Gestaltet ihr euren Sound in erster Linie für den Zuhörer?

  • Ersteller Spanish Tony
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@thobee in dieser Liga absolut nachvollziehbar.
In meiner kleinen Welt versuche ich, dass mein Equipment zur Location passt.
Und zwar um mir genau meinen Sound zu ermöglichen, der mir gefällt und mit dem ich mich wohlfühle. Im besten Fall hat davon dann das Publikum am meisten.
Dabei nehme ich wie @hack_meck kaum Rücksicht auf den Wert des Equipments. Prinzipiell geht alles mit raus, wenn es zur Location und zur Setlist passt.
 
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Hey,
zuerst dachte ich: seltsame Frage...aber wenn ich länger drüber nachdenke...für wen macht man das eigentlich?
Ich denke schon, dass ich in erster Linie den Sound für mich selbst mache...wenn er mich inspiriert mache ich ihn eigentlich auch für die Zuhörer...
Die zwei möglichen Antworten auf diese Eingangsfrage darf man auch nicht als entweder zu selbstlos oder zu egoistisch einschätzen...
Für mich fühlt sich die Frage so ähnlich an als würde ein Architekt gefragt für wen er versuche immer bessere Häuser zu bauen - für sich (bzw. zur Bestätigung seines Egos) oder für deren zukünftige Bewohner...?
Bin für meine neue Cover Band (Blues,Soul,Rock) auf nen PCL Vintage Stagemaster 60 Combo plus Rath 2/12er Box umgestiegen....ganz einfach, weil die beide leicht (Box) und sehr leicht (Combo) sind und meine Blackmore/212er/410er Anlage in einem weiter weg liegenden Proberaum für die Stoner Band steht.

Die Stagemaster/Rath Kombi klingt aber in der Cover Formation sehr gut bis hervorragend (was einige Vergleiche mit anderen Amps/Boxen ergaben) - wenn dem nicht so wäre hätte ich weiter nach ner leicht transportablen Lösung gesucht. Das Finanzielle stand dabei nicht im Vordergrund...obwohl es natürlich schon ein netter Nebeneffekt ist, dass mich die Anlage mit Speakertausch in Box und Combo (natürlich gebraucht!) gerade mal ca 650.- gekostet hat.

Wenn es auch mit der Anlage (wie bei der Blackmore-Kombi seit Jahren üblich) nach den Gigs Komplimente für meinen Sound gibt, dann habe ich damit eigentlich alles richtig gemacht...unabhängig von der Eingangsfrage.

Es freut mich sehr wenn der Sound gefällt...dann hab ich das doch für die Zuhörer gemacht?
Nee für mich...weil`s einfach geil ist und ich damit für`s Publikum nen guten Sound machen kann... :biggrinB:

Gruß,
Bernie
 
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"Das Publikum hört eh keinen Unterschied"! Diese Aussage liest man hier häufiger. Daher stellte sich mir diese Frage.
 
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"Das Publikum hört eh keinen Unterschied"
Das Publikum ist vielleicht kein Feinschmecker, sprich wird nicht sagen können ob die Trüffel oder das exotische Öl den Geschmack ausmachen, aber es wird sicherlich sagen können, ob das Servierte gut oder weniger gut schmeckt.

Also wird das Publikum den Unterschied zwischen einem 450 und einem 50 Euro Delay nicht hören (würde ich selbst im Live-Kontext wahrscheinlich nicht), aber ein subtil dosierte Hall, um den Sound abzurunden, wird die Akustik sicherlich positiv beeinflussen und das merkt man (manchmal unbewusst).
 
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Stimmt! Dabei ist das Publikum keineswegs zu unterschätzen
 
Was ich mir kaufe, ist immer auch für den Live-Einsatz gedacht.
.... den greif ich mir mal raus :)
Nein, bei mir gibt es eindeutig eine (vermutlich sogar überwiegende) Menge Kram, den ich für meine ganz private Inspiration nutze und angeschafft habe, für klangliche Experimente, deren Ergebnis ich eher in meinem theoretisch verfügbaren Arsenal speichere. Das betrifft sowohl Effekte, wie auch Amps und vor allem auch Gitarren. Früher habe ich mit viel Aufwand versucht, das auf die Bühne zu transportieren, das wäre mir heute zu wenig stabil und fehleranfällig. Live verlasse ich mich auf Zusammenspiel, Hörbarkeit und Atmosphäre, nicht vorrangig auf Technik.
 
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Dem Publikum wird es egal sein, welche Gitarre oder Amp des Gitarristen da steht. Dem Publikum ist es wichtig, dass der Gesamtsound der Band stimmt. Z.B, dass das Schlagzeug den Sänger/in nicht vollkommen übertönt, der Bass nicht die gesamte Location zudröhnt etc. Wenn der Mix gut ist, ist das Publikum zufrieden. Für mich selbst ist es wichtig, passend zur Location aufgestellt zu sein. Daher habe ich verschiedene Boxen ( 1x12,2x12 oder 2x 1x12). Alles andere muss simpel funktionieren, damit ich während des Gigs keinen Stress bekomme.
 
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Glaubst du denn, dass irgendwas anders wäre, wenn du nicht PRS sondern HB spielen würdest?
 
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Ich z.B. spiele meine PRS CU24 nicht, weil sie besonders teuer oder billig ist, sondern weil die Gitarre für mich das Paradebeispiel für eine super Bühnengitarre ist. Leicht, viele erstklassige Sounds und von der Bespielbarkeit und Haptik her dafür gebaut, stundenlang mühelos gespielt zu werden. Habe ich so bisher noch bei keiner anderen Gitarre gehabt und ich hatte wie viele hier schon ein paar viele besessen :).
 
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Es ging nicht um teuer oder billig!!!
 
Glaubst du denn, dass irgendwas anders wäre, wenn du nicht PRS sondern HB spielen würdest?
Für das Publikum nicht, für mich evtl. schon. Darum habe ich ja auch geschrieben, es muss für mich simpel funktionieren.
Es gibt bei YouTube ein Video von Bernth, wo er eine 90,-€ Ibanez Acoustic vor einem 70.000 Publikum spielt. Hat wohl auch gut funktioniert.
 
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Es ging nicht um teuer oder billig!!!
genau, es geht bei den Musikern um den Wohlfühlfaktor. Das kann ganz unabhängig vom Equipment sein, jedenfalls, was die Kosten des Selbigen angeht. Man merkt als Zuhörer aber schon, ob die Musiker Spass am Spiel haben oder nicht, es ist ihnen nur egal, warum.
 
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Brian May hat in einem Interview mal gesagt, dass er überhaupt nicht spielen könnte, wenn er nicht seinen gewohnten Sound hätte.
Vielleicht relativiert das ja ein klein wenig diesen elenden "Aber Clapton würde... Quark".
 
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Brian May ist da vielleicht auch nicht das beste Beispiel, da sein Sound schon sehr speziell und einzigartig ist. Mit seinem Wet/Dry/Wet System mit mindestens 3 Vox ist das wohl auch schwer für einen Hobby Musiker auf der Kneipenbühne zu reproduzieren.
 
Mag sein. Ich wollte auch nur darauf hinaus, dass es auch bei so einem Gitarristen sehr um den Wohlfühl-Faktor gehen kann und der Können-Faktor dabei überhaupt keine Rolle spielt. Brian kann spielen! Das wird ja wohl keiner anzweifeln
 
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dass das Schlagzeug den Sänger/in nicht vollkommen übertönt, der Bass nicht die gesamte Location zudröhnt etc.
Da hast du jetzt aber elegant übergangen, dass es meistens die zu lauten Stromgitarren sind, wegen denen man Sänger*innen nicht hört.:rofl:
 
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Naja, bei uns ist es so, dass das einzige Schlagzeug das Instrument ist , das keinen Lautstärkeregler hat und sich dadurch der Rest daran anpasst.😉 Meine laute Gitarrenzeit ist vorbei , früher war es aber tatsächlich so 😁
 
Hatte letztens einen Gig bei dem sich mir die Fragestellung aufdrängte soll ich lieber einen auf Soundgourmet machen oder auf Pragmatiker.
Hab mich dabei recht schnell für eine pragmatische Lösung entschieden und auch diese nicht bereut.
Ich hab in diesem Fall meinen AER-Compact 60 Verstärker benutzt über den mein Gesang ging und über den anderen Kanal über einen "analogen" Modeller (Tech21-Liverpool) und mein Effektboard meine E-Gitarre gespielt.
Sound war absolut in Ordnung, hat sich gut durchgesetzt und hat Spaß gemacht zu spielen.
Hab jetzt einen Nachfolgegig in der gleichen Location mit den gleichen Leuten und werde es wieder so machen. Freilich könnte ich jetzt zusätzlich meinen "guten" Röhrenverstärker einsetzen, aber das wäre reiner Selbstzweck, der mir den Mehraufwand nicht rechtfertigt.
Der Sound ist bestimmt anders, aber ist er auch besser?
Wie schon in einem früheren Post geschrieben ist es für mich wichtig, dass mir der Sound gefällt, dass er zur Musik, der Besetzung und dem Venue passt und dass ich meine Gitarristischen Vorstellungen drüber verwirklichen kann.
Insofern gestalte ich den Sound für mich und die Zuhörer gleichermaßen.
 

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