Gibson Collector's Choice: Preis gerechtfertigt?

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@Arviaja
was hält dich dann von der 58er ab?
Gitarrenkauf ist nicht objektiv, bei mir ist da mehr Herz, Gefühl und kindliche
Freude dabei als Verstand. Das einzigste was der zu sagen hat ist geht finanziell
oder nicht, wenn nicht dann nicht da es wichtigeres gibt. Wenn ja freue ich mich
wie ein Kind das mit der Trompete um den Christbaum rennt.

Hab' noch nicht genug ausprobiert. Wenn ich so viel Geld ausgebe, will ich sicher sein, ganz einfach :)
 
Ist der Preis gerechtfertigt? Keine Ahnung, wahrscheinlich schon. Denn solange es Kunden gibt, die bereit sind das entsprechende Kleingeld auszugeben ist der Preis wohl gerechtfertigt. Und wieviel eine Sache letzten Endes wert ist hängt nicht immer nur ausschließlich von Kaufpreis ab. Manche Dinge sind unbezahlbar, unabhängig von ihrem matieriellen Wert.
Von daher wird man die Frage ob die vielen Euros/Dollars/wasauchimmer für die CC gerechtgertigt sind wohl nie wirklich beantworten können.
Hätte ich mal eben knapp 6000 Euro übrig würde sich diese Frage für mich auch erübrigen. Denn so gesehen hab ich mich unsterblich in eine Dame namens Rosie verliebt. Dummerweise kann ich die Dame leider derzeit noch nicht nach Hause entführen, auf daß sie für immer mein werde. Um mal knapp 6000 Euro übrig zu haben - wohlgemerkt übrig haben, es geht hier nicht ums haben - muß ich leider etwas länger arbeiten. Aber ja, sie wäre es mir wert. Und vielleicht........eines Tages...........irgendwann..........wenn sie denn immer noch auf mich wartet..................sorry, ich werde grade sentimental *schnief* Ja, ich würde sagen, der Preis ist gerechtfertigt, wenn auch in so mancher Augen ungerecht.
 
Dieses "Keiner wird gezwungen" - Argument ist natürlich das Totschlagargument Nr. 1, mit dem nicht nur dieser Thread mit Post 2 beendet worden sein könnte! Darum geht es doch gar nicht! Vielleicht - sicher sogar - reichen meine rhetorischen Fähigkeiten offensichtlich nicht aus, den Unterschied zwischen "gezwungen werden" und "verführt werden" klar zu machen.

Ich würde das nicht als Totschlagargument bezeichnen, sondern als ganz einfache Tatsache. Es ist doch so: Von dieser Gitarre werden maximal 300 Stück gebaut. Die meisten davon werden von gut betuchten Sammlern als Wertanlage gekauft. Ein paar werden von Gitarristen gekauft, die sich damit einen echten Wunschtraum erfüllen möchten - ein hochwertiges Instrument mit einer Aura von Noblesse und Einzigartigkeit zu spielen. Das im Zusammenspiel mit der unbezweifelbaren Qualität wird automatisch dafür sorgen, dass die Besitzer ihre Instrumente als etwas ganz Besonderes empfinden, es wird sie inspirieren und beflügeln. Und da weiß ich jetzt beim besten Willen nicht, was daran so verdammenswert ist - an 300 Luxusgitarren wird die Welt nicht untergehen.

Natürlich werden ein paar Käufer dabei sein, die sich für diese Gitarre finanziell übernehmen. Damit meine ich nicht: "freiwillig auf Anderes verzichten", sondern "in Schwierigkeiten kommen". Das sind die paar Pechvögel, die sich, wie du sagst, verführen haben lassen. Aber mal ehrlich: Was ist daran so schlimm? Sie werden im Wiederverkauf nicht sonderlich viel Geld verlieren und haben danach vielleicht eine Lektion für später gelernt. Der überwiegende Anteil dieser Gitarren wird in die Hände von Menschen kommen, die wissen, was sie da machen. Das ist es nämlich, was mich bei deiner Argumentation ein wenig stört: Implizit stellst du die Käufer dieser Instrumente als - ich sag's mal absichtlich etwas spitz - dumme Trottel dar, die sich da irgendwas von einem Rattenfänger aufschwatzen lassen. Auf gut Deutsch: Du sprichst den Käufern ihre Vernunft und die Fähigkeit zum klaren Denken ab und unterstellst dem Unternehmen den bösen Willen, diese vermeintlich Verführbaren abzuzocken. (Gibson gibt die minimale Anzahl dieses Modells mit 25, die maximale mit 300 an; d.h. sie wissen selbst nicht, ob die Nachfrage so groß sein wird, dass wirklich die komplette limitierte Serie gebaut wird. Das klingt nicht gerade nach einem raffiniert ausgeklügelten arglistigen Masterplan, sondern da steckt ein Element der Unsicherheit mit drin: Wir bieten dieses Modell jetzt einfach mal an und schauen, wie viele Liebhaber es finden wird. Fair deal.)

Die Frage war doch: Ist die Gitarre das Geld wert? Und ich denke, das kann jeder nur für sich selbst beantworten. Wer die Gitarre kauft, unterstützt damit echtes Handwerk und ein Produkt, das vermutlich mit viel Liebe zum Detail entstanden ist. Unter Arbeitsbedingungen, die man wohl als anständig bezeichnen kann. Was ist daran so schlimm? Viele Menschen geben jedes Jahr 2000 Euro und mehr für 2 Wochen Urlaub in einem fernen Land aus. Kurz darauf sitzen sie wieder an der Arbeit und alles ist genauso wie vorher - von ein paar Fotos, Mitbringseln und schönen, aber stetig verblassenden Erinnerungen abgesehen. Andere kaufen sich für 6000 Euro eine Gitarre, die sie jeden Tag in den Händen halten und beim Spielen ein tolles Glücksgefühl haben. Wer hat nun "vernünftiger" gehandelt? Und wer traut sich zu, diese Frage mit einem "das ist richtig" und "das ist falsch" zu beantworten? Ich jedenfalls nicht.
 
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Ich würde das nicht als Totschlagargument bezeichnen, sondern als ganz einfache Tatsache. Es ist doch so: Von dieser Gitarre werden maximal 300 Stück gebaut. Die meisten davon werden von gut betuchten Sammlern als Wertanlage gekauft. Ein paar werden von Gitarristen gekauft, die sich damit einen echten Wunschtraum erfüllen möchten - ein hochwertiges Instrument mit einer Aura von Noblesse und Einzigartigkeit zu spielen. Das im Zusammenspiel mit der unbezweifelbaren Qualität wird automatisch dafür sorgen, dass die Besitzer ihre Instrumente als etwas ganz Besonderes empfinden, es wird sie inspirieren und beflügeln. Und da weiß ich jetzt beim besten Willen nicht, was daran so verdammenswert ist - an 300 Luxusgitarren wird die Welt nicht untergehen.

Natürlich werden ein paar Käufer dabei sein, die sich für diese Gitarre finanziell übernehmen. Damit meine ich nicht: "freiwillig auf Anderes verzichten", sondern "in Schwierigkeiten kommen". Das sind die paar Pechvögel, die sich, wie du sagst, verführen haben lassen. Aber mal ehrlich: Was ist daran so schlimm? Sie werden im Wiederverkauf nicht sonderlich viel Geld verlieren und haben danach vielleicht eine Lektion für später gelernt. Der überwiegende Anteil dieser Gitarren wird in die Hände von Menschen kommen, die wissen, was sie da machen. Das ist es nämlich, was mich bei deiner Argumentation ein wenig stört: Implizit stellst du die Käufer dieser Instrumente als - ich sag's mal absichtlich etwas spitz - dumme Trottel dar, die sich da irgendwas von einem Rattenfänger aufschwatzen lassen. Auf gut Deutsch: Du sprichst den Käufern ihre Vernunft und die Fähigkeit zum klaren Denken ab und unterstellst dem Unternehmen den bösen Willen, diese vermeintlich Verführbaren abzuzocken. (Gibson gibt die minimale Anzahl dieses Modells mit 25, die maximale mit 300 an; d.h. sie wissen selbst nicht, ob die Nachfrage so groß sein wird, dass wirklich die komplette limitierte Serie gebaut wird. Das klingt nicht gerade nach einem raffiniert ausgeklügelten arglistigen Masterplan, sondern da steckt ein Element der Unsicherheit mit drin: Wir bieten dieses Modell jetzt einfach mal an und schauen, wie viele Liebhaber es finden wird. Fair deal.)

Die Frage war doch: Ist die Gitarre das Geld wert? Und ich denke, das kann jeder nur für sich selbst beantworten. Wer die Gitarre kauft, unterstützt damit echtes Handwerk und ein Produkt, das vermutlich mit viel Liebe zum Detail entstanden ist. Unter Arbeitsbedingungen, die man wohl als anständig bezeichnen kann. Was ist daran so schlimm? Viele Menschen geben jedes Jahr 2000 Euro und mehr für 2 Wochen Urlaub in einem fernen Land aus. Kurz darauf sitzen sie wieder an der Arbeit und alles ist genauso wie vorher - von ein paar Fotos, Mitbringseln und schönen, aber stetig verblassenden Erinnerungen abgesehen. Andere kaufen sich für 6000 Euro eine Gitarre, die sie jeden Tag in den Händen halten und beim Spielen ein tolles Glücksgefühl haben. Wer hat nun "vernünftiger" gehandelt? Und wer traut sich zu, diese Frage mit einem "das ist richtig" und "das ist falsch" zu beantworten? Ich jedenfalls nicht.

Danke. Genau so!
 
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Auch wenns schon oft gesagt wurde, meine Meinung ist auch:
Der Preis ist gerechtfertigt, wenn das Instrument einem selbst das Geld wert ist. Das ist bei jeder Ware so.
 
Auch wenns schon oft gesagt wurde, meine Meinung ist auch:
Der Preis ist gerechtfertigt, wenn das Instrument einem selbst das Geld wert ist. Das ist bei jeder Ware so.

Ja. Alles andere läuft am Ende immer wieder doch nur auf Neid heraus...
 
Ich weiß gar nicht, ob die CCs überhaupt eine wirkliche Wertanlage sind - also nicht vom Werterhalt sondern von der Wertsteigerung gesehen.
Könnte mir vorstellen, dass in einigen Jahrzehnten die Sammler eher einen Bogen um sie machen und lieber eine Gitarre möchten, die in ihrer Zeit authentisch war.
 
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War heute wieder im Laden und habe mir folgende rausgegriffen:

- LES PAUL STANDARD 1959 ED KING REDEYE COLLECTORS CHOICE #16 - CC 16A 154
- Les Paul Traditional 2014 Specs
- LES PAUL STANDARD 1959 DUANE ALLMAN VOS CHERRY SUNBURST
- LES PAUL STANDARD 1957 DARKBACK VOS 2013 GT #73053
- Les Paul 58 VOS
- Les Paul Custom

Vorab: Mein persönlicher Favorit war die 58er VOS, gefolgt von der 57er VOS. Die 59er sind allesamt fantastische Gitarren sind mir persönlich aber zu stark im unteren Mittenbereich. Die 58er und die 57er klingt etwas offener und breiter und damit für meinen Geschmack etwas vielseitiger. Aber es handelt sich nur um Nuancen, die im Publikum bei aufgerotztem Amp sicher niemand hört.

Frappierend war der Unterschied im Gewicht der Custom Shops zur Traditional mit 2014er specs. Die Traditional wiegt locker mal ein Kilo mehr als die Custom shop Gitarren, obwohl alle (außer der Les Paul Custom) ohne weight relief sind, also komplett solid-body. Die Traditional hat einen sehr aggressiven Sound, eigentlich gar nicht schlecht, das meiste kommt von den Pick-Ups, die einen Tick heißer sind, als bei allen von mir gespielten Custom Shop Modellen. Der auffälligste Unterschied ist, dass unverstärkt gespielt die Traditional deutlich leiser ist, als die Custom Shop Modelle. Ich gehe davon aus, das kommt daher, dass es einfach schwerer ist, den massigen Korpus zum Schwingen zu bringen und die Saiten mehr "arbeiten" müssen. Das schlägt sich meines Erachtens auch im verstärkten Sound nieder. Schlecht ist die Traditional für ihr Geld nicht, aber sie hat nicht die Frische und das Sustain einer Custom Shop. Man hat das Gefühl, sie ist ein bisschen zugeknöpft. Ich kann mir vorstellen, dass eine Standard mit weight relief da besser läuft, muss ich das nächste mal ausprobieren.

Die Traditional kostet aber nur etwas mehr als die Hälfte der 58er, nicht zu sprechen von den 59er, welche irgendwo jenseits von 5k € sind.

Meine Empfehlung ist: Wer auf der Bühne spielt, der ist mit einer Standard wahrscheinlich glücklich (die Traditional ist einfach zu schwer), es sei denn man hat das Geld für die Custom Shops locker. Die Mehrkosten für eine 57er, 58er oder 59er sollte man nur auf sich nehmen, wenn man es a) kann und b) sich darüber im Klaren ist, dass die Unterschiede nur von einem selbst, vielleicht noch bei einer nuancierten Probe von den Bandkollegen wargenommen werden. Mehr Groupies bekommt man deswegen sicher nicht... :)
 
...Aber, lieber Whiteout, was Du dazu schreibst, was Gibson muss, und dass allein die Selektionen von Materialien eine Gitarre "besser" machen, würde ich so ungeprüft nicht behaupten!

Nun ja... ich stelle jedenfalls auch keine (ungeprüften) Behauptungen in dem Raum, dass sie es nicht tun... Das Gibson das Holz für den Custom Shop nach Gewicht selektiert ist Fakt. Das sie selektieren müssen, wenn eine CC dem Vorbild ganz ähnlich sieht bzw. ihm gleicht, sollte irgenwie auch selbstverständlich sein. Einzig die Behauptung, dass eine AAA geflammte Ahorndecke selektiert werden muss, könnte falsch sein, wenn Gibson (oder ein anderer Händler) bereits vom Holzhändler entsprechend vorselektiertes Holz bezieht. ;)

Und da du das Wort "besser" bereits in Anführungszeichen setzt, zeigt mir, dass du mich schon richtig verstanden hast, was das angeht. Und die einschlägigen Threads findest du hier im Forum sicher selber, wenn du Sachen nachlesen willst.

Zu deinen anderen Aussagen in dem Beitrag, die ich jetzt nicht mitzitiert habe, hat Brazolino schon das meiste beantwortet... Ich liege nicht weit von seiner Meinung weg.
 
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Ja. Alles andere läuft am Ende immer wieder doch nur auf Neid heraus...

Erstaunlich ist nur, dass dieser Satz tatsächlich erst jetzt kommt!

Natürlich muss man neidisch sein, wenn man nicht bereit ist, ein paar Tausend Euro für eine solche Gitarre auszugeben und sogar die Unverfrorenheit besitzt, solche Angebote für fragwürdig zu halten!

Ich darf allerdings noch anmerken, dass ich gar keine Les Paul haben will. Die beste Les Paul, die keine Les Paul ist, habe ich sowieso schon seit über 30 Jahrern! Und die kostete damals in etwa das, was damals eine Les Paul auch kostete.

In den Augen anderer zwar nur ein Besenstiel, aber mir reicht sie. Zum Glück kann diese Firma auch nicht auf die Idee kommen, solche inh meinen Augten überteuerten Sondermodelle auf den Markt zu werfen, die ich genauso kritisieren würde. Es gibt sie nicht mehr!

Aber auch wenn es vielleicht wundert: ich halte eine Les Paul für ein absolut überragendes Instrument, eine der schönsten Gitarren, die jemals entworfen wurden. Nur leider für mich nicht brauchbar!

Und da sich hier ja alle einig zu sein scheinen, werde ich mich auch nicht mehr weiter äußern.

Werde also einen meiner Besenstiele schnappen und ein wenig klimpern und Euch nicht weiter auf die Nerven gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich wollte ich das hier nicht kommentieren, da die Diskussion an sich in die falsche Richtung geht. Und Brazolino hat weiter oben ja schon bestens argumentiert.
Natürlich verstehe ich auch, dass sich hier manche Leute fragen, ob der Mehrpreis dann auch einen besseren Klang liefert. Diese Diskussion habe ich übrigens sehr oft mit Freunden von mir, die keine Musiker sind. Für die ist es völlig unverständlich, wie man für eine Gitarre 5000 EUR oder mehr ausgeben kann.
Ich möchte aber auch noch eine Kleinigkeit dazu sagen:
1. Der Mehrpreis der Collectors Choice Gitarren kommt vor allem dadurch zustande, dass hier Originalgitarren nachgebaut werden. Es fängt damit an, dass wir erstmal die Besitzer der jeweiligen Gitarren treffen müssen und die von dem Projekt überzeugen müssen. Selbstverständlich machen die das auch nicht ganz kostenlos. Dann vermessen wir die Gitarre, machen gefühlte 100000 Fotos, bauen viele Prototypen. All diese "Entwicklungsarbeit" schlägt sich natürlich auch im Preis nieder.
2. Thema Holz: Wir müssen sowohl Holz finden, das ähnlich wie das Original klingt als auch ähnlich schwer ist. Und das nur für den Body. Die Decke ist so eine Sache für sich. Bei sehr geflammten Decken schicken wir extra unseren Holzeinkäufer los, der Decken kauft, die so ähnlich aussehen könnten wie das Original. Das kann man ja nicht immer so genau sagen, wenn da ein Stamm vor einem liegt (mal vereinfacht gesprochen). Und dann ist es noch so, dass von 200 Decken aus diesem Stamm vielleicht eine dabei ist, die wir für die CC verwenden können. All das kostet sehr viel Zeit und somit auch sehr viel Geld.
3. Somit haben wir die Preisfrage geklärt. In den Posts einiger User hier wird ja auch immer unsere Motivation hinterfragt, also warum wir diese Gitarren bauen. Die Antwort ist sehr einfach: Die Nachfrage war und ist einfach ungeheuer groß. Es gibt so viele Leute die Mails an uns schreiben und fragen, warum wir nicht eine genaue Replik der oder jener Gitarre bauen. Und das haben wir dann einfach mal getan.

Ist der Sound einer 6000 EUR Gitarre nun besser als der einer 2000 EUR Gitarre?

Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. Ich bin selbst Musiker und konnte mir vor 10 Jahren nicht vorstellen, eine Gitarre zu kaufen, die mehr als 800 EUR kostet. Damals bin ich dann von Ibanez zu Epiphone umgestiegen und fühlte mich wie der König. Nachdem ich dann mein erstes Geld verdient habe, kaufte ich mir eine Fender Strat. Was für ein Unterschied zu EPI - dachte ich damals. Ich war stolz wie Oskar auf meine Original Fender Gitarre. Jetzt arbeite ich bei Gibson und habe die Möglichkeit, auf den teuersten Gitarren zu spielen. Ich habe mir auch erst eine sehr nette 59er zugelegt. Toll...ich liebe sie. Vor 4 Monaten habe ich zufällig wiedermal meine EPI angespielt - und ich muss sagen, dass die auch ihre Vorzüge hat. Und die Fender spiele ich auch noch ab und zu ;-)

Ich weiß also nicht, wo die Wahrheit liegt. Was darf eine gute Gitarre kosten? Ab wann ist es "zu teuer"? Und wer legt das fest?
Sollten wir vielleicht alle Harley Bentons spielen? Oder verschwindet dann doch die Magie, das Mojo?

In diesem Sinne...keep on rockin!
Thorsten
 
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Ich glaube, dass die eine oder andere Gibson CC exzellent klingt. Aber da käme der Schotte in mir durch. Ich behaupte, dass ich findig und geizig genug wäre, eine Single-Cut mit gleichem oder besseren Sound für weniger Geld zu erbeuten. Es würde dann nur eben nicht Gibson drauf stehen, sondern ein anderer Hersteller oder eben der Name eines Instrumentenbauers (Kortmann, Morgaine o.ä.). Zum Glück spiele ich überwiegend Schraubhalsgitarren. Und es muss noch nicht mal ein F. drauf stehen……
 
Ich möchte dann doch eine Lanze für Gibson brechen. Spiele die Instrumente seit Jahren und war zuletzt auf der Suche nach einer gut klingenden CS oder CC. Als ich alle durch hatte und ein paar 59,58 und R0 gespielt hatte, wurde es schließlich eine R0 Aged. Der Preis war zwar fast gleich wie bei einer CC, aber es war einfach die für mich bestklingendste Gitarre. Und da ich nicht wegen Optik kaufe oder Sammlerwut oder Angeberei, sondern nur wegen dem GUTEN TON, hab ich zugeschlagen.
Mir war es und ist es wert diese Summe zu investieren.

lg Alex
 
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Ich finde es gut, daß Thorsten hier nochmal detailliert aufgeschlüsselt hat wie sich der für Otto-Normalgitarrenspieler doch recht hohe Preis für die CC's eigentlich zusammensetzt. Klar, Holz ist unterm Strich gesehen alles, sei es bei der CC oder der günstigen Harley Benton. Aber Holz ist eben nicht Holz. Und grade bei den CC's wird schon mit sehr viel Liebe zum Detail gearbeitet das hat nunmal seinen Preis. Ob dieser es wert ist muß wirklich jeder für sich selber entscheiden. Der Sound kommt letzten Endes immer noch aus den Fingern und da bleibt es zum Glück jedem selber überlassen welche Hilfsmittel er sich dazu holt.
Es gibt aber im Leben noch unzählige andere Möglichkeiten sein Geld loszuwerden wie auch Brazolino schon richtig angemerkt hat. Man kann es für Urlaub verjubeln und dann von seinen Erinnerungen zehren. Man kann sich ein teures Auto kaufen, das nach ein oder zwei Jahren nur noch die Hälfte wert ist und ab einem gewissen Alter genauso Rost ansetzt wie seine Billiggenossen oder aber man spart es und ärgert sich, daß man dafür keine Zinsen bekommt etc. Oder aber man investiert es in etwas, was einem tagtäglich Freude bereitet, von dem man auch in zig Jahren noch etwas hat und das so gesehen wertbeständig ist.
 
Irgendwie war mir beim ersten Posting schon klar wohin der Thread gehen wird, ist ja eigentlich jedesmal so... was mir aber sauer aufstößt ist wenn jemand meint das hochpreisige Artikel keine Daseinsberechtigung haben und die Käufer dieser Artikel nicht ganz zurechnungsfähig wären weil ich muss sagen, dann hat derjenige keinen Plan vom und um Leben, Überleben und Marktwirtschaft und ist wohl etwas zu sehr auf sich selbst reduziert. Das Ganze kommt ungefähr der Aufforderung gleich das ab jetzt alle das pappige Toastbrot vom Diskounter essen müssen weil die Semmeln beim Bäcker preislich überzogen sind und eigentlich auch nur aus Mehl, Wasser, Salz und Hefe bestehen....
Ich hab mich selber "nach oben" gearbeitet bei Les Pauls, ich hab Anfangs eigentlich nur 7ender gespielt, dann kam mal eine Epi dazu weil zwei Strats in der Band sich frequenztechnisch auf die Füße treten, dann wurde die Epi zuerst durch eine Deluxe dann durch eine Gibson Classic ersetzt (weil die Deluxe geklaut wurde), aus Spaß an der Abwechslung kamen noch diverse Studios (mit P90 und MiniHumbu) dazu, dann kam ne Boneyard, ne 2012 er Standard dazwischen wurden die diversen LPs modifiziert mit anderen HumBuckern, Brücken,Potis, Kondensatoren, whatever und schließlich machte ich den "Fehler" und spielte eine Schwarz St Helens an. Letztere ist bis jetzt das Ultimo für mich, sie wurde nach meinen Specs gebaut, ist leichter als alle anderen LPs die ich habe und sie hat "meinen" Ton, sprich sie klingt für mich so wie ich mir "den" Les Paul Ton vorstelle. Wenn ich jetzt so rekapituliere was ich schon Geld ausgegeben hab um schlussendlich auf eine Custom Gitarre hin hinauszulaufen dann wären da ein paar CCs drinnen gewesen bzw mind 3 Schwarz... Was will ich damit sagen? Ich will damit sagen dass jeder durch ne Lernkurve muss und auch "seinen" Sound finden, das schließt diverse Irrwege und Ausflüge mit ein (ich kann heutzutage z.B. einer Strat + TS + 7ender Amp nichts mehr abgewinnen) und ich hab dabei gelernt dass teuere Instrumente auch ihren Preis wert sind. Klar gibts da auch Ausreißer, ich hatte schon die Möglichkeit eine "Sandy" gegen andere (59RI, 58VOS, Standard) anzuspielen und der Mehrwert an Spielfreude und "Response" der Sandy war schon wirklich exzellent, dazu kam das Gefühl eine Gitarre zu spielen die schon eingespielt ist, die passt wie ein eingelatschter Schuh. Das sind Fakten die sind IMHO den Aufpreis wert (die 59er war im übrigen der Sandy hart auf den Fersen, trotz knapp 2kU$ Preisunterschied) und ich finde wer es sich leisten kann darf da ruhig zugreifen, die letzten Prozente an Steigerung sind halt die teursten aber das ist überall so und das Gefühl etwas in der Hand zu haben das einfach passt ist für mich unbezahlbar. Nur kurz am Rande sei bemerkt das ich an dem Tag auch eine Pelham Blue Firebird ausprobieren durfte die Preislich auch über 5k kam und die irgendwie tot und leblos war, etwas das man kurz anspielt und dann sofort wieder wegstellt....apropos wegstellen, die Epi hab ich immer noch, die hat inzwischen andere PUs, andere Brücke, Alu Stoptail, CTS Potis, Schaller Mechaniken, Knochensattel und trotzdem fehlt mir etwas wenn ich sie spiele, das Sustain ist kürzer, man kämpft mehr um den Ton, es strengt einfach an sie zu spielen. Warum ich sie (noch) behalte? Weil ich für Dienstreisen und manche Bürgerfestauftritte eine Bühnenschlampe mitnehme bei der der Verlust verschmerzbar ist sollte sie mal geklaut oder beschädigt werden...
 
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Naja, es stand ja eher im Raum ob die CCs an sich nochmal eine Klangverbesserung darstellen oder ob es einfach nur die absolute Authentizität in der Herstellung und Verarbeitung ist und in wie weit dies den Aufpreis berechtigt.
Hier ging es ja nicht um Epiphone vs. Gibson, sondern eher um CS vs. CC.
Das Problem ist, dass die CC nie mehr als eine gute gemachte und gut klingende Requisite sein wird, da man eben keine neuen alten Gitarren bauen kann.
 
Naja, es stand ja eher im Raum ob die CCs an sich nochmal eine Klangverbesserung darstellen oder ob es einfach nur die absolute Authentizität in der Herstellung und Verarbeitung ist und in wie weit dies den Aufpreis berechtigt.
Hier ging es ja nicht um Epiphone vs. Gibson, sondern eher um CS vs. CC.
Das Problem ist, dass die CC nie mehr als eine gute gemachte und gut klingende Requisite sein wird, da man eben keine neuen alten Gitarren bauen kann.
Jein..............
Der Threadersteller hat sich anhand einer Videoaufnahme, in der eine CC über den grünen Klee gelobt wurde gefragt ob diese denn wirklich soviel besser sind als alles andere oder ob man für das Geld nicht anderweitig besser beraten wäre.
Rein theoretisch betrachten drehen wir uns hier im Kreis und die Frage des Threadtitels wird jeder für sich anders beantworten. Sprich, diese Frage überhaupt zu beantworten ist eine schlichte Unmöglichkeit.
Ich persönlich halte es sowieso gewagt anhand einer Videoaufnahme beurteilen zu wollen ob der Preis für diese oder jene Gitarre gerechtfertigt ist oder nicht. Anschauen, Anfassen, Anspielen - und jeder kann sich die Frage ob die Gitarre ihren Preis wert ist für sich selber beantworten. Wenn DAS Gefühl passt ist man sicherlich bereit auch einen wesentlich höheren Preis zu zahlen.
 
.. weil ich muss sagen, dann hat derjenige keinen Plan vom und um Leben, Überleben und Marktwirtschaft...

.


Geht es nicht noch ein bißchen höher?
Jetzt weiss ich aber es endlich, warum ich keinen Plan vom Leben habe! Weil ich überteuerte Gitarren ablehne!
Da hätte mein Psychiater aber auch wirklich selbst drauf kommen können....

Also wirklich....
 
bluesfreak hat das schon richtig auf den Punkt gebracht.
Die Lernkurve bei einer Gitarrengattung ist nicht zu unterschätzen.

Auch hat Thorsten B. den Preis der CC´s sehr transparent dargelegt.
Andere Hersteller bieten ja auch Signature Modelle an -diese liegen idR auch
über dem Standart Preis des Serienmodells.

Ich hatte 20 Jahre Lang nur eine Les Paul - Fernandes Japan Kopie - 58er Plaintop Kopie (was ich auch erst rausfand als ich sie verkauft hatte.)
Sie war damals nicht billig, aber trotzdem immernoch deutlich günstiger als die Gibson Studio.

Irgendwann möchte man das Original, und fängt an sich günstige LP´s zu kaufen. 600,-- hier für eine Faded. 1000€ da für eine Studio.
Bei weitem keine schlechten Gitarren, aber es war nicht der Ton den ich suchte, bzw. fehlt das eine oder andere was mir bei einer
Les Paul Assozation wichitg ist.

Fündig bin ich dann bei der R7 / R8 geworden, die für mich den Mythos/den Ton/die Assozation Gibson Les Paul verkörpern.
Heute kann ich sagen, das ist mir das Wert, was ich dafür ausgegeben habe.

Aber das war eine Entwicklung von über 20 Jahren Les Paul spielen.

Anderes Beispiel:
Im Fendergebiet bin ich neu, wollte eine Strat und ging anspielen. Fender Mexico, USA Special, USA Standard, Fender Roadworn,
Fender Customshop.

Es ist eine mexik. Roadworn geworden, weil diese für mich im Moment das verkörpert was ich mit Strat assoziere, bzw. den Ton
hat den ich möchte.

Squier CV, Fender Mexico - auch keine schlechten Instrumente, aber dennoch nicht das was ich suchte - die haben für mich
etwas "Spielzeugartiges" es fehlt das rohe holzige was ich von einer Strat erwartet habe.

Die CS Modelle legen noch eine Schippe drauf, sind mit aber im Moment nicht den Aufpreis von 2000€ zur Roadworn wert, ganz
einfach weil noch zu wenig unterschied merke für den ich bereit bin den Aufpreis zu zahlen.
Vielleicht wird in 5 - 10 Jahre eine Fender CS folgen wenn ich tiefer in die Materie Fender Stratocaster eingestiegen bin.

Von daher spielt, was hir möchtet das was Euch Eurem Ton nahe bringt, die Preisklasse ist egal, aber lasst die unterschwelligen
Ansätze.

Es zwingt einem niemand 6000€ für eine Gitarre auszugeben. Man kann auch mit einer 89€ Gitarre Musik machen!
Wenn ihr damit glücklich seit, bitte. - Dann lasst aber diejenigen die eben mit einer 6000€ Gitarre glücklich sind.
 
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Pennywize und bluesfreak haben meiner Meinung nach Recht. Ich habe auch 3000,-- für eine Music Man Petrucci bezahlt weil ich der Meinung bin, dass es für diese Gitarre gerechtfertigt ist. Meine 94er Standard ist bei weitem nicht so teuer als meine Custom Shop, aber ich spiele sie dennoch regelmäßig und habe nach ein paar Modifikationen die Gitarre die ich momentan suche.
Bei den Amps ist es doch genau so. Ich habe auch mit Marshall Valvestate in den 90ern angefangen und bin nun beim Bogner XTC gelanden. Alles Prozess der Zeit und wie viel Geld es einem Wert ist. Da müssten alle Harley Fahrer auch Idioten sein, da ja ein japanischer Chopper viel billiger ist. ;)

lg Alex
 
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