Paul kann das Ergebnis wieder ganz anders ausfallen. So ist das eben mit dem undankbaren Feld der Pickupsuche.