Hotspot
Helpful & Friendly User
Es wurde hier schon viel geschrieben und ich bin mir nicht sicher, ob ich noch etwas wirklich sinnvolles zum Thema beitragen kann.
Das war ja ursprünglich mal "Liebe oder Hass".
Zwei sehr starke Gefühle, die hier ins Rennen geworfen wurden. Für meinen Geschmack ein bisschen zu stark, denn es geht ja hier "nur" um Gitarren. Obwohl mir diese auch sehr wichtig sind,
so tue ich mich doch schwer, so überwältigende menschliche Gefühle damit zu verbinden.
Ich denke mal, hier wollte Thorsten einfach ein wenig provozieren.
Übrigens eine bemerkenswerte Geste, dass er hier der Firma, bei der angestellt ist, eine Stimme, eine Person gibt und sich unverhüllt unters Volk begibt.
Ich denke, es sollte allen klar sein, dass die gesamte Aktivität im Sinne einer Marketingstrategie zu verstehen ist.
Die ich aber nicht schlecht finde. So wie ich es empfinde, hat Gibson hier in den letzten Jahren einiges versäumt und tut gut daran, sich in dieser Beziehung zu öffnen.
Ich persönlich schätze es sehr, wenn sich Hersteller ihrer Rolle gegenüber ihren (potentiellen oder tatsächlichen) Kunden bewusst werden, denn ohne deren/unser Wohlwollen
geht auf lange Sicht gar nichts. Denn wir sind es, die den Laden am Ka**** halten und Mitarbeitern ein geregeltes Auskommen und Führungskräften ordentliche Gewinne bescheren.
So fand ich es immer sehr wenig passend, wie sich Gibson zum Teil auf der Musikmesse präsentiert hat: unnahbar, erhaben, über Allem stehend, wenig volks- und kundennah.
Gerade hier in Deutschland und Europa dürften wir wohl zur Zielgruppe gehören, der es finanziell vergleichsweise noch sehr gut geht und an die sich ein solider Hersteller gerne
langfristig binden will und sollte.
Also bitte, kümmert euch um uns
Die meisten Gitarristen werden es zu schätzen wissen und früher oder später wohlwollend auf eure handwerklich sehr gut gemachten, musikalisch überzeugenden Produkte zurück greifen.
Alle wissen ja, dass es neben einer Handvoll anderer Hersteller die Traditionsmarken sind, die Jahrzehnte Musikgeschichte mitgeschrieben haben.
Wir leben nun mal in einer Zeit, in der es von allem zu viel zu geben scheint. Die Qualität wächst bei sinkenden Preisen und selbst die Trittbrettfahrer, Kopierer und Billigheimer sind heute
problemlos in der Lage, Instrumente auf den Massenmarkt zu werfen, die ein Bruchteil dessen kosten, was man für solide Manufaktur-Arbeit hinblättert.
Und das in vergleichbarer Qualität.
Ich denke, Gibson muss sich einfach auf dieses neue Marktgeschehen einstellen. Was wir heute erleben, sind meiner Meinung nach die Versuche, ein neues Selbstverständnis der Marke Gibson
zu etablieren. Es ist ab und zu einmal der Vergleich zu Apple gefallen, den ich gar nicht so abwegig finde, denn dort fände im Prinzip dasselbe statt, hätte man nicht mit den iGeräten einen
dicken Schritt in den Massenmarkt gemacht.
Und auch die Produkte stellen einen als Konsumenten vor die schwierige Wahl: kaufe ich das teurere Original und würdige/finanziere ich die viele Entwicklungs- und Pionierarbeit mit,
die im Vorfeld da hinein gesteckt wurde oder will ich lieber Geld sparen und kaufe eine der Kopien, die ebenfalls in guter Qualität angeboten werden?
Schwierig zu entscheiden. Ich persönlich entscheide im Moment eher so, dass ich lieber auf das eine oder andere verzichte und kaufe mir dann das Original. Einfach weil ich es mir leisten kann und weil ich
gern mein Geld an jemanden gebe, der mir vielleicht auch in Zukunft innovative und gut gemachte/schöne Produkte anbieten wird.
Natürlich wird es auch dabei immer wieder mal passieren, dass es qualitativ etwas zu bemängeln gibt.
Dann erwarte ich - und das tue ich bei jedem Hersteller - dass mir entsprechend kundenfreundlich geholfen wird.
Mit Liebe oder Hass hat das alles nichts zu tun, bestenfalls mit einem guten Bauchgefühl, was ich dabei habe oder eben nicht habe. Um jetzt wieder aufs Gefühl zurück zu kommen...
Und da muss ich bei Gibson-Instrumenten eigentlich sagen: ja, ich habe meistens ein gutes Bauchgefühl. Oder ich habe gar keins. Dann leg ich es wieder hin und gehe weiter.
Und ja, ich habe oft auch das Gefühl des Besonderen, woran auch immer das liegen mag.
Ich könnte jetzt viele andere Hersteller aufzählen, die auch alle tolle akustische oder elektrische Gitarren machen. Bei nur wenigen spüre ich dieses Besondere.
Ja, ist sicherlich sehr subjektiv, aber es ist halt mein Empfinden und tut sicherlich nicht viel zur Sache.
Noch ein Wort zur aktuellen Vertriebspolitik:
Ich persönlich finde es gar nicht so schlecht, einige ausgesuchte "Flagstores" zu etablieren. Da weiss jeder, wo er sich hinwenden kann, wenn er aus dem Sortiment wählen und mehrere
Teile eines Modells testen möchte. Ich meine, man kauft ja keine 20 Gibsons im Jahr. Für so eine Aktion nehme ich schon mal bis 200km in Kauf.
Bei den Epiphones halte ich diese Entscheidung aber für falsch. Diese müssen einfach überall verfügbar sein, so wie es sich in dem Preissegment gehört.
Kritisiern möchte ich höchstens die mangelnde Information in den "Flagstores", wann ein bestimmtes Modell lieferbar sein wird. Da muss einiges verbessert werden, auch die Produktverantwortlichen
in den jeweiligen Läden winken meist nur ab.
Abschließend ein Rat an Thorsten.
Wenn dir was an deinen Kunden liegt, dann lass den guten Worten tatsächliche Taten folgen, sei ansprechbar bei Problemen und kümmere dich darum.
Gute Worte allein machen noch keinen zufriedenen Kunden und wenn derer zu viel ohne sichtbare Taten sind, geht die Sache eher nach hinten los.
Das ist sicherlich kein leichtes Brot, und es dauert eine geraume Weile, bis sich da spürbar etwas bessert. Ich arbeite selber seit 2 Jahrzehnten in der "Kundenpflege" und weiss, wie schwierig,
nervenaufreibend und machmal wenig dankbar das ist. Man muss da viel investieren, ohne eine direkte Verbesserung zu spüren.
Das war ja ursprünglich mal "Liebe oder Hass".
Zwei sehr starke Gefühle, die hier ins Rennen geworfen wurden. Für meinen Geschmack ein bisschen zu stark, denn es geht ja hier "nur" um Gitarren. Obwohl mir diese auch sehr wichtig sind,
so tue ich mich doch schwer, so überwältigende menschliche Gefühle damit zu verbinden.
Ich denke mal, hier wollte Thorsten einfach ein wenig provozieren.
Übrigens eine bemerkenswerte Geste, dass er hier der Firma, bei der angestellt ist, eine Stimme, eine Person gibt und sich unverhüllt unters Volk begibt.
Ich denke, es sollte allen klar sein, dass die gesamte Aktivität im Sinne einer Marketingstrategie zu verstehen ist.
Die ich aber nicht schlecht finde. So wie ich es empfinde, hat Gibson hier in den letzten Jahren einiges versäumt und tut gut daran, sich in dieser Beziehung zu öffnen.
Ich persönlich schätze es sehr, wenn sich Hersteller ihrer Rolle gegenüber ihren (potentiellen oder tatsächlichen) Kunden bewusst werden, denn ohne deren/unser Wohlwollen
geht auf lange Sicht gar nichts. Denn wir sind es, die den Laden am Ka**** halten und Mitarbeitern ein geregeltes Auskommen und Führungskräften ordentliche Gewinne bescheren.
So fand ich es immer sehr wenig passend, wie sich Gibson zum Teil auf der Musikmesse präsentiert hat: unnahbar, erhaben, über Allem stehend, wenig volks- und kundennah.
Gerade hier in Deutschland und Europa dürften wir wohl zur Zielgruppe gehören, der es finanziell vergleichsweise noch sehr gut geht und an die sich ein solider Hersteller gerne
langfristig binden will und sollte.
Also bitte, kümmert euch um uns
Die meisten Gitarristen werden es zu schätzen wissen und früher oder später wohlwollend auf eure handwerklich sehr gut gemachten, musikalisch überzeugenden Produkte zurück greifen.
Alle wissen ja, dass es neben einer Handvoll anderer Hersteller die Traditionsmarken sind, die Jahrzehnte Musikgeschichte mitgeschrieben haben.
Wir leben nun mal in einer Zeit, in der es von allem zu viel zu geben scheint. Die Qualität wächst bei sinkenden Preisen und selbst die Trittbrettfahrer, Kopierer und Billigheimer sind heute
problemlos in der Lage, Instrumente auf den Massenmarkt zu werfen, die ein Bruchteil dessen kosten, was man für solide Manufaktur-Arbeit hinblättert.
Und das in vergleichbarer Qualität.
Ich denke, Gibson muss sich einfach auf dieses neue Marktgeschehen einstellen. Was wir heute erleben, sind meiner Meinung nach die Versuche, ein neues Selbstverständnis der Marke Gibson
zu etablieren. Es ist ab und zu einmal der Vergleich zu Apple gefallen, den ich gar nicht so abwegig finde, denn dort fände im Prinzip dasselbe statt, hätte man nicht mit den iGeräten einen
dicken Schritt in den Massenmarkt gemacht.
Und auch die Produkte stellen einen als Konsumenten vor die schwierige Wahl: kaufe ich das teurere Original und würdige/finanziere ich die viele Entwicklungs- und Pionierarbeit mit,
die im Vorfeld da hinein gesteckt wurde oder will ich lieber Geld sparen und kaufe eine der Kopien, die ebenfalls in guter Qualität angeboten werden?
Schwierig zu entscheiden. Ich persönlich entscheide im Moment eher so, dass ich lieber auf das eine oder andere verzichte und kaufe mir dann das Original. Einfach weil ich es mir leisten kann und weil ich
gern mein Geld an jemanden gebe, der mir vielleicht auch in Zukunft innovative und gut gemachte/schöne Produkte anbieten wird.
Natürlich wird es auch dabei immer wieder mal passieren, dass es qualitativ etwas zu bemängeln gibt.
Dann erwarte ich - und das tue ich bei jedem Hersteller - dass mir entsprechend kundenfreundlich geholfen wird.
Mit Liebe oder Hass hat das alles nichts zu tun, bestenfalls mit einem guten Bauchgefühl, was ich dabei habe oder eben nicht habe. Um jetzt wieder aufs Gefühl zurück zu kommen...
Und da muss ich bei Gibson-Instrumenten eigentlich sagen: ja, ich habe meistens ein gutes Bauchgefühl. Oder ich habe gar keins. Dann leg ich es wieder hin und gehe weiter.
Und ja, ich habe oft auch das Gefühl des Besonderen, woran auch immer das liegen mag.
Ich könnte jetzt viele andere Hersteller aufzählen, die auch alle tolle akustische oder elektrische Gitarren machen. Bei nur wenigen spüre ich dieses Besondere.
Ja, ist sicherlich sehr subjektiv, aber es ist halt mein Empfinden und tut sicherlich nicht viel zur Sache.
Noch ein Wort zur aktuellen Vertriebspolitik:
Ich persönlich finde es gar nicht so schlecht, einige ausgesuchte "Flagstores" zu etablieren. Da weiss jeder, wo er sich hinwenden kann, wenn er aus dem Sortiment wählen und mehrere
Teile eines Modells testen möchte. Ich meine, man kauft ja keine 20 Gibsons im Jahr. Für so eine Aktion nehme ich schon mal bis 200km in Kauf.
Bei den Epiphones halte ich diese Entscheidung aber für falsch. Diese müssen einfach überall verfügbar sein, so wie es sich in dem Preissegment gehört.
Kritisiern möchte ich höchstens die mangelnde Information in den "Flagstores", wann ein bestimmtes Modell lieferbar sein wird. Da muss einiges verbessert werden, auch die Produktverantwortlichen
in den jeweiligen Läden winken meist nur ab.
Abschließend ein Rat an Thorsten.
Wenn dir was an deinen Kunden liegt, dann lass den guten Worten tatsächliche Taten folgen, sei ansprechbar bei Problemen und kümmere dich darum.
Gute Worte allein machen noch keinen zufriedenen Kunden und wenn derer zu viel ohne sichtbare Taten sind, geht die Sache eher nach hinten los.
Das ist sicherlich kein leichtes Brot, und es dauert eine geraume Weile, bis sich da spürbar etwas bessert. Ich arbeite selber seit 2 Jahrzehnten in der "Kundenpflege" und weiss, wie schwierig,
nervenaufreibend und machmal wenig dankbar das ist. Man muss da viel investieren, ohne eine direkte Verbesserung zu spüren.