Gestaltung Akkordeon-Unterricht: Lehrer mit/ohne Instrument? Situation der Musiklehrer allgemein

Immer wieder schön, wie sich die Fäden aufdröseln.
Es ging ja wohl darum ob ein Musiklehrer zum Unterricht für sich auch ein Akkordeon haben sollte - oder?
Aber @Klangbutter hat nun gut aufgeklärt, speziell die Sicht der Lehrenden.
Nun gibts es ja bei der Spezies "Musiklehrer" sone und sone (wie's mal in einer Fernsehserie des öfteren hieß). Der/die eine ist promovierter Musikprofessor, mit oder ohne pädagogischem Hintergrund, den/die andere findet man im Anzeigenblatt als Gymnasiast/Student/Lehrer(in) welcher Gitarre, Klavier, Akkordeon, Flöte und Triangel lehrt, auch am Abend, für lau. Zusätzlich gibt es noch das großartige Bildungsinstitut der Volkshochschule.
Welches soll nun dein Herzblatt sein?
Ich denke so weitläufig wie die Spanne der Schüler ist so ist sie auch bei den Lehrern, weshalb eine generelle Rüge nicht objektiv wäre.
Keiner sollte seine Erwartungen zu hoch setzten, dann wird er auch nicht zu sehr enttäuscht, und so wie bei jeder "Beziehung" ist halt Kommunikation noch immer der beste Problemlöser.
 
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Hallo Klangbutter,

dass der Alltag eines Musiklehrers bei Weitem nicht einfach ist, gerade von der Organisation her, habe ich mir schon gedacht. Aber wie passt es zusammen, dass Du einerseits sagst, niemand arbeitet des Geldes wegen als Musiklehrer und andererseits sagst, es wäre keine dankbare Tätigkeit, zu unterrichten? Es macht doch auch Spaß, mit verschiedenen Leuten zu tun zu haben u Wissen zu vermitteln u Fortschritte zu sehen.

Ich denke, mein Lehrer will von den Schülern das Geld haben und alles andere soll für ihn möglichst bequem sein. Aber wieso sollen sein Probleme auf dem Rücken der Schüler ausgetragen werden?

Ich hätte auch gerne einen Job, bei dem ich alle meine Talente und Fähigkeiten optimal einsetzen kann, außerdem hätte ich auch gerne vollste Flexibilität, so dass ich jede Woche entscheiden kann, wie und wann ich arbeite u dann am besten noch eine super Bezahlung. Aber stattdessen habe ich einen stinknormalen Bürojob, wie viele andere auch. Aber ich lasse es nicht an Kunden aus, wenn ich frustriert bin. Ich könnte denen auch jeden Tag sagen, hört mal, ich hab dies u jenes studiert u jetz muss ich mich um Eurem langweiligen Kram kümmern, Ihr könnt froh darüber sein, dass ich heut überhaupt im Büro erscheinen bin.
Musikern soll man immer alles durchgehen lassen, weil sie ja solche Genies und Künstler sind.
Ich habe, als ich mich in der Musikschule angemeldet habe, nicht gewusst, dass mein Lehrer eine solche Koryphäe ist (wie er behauptet). Ich wollte einfach nur Akkordeon lernen. Anfangs war auch die Std noch einigermaßen regelmäßig. Aber dann wurde es mit den Terminen immer wilder. Und oft ist es auch so, dass der sich von sich aus gar nicht melden würde, wenn ich nicht nachfragen würde, wann diese Woche Std ist u da komm ich mir dann einfach verarscht vor. Denn die Schüler an den anderen Musikschulen haben bei ihm feste Termine, das hat er mir gesagt.
Und da geht es mir dann schon ums Prinzip, ich will, dass der Std nicht einfach entfallen lässt u die Zeit für seine Karriere nutzt, während ich die Kosten für die Std von der Musikschule längst vom Konto abgebucht bekommen habe. Ich muss die Kosten auch mit meinem langweiligen Brotjob verdienen.
Es kann doch ein Musiker, der lieber Musik macht, als zu Unterrichten, sein Geld auch mit anderen Tätigkeiten verdienen. Wieso arbeitet der nicht stundenweise in einer Firma oder in einem Laden für Musikinstrumente oder sonstwo? Wieso lässt man so Leute, die keinen Bock auf Unterricht haben, überhaupt auf Schüler los?
Meiner Meinung nach macht mein Akkordeonlehrer genau deshalb nicht Karriere, weil er soviel unterrichtet. Er hat keine Zeit, sich selbst zu vermarkten, er hat keine Zeit, seine Konzerte gebührend anzukündigen und er verpasst es, sich mit Leuten zusammen zu tun, die seiner Karriere förderlich wären.
Meiner Meinung nach gehören Kunst und Musikunterricht schon noch mehr staatlich mehr gefördert und ich selbst wäre auch bereit, für Unterricht mehr zu zahlen, weil es mir Spaß macht u weil ich finanziell dazu in der Lage wäre. Wenn man mal sieht, für welchen Mist alles Geld ausgegeben wird, fragt man sich schon, wieso Musikschullehrer so mies verdienen. Das passt zu meiner Theorie, dass die Gesellschaft weiterhin noch mehr verblöden soll als es ohnehin schon die letzten Jahrzehnte forciert wurde.

Ich verstehe Deine Aussage nicht, wieso erfolgreiche Musiker sich über andere stellen müssen oder gestellt werden? Ich finde, es gibt viele, die machen einfach sehr gute Musik u die Leute erkennen das u zollen ihre Anerkennung mit gut besuchten Konzerten.

Noch eine Frage zur Bezahlung während der Urlaubszeit: Bekommt nun ein Musikschulllehre Geld während der Schulferien oder nicht? Und wenn nein, wieso nicht? Bekommen die nicht jeden Monat Geld überwiesen?

Zu den 3 Monaten Kündigungsfrist möchte ich noch anmerken: Generell ist das natürlich aus Musikschulsicht sinnvoll u nötig, aber wenn der Lehrer einen nervt, ist es halt blöd, dass man dann noch ewig umsonst zahlen muss.

Vielen Dank auch für die Info zu der Methode, dass man die zu sensiblen Schüler aussortiert, indem man ihre Stressresistenz testet. Das macht Sinn. Wobei es natürlich bei jemandem wie mir, der von Anfang an gesagt hat, er will Musik machen um der Musik willen u nicht, weil Konzertaufritte geplant sind, unsinnig ist.

Lg, ZiaMonika
 
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Ich verstehe Dich vollkommen und stimme auch zu! Wahrscheinlich hast Du wirklich Pech mit dem Lehrer.


Aber wie passt es zusammen, dass Du einerseits sagst, niemand arbeitet des Geldes wegen als Musiklehrer und andererseits sagst, es wäre keine dankbare Tätigkeit, zu unterrichten? Es macht doch auch Spaß, mit verschiedenen Leuten zu tun zu haben u Wissen zu vermitteln u Fortschritte zu sehen.

Ich sagte nicht, dass unterrichten nicht befriedigen und nicht selten ein tiefes Dankbarkeitsgefühl fürs Leben auf beiden Seiten zur Folge haben kann. Es kommt eben auf die Beziehung an, die man miteinander hat. Aber niemand überlegt sich als Kind, täglich 1 Stunde oder als Jugendlicher 2-3 Stunden und als Student 4 oder mehr Stunden täglich zu üben, um dann als Lehrer bequem SO RICHTIG KOHLE ZU SCHEFFELN. Das ist absurd!
Ich weiß schon worauf Du hinaus willst. Dein Lehrer (und die meisten studierten Muskier) können allein vom Spielen nicht leben und unterrichten aus diesem einen Grund: ... um Geld zu verdienen ... :evil:
Aber nicht um reich zu werden, sondern um überhaupt ein Einkommen zu haben. Es liegt dann einfach nahe. Aber eigentlich wäre beispielsweise ein Bürojob wahrscheinlich lukrativer und vielleicht weniger frustrierend, weil er nicht unmittelbar mit der Überqualifzierung zu tun hat, die er (Dein spezieller Lehrer) an den Schülern ausläßt.

Ich verstehe Deine Aussage nicht, wieso erfolgreiche Musiker sich über andere stellen müssen oder gestellt werden? Ich finde, es gibt viele, die machen einfach sehr gute Musik u die Leute erkennen das u zollen ihre Anerkennung mit gut besuchten Konzerten.

Ja - aber warum sind manche Konzerte voll und manche nicht? Man geht hin in dem Glauben, dort das beste geboten zu bekommen, zumindest ewas besseres als dort wo man nicht hingeht oder von dem man garnichts weiß.
Es ging nicht um das Können als Musiker sondern um die Vermarktung.
Es ist derjenige erfolgreich, der es schafft sich bei den Veranstaltern und Gremien für Preise, bei Fensehsendern und Rundfunkstudios, bei Stipendien usw. als der beste darzustellen und sich eben dort zu vernetzen. Manchmal spielt die Leistung, das Können dabei überhaupt keine Rolle. Je besser er im Geschäft ist, desto mehr nimmt man diese Künstler als etwas besonderes wahr, obwohl sie es nicht unbedingt sind. So wird er auf einen Sockel gestellt.
Es ist ein Märchen, dass ein bescheidener Musiker - wenn er nur gut genug ist - schon irgendwann entdeckt wird. Nein. Er muss an den richtigen Stellen unbescheiden sein, es verstehen sich als besser darzustellen als alle anderen, damit er dies oder jenes erreicht.


Noch eine Frage zur Bezahlung während der Urlaubszeit: Bekommt nun ein Musikschulllehre Geld während der Schulferien oder nicht? Und wenn nein, wieso nicht? Bekommen die nicht jeden Monat Geld überwiesen?

Ja das sollte man unterscheiden. Ich kenne die Prozentsätze nicht ... es gibt festangstellte Lehrer, die am unteren Ende des öffentlichen Dienstes verdienen. Diese bekommen festes Geld (also auch in den Ferien und bei Krankheit), werden aber durch vielerlei Maßnahmen so beschäftigt, dass die Ferien herausgearbeitet werden. D.h. Wenn 30 Stunden auf dem Papier stehen, müssen 35 Stunden unterrichtet werden und eine große Summe an Nebentätigkeiten erbracht werden, damit das Amt die Ferien akzeptiert. Aber das sind die glücklichen!

Der Großteil der Lehrer ist einfach Honorarlehrer (Zeitarbeit, Leiharbeit). Diese bekommen nicht einmal die Hälfte vom sowieso schon geringen Einkommen und eben nur pro gehaltene Stunde.
Man kann sich vorstellen, dass das ganz systematisch nichts wird. Keine andere Arbeit außer die Unterrichtsstunde selbst wird bezahlt! Warum also in der Musikschule ein Konzert veranstalten oder zu Beratungen gehen? Ein Honorarlehrer kann zu nichts verpflichtet werden, was in irgendeiner Weise einer langfristigen Entwicklung dient. Das ist ein Graus für Lehrer, Schulleitungen, Schüler und Gesellschaft. Man spart sich kaputt und sieht zu, wie lange das noch funktioniert. Wenn es dann richtig schlecht läuft, bleiben logischerweise die Schüler weg (Sarkasmus an) und die Politik kann die Musikschule endlich zu machen.
(Sarkasmus aus) Der Bestand der Musikschulen wird also von den Lehrern, insbesondere von den Honorarlehrern geschultert, weil sie trotz der miesen Behandlung den Laden am Laufen halten. Leider schaffen es nicht alle Lehrer, solche Dinge immer spurlos am Schüler vorbeigehen zu lassen.

All die Nebentätigkeiten, über die ein Angestellter zwar schimpft, sind absolut nötig. Es gibt Musikschulen, in denen nur der Direktor und eine Bürokraft feste Stellen haben.
Instrumententransporte, Konzertveranstaltungen, Elternabende, Wettbewerbsteilnahme und tausend andere nötige Dinge sind für Honorarlehrer freiwillig und unbezahlt. Sie tun es trotzdem, denn erstens muss es sein und zweitens es macht ja auch Spaß. (Sarkasmus an oder aus???)

Ich wollte eigentlich nicht lamentieren. Trotzdem ist es wichtig, dass Schüler auch mal die andere Seite betrachten, damit es nicht zu pauschalen Fehleinschätzungen kommt.
 
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Guten Tag,

Das grundlegende Problem dieser Diskussion ist das aktuelle Verständnis von Lehre. Die Menschen neigen dazu, auch Unterricht als Produkt und Dienstleistung zu verstehen. Zum Beispiel: Ich werde ein Auto kaufen. Ich werde ein Akkordeon kaufen. Ich werde dem Musiklehrer für meine Ausbildung bezahlen. Wer ist unserer Meinung nach der Lehrer? Gewöhnlicher Dienstleister. Und darin liegt der Fehler. Der Lehrer ist viel mehr als nur ein Dienstleister. Er trainiert und übt 4-6 Stunden pro Tag am Konservatorium und am Uni. Er/Sie bereitet sich mit Menschen zu arbeiten. Mit Menschen zu arbeiten ist das Schwierigste, was ich kenne. Ich habe auch solchen Beruf. Es ist auch der Unterschied, wenn ich ein Kind unterrichte, das den Eltern wichtig ist. Und es ist der Unterschied, eine erwachsene Person zu unterrichten, die schon aus viel anspruchsvoller ist. In ihrem Fall ist es nicht mehr die Basis für eine zukünftige Karriere, sondern die Füllung von Freizeit. Und das ist meiner Meinung nach ein wesentlicher Unterschied, mit dem wir in dieser Faden konfrontiert sind. Bitte nehmen Sie meine Post nur als eine Randnotiz.

Gruß, Vladimir
 
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Anfangs war auch die Std noch einigermaßen regelmäßig. Aber dann wurde es mit den Terminen immer wilder. Und oft ist es auch so, dass der sich von sich aus gar nicht melden würde, wenn ich nicht nachfragen würde, wann diese Woche Std ist u da komm ich mir dann einfach verarscht vor

An diesem Punkt sind wir ganz simpel beim Thema Dienstleistung: Wenn bei der Musikschule einmal pro Woche 30 oder 45 Minuten Unterricht im Fach xyz bei Lehrer sowieso zum Preis von monatlich soundsoviel Euro vertraglich vereinbart werden, dann hat der Schüler ganz simpel ein Recht genau darauf. Das ist die reine Dienstleistung, die er genau so bestellt und bezahlt hat. Es kann also nicht sein, dass der Schüler am Ende des Monats nicht mehr weiß, ob er jetzt tatsächlich alle Stunden bekommen hat, auf die er ein Anrecht hat oder ob noch welche offen sind weil tausendmal verschoben.

Wie dann der Unterricht abläuft, ob Schüler und Lehrer auf einer Wellenlänge sind und gut miteinander arbeiten können, das steht auf einem anderen Blatt. Allerdings darf ich als Schüler trotzdem erwarten, dass der Lehrende auch wirklich Bock auf das hat, was er tut.

Verständnis funktioniert für mich nur dann, wenn beide Seiten Verständnis für die jeweils andere haben. Denn nicht nur der Lehrer muss sich organisieren, der Schüler ja auch.
 
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danke Schtine für den Beitrag.
Ich wollte gestern schon ein Antwort schreiben und bin dann nicht dazu gekommen. Vorweg ich bin selber aktiver Musiker (Semiprofi), habe vor 40 Jahren auch schon Akkordeon unterrichtet aber noch wichtiger, ich habe 14 Jahre meines Berufsleben als Schulungsingenieur in der Erwachsenenbildung gearbeitet - davon viele Jahre mit mehr als 100 Unterrichtstagen im Jahr. Ich weiss was Unterrichten bedeutet.

Ich glaube aber Klangsbutters Darstellung durchaus, das ist mit Sicherheit alles so, wie er schreibt. Was aber nicht akzeptabel ist, dass ein, wie in dem beschriebenen Fall, noch jüngerer Musiker als Musiklehrer ohne oder zumindest mit wenig Motivation unterrichtet, weil er sich für jemand hält, der für höhere Aufgaben geboren wurde. Sorry er hat sich diesen Beruf des Musikers/Künstlers (heute mehr denn je leider gleich Hungerleider) herausgesucht und er hat einen Vertrag als Lehrer unterschrieben. Seine Schüler können nicht dafür, wenn er auf einmal merkt, dass Unterrichten nicht nur aus seiner Anwesenheit besteht. Wenn er auf einen guten und schülerbezogenen Unterricht keine Lust hat, darf er den Job nicht machen - Künstler hin oder her. Jeder, der einem Beruf nachgeht, muss auch mal Tätigkeiten verrichten, die keinen Spass bereiten und das gilt für alle - studiert oder nicht studiert - Chef oder Mitarbeiter.
 
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Jeder, der einem Beruf nachgeht, muss auch mal Tätigkeiten verrichten, die keinen Spass bereiten und das gilt für alle - studiert oder nicht studiert - Chef oder Mitarbeiter.
Eben, das gilt sogar auch für Musikschullehrer :D

Heutzutage üben sehr viele Schüler kaum oder zumindest viel zu wenig. Muss ich mich als Lehrer auf solche Unterrichtseinheiten freuen und womöglich übergroßes Engagement heucheln? Jetzt werden viele sagen, als Lehrer müsste ich solche Schüler besser motivieren. Habe ich früher auch mal gedacht, aber wo kein echtes Interesse vorhanden ist, kann man auch nicht motivieren. Solche Stunden werden aus Lehrersicht mehr oder weniger abgesessen. Wenn es ein netter Schüler ist, kann man wenigstens ein wenig über Gott und die Welt quatschen ;-)

Ganz anders bei motivierten oder sogar begabten Schülern, da lohnt es sich dann, den Job zu machen.
 
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Hallo Monteverdi,

sind das dann eher Kinder im Schulalter, die keine Lust zum Üben haben oder gibt es auch Erwachsene, die ohne Motivation zur Std kommen?

Lg, ZiaMonika
 
Na ja, Erwachsene ohne Motivation hören dann eben sehr schnell wieder auf. Aber es gibt auch Erwachsene, die eigentlich wollen, aber keine Zeit zum Üben finden (sagen sie zumindest, aus meiner Sicht ist es oft ein vorgeschobener Grund).
 
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Hallo Monteverdi,
was wäre z.B. eine akzeptable Übezeit für erwachsene Schüler? Oder machst Du das daran fest, ob sich zur letzten Std etwas verbessert hat, ob die Übezeit ausreichend war?
Lg, ZiaMonika
 
Aber es gibt auch Erwachsene, die eigentlich wollen, aber keine Zeit zum Üben finden (sagen sie zumindest, aus meiner Sicht ist es oft ein vorgeschobener Grund).
Beschimpf mich doch nicht! :redface: Mein Lehrer schaute mich neulich schon so skeptisch an, als ich das vorbrachte.

Ich denke jedoch, es ist kein vorgeschobener Grund, sondern mangelnder Organisation des Tagesablaufs gschuldet. Ich spreche aus Erfahrung. Bisher reichte bei mir sporadisches Üben, um ein neues Stück bei der nächsten wöchentlichen Unterrichtsstunde abgehakt zu bekommen. Mit zunehmender Schwierigkeit (jetzt Ende des ersten Drittels von Holzschuh II, Terzen und Sexten, D-Dur, A-Dur), reicht das nicht mehr.

Ich bin jetzt dabei, mir eine tägliche Übungsroutine in den Tagesablauf einzubauen. Für einen Early Bird wie mich, der um 4 aufsteht, wird das die Zeit von 5 bis 6 Uhr sein. Der Kater ist nach seinem Frühstück schon wieder nach draußen gegangen und kann nicht mehr das Akkordeon anschmusen, und meine Frau schläft noch und kann mir kein Gespräch aufdrängen.
 
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Ich verstehe Dich gut, ZiaMonika

Das Schicksal Deines Musiklehreres darf nicht an den Schülern ausgelassen werden. Als Schüler kann man nichts für die Bezahlung eines Musiklehrers. Wie richtig kommentiert: ich kann auch nicht meine Unzufriedenheit im Job an meinen Patienten auslassen. No Go.

Pünktlichkeit ist eine Frage des Respekt. Mein Lehrer ist immer pünktlich und er ist auch studiert und gut.

Eines möchte ich aber auch zugunsten des Lehrers sagen. Gut Klangbutter sagte er bekommt in den Ferien nichts von dem überwiesenen Geld . Das ist ein Verrat an die Arbeiterklasse. Wie fändest du denn unbezahlten Urlaub? Hand aufs Herz?

Mein Lehrer macht 5 Wochen Urlaub im Jahr und für mich ist es selbstverständlich dass ein Lohnabhängiger (Er ist Selbständig- egal) Anspruch auf bezahlten Urlaub hat. Das wollen wir alle. Dafür sind Menschen einst auf die Straße gegangen

Ansonsten würde ich kündigen. So nach den Beschreibungen wäre es nichts für mich. Da hilft mir auch nichts dass er den falschen Studiengang oder den falschen Job hat. Man hat Verträge unterschrieben, die einzuhalten sind, auch was Pünktlichkeit anbelangt. Mein Lehrer muss auch wegen VHS Kurse verschieben, aber wir sprechen darüber und erledigt.

Such Dir und anders wenn Du Dich unwohl fühlst.

LG
Toni
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Eben, das gilt sogar auch für Musikschullehrer :D

Heutzutage üben sehr viele Schüler kaum oder zumindest viel zu wenig. Muss ich mich als Lehrer auf solche Unterrichtseinheiten freuen und womöglich übergroßes Engagement heucheln? Jetzt werden viele sagen, als Lehrer müsste ich solche Schüler besser motivieren. Habe ich früher auch mal gedacht.

Es geht ja nicht darum dass er sich über unvorbereitete Schüler freuen muss. Es ist sein Job. Es gibt Patienten ohne Compliance. Ein Arzt oder gar Chirurg Flucht sicherlich auch bei einer komplexen OP, die 6 Monate früher durchgeführt einfacher für ihn gewesen wäre...ja wenn der Patient auf den Arzt

Oder willst Du eine hässl Frisur verpasst bekommen weil der Friseur deinen Wirbel an der unmöglichsten Stelle nicht passt.

Das ist nun mal das Berufsleben . So gerne ich Musik mag möchte ich auch nicht tauschen , aber in anderen Bereichen sieht es nicht besser aus

Im Job ist man Problemloser in erster Linie in zweiter muss man sich selbst motivieren trotz Alltahssorgen sich selbst gut zu zu reden.

Toni
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich wollte eigentlich nicht lamentieren. Trotzdem ist es wichtig, dass Schüler auch mal die andere Seite betrachten, damit es nicht zu pauschalen Fehleinschätzungen kommt.


Du lamentiert nicht

Ich möchte Dir sagen dass es in anderen Berufe auch so ist. Auch langweilige Rputinejobs sitzen Akademiker die durch Umterforderumg gestresst sind.

Schlecht bezahlt.

Ich bin politisch aktiv. Junge Lehrer werden heutzutage bis zu den Sommerferien eingestellt und dann entlassen....dann hört man aber von Lehrermangel und Fachkräftemangel, die bestbezahlten eirft man raus um sie als Zeitarbeiter einzustellen

Ich höre jetzt aber auch schon auf.

Mein Exfreund war auch Musiker in mehreren Musikschulen. Er hätte wenig Geld. Erkältung? Egal. Er musste aus finanziellen Gründen zum Unterricht.

Grüße

Toni
 
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An dieser Stelle möchte ich bitten, so langsam wieder die Kurve zur ursprünglichen Fragestellung (inkl. Bezug zum Akkordeon) zu bekommen. Allgemeine Diskussionen zu den Arbeitsbedingungen von Musiklehrern können gerne im Bereich „Musiktheorie/Musikpädagogik“ fachbereichsübergreifend fortgesetzt werden:
https://www.musiker-board.de/forum/musikpaedagogik.821/
Danke!
 
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Man hat Verträge unterschrieben, die einzuhalten sind, auch was Pünktlichkeit anbelangt.
Sagt ausgerechnet ein Arzt? Lass mich mal scharf nachdenken, bin ich bei einem Arzt jemals pünktlich dran gekommen :gruebel:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo Monteverdi,
was wäre z.B. eine akzeptable Übezeit für erwachsene Schüler? Oder machst Du das daran fest, ob sich zur letzten Std etwas verbessert hat, ob die Übezeit ausreichend war?
Lg, ZiaMonika
Wenn sich ein Stück im Laufe der Zeit nicht verbessert, sondern sich die Fehler immer weiter verfestigen ... ja dann übt ein Schüler entweder zu wenig oder er übt falsch. Ob das eine oder das andere Problem vorliegt, erkenne ich bei einem Schüler in der Regel sehr schnell. Gezieltes Nachhaken bestätigt das (meistens).

Wenn Du eine akzeptable Übezeit in Minuten haben willst - die kann ich Dir nicht geben. Die Übezeit kann umso kürzer ausfallen, je intelligenter man übt. Aber es hängt natürlich auch von Veranlagungen ab, z.B. wie schnell man einen Bewegungsablauf kapiert.
 
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Hallo,

Ich wollte Euch erzählen, dass ich jetzt ganz spontan woanders eine Probestd hatte. Die hat mich aber sehr verwirrt. Es war ALLES anders wie in meinen bisherigen Std.!
Der Lehrer hat für jedes Thema, das er mir näherbringen wollte, ein Beispiel auf seinem Akkordeon gespielt, was sehr gut war!! Also da kann man schonmal sagen, es zeigt dem Schüler sofort, wo es hakt u wie es sein soll.
Übrigens musste ich nicht mal mein Instrument mitbringen, weil die Std gestern so überaus spontan stattfand, dass ich mein Akkordeon gar nicht mehr von daheim hätte holen können. Der Lehrer hat unfassbar viele Akkordeons da, ich konnte sie tatsächlich gar nicht zählen. Sogar genau meine beiden Instrumente hatte er da.

Es war aber alles, was ich bisher wusste, genau gegenteilig zu dem, was der Lehrer mir gestern sagte. Jede Spielart für sich allein genommen macht evtl Sinn, aber ich müsste dann alles wieder übern Haufen werfen, was ich mir bisher angeeignet habe.
Der Lehrer ist Autodidakt hat er mir gesagt. Er hat kein offizielles Übungsbuch sondern hat eigene Übungsstücke komponiert und hat eine ganz spezielle Balgtechnik, die ich so noch nie gesehen hatte. Der hält das Instrument sogar anders.
Nett war er auf jeden Fall und ein uneitler, sympathischer Typ. Allerdings weiß ich grade gar nicht, ob das jetzt das richtige ist für mich. Das war gestern so, als ob ich meine erste Unterrichtsstunde hätte, weil ich gar nichts wusste u konnte.
Gibt es denn einfach diverse Arten, richtig Akkordeon zu spielen? Oder gibt es nur richtig oder falsch?

Ratlose Grüße,
ZiaMonika
 
Ich wollte dir gestern schon empfehlen, dir einen Privatlehrer zu suchen der auf deine Wünsche eingeht und pünktlich mit guter Laune und seinem Akkordeon zu dir nach Hause kommt. Du sagtest du könntest es dir finanziell auch leisten und so wäre allen geholfen.
Doch die Antworten darauf hätten wahrscheinlich wieder darauf hingewiesen, dass JEDER Lehrer seinen Job ordentlich machen muss.

An der neuen Begegnung kannst du sehen, dass Kunst und Künstler nicht mit Dienstleistungsmerkmalen zu bewerten sind. Ob Autodidakt oder studiert und wie die Haltung aussieht , sagt nichts über die Qualität aus.
Warum also nicht eine Zeit lang mit diesem Lehrer probieren wenn dir seine Ausstrahlung und Klang gefällt und nach ein bis zwei Jahren zu einem anderen Lehrer wechseln? Du wirst sehen, dass sich die verschiedenen Aussagen doch ähneln, sich andere Sachen auch zu unterscheiden scheinen. Aber eigentlich wollen alle dasselbe erreichen.

Falls Du in Berlin wohnst, tippe ich auf Haas. Kann das sein?
 
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Hallo Klangbutter,

Danke für Deine Antwort.
Ich wohne nicht in Berlin. :)

Ein Lehrer, der zu einem nach Hause kommt, ist sicher praktisch und auch sehr bequem. Etwas ungut ist nur, dass ich in in einer Mietwohnung bin, die etwas hellhörig ist. Man hört es angeblich sogar im Treppenhaus unten am Eingang, wenn ich übe. Und da ich die Std bisher v.a. ganz früh oder spät abends hatte, geht das wieder nicht so gut in der Mietwohnung. Tagsüber bin ich im Büro in einem ganz anderen Stadtteil.

Ich habe mir die Option auch schon überlegt, aber ich habe Bedenken, ob dann meine Nachbarn nicht die Krise bekommen, wenn plötzlich zwei Akkordeons dahindudeln. Die werden dann denken, jetzt ist sie vollends bekloppt u sich vielleicht bei der Hausverwaltung beschweren. Und wenn ginge das dann eben eigentlich nur von 18-20 Uhr. Alles andere wäre eine Zumutung für die Nachbarn.

Eigentlich fand ich auch an u für sich die Sache mit der Musikschule anfangs gut, weil ich mir dachte, da ist dann vielleicht auch mal was los wie ein Fest der Musikschule oder noch andre Kurse, die interessant sind, aber da ist eigentlich nicht groß was los.

Lg, ZiaMonika
 
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Eigentlich fand ich auch an u für sich die Sache mit der Musikschule anfangs gut, weil ich mir dachte, da ist dann vielleicht auch mal was los wie ein Fest der Musikschule oder noch andre Kurse, die interessant sind, aber da ist eigentlich nicht groß was los.
Hallo, TanteMonika,
hübsches Pseudonym, aber was willst du eigentlich?
Ernsthaft Akkordeon lernen, mit all der Frustration und dem Zähnezusammenbeissen gerade für einen älteren Anfänger, aber danach auch sehr glücklichen Momenten, wenn es gelungen ist?
Oder Party in einer Wohlfühl-Oase, wo alles auf dich abgestimmt ist?
 
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Hallo Jetzt aber!

ich will ein Instrument lernen u wenn möglich sollte der Weg des Lernens auch Spaß machen.
Ich erinner mich halt gern zB an meine Zeit in verschiedenen Chören zurück, da wurde auch fleißig geprobt u man musste sich umfangreiche Werke mühsam erarbeiten u es gab vom Chorleiter auch mal Rügen, aber eine angenehme Athmosphäre war es trotzdem insgesamt immer. Beim Akkordeon-Üben bin ich die meiste Zeit auf mich gestellt u natürlich wär es toll, wenn man sich in der 1 Std die Woche, wo man wen Kompetenten an der Seite hat, sich mit dem auch noch gut versteht u wenn es auch mal in der Musikschule Gelegenheit gäb, sich mit andren auszutauschen.
Und so schlimm alt bin ich jetzt übrigens auch nicht.
Lg, ZiaMonika
 
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