Gesangskrise first class

  • Ersteller mariönchen
  • Erstellt am
Ich habe heute die Erfahrung der Erfahrungen gemacht und bin glaube ich auch angekommen. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir recht gebt, denn dann wäre es vielleicht für alle anderen Anfänger eine große Hilfestellung.

Ich plage mich ja seit 2 Jahren mit der Stütze herum und teile Euch ja immer mit, dass dieses Thema so kompliziert ist und ich einfach nicht nach Hause finde.

Seit gestern singe ich erstmalig mit Stimmbandspannung...ein nie zuvor vorhandenes Gefühl - auch noch fremd - so wie ich es gestern auch schon einmal beschrieb - aaaaaaaaaaber...ich kapiere nun die STütze!!!!!!

Jetzt fühl ich sie auch. Ich konnte vorher spannen und nicht spannen..ich hatte keine Stabilität in der STimme. Jetzt habe ich sie. Die Stütze läuft so was von alleine. Jetzt kapiere ich auch das Anspannen ganz kurz vorher..nein ich fühle es sogar..also die Wirkung auf den ersten Ton. Haaaaaaappyyyyyyyyyy:))))))

Mein Fazit ist also die Stimmbandspannung = richtiges Stützen ohne groß nach zu denken.

Wenn Ihr mir dem zustimmt, sollte man vielleicht jeden Atemstützproblematiker anraten, seine Stimmbandspannung zu kontrollieren, bzw. ob diese überhaupt vorhanden ist. Scheint mir echt der Schlüssel zu sein.

Was sagt Ihr?
 
öhm... was meinst du denn jetzt mit "Stimmbandspannung"?

Also ich kenne Stimmbandschluss, aber der Stimmbandschluss hat in meiner Begrifflichkeit nichts mit meiner Stütze zu tun (also, wie ich Stütze für mich empfinde...)
 
äh ja, was bidde ist die Stimmbandspannung? Das intressiert mich jetzt auch.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du nicht den Glottisschlag meinst.
Machst du eigtl. Sport? Wegen Thema "Stützproblem".
 
Stimmbandspannung.... never heard of.
Was meinst du damit ?
 
Nun, es gibt doch einerseits den Stimmbandschluss, der sich nach der Einatmung bildet, den man für den Tonansatz benötigt. Dann gilt es den Ton mit Stimmbandspannung zu halten...sonst fluppt der doch weg und verliert sich in der Atemluft. Ich habe gerade selbst nocheinmal nachgelesen, da Ihr das Wort Stimmbandspannung nicht kennt. Diesen Begriff habe ich so aber auch googeln können

Auszug:

.Unterschiedliche Tonhöhen resultieren aus verschiedenen Stimmbandspannungen und
Kompressionen. Je höher die Töne und somit Stimmbandspannungen und Kompressionen sind,
je stärker muß der Atemdruck sein, um die Stimmbänder immer sauber zu bewegen. Um
Schädigungen der Stimmbandmuskulatur vorzubeugen, sollte ständig ein ausgewogenes
Balanceverhältnis von Atemdruck einerseits und Stimmbandspannung und Stimmbandschluß
(Kompression) andererseits angestrebt werden. Gesteuert wird die Atmung von ganz
bestimmten Muskelpartien:
1. Zwerchfell und Zwischenrippenmuskulatur für die Ein-, Ausatmung und Atemenergie.
2. Bauch- und Lendenmuskulatur als Hilfsmuskeln für die Atemenergie.
Wenn diese Muskelgruppen nicht genügend Leistung erbringen, kann kein hoher Luftdruc
 
Hab ich auch noch nie gehört, klang zuerst irgendwie ungesund - allerdings grad gegoogelt... da steht:

"Unterschiedliche Tonhöhen resultieren aus verschiedenen Stimmbandspannungen und Kompressionen. Je höher die Töne und somit Stimmbandspannungen und Kompressionen sind, je stärker muß der Atemdruck sein, um die Stimmbänder immer sauber zu bewegen. Um Schädigungen der Stimmbandmuskulatur vorzubeugen, sollte ständig ein ausgewogenes Balanceverhältnis von Atemdruck einerseits und Stimmbandspannung und Stimmbandschluß (Kompression) andererseits angestrebt werden."http://www.gutefrage.net/frage/warum-ist-die-atemstuertze-fuer-saenger-von-ausschlaggebender-bedeutung- ?!

Ich hab ne Übung wo ich mir eigentlich ziemlich sicher bin dass jeder die Stütze spüren müsste: Hol Luft und spitz die Lippen - wie beim Kerzen ausblasen, nur anstatt wie beim Kerzen ausblasen die ganze Luft sofort raus zu lassen, lässt du einen permanenten und gleichmäßigen Luftstrom raus - das was dein Körper dann da irgendwo im Bauch macht ist die Stütze! Oder Luftballon aufblasen, so lange wie möglich rein pusten.... oder Liprolls - rauf und runter, rauf und runter... ?!! :gruebel: Denk halt mal das könnt helfen :)




Lg Lyra
 
Du Lyra, das waren ja auch meine Gegebenheiten. Aber im Gesang habe ich nie begriffen was ich da genau mache..also einfach mich auf was konzentriert wo ich das Ergebnis nicht fühlen konnte..denn trotz Stütze ist mir ja die ganze Luft verpufft..da sich meine Stimmbänder während des Gesangs nie wirklich geschlossen haben, bzw. unter der richtigen Spannung standen. Wie Fische in einem großen Netz mit tausend großen Löchern...da bringt das Netz ja auch nix:)))

Im Übrigen haben wir den gleichen Text gegoogelt..lach

---------- Post hinzugefügt um 21:52:20 ---------- Letzter Beitrag war um 21:43:44 ----------

ich glaube, es ist auch geläufig unter Stimmlipenspannung
 
Wenn es dir hilft, ok, aber ich hätte auf diese Weise wie du versuchst singen zu lernen nie singen gelernt. Aber ich hatte schon immer einen guten Stimmbandschluss (=kein Hauchen).
Ich versteh einfach nicht wie man nur so verkopft sein kann und nicht in der Lage ist einfach so zum Spaß zu singen ohne an Technik zu denken. Bist du sonst auch so ein Typ, der meint immer alles unter Kontrolle haben zu müssen und wenig spontan bist?
 
Also, korrigiere mich bitte jemand, wenn ich falsch lege, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du jemals ohne "Stimmbandspannung" gesungen hast; denn dann wär da vieles rausgekommen, aber keine Töne; bzw. nur Töne in der selben Tonhöhe! :)
Wie in dem Text zu lesen ist, werden die Töne höher, je stärker du die Stimmbänder spannst (die btw dadurch dünner und länger werden)... die Bänder erhalten vom Zwerchfell Atemimpulse, geraten in Schwingung (in versch. Frequenzen) und bereiten somit alles für die Tonerzeugung im Ansatzrohr etc. vor.
Dass Dir die Luft "verpufft" hat ganz einfach (wie schon von Dir erwähnt) den Hintergrund, dass Du deine Stimmlippen nicht richtig schliesst; ergo ist der Ton auch verhaucht. Den direkten und scharfen Toneinsatz (ohne Hauch) kann man aber auch trainieren..
Den Zusammenhang zwischen der Stimmband(-lippen)spannung und der Stütze sehe ich allerdings aktuell nicht! :gruebel:
 
Vali.....ganz und gar nicht..ich geh nur an die Decke, wenn mir was nicht gelingen wird. Ich singe und singe und singe und spüre permanent , dass ich was nicht richtig mache. Keinen Song mit Refrain, weil ich bei einem dynamischeren Ton abstürze. Es ist doch klar, dass man die Basics verstehen lernen will um endlich mal mit Freude und gutem Ton zu singen.
Es ist doch nichts anderes wie mit einem Instrument. Du kannst darauf rumhauen und die Töne treffen....aber wenn Du das Pedal bei einem Klavier nicht richtig einsetzt, kann sich das alles schon grausam anhören. Wenn Du bei einer Geige den Stab nicht richtig hälst oder bei der Trommel die Stöcke..oder oder oder...das sind doch Basics die man wissen sollte.
Mein Sohn z.B. schafft es trotz tausenfacher Anweisung nicht beim Schreiben seinen Stift richtig zu halten und er schreibt mit einer mega Sauklaue. Schreiben kann er fehlerfrei..nur schmerzen ihm nach kurzer Zeit die Finger.
Ich finde...das sind passende Beispiele, die zeigen, dass es nicht um Kontrolle sondern um das Aneignen von Basics geht.

Chrizz: Doch..ich für mich ja. Dadurch, dass meine Stimmlippen nun gut schließen und keine unnötige Luft mehr verpufft, fühle ich automatisch wie sehr ich stützen muss. Vielleicht könnt Ihr es nicht ganz nachvollziehen, weil Ihr immer schon von Natur aus einen guten Stimmbandschluss hattet. Aber ich hatte ihn wohl nicht. Und es ist für mich nun ein neues Gefühl in jeder Form. Und ja...gesungen habe ich mit viel Luft und musste mich anstrengen wie eine Bekloppte. Nun kommen gute und laute Töne ( wenn aber noch keine schönen..) ohne große Anstrengung. Jetzt kann ich nachempfinden was es bedeutet, dass Singen keine Kraft bedeutet ( Stütze ausgenommen) Mir konnte das bislang meine GL einfach nicht vermitteln.
 
Ich versteh es immer noch nicht. Wie soll man denn Fortschritte machen, wenn man sich so hemmt und vor allem macht das so überhaupt keinen Spaß. Wenn man Anfänger ist, kann man nicht von Lesen über Nacht wie ein Fortgeschrittener sein. Da kann man soviel denken und wollen wie man will. Körperliche Vorgänge zu lernen, egal ob es als grundlegend oder fortgeschritten erachtet wird, braucht einfach Übung und Zeit und es gehört einfach dazu auch mal was falsch zu machen, ist auch gar nicht zu vermeiden.
Um deine Beispiele aufzugreifen, nur weil du deine Füße noch nicht so gut koordinieren kannst um das Pedal "richtig" zu drücken, bist du gleich frustriert, hast keine Freude daran und hörst dann auf, um dich hinzusetzen und zu denken. Stattdessen sollte man akzeptieren, dass man als Anfänger nun mal Fehler macht, macht weiter auch wenn es nicht perfekt ist. Und weil man trotz Unsauberkeiten trotzdem Spaß hat, spielt man öfter und wird wegen diesem Übungseffekt besser. Und auch mit der Geige: Man kann als Anfänger nicht einen guten Strich, gute Intonation, guten Saitenwechsel und alle anderen Grundlagen auf einmal können. Wenn man schon solche Ansprüche hat wie du, dass der Ton voll kommt, der Atem/Bogen lang genug ausreicht und der Registerwechsel/Saiten/Lagewechsel sauber sitzen muss und gleich frustriert ist, wenn es trotz intensiven Auseinandersetzens nicht gelingt, dann kann man auch gleich hinschmeißen und es nie lernen, weil man nie sofort alles toll kann, wenn man es vorher nicht gekonnt hatte. Und ja, man kann trotzdem Spaß am Musikmachen haben, auch wenn die Stimme mal zittert, man bestimmte Töne regelmäßig versemmelt, den Registerwechsel nicht so hinkriegt, die Puste mal ausgeht! Man macht doch Musik nicht der Technik wegen. Und wenn doch, sollte man lieber Leistungssport als Kunst machen.
Und würde dein Sohn gleich frustriert sein, weil sein Schriftbild nicht so hübsch ist, könnt er nie einen Aufsatz zu Ende schreiben. Zum Glück kann er es trotz späterer Schmerzen durch Haltungsfehler trotzdem, weil er vielleicht Freude daran hat und sich den Spaß nicht nehmen lässt nur weil etwas nicht so ganz richtig war. Man kann sich mit Perfektionismus viel kaputt machen und lass mich es offen sagen: Das ist es, was dich in so eine Krise first class gebracht hat.
Wenn du schon gerne denkst, dann denk auch mal drüber nach. Du brauchst mehr Praxis und weniger Theorie! Es sei denn du willst Physiologin werden und nicht Sängerin.
 
Zuletzt bearbeitet:
mariönchen;5709941 schrieb:
Unterschiedliche Tonhöhen resultieren aus verschiedenen Stimmbandspannungen und
Kompressionen. Je höher die Töne und somit Stimmbandspannungen und Kompressionen sind,
je stärker muß der Atemdruck sein, um die Stimmbänder immer sauber zu bewegen. Um
Schädigungen der Stimmbandmuskulatur vorzubeugen, sollte ständig ein ausgewogenes
Balanceverhältnis von Atemdruck einerseits und Stimmbandspannung und Stimmbandschluß
(Kompression) andererseits angestrebt werden. Gesteuert wird die Atmung von ganz
bestimmten Muskelpartien:
1. Zwerchfell und Zwischenrippenmuskulatur für die Ein-, Ausatmung und Atemenergie.
2. Bauch- und Lendenmuskulatur als Hilfsmuskeln für die Atemenergie.
Wenn diese Muskelgruppen nicht genügend Leistung erbringen, kann kein hoher Luftdruc

Nur ganz kurz mal... in dem Text wird doch die Stütze mehr oder weniger beschrieben, nicht wie sie auszuführen ist, aber überhaupt wie Stimmbänder bei verschiedenen Tönen arbeiten. Mit Stimmbandspannung ist hier doch gemeint, dass die Stimmbänder bei hohen Tönen gespannt sind... dann wenn ein gutes Gleichgewicht von Atemdruck besteht, dann kommt auch automatisch der Stimmbanschluss zustande. So verstehe ich es, ohne dass man sich noch extra auf einen Stimmbandschluss oder Spannung konzentrieren muss :gruebel:

---------- Post hinzugefügt 24.01.2012 um 00:13:30 ---------- Letzter Beitrag war um 23:44:32 ----------

obwohl was mir noch einfällt, zwar Off Topic... warum haben die Menschen mit arabischer Muttersprache so verhauchte Stimmen? Heisst es , ihre Stimmbänder schließen schlecht wegen den ganzen 'H' Lauten...
 
Wenn ich dich richtig verstanden habe, mariönchen, hattest du vorher keinen guten Stimmlippenschluss und plötzlich ist er da, quasi über Nacht ? Das ist merkwürdig....

---------- Post hinzugefügt um 08:07:49 ---------- Letzter Beitrag war um 08:05:34 ----------

warum haben die Menschen mit arabischer Muttersprache so verhauchte Stimmen? Heisst es , ihre Stimmbänder schließen schlecht wegen den ganzen 'H' Lauten...

Wo hast du denn das her ?
Ich habe eine tunesische und eine marokkanische Freundin und beide sprechen ganz normal, nicht verhaucht.
Meinst du vielleicht arabische Sänger ? Die rauchen vor allem meistens wie die Schlote und schreien auch viel, genauso wie Flamencosänger, die ebenfalls sehr rauhe Stimmen haben.
 
Bei Arabern und Indern hört man das doch oft. Sie haben zwar dieses Weiche in den Stimmen aber auch Verhauchte.
 
Ich wunder mich immer wieder was ich hier lese über Kehlkopfstellung oder Bauch rein oder raus (...) Meine GLs (eine klassisch Opernsängerin, die andere eher Richtung Musical) gaben mir Visualisierungen (heiße Kartoffel etc.), lustige Übungen (springen, Stofftiere durch die Gegend werfen, seltsame liegende Achter malen und währenddessen singen, ausm Fenster ruuuufen, lachen, Lieder in allen möglichen Gefühlslagen singen etc. etc.)

Du musst das ein wenig unterscheiden.
Selbstverständlich lernt niemand Singen (auch in der Klassik nicht ;)) indem der GL sagt "jetzt muss der Kehlkopf 0.5 cm runter, der Muskel xy macht eine Tonuserhöhung von yz %, dann mischst du noch ein halbes Gramm Lächelspannung und 5 Gramm weiter Rachen hinzu und schon hast du den perfekten Ton".
Klar arbeitet man in der Stunde so, wie von dir beschrieben. Vieles vom beschriebenen habe ich auch gemacht (und beim werfen mal fast einen Spiegel zertrümmert :D). Bilder zB. sind für viele (aber nicht für alle) eine sehr gute Hilfe, ich mag sie auch und finde, die besten Bilder sind diejenigen, die der GL zusammen mit dem Schüler entwickelt, individuell auf ihn zugeschnitten.

Aber: es gibt halt auch sehr kopflastige Menschen (fürs Singenlernen manchmal eine Hilfe, oft aber ein Fluch :mad:) und die brauchen noch eine "Nachbearbeitung" von dem was sie machten in Form von Erklärungen. Ich gehöre auch dazu. Meine frühere Lehrerin war der rein intuitive Typ, ich konnte bei ihr gesanglich bis zu einem bestimmten Punkt kommen, dann war Schicht im Schacht. Meine jetzige GL findet die für mich genau richtige Mischung aus intuitivem Lernen und Erklärungen. Ich kann auch zu jeder Zeit Fragen stellen und so wird während den ersten 5min einer Stunde meist besprochen, was mir während dem üben zu Hause aufgefallen ist. Ich bekomme dann von ihr die gewünschten Erklärungen und i.d.R baut sie anschliessend das Thema auch gleich in Übungen ein, oder macht es zum Schwerpunkt während der Arbeit an der Literatur. Für mich ist das ein sehr guter Weg.

Ich hab ne Übung wo ich mir eigentlich ziemlich sicher bin dass jeder die Stütze spüren müsste: Hol Luft und spitz die Lippen - wie beim Kerzen ausblasen, nur anstatt wie beim Kerzen ausblasen die ganze Luft sofort raus zu lassen, lässt du einen permanenten und gleichmäßigen Luftstrom raus - das was dein Körper dann da irgendwo im Bauch macht ist die Stütze!

Ja, so kann man die Stütze üben. Bei mir füllt sich zuerst Rücken- und Flankenbereich, während dem "ausblasen" geht der Unterbauch rauf und der Brustkorb wird immer weiter. Wenn die Kerze aus ist, lässt man den Bauch los, Luft strömt ein und die nächste Kerze wird ausgeblasen. Wenn man es richtig macht, gibt es kein Druckgefühl im Bauch und da man sich für die Pausen zwischen dem ausblasen Zeit lassen kann, könnte man die Kerzen von 100 Christbäumen ausblasen ohne dass man irgendwann aktiv Luft holen muss. Ich habe auch von GLs gehört, die diese Ausblasübung mit der Stopuhr in der Hand machen und wenn ein Schüler eine bestimmte Zeit unterschreitet ist das für ihn gar nicht lustig :D. Naja ein bisschen hart, aber praktisch wenn man dann lange Phrasen ohne Einatmung zwischendurch singen kann.


@ mariönchen

Da ich nur klassisch lerne/singe und zudem eben auch ziemlich kopflastig funktioniere, kann ich dich bis zu einem gewissen Punkt verstehen. Aber mittlerweile muss ich auch den anderen hier recht geben! So technisch und bis ins letzte Detail zerpflückt wie du das machst, könnte auch ich nicht singen lernen.

mariönchen;5710038 schrieb:
Es ist doch nichts anderes wie mit einem Instrument. Du kannst darauf rumhauen und die Töne treffen....aber wenn Du das Pedal bei einem Klavier nicht richtig einsetzt, kann sich das alles schon grausam anhören. Wenn Du bei einer Geige den Stab nicht richtig hälst oder bei der Trommel die Stöcke..oder oder oder...das sind doch Basics die man wissen sollte.

Du kannst die Stimme doch nicht 1:1 mit einem anderen Instrument vergleichen. Bei einem Klavier, einer Geige sind zB. die Resonanzräume vorgegeben. Auch wenn du eine halbe Stunde überlegst, wie du die Spitze des kleinen Fingers auf die Taste setzen willst oder zuerst eine 10seitige Abhandlung über deine geplanten Bogenstriche schreibst: die Resonanzräume stört das nicht, sie bleiben erhalten. Ganz anders beim Singen, da musst du die weiten Resonanzräume erst einmal schaffen, dh. du musst deinen Körper öffnen. Mit zuviel Denken, passiert aber vermutlich genau das Gegenteil; du bist auf irgendwelche Einzelheiten fokussiert, ohne Gefühl fürs Ganze und der Klang ist nicht wie er sein soll oder könnte. Technik ist ohne Zweifel sehr wichtig beim klassischen Singen und steht bis zu einem gewissen Zeitpunkt der Ausbildung bei den meisten Schülern im Vordergrund. Aber so bald als möglich müssen auch die Emotionen, das Gefühl für das was du singst, für die Musik die du machst, dazu kommen! Nur so kannst du dich physisch und psychisch wirklich öffnen.
Und, finde auch: lieber mal einen abgerutschten Ton risikieren (das Publikum wird ihn dir verzeihen, sofern es ihn überhaupt bemerkt;)), als nur die technischen Details akribisch zu einer in der Form zwar perfekten, aber glanzlosen Perlenkette aufreihen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Wenn ich dich richtig verstanden habe, mariönchen, hattest du vorher keinen guten Stimmlippenschluss und plötzlich ist er da, quasi über Nacht ? Das ist merkwürdig....
Dachte ich auch. Und mir ist noch etwas anderes aufgefallen. Mariönchen schreibt, daß jetzt - durch den guten Stimmbandschluß - weniger Luft unverbraucht flöten geht und sie deshalb mehr stützen muß. Ich finde, gerade beim guten Stimmbandschluß und einem effizienten Umgang mit der Luft, ergibt sich die Stütze schon fast von alleine. Wenn die Luft allerdings unverbraucht, quasi am Ton vorbei, herausströmt, muß man kompensieren :gruebel:
 
mariönchen;5710038 schrieb:
Es ist doch klar, dass man die Basics verstehen lernen will um endlich mal mit Freude und gutem Ton zu singen.

Verstehen alleine reicht - gerade beim Singen, aber auch beim Klavierspielen und beim Geigen oder Schreiben - nicht. Es braucht auch ein gerüttelt Maß Training und Übung. Und Fühlen.

Glaub mir, ich hatte wirklich verstanden, wie man Zither spielt. Ich konnte es sogar schon recht gut. Ich verstehe es verstandlich gesehen immer noch. Und ich muss trotzdem Stücke, die ich auswendig schnell gespielt hatte, heute von unten her wieder aufbauen. Nicht, weil ich zu dumm oder unwissend dafür wäre. Sondern weil schlicht nach 20 oder mehr Jahren das entsprechende Training fehlt. Übrigens ist dieser Effekt stärker bei Stücken, bei denen Melodie und Begleitung rhythmisch gegeneinander gehen. Obwohl ich verstandesmäßig noch ganz genau weiss, wie sie klingen sollten...

Ist beim Singen ähnlich, nur waren da bisher die Pausen nicht so lange ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Verstehen alleine reicht - gerade beim Singen, aber auch beim Klavierspielen und beim Geigen oder Schreiben - nicht. Es braucht auch ein gerüttelt Maß Training und Übung. Und Fühlen.

Können wir das bitte irgendwo anpinnen? Als "Trick 17" zum singen lernen o. Ä.. Dann klickt sofort jeder drauf :D
 
Ihr reißt mich schön auseinander. OK. Ich will da auch gar nich weiter drauf eingehen. Jeder Jeck ist anders. Ich erlene mehr durch das "Verstehen"..der andere mehr durch das "Fühlen".

Sing-it: So habe ich es nicht gemeint. Ich bezog es nicht auf "Mehr an Stütze". Sondern, dass ich die Stütze jetzt überhaupt fühle. Durch den Stimmbandschluss ( und ja Bell: den habe ich endlich über NAcht kapiert) geschieht die Stütze automatisch und ich spüre einen sogenannten vielleicht auch wieder falsch ausgedrückten Sog in mir unterhalb der Stimmbänder. Die Stütze bringt nichts, wenn die STimmbänder nicht richtig schließen. Ich meine es auch in Cornels Auführung gelesen zu haben und kann mich damit absolut identifizieren.
Bei Euch denke ich einfach, dass Ihr es macht und einfach nur nicht mehr wisst. Der Vorgang hat sich automatisiert und Ihr könnt Euch vielleicht nicht mehr hineindenken wie katastrophal alles sein kann, wenn eine Baustelle nicht funktioniert. Für mich die wichtigste..der Stimmbandschluss.
Jetzt beginnt erstmal meine richtige Arbeit. Nämlich der Einklang von allem und interpretieren eines Songs. Das war vorher einfach nicht möglich.

Ich danke Euch trotzdem für die Unterhaltung. Auch wenn ich es schade finde, dass meine eigentlichen Fragen leider nicht beantwortet wurden. Es wurde eher von Euch in Frage gestellt warum ich so viel frage.

Viel Erfolg Euch allen weiterhin
Marion
 
Welche Fragen sind denn noch offen?
Fasse die bitte mal zusammen, dann können wir, falls möglich, noch auf die technischen Details eingehen.
Du bist nämlich nicht der einzige Kopfmensch hier! ;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben