Der Thread ist alt, der Fragensteller lange nicht mehr hier gewesen, aber ich möchte doch kurz was dazu schreiben. Denn ich besitze eine Paula, die aus derselben Limited-Edition-Serie stammt und nur fünf Tage später als Vampyrs vom Stapel lief.
Es handelt sich um eine Les Paul Standard Plus in Dark Cherry Suburst. Die Serie wurde vom nordamerikanischen Händler Sam Ash in Auftrag gegeben und auch exklusiv dort verkauft. Bei meiner waren noch alle Papiere mit dabei. Warum G&B meinten, es habe diese LP "in Deutschland nur 50mal gegeben", weiß ich nicht.
Die Sunburstlackierung ist äußerst feinsinnig und liebevoll gestaltet, das Goldgelb ist sehr tief und das Dunkelrot wirkt bei den meisten Lichtverhältnissen wie ein Kupferfarbenes Tobacco-Braun. Selbstverständlich handelt es sich um ein Palisandergriffbrett, das da verbaut wurde. In der Tat sind die genannten Grover-Bohnen-Mechaniken die Originalausstattung. Die Gibson-PUs sind grausam, deswegen ist meine jetzt auch mit einem Kloppmann-Set versehen. Der Rest dieser Gitarre ist absolut umwerfend! Ich habe viele (ca. 40-50) Custom-Shop-Les Pauls intensiver gespielt und gestestet, bis zu einem Preissegment von ca. 7000/8000 € habe ich keine einzige gefunden, die diese 99er LE übertrumpfen konnte. Und kaum eine, die ihr das Wasser reichen konnte.
Mein Hals ist eher ein 59er als ein 60er (was ja auch die Seriennummer 9**** nahelegt), er ist nicht leicht angeraut, wie das bei CS-Modellen üblich ist, und dennoch großartig bespielbar. Da klebt nix. Ich habe keine Ahnung, was sie an Lacken, Leimen oder Hölzern verwendet haben. Sicherlich sind die heutigen CS-Modelle etwas elaborierter in Sachen Lacken und Leime, schwerlich allerdings in Sachen Hölzer. Und das beziehe ich nicht auf das Maple-Top. Diese LP hat ein Sustain, bei dem ich nur auf den Satz von Nigel Tufnel verweisen kann. Und zwar im Ernst. So ein Sustain, so ein Punch aus den unteren Mitten kenne ich lediglich von zwei echten 59ern, die ich mal in den Händen hatte.
Wie gesagt, keinen Schimmer, warum dieser limited run damals so eine fast nicht erwartbare Qualität aufwies. Ich staune jedesmal aufs neue, wenn ich wieder eine gute CS-LP vom Haken nehme. Meine eigene CS-Paula habe ich verkauft. Sie wurde nicht mehr gebraucht. Tja, manches an Qualität läßt sich eben nicht planen. Ich sehe das mal als Glücksfall und als Ausnahme an.
Meine bekam ich übrigens mint. Sie wurde im Jahr 2000 bei Sam Ash von einem Engländer gekauft, der sie eineinhalb Jahrzehnte in Sussex eingelagert hatte. Dann fand sie den Weg auf den Kontinent... und ist nun mit Goldhardware und den besagten Kloppmann-PUs versehen. Und so sieht sie aus (als sie noch SD-Tonabnehmer hatte):