Gibson Les Paul – Der Userthread

@hoss Ja, hab ich :)
Manche fand ich gut, manche furchtbar, ist aber jetzt auch gar nicht relevant.

Hype habe ich für meinen Teil nicht geschrieben und auch nicht gemeint. Mit "Wahn" meine ich die finanziellen Begleiterscheinungen und die Akribie, mit der da zu Werke gegangen wird. Das ist eben Sammeln und Wertanlage, eben so original wie möglich. Hat mit dem Klang der Gitarre ziemlich schnell nichts mehr zu tun, nur mit dem Preis.
Pickguards für 8000 Dollar. Schrauben für 150 Dollar. Da kann man schon mal "pingelig" werden. Verstehe ich auch, ist verteufelt viel Geld. Für solche Umsätze stehe ich gute 12 Stunden am Tresen und shake im Akkord Cocktails, mit 2 Kollegen ;)

Mir wäre/ist es das nicht wert, noch zumal es offensichtlich immer Betrüger gibt und eine Klärung des Sachverhalts, meinem Empfinden nach, unzumutbar bis nicht möglich ist.
 
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Schon mal Vintage Gitarren gespielt? Das ist kein Hype.

Naja, sicherlich nicht jede. Auch damals wurden "Gurken" gebaut.
Da aber jeder sehr viel Geld für so ein Instrument ausgibt, meint er natürlich, es wäre die "bestklingende Gitarre die er jemals gehört hat".

John Cruz (Fender) hat hierzu einmal in einem Interview Stellung bezogen. Fand ich ganz interessant. Denn rein von den Materialen, Fertigungsprozessen, Fähigkeiten etc. usw. sind die Gitarrenbauer von heute viel weiter "schlauer", als sie es damals waren.
 
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Naja, sicherlich nicht jede. Auch damals wurden "Gurken" gebaut.
Da aber jeder sehr viel Geld für so ein Instrument ausgibt, meint er natürlich, es wäre die "bestklingende Gitarre die er jemals gehört hat".

John Cruz (Fender) hat hierzu einmal in einem Interview Stellung bezogen. Fand ich ganz interessant. Denn rein von den Materialen, Fertigungsprozessen, Fähigkeiten etc. usw. sind die Gitarrenbauer von heute viel weiter "schlauer", als sie es damals waren.
Bei Fender gibt es dank der heimischen Hölzer heute auch viel gutes, bei Gibsons bin ich überzeugt, dass es am Holz liegt. Die Tropenhölzer von damals gibt es einfach nicht mehr.
 
Ahjo, Beim Body / Top vielleicht !?! Aber mal Hand aufs Herz: Beim Board ??? Da kann jemand Rio von "welchem auf immer" Palisander klanglich (nicht optisch / haptisch) heraushören. Ich weiß ja nicht.

Und wie gesagt: Selbst wenn es alte Hölzer sind. Hat jede Burst z.B. eine perfekt verklebte Hals / Body Verbindung ? War damals in der Herstellung wirklich alles besser !?! Oder gab es da nicht auch schon Fehler / "Ton-Killer"...

Deswegen: Pauschal würde ich nicht unterschreiben, dass jedes Vintageinstrument zwangsläufig gut sein muss.
 
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Die Tropenhölzer von damals gibt es einfach nicht mehr.

Sehe ich genauso.

Ich würde die Aussage sogar auf alle Hölzer erweitern. Wegen der globalen Erwärmung wachsen die Hölzer einfach schneller. Alpenfichte ist heute auch nicht mehr das was sie mal war und das aufforsten wird schwieriger - ob eine heute gepflanzte Fichte in hundert Jahren mal das Potenzial haben wird eine Gitarrendecke zu werden???
 
Was besser klingt, muss immer noch jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt bestimmt genug Gitarristen, die selbst einer echten Vintage-Gitarre nichts abgewinnen können.
Ausserdem glaube ich persönlich, dass da sehr viel Psychologie dabei ist. Wenn man unser Werte-System abschaffen würde, würden die Leute wahrscheinlich auch weniger Unterschiede hören.

Ich hatte bisher drei Gibsons aus dem Custom Shop und auch so zwei oder drei Custom-Gitarren in der Hand. Den Wert möchte ich, wenn da noch echte Handarbeit dahinter steckt, nicht in Frage stellen. Aber nur vom Klang her, merke ich da keinen Unterschied zu meinen "Standard-Gitarren".

Die Tropenhölzer von damals gibt es einfach nicht mehr.
Nur mal aus Neugier, wie schaffen es dann heutige Gitarrenbauer, "original klingende" Replikas zu bauen?
 
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Nur mal aus Neugier: Schaffen die das denn???
 
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Nur mal aus Neugier: Schaffen die das denn???

Ja ... für mich schon. Allerdings als absolute Momentaufnahme für genau eine Gitarren-Vorlage. Jede Gitarre entwickelt sich selbstständig weiter. Wird gespielt, liegt kalt/warm, trocken/feucht usw.

Mit Jason Smith - MasterBuilder bei Fender hatte ich über die Blackie ungefähr folgendes Gespräch: JASON "We have the tone recreated ..." .... MARTIN: "Will they stay on the same path ..." JASON: "No, they will go their own direction ... ours will age as well and move around."

Daher ja ... sie können eine Gitarre in Optik und Klang replizieren ... für den Moment. (Und bei Fender wurde in Bezug auf die Blackie wirklich reichlich Analyse betrieben, um sie in Form, Gewicht, Dichte und Elektronik zu erfassen.

Allerdings darf man sich jetzt nicht der Illusion hingeben, dass diese eine Gitarre dann die Erwartung an alle Vintage Strat erfüllen kann. Weil es DIE Vintage Strat halt auch nicht gibt.

Gruß
Martin

P.S. Meine Thorndal Strat mit Nussbaum-Griffbrett und Fichte Korpus ist klanglich auch in den (sehr skeptischen) Ohren des Besitzers einer 62 Original Strat sehr nah an seiner. Als ich die Thorndal das erste mal in die Hand genommen habe, dachte ich, ich hätte die 1962 erwischt. Auch meine Ohren kennen die 62 gut, denn ich höre (und spiele) sie immer mal wieder ohne Band aussenherum beim privaten Plausch.
 
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Nur mal aus Neugier, wie schaffen es dann heutige Gitarrenbauer, "original klingende" Replikas zu bauen?
Weil die nur eine Handvoll Bretter brauchen. Wie viel bauen die, eine Replika pro Jahr?

Serienfertigung ist damit nicht möglich.
 
@hoss, verwenden die dann die selben Tropenhölzer wie damals?
 
verwenden die dann die selben Tropenhölzer wie damals?

Es sind noch genug alte Planken im Umlauf. Alles was nicht Rio ist, kann man in guter Qualität bekommen und handeln. In meinem Fall +/- 50 Jahre altes Korina für eine 58 Explorer.

Holzhandel ist nicht "schnelllebig", sondern eher eine Sache die Generationen übergreifend zu verstehen ist. Hersteller die Holzhandel und Selektion selbst betreiben (z.B. PRS, FRAMUS, Tom Anderson) kommen mit ihrem Bestandsholz grobe 10 Jahre bei voller Produktion ... Wenn man dann nur die paar nötigen Planken für eine Replika betrachtet ... so ist man da noch jahrelang recht gut versorgt.

Ich erinnere an die alte Mahagoni Bar Platte die von Santa Cruz Guitars in Chicago gefunden wurde. Sie stammt aus einem Club der zu machen musste, als man versucht hat Amerika trocken :prost: zu legen. Da macht er 20 Gitarren draus und gut. Taylor baut 800 am Tag - eine ganz andere Dimension.

Gruß
Martin
 
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Ja, genau. Hoss hat Recht. Ich war die letzten 2 Jahre mit 3,4 Les Paul Replica Bauern immer wieder im Kontakt. Der eine hat mal eine kleine Menge altes Honduras Mahagoni, der andere sagt er hat zwar noch etwas Honduras aber nur recht schweres und weicht lieber auf altes afrikanisches Mahagoni aus.
So muss man sich eben durchfragen und den richtigen Zeitpunkt beim Richtigen Bauer finden - vom Budget und Warteliste nicht zu reden
 
Schon mal Vintage Gitarren gespielt? Das ist kein Hype.

Hi Hoss,

sorry für die späte Rückmeldung zu deiner Frage.

Ja, ich habe des Öfteren mal ältere und alte Gitarren gespielt. Fender wie Gibsons, Martins, Guilds, D'Angelicos… Da waren u.a. auch verschiedene Goldtops/Bursts zwischen '53 und '60 dabei. Toll war dabei wirklich, dass die Gitarren eine Geschichte haben. Das ist zwangsläufig nach so vielen Jahren halt einfach so. Alte Gitarren, die auch gespielt wurden, sind eingespielt. Das fühlt sich toll an und auch wurden damals einfach oft Materialien verbaut, die es heute so nicht mehr gibt oder aber man muss sehr viel Geld ausgeben. Aber ob das alles (inkl. Alter) ein Garant für einen besseren Klang ist, wage ich sehr zu bezweifeln. Ich bekomme kein feuchtes Höschen, wenn ich alte Gitarren spiele. Andere verfallen der Ehrfurcht. Ich nicht.

Es gab damals nicht die Erfahrung, die es jetzt gibt. Damals steckte sicherlich mehr Handarbeit dahinter, mehr Gewissenhaftigkeit...., aber irgendwo begibt man sich auf ein Level, wo man Gras wachsen eher wahrnimmt, als eine klanglich bessere Entfaltung im Gegensatz zu heutigen Gitarren - will man behaupten, dass ältere Gitarren einfach besser klängen. Witziger Weise hört man immer nur, wie toll und wow und krass die Gitarren aussehen, klingen und sich bespielen lassen. Das sehe ich als ziemlich affig an, denn so ist nun mal nicht jedes Instrument.

Und mal ehrlich: Wenn man in einem Blindtest nicht zu 1000% sicher ist, ob es eine neue oder alte Gitarre ist..., ist das noch Gitarre spielen? :) Für mich nicht. Aber das ganze Hobby macht ja jeder für sich selbst aus. Jedem das Seine.
 
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Mal unabhängig von Klang und Verarbeitungsqualität - kaum ein arbeitender Musiker den ich kenne kann sich die teilweise wirklich obskuren Mondpreise für die meisten Vintage Instrumente leisten.
Ich behaupte mal schlicht der Großteil landet da bei Sammlern und nicht bei Leuten, die mit diesen Instrumenten ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen.
Ich hatte auch schon ein paar "alte Schätzchen" in den Fingern und pauschaliesieren lässt sich da meiner Erfahrung nach rein garnichts.
Manche waren traumhaft andere waren schlichtweg furchtbar oder einfach nur kaputt :rolleyes:
 
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Mal was anderes:

Gibt es irgendeine Seite, auf der so ziemlich alle Gibson Modelle - auch die discontinued Modelle - zu sehen sind?
 
Die LP Bücher von Tony Bacon haben auch einen guten Überblicksteil, mit Alleinstehungsmerkmalen der Modelle. Oder auch der jährliche Vintage Price Guide (da sind auch neue Modelle drin).
 
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Vintage hin oder her. Man muss bei bestimmten Gitarren schon fast überlegen, ob man bereit ist mit dem Wert einer Eigentumswohnung oder Einfamilienhauses durch die Gegend zu ziehen. Viel vom Mythos macht aber (wie schon in#29873 erwähnt) auch die Haptik und Optik eines langgespielten Instruments aus.

Mir ist es wichtig, dass das Instrument passt. Vielleicht hab ich nicht die allerbeste 58er Reissue (Es gibt immer bessere Gitarren da draussen:rolleyes:), aber das Halsprofil, welches Gibson da geschliffen hat, passt wie ein Handschuh. Desweiteren ist die Gitarre eingespielt und in Sachen Pickups/Steg noch etwas optimiert.
Die originale 58er, die ich spielen durfte hat mich allein vom zu dünnen Hals nicht sehr begeistert. Aufgrund des Wertes eher nervös gemacht.
Beim Klang erschallten auch keine Engelschöre. Es klang nach Les Paul mit transparenten PAF. Dagegen hat mich eine 54er Wraptail Goldtop von Haptik/Hals und Resonanz wiederum mehr begeistert. Genauso klasse fand ich aber auch die Greg Martin CC vor Ort, welche der GT in nichts nachstand.
 
Hallo, ich habe seit heute eine Les Paul Standard 2017 T BB, eigentlich eine super Gitarre. Was die Freude aber leicht trübt ist, dass die Bundstäbchen stark abgerundet sind und es passieren kann, dass mir die e-Saite im dritten Bund vom Griffbrett schliddert. Passiert nicht wenn ich mich anstrenge aber wenn ich z.b. ein f im zweiten Bund spiele und dann g im dritten spielen mag ( also quasi d Akkord und dann den kleinen Finger in den dritten Bund) muss ich höllisch aufpassen. Irgendwie sitze ich jetzt den ganzen Abend mit der Gitarre und frickel genau damit rum, dabei wollte ich drüber freuen. Ich versuch mal ein Bild einzustellen. Lecker, aber getrübt. Hier hatte doch mal jemand richtig Probleme mit wegrutschenden Saiten? Finde den Beitrag leider nicht mehr. Saitenposition ist eigentlich in Ordnung, das Bundstäbchen ist zum Bindung hin nur ziemlich abgeschrägt. Warum macht man das? Ich glaube die wollten mal richtig viel Geld für die Gitarre haben.
 

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Schöne Gitarre, Glückwunsch!

Seit meinen 2014er Standards hatte ich diese Beobachtung auch, dass man beim Benden über den Rand des Griffbrettes hinaus zieht und abrutscht.

Abhilfe hier war pures Abgewöhnen im Rahmen des täglichen Übens, also nicht mal ne große Sache, ich wurde sensibler für dieses Phänomen, und es schlich sich einfach aus.

Gib ihr ne Chance und ausreichend gegenseitige Eingewöhnungszeit. :)
 
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