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GEMA Gebühren - Segen oder kultureller Ruin?

  • Ersteller dr_rollo
  • Erstellt am
Ich hab ne lange Zeit mal konsequent auf jeder unserer Songfolge alle bei der GEMA angemeldeten Songs einer befreundeten Band aufgeführt, um sie zu sponsern, auch wenn wir nicht einen dieser Songs jemals gespielt haben. Das interessiert anscheinend niemanden, und es hat auch keine merklichen Auswirkungen auf die Einnahmen bei ihnen gezeigt, obwohl wir teilweise 100 Gigs im Jahr hatten, durchaus größere Veranstaltungen mit bis zu 3000 PAX.
War vielleicht einmal ein GEMA Mitarbeiter vor Ort und hat sich eure Show genauer angesehen? War es denn plausibel, dass alle(!) Stücke einer einzelnen, vielleicht komplett unbekannten Band die sonst nirgends in Erscheinung tritt, plötzlich von nur einer einzigen Cover Band gespielt werden, die sonst wahrscheinlich auch nur große Hits spielt? Die sind ja nicht blöd, bei sowas werden die durchaus hellhörig - du wärst nicht der erste, der auf die Idee kommt, Songs von Freunden zu melden, ohne sie zu spielen 😀

Live-GEMA macht den größten Topf bei mir/uns aus, und man sieht einen direkten Zusammenhang zwischen Auftrittsanzahl und Auszahlungen (während Corona war das gut zu sehen) und in den Abrechnungen bzw Einzelaufstellungen, oder wenn man einen Sommer zB vermehrt die ganz großen Festivals spielt. Man sieht auch in den Einzelaufstellungen, wenn ein eigener Song von einer anderen Band live gespielt wird - passiert bei mir nicht oft, aber ab und zu, und das sieht man tatsächlich in den GEMA-Abrechnungen.

Übrigens wird auf Festivals teilweise schon ein System verwendet, das automatisch die gespielten Songs erkennt. Da spart man sich dann komplett das Einreichen der Setlisten.
 
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dee Veranstalter zahlt nicht weniger oder gar nichts, wenn da ausschließlich GEMA-freie Songs drauf stehen.
Die GEMA schreibt selbst auf ihrer Internetseite, dass für eine öffentliche Veranstaltung keine GEMA-Gebühren anfallen, wenn nur GEMA-freies Material gespielt wird: https://www.gema.de/de/musiknutzer/veranstaltungen
Eine Veranstaltung ist dann bei der GEMA kostenlos, wenn kein GEMA Repertoire gespielt wird. Wichtig ist jedoch, dass Sie diese Veranstaltung trotzdem bei uns anmelden und eine Setlist einreichen, und zwar aufgrund der GEMA Vermutung.

Anhand der Setlist – eine Liste mit den gespielten Titeln – können wir überprüfen, ob es sich tatsächlich ausschließlich um GEMA freie Songs handelt. In dem Fall zahlen Sie keine GEMA Vergütung für Ihre Veranstaltung.

Eine Setlist einreichen können Sie mit dem Service Meine Setlists im GEMA Onlineportal. Hier setzen Sie im Laufe der Eingabe bei „als GEMA frei melden“ einfach einen Haken.

D.h. die GEMA hat natürlich (als Treuhänder-Verein) kein Interesse und natürlich auch gar keine rechtliche Handhabe, Gebühren zu kassieren, wenn gar keine GEMA-Songs laufen.
Aber die GEMA-Vermutung (= der Veranstalter muss nachweisen) ist derzeit insofern die einzig praktikable Vorgehensweise, als dass zwar immer mehr "freie Musik" veröffentlicht wird, diese sich beim Publikum jedoch letztlich nicht durchgesetzt hat.

Selbst Fachforen wie das Musiker-Board machen hier keine Ausnahme. In Foren wie diesem haben in der Vergangenheit schon öfters (noch) unbekannte Musiker versucht, ihre Songs vorzustellen. Auch wurden hier schon Internetradiosender empfohlen, die von Musik-Enthusiasten betrieben wurden und auch alternatives Zeug anboten. Jedoch wurde das alles immer wieder von den Admins mit dem Kommentar "Unerwünschte Werbung" gelöscht und entsprechende Accounts gesperrt. Die x-te Diskussion über AC/DC oder Herbert Grönemeyer hingegen wird akzeptiert. Dasselbe auf anderen Plattformen wie www.radioforen.de. Das Unterforum, in denen Newcomer-Online-Radios sich vorstellen konnten, wurde nach wenigen Jahren wieder vom Netz genommen, einfach weil die Admins der schieren Menge an Zeug, dass letztlich niemanden interessierte, nicht mehr Herr wurden.
Freie Musik kann heute dank Internet einfach "jeder" veröffentlichen. Also macht es auch "jeder" - also auch diejenigen, die es letztlich nicht drauf haben. Und dafür ist den meisten Leuten schlicht die Zeit zu schade. Folglich hat der völlige Wegfall jeglicher Hürden beim Vertrieb dazu geführt, dass die größeren Musiker und Labels einen noch stärkeren Zulauf bekommen.

Dasselbe Phänomen lässt sich auch bei der Literatur beobachten: Seit der weitflächigen Verbreitung von E-Books und den parallel dazu entstandenen Selbstverlags-Plattformen ist bei Literatur-Liebhabern der Tenor: Da veröffentlichen nur die Autoren, die nicht gut genug für einen "richtigen" Verlag seien. JEDES Buch, dass etwas TAUGT, finde in Deutschland einen "klassischen" Verleger. Infolge dessen sind auch die meisten Literatur-Fans dazu übergegangen, nur noch Neuerscheinungen zu beachten, die in den "etablierten" Verlagen erschienen sind. NEUE Verlage haben bei denen keine Chance mehr. Eine (fiktionale) Literatur-Lizenzabgabe würde also verrmutlich auch "pauschal" annehmen, dass auf einem Bücher-Flohmarkt überwiegend Bücher von BEKANNTEN Verlagen (DTV, Rohwolt, Knaur, Ullstein, Weltbild...) gehandelt werden.
 
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Auch wurden hier schon Internetradiosender empfohlen, die von Musik-Enthusiasten betrieben wurden und auch alternatives Zeug anboten. Jedoch wurde das alles immer wieder von den Admins mit dem Kommentar "Unerwünschte Werbung" gelöscht und entsprechende Accounts gesperrt.
Du scheinst dich ja gut auszukennen, was warum im MB gelöschtt/gesperrt wird. 🤔
 
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Übrigens wird auf Festivals teilweise schon ein System verwendet, das automatisch die gespielten Songs erkennt. Da spart man sich dann komplett das Einreichen der Setlisten.
Das finde ich interessant, würde meiner Meinung aber nur bei Konservenmucke funktionieren. Bei Covern, und wenn noch so detailgenau, scheitern solche System - zumindest die ich kenne.
 
Das wird noch. KI macht ja enorme Fortschritte.
Allerdings lassen sich oben erwähnte Systeme wahrscheinlich hin und wieder austricksen, wenn der Text und ein paar Töne geändert werden. Das funktioniert aber bei "Satisfaction" und "Smoke on the water" eher nicht (oder die Zuhörer erkennen die Lieder auch nicht wieder, und das ist ja nicht Zweck der Sache).
 
Du scheinst dich ja gut auszukennen, was warum im MB gelöschtt/gesperrt wird. 🤔
Solche Fälle gab es hier im Forum (und in anderen) ja schon wiederholt. Ich habe mich halt lange intensiv für die freie Musikszene interessiert, und habe lange Zeit versucht dieses Metier zu fördern. Im Laufe der Zeit merkte ich aber immer mehr, dass das nicht funktioniert. Das Publikum will das Zeug einfach nicht.
Man muss aber auch dazu sagen, dass es im Bereich der "freien Musik" nur extrem selten wirklich massenkompatible Titel gibt. Und selbst die gehen einfach in der Masse unter. Ein frühes Beispiel für einen echten Mainstream-tauglichen Ohrwurm ist "Sweet Dreams" vom finnischen Künstler Elwood:

View: https://www.youtube.com/watch?v=Qatfjpn5wuU

Der hat immerhin über 100.000 Aufrufe bei YouTube. Das ist aber vermutlich nur darauf zurück zu führen, dass der Titel bereits 1996 erschien, als es noch so gut wie nichts in dem Bereich gab. Aber auch der ist damals nicht von Radiosendern und Discotheken aufgegriffen worden.

"Misty Heart" von Sir Of Heaven, ebenfalls ein Mainstream-Ohrwurm aus Mitte der 1990er, erreicht selbst bei YouTube nur ca. 100 Klicks:

View: https://www.youtube.com/watch?v=DUfZ5EIOVPA&pp=ygUZc2lyIG9mIGhlYXZlbiBtaXN0eSBoZWFydA%3D%3D

Ansonsten findet sich meist eine Eintönigkeit aus ein paar Nischengenres der elektronischen Musik: Ambient, Clicks & Cuts, LoFi, Dub.... aber eben nicht etwas, was etwa mit Bryan Adams, David Guetta oder Miley Cyrus konkurrenzfähig wäre. Auch die beiden verlinkten Titel sind zwar nicht schlecht, spielen aber eben nicht in dieser Liga.

Zu der Musik-Erkennungs-Software:
Das finde ich interessant, würde meiner Meinung aber nur bei Konservenmucke funktionieren. Bei Covern, und wenn noch so detailgenau, scheitern solche System - zumindest die ich kenne.
Das ist in der Tat so... aber die Technik wird ja besser. Shazam erkennt z. B. mittlerweile schon Titel, die gepitcht abgespielt werden, ganz zuverlässig. Aber im Prinzip kann man sich aber auch bei Covern auf die bisherige (Verkaufs-/Streaming-) Statistik verlassen. Denn Cover-Bands spielen nun mal i.d.R. BEKANNTE Sachen nach. Bei aller Euphorie auf die freie Musik muss man immer noch im Hinterkopf behalten, dass das Gros des Publikums das einfach nicht hören will.
 
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Richtig lustig wird es, wenn Titel zwar regelmäßig und nachweislich gespielt werden, vom Monitoring aber nicht erkannt werden und einem anderen Urheber zugeordnet werden.

Und ob das z.B. in Wacken, wo die gespielten Titel meist eine gewissen Ähnlichkeit aufweisen, aber auch unbekannte Bands auftreten, verlässlich funktioniert, muss sich erst erweisen.
 
M
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: User gesperrt
Da bisher wenig Medienecho zu dem Thema der Neuauslegung der Veranstaltungsfläche von Weihnachtsmärkten und Volksfesten durch die GEMA bei mir angekommen ist, und der bisher populärste Artikel aus der Springer-Presse (WELT) war, hier mal noch der Hinweis auf zwei weitere Artikel:

https://www.heise.de/news/Gema-Tarife-bringen-Weihnachtsmaerkte-in-die-Bredouille-9341217.html
„Weihnachtsmärkte streiten sich mit der Gema über Geld. Manch Weihnachtsmarkt verzichtet in diesem Jahr auf Chöre und regionale Musikgruppen.”

Der SWR berichtete und nannte auch Beispiele, in denen es keine schlimmen Auswirkungen gab: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/gema-gebuehren-volksfeste-wurstmarkt-rlp-100.html
 
Hallo!

Am besten boykottieren alle Städte und Gemeinden gemapflichtige Musik.
Dann geht der Schuss nämlich nach hinten los.

Problem ist nur, das dann Musikschulen, Schulen, Vereine, Tanzschulen, etc. nicht mehr auftreten können.

Gruß
sven
 
Problem ist nur, das dann Musikschulen, Schulen, Vereine, Tanzschulen, etc. nicht mehr auftreten können.

Was doch bei vielen Stadtfesten… erm… eigentlich genau das ist, worum es geht.

Viel Spaß dann auch beim Einholen der Erlaubnis für jeden GEMA-freien Track zum Abdudeln auf dem Weihnachtsmarkt. Außer, du hast nur „royalty-free”-Tracks mit entsprechender Lizenzvereinbarung in der Setlist/Playlist. Aber Diskussionen werden nicht besser, wenn sie Schleifen drehen.

Ansonsten… wer mag kann ja mal beim SP2 Quintett anfragen, ob er das hier an seinem Stand endlosschleifen darf:
View: https://soundcloud.com/user-702530763/sets/jazzy-christmas – gibt's auch als CD bei der Band zu erwerben, meines Wissens GEMA-frei aber nicht frei von jeglichen Rechten.
 
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Am besten boykottieren alle Städte und Gemeinden gemapflichtige Musik.
Dann geht der Schuss nämlich nach hinten los.
Das ist ja mal Bullshit! Was willst Du denn damit erreichen? Die GEMA 'aushungern' damit sie die Gebühren wieder senkt? Das mit GEMA freier Musik niemanden mehr vom Sofa hinaus auf irgendein Fest bewegt, hatten wir ja nun auch schon geklärt.
Problem ist nur, das dann Musikschulen, Schulen, Vereine, Tanzschulen, etc. nicht mehr auftreten können.
a. sind das vermutlich die, die am wenigsten betroffen sind, weil sie nicht von Auftritten leben
b. schon gar nicht diejenigen sind, die in erster Linie für Unterhaltung auf Festen sorgen

Hier muss der Gesetzgeber ran.
 
Das ist ja mal Bullshit! Was willst Du denn damit erreichen? Die GEMA 'aushungern' damit sie die Gebühren wieder senkt? Das mit GEMA freier Musik niemanden mehr vom Sofa hinaus auf irgendein Fest bewegt, hatten wir ja nun auch schon geklärt.
Gerade bei Weihnachsmärkten trifft das eher nicht vollumfänglich zu.
 
Hier muss der Gesetzgeber ran.
Um was zu tun? GEMA aushungern? Verbieten? Urheberrecht abschaffen? 650seitige Spielmannszug- und Tanzschulengebührenerleichterungsverordnung schreiben? Anordnen, das "Last Christmas" ab dem 3. Glühwein nix mehr kostet?
 
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Weder noch, das ist ja nun mal quatsch, was Du da schreibst. Die GEMA ist eine gesetzliche Gesellschaft, hat quasi ein Monopol, und da kann es nicht sein, dass sie alle Regelungen einfach so festlegt.
 
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Ich habe mir jetzt doch noch den Ursprungs-Artikel durchgelesen.

begin Zitat
Bayreuth, das 2019 beim letzten Weihnachtsmarkt vor Corona noch 493 Euro entrichtet hatte. Die Rechnung für 2022: knapp 40.000 Euro – also 80 Mal so viel.
end Zitat

Die Stadt Bayreuth hat 2019 für den Weihnachtsmarkt € 493,- entrichtet!

Schon mal jemand darüber nachgedacht, dass die Stadt Bayreuth 2019 da vermutlich viele Musikschaffende um ihr wohlverdientes Geld betrogen hat?
 
Sorry @Koksi01, aber das ist eine ziemlich blöde Behauptung. Die Stadt Bayreuth hat sicher niemand betrogen. Wenn, dann hat die GEMA da eine zu knappe Rechnung ausgestellt. Ich sag ja gar nicht, dass die GEMA ihren Job tun soll, um den Urhebern ihre ihnen zustehenden Tantiemen zukommen zu lassen. Wenn ich allerdings eine Veranstaltung plane, bei der ich erfahrungsgemäß um die 500 EUR GEMA als Ausgabe einkalkulieren muss, kann ich das bei der Planung und meinem Budget entsprechend berücksichtigen. Wenn ich aber plötzlich das 80fache zahlen muss, und das womöglich noch nicht einmal vorab kalkuliert, sondern hinterher mal eben so per Rechnung präsentiert, dann ist das schon ein Hammer. Viele Feste - vor allem die, die draußen stattfinden - sind eh schon mit hohem finanziellem Risiko belastet, und bei den Gebühren, die hier so aufgerufen werden, werden wohl viele nicht mehr bereit sein, solche ein Risiko einzugehen, zumal es der GEMA am Ende wohl egal ist, wenn wegen schlechtem Wetter nicht die benötigte Anzahl der Gäste gekommen und der Umsatz entsprechend geringer ausgefallen ist.
 
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Das wird noch. KI macht ja enorme Fortschritte.
Allerdings lassen sich oben erwähnte Systeme wahrscheinlich hin und wieder austricksen, wenn der Text und ein paar Töne geändert werden. Das funktioniert aber bei "Satisfaction" und "Smoke on the water" eher nicht (oder die Zuhörer erkennen die Lieder auch nicht wieder, und das ist ja nicht Zweck der Sache).
Richtig absurd wird es dann, wenn die Erkennungssoftware der GEMA mit der Software streitet, die neue Songs altbekannt klingen lässt.
 
Weder noch, das ist ja nun mal quatsch, was Du da schreibst. Die GEMA ist eine gesetzliche Gesellschaft, hat quasi ein Monopol, und da kann es nicht sein, dass sie alle Regelungen einfach so festlegt.
Einfach so ja nun nicht:
https://www.dpma.de/dpma/wir_ueber_..._verwertungsges/aufsichtnachdemvgg/index.html

Und dass die GEMA praktisch ein Monopol hat, ist ja auch wichtig. Sollen sich die Musikverwerter die Genehmigung bei zehn Vertretungen einholen?
 
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Weder noch, das ist ja nun mal quatsch, was Du da schreibst. Die GEMA ist eine gesetzliche Gesellschaft, hat quasi ein Monopol, und da kann es nicht sein, dass sie alle Regelungen einfach so festlegt.
Dass die GEMA ein Quasi-Monopol hat, liegt aber - wie im Verlauf dieses Threads schon mehrfach erwähnt - ausschließlich an den Konsumenten selbst, die i.d.R. nur Songs, die bei der GEMA registriert sind, Aufmerksamkeit schenken. Die GEMA ist mitnichten eine gesetzliche Gesellschaft, sondern ein privater Verein, der "nur" treuhänderisch das Inkasso für die Künstler und Labels übernimmt, und zwar natürlich nur für jene, die sich freiwillig dafür registrieren.
Und dass die GEMA praktisch ein Monopol hat, ist ja auch wichtig. Sollen sich die Musikverwerter die Genehmigung bei zehn Vertretungen einholen?
Nein, müssen sie nicht. Es gibt ja alternative Verwertungsgesellschaften wie die C3S; ebenso wie komplett gemeinfreie Musik, z. B. auf Jamendo und anderswo. Man kann sich theoretisch also auch als Coverband oder Festzelt-DJ auf die Musik einer der anderen Verwertungsgesellschaften beschränken.

Das funktioniert nur halt einfach in der Praxis bislang nicht, weil über die alternativen Anbieter bislang praktisch keine massenkompatible Musik veröffentlicht wird. Ohne nun irgend eine Musikrichtung auf- oder abzuwerten: Wo bleiben denn auf Jamendo & Co. Songs, die von der Qualität mit "Haus am See", "Atemlos", "Yellow Submarine", "Sing Hallelujah" oder "Smells Like Teen Spirit" mithalten können? Gibt's bislang einfach nicht!

Jede Wette: Sobald über diese alternativen Kanäle eine Reihe echter Hits auf den Markt kämen, wäre die GEMA-Vermutung innert weniger Wochen weg. Dafür sorgen im Zweifel die rot gekleideten Damen und Herren in Karlsruhe.
 
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