Gebrauchtpreise E-Gitarren - leben wir in verrückten Zeiten?

  • Ersteller Minor Tom
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Das eine ist aber ein erfolgreicher Verkauf, während das andere eine reine "Will ich haben"-Ankündigung des Anbieters ist. Von daher kann ich beides gut nachvollziehen.
Das sehe ich genauso. Auktionen zeigen meistens den wirklichen Wert; ebayKA ist reines Wunschdenken.
In den letzten Wochen habe ich die Gebrauchtpreise sehr gut im Blick.
Die, die eine Harley Benton los werden wollen, leiden unter völligsten Realitätsverlust.
Wahrscheinlich in der Hoffnung, weil ja schließlich „Anfänger-Gitarre“, die ahnungslosen (Groß-)Eltern keine Ahnung haben und für den Schützling sowas kaufen.:bad:
Ebenso diejenigen, die ihre Gitarre kaputt relicen und somit ein „Unikat“ haben. Selber von ihrem Werk nicht überzeugt und teures Brennholz erzeugt. Vielleicht kann man ja noch mal jemanden verar...en. Man was habe ich da schon für schöne Gitarren gesehen, die einfach zerstört waren. :bang:

Letztens ne neue Pacifica 112 verkauft, angesetzt bei 160€ , gefragt wurde ich nach 120€. Deal! Keine Lust die ein halbes Jahr bei mir rumstehen zu haben, auch wenn sie ja kein Brot frisst (noch son Spruch).
So, das war mein Senf, genervt von Gebrauchtkauf. ;)
 
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Ich glaube, dass einigen Leuten hier auch entgangen ist, dass bei manchen Marken die Neu-Preise in den letzten 2, 3 Jahren massiv angehoben wurden.
Warum soll also jemand, der seine Gitarre noch zu einem besseren Kurs gekauft hat, sie jetzt unter Wert verkaufen (wenn er nicht dringend Geld braucht)?
Würde ich auch nicht machen.

Ich hatte z.B. meine Schecter Banshee Modelle neu auch für rund 550 Euro gekauft, mit Duncan Nazgul/Sentient Set, Hipshot Bridge, Erle Korpus, 5-fach gesperrter Hals etc., made in Korea.
Für das Geld bekommst du heute bei Schecter nichtmal mehr vergleichbare made in Indonesia Modelle mit NoName Hardware (z.B. die deutlich minderwertigere C-6 Pro, die mehr kostet)...

Wenn ich meine Banshees noch hätte, würde ich die sicher auch nicht für 300 Euro zum Verkauf einstellen, nur weil irgendwer meint, man dürfe nur noch knapp über die Hälfte vom Neupreis dafür verlangen.
Und ich bin mir sehr sicher, dass die auch für 500 Euro schnell weg wären.

Insofern: Es kommt immer auf das jeweilige Instrument und auf den Hersteller und dessen Preispolitik an.


Abgesehen davon herrscht aktuell mMn ein absoluter Mangel an guten Neu-Gitarren.
Seit Corona wurde so viel verkauft wie nie und vieles, was die Händler noch auf Lager haben, sind Ladenhüter oder irgendwelche Retourenwaren.
Wenn man als Verkäufer eine gute Gitarre anzubieten hat und das auch weiß, muss man sich wirklich nicht am niedrigsten Ebay Preis orientieren, der möglicherweise für irgendeine Gurke aus der Modellreihe hingeblättert wurde.

Natürlich nur meine persönliche Sicht der Dinge.
 
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Für das Geld bekommst du heute bei Schecter nichtmal mehr vergleichbare made in Indonesia Modelle mit NoName Hardware
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Insofern: Es kommt immer auf das jeweilige Instrument und auf den Hersteller und dessen Preispolitik an.
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Abgesehen davon herrscht aktuell mMn ein absoluter Mangel an guten Neu-Gitarren.
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Gute Tonhölzer sind nahezu ausgestorben, ältere (Vor-)Modelle sind meist besser verarbeitet, besitzen hochwertigere Hölzer und Hardware, oder wurden nur in geringer Stückzahl produziert.

Alles Faktoren, die ein "altes" Instrument sehr interessant machen und den Preis nach oben volatil gestalten.

RJJC
 

Du traust dich hier was im MB.
Satanische Verse und so! :evil: :D

Bei meinem Beispiel war auch die Hardware einfach komplett besser und eine solche Gitarre von Schecter würde heute vermutlich eher 1000 Euro aufwärts kosten.

Ich bin da recht pragmatisch:
Ein Instrument ist das wert, was jemand bereit ist, dafür zu zahlen.
Mich nerven auch (aus meiner Sicht) überzogene Preisvorstellungen bei den Kleinanzeigen überhaupt nicht, wieso auch?
Ich muss es ja nicht kaufen. Und ich würde auch nie auf die Idee kommen, jemanden da anzuschreiben, nur um ihm mitzuteilen, dass sein Angebot kein gutes Angebot ist. Das wird er schon selbst merken, wenn sich niemand auf das Inserat meldet.
 
Warum soll also jemand, der seine Gitarre noch zu einem besseren Kurs gekauft hat, sie jetzt unter Wert verkaufen
Soll er natürlich nicht, gestiegene Neupreise sollte man natürlich berücksichtigen. Aus dem Startpost dieses Themas:
und setzen als Vergleich den aktuellen Neupreis des vergleichbarsten aktuellen Modells der Firma.

Gute Tonhölzer sind nahezu ausgestorben, ältere (Vor-)Modelle sind meist besser verarbeitet, besitzen hochwertigere Hölzer und Hardware, oder wurden nur in geringer Stückzahl produziert.
Da sprichst du aber von Gitarren, die schon mindestens 40 Jahre oder mehr auf dem Buckel haben - besonders wenn du die Stückzahlen ansprichst.

Epiphone wär' für mich ein Beispiel, wo ich die gestiegenen Preise nicht unbedingt voll auf ältere Modelle anrechnen würde, da die Kopfform geändert wurde und die neueren Modelle auch mit gestiegenem Anspruch spezifiziert werden. Ob sie wirklich besser sind, ist natürlich ne gute Frage. Andere werden sowieso sagen, nur Epiphones aus Korea sind gute Epipones :D
Alles recht kompliziert, aber letztendlich entscheidet sowieso "der Markt".
 
Zuletzt bearbeitet:
Da sprichst du aber von Gitarren, die schon mindestens 40 Jahre oder mehr auf dem Buckel haben - besonders wenn du die Stückzahlen ansprichst.

Bei sowas zählt aus meiner Sicht auch ein gewisser Sammlerwert, ganz ungeachtet dessen, ob das Instrument gut ist oder nicht.
Da wird sowieso häufig völlig überzogener Mythos aufgebaut.

Tokai Les Pauls aus den 80ern z.B. erzielen mittlerweile echt krasse Preise und die Leute zahlen das. Weil sie eben glauben, dass wirklich JEDE einzelne von denen total toll sei.
Ist aber natürlich nicht so.

Genauso wie nicht jede FGN super klingt (da hatte ich auch schon mehrere in der Hand, die mir gar nicht gefallen haben) - und das trotz "made in Japan" - "perfekt verarbeitet" waren übrigens auch nicht alle.
Auch dort wurden die Preise jüngst etwas angehoben und ich bin gespannt, was diese Gitarren in 20 Jahren mal wert sein werden.
Eine schöne Epi Elitist (auch aus dem Fujigen Werk) könnte man heute vermutlich schon zum doppelten Preis von damals verkaufen.
 
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Da sprichst du aber von Gitarren, die schon mindestens 40 Jahre oder mehr auf dem Buckel haben - besonders wenn du die Stückzahlen ansprichst.

Epiphone wär' für mich ein Beispiel, wo ich die gestiegenen Preise nicht voll auf ältere Modelle anrechnen würde, da die Kopfform geändert wurde und die neueren Modelle auch mit gestiegenem Anspruch spezifizert werden.
Nein, ich meine auch Instrumente (Gitarren & Bässe), die jünger sind ('90er und frühe 2000er).

Die Epiphone Sheraton von Samick ist so ein Beispiel, oder auch bestimmte Yamaha Pacifica-Modelle...
Es gibt aber durchaus noch mehr Beispiele von anderen Herstellern und anderen Modellen, die im direkten Vergleich mit heutigen Hölzern und Hardware die Nase vorn haben.

LG
RJJC
 
Die Epiphone Sheraton von Samick ist so ein Beispiel

Da kann ich weder was Unterstützendes oder Anzweifelndes sagen, da ich diese Gitarren noch nicht in der Hand hatte.
Die Korea Epiphone Les Pauls waren dagegen berühmt für die durchaus etwas verdreht montierten Mechaniken und die Tatsache, dass das bestimmteste, was man über das Material der Bodies sagen konnte, "Holz" war. Schlechte Gitarren sind das trotzdem nicht, ich hab' selber ein oder zwei davon.
Also: Zumindest die Fertigungsqualität der billigeren Asien-Gitarren hat sich IMHO gesteigert. Bei teureren Asien- und US Gitarren kannst du durchaus recht haben.
 
Zumindest die Fertigungsqualität der billigeren Asien-Gitarren hat sich IMHO gesteigert.
Das liegt auch ziemlich im Erwartungsrahmen. Die technische Fortschritt geht voran. Automatisierung und Überwachung wird immer besser und immer günstiger. Das was früher exklusiv und hochqualitativ war, wird gewöhnlich und sinkt in immere tiefere Regionen der Fertigung herab. Heute hat ja auch jeder Dacia mehr Komfort, als ein Ferrari aus den 50er Jahren.

China hat btw. im Jahr 2015 eine neue Qualitätsoffensive für 2025 beschlossen. China will von seinem Image als Billigwarenland runter und wird da massiv bei sich aufräumen. Hier ne Quelle dazu: https://www.cwhkcpa.com/de/product-quality-deutsch/
 
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Meistens nur 20-25% günstiger, ein Wahnsinn die Gebrauchtpreise.

Ist aber auch verständlich. Die letzten 2 Gitarren und 1 Amp die ich gebraucht gekauft hab waren praktisch ungespielt.
Klar sieht da der Verkäufer nicht ein, dass er so einen hohen Verlust hat.
Aus Käufer Sicht kannst halt bei Versendern länger testen plus Garantie. Sobald das weg ist, ist bei mir der größte Preisverfall. Es macht vom Risiko einfach keinen Sinn wegen 10% gebraucht zu kaufen ...

China hat btw. im Jahr 2015 eine neue Qualitätsoffensive für 2025 beschlossen. China will von seinem Image als Billigwarenland runter und wird da massiv bei sich aufräumen. Hier ne Quelle dazu: https://www.cwhkcpa.com/de/product-quality-deutsch/

Was da nicht steht ist, dass von China die Billigschiene schon seit Jahren in Nachbarländer und nach Afrika ausgelagert wird weil China in manchen Branchen selber schon viel zu teuer ist. Alles oberflächliche Augenauswischerei.
 
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Ist aber auch verständlich. Die letzten 2 Gitarren und 1 Amp die ich gebraucht gekauft hab waren praktisch ungespielt.
Klar sieht da der Verkäufer nicht ein, dass er so einen hohen Verlust hat.
Aus Käufer Sicht kannst halt bei Versendern länger testen plus Garantie. Sobald das weg ist, ist bei mir der größte Preisverfall. Es macht vom Risiko einfach keinen Sinn wegen 10% gebraucht zu kaufen ...
Richtig sehe ich auch, wobei je nach Preisklasse auch die 10% halt für den ein oder anderen viel Geld sein können. 1800 statt 2000 für ne Gitarre....wobei die wenigsten wohl so viel ausgeben würden wenn die Kohle richtig knapp ist.
Es kommt halt immer auf die Umstände an, Zustand, bekomme ich die noch genau so neu im Laden usw. Bei den 20-25% bin ich aber voll und ganz bei dir.
Wenn ich ne Gitarre die im Shop 1000€ kostet in nahezu Neuzustand für 750-800 bekomme und ich weiß das ich jetzt noch einige Monate sparen müsste um mir die im Laden zu kaufen bin ich doch froh wenn ich die 200€ "spare".
Ist eben alles relativ.
 
Der Verkäufer kann verlangen, was er will. Viel misslicher ist es, dass es offenbar genug Käufer gibt, die Waren eben auch für 10% unter NP kaufen. Gäbe es die nicht, dann hätte es auch ein Ende mit überzogenen Gebrauchtpreisen....
 
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Ich sagte ja, das es immer auf den Umstand ankommt. Wenn jetzt von jemanden der finanziell nicht so gut aufgestellt ist der Traum ist eine bestimmte Gitarre zu haben freut der sich am Ende auch über 200 oder 300€ die er gespart hat weil er die 3000€ eben nicht aufbringen kann oder erst in vielen Monaten. Am Ende ist es jedem seine Sache. Solange beide zufrieden sind.
Niemand hat das recht auf ein Schnäppchen. Niemand wird gezwungen zu kaufen und niemand hat ein Recht darauf das zu bekommen was er sich wünscht.
Warum gerade im günstigsten Preisbereich die Unterschiede NP vs. Gebrauchtpreis so extrem gering ausfallen....keine Ahnung.
 
Meiner momentanen Erfahrung (und meinem Suchsektor) nach sind besonders ältere Gitarren davon betroffen, die nicht mehr in Produktion sind. Da werden dann "seltene Schätzchen" angeboten, die angeblich ja nie gespielt wurden und trotzdem zwei, drei Lackabplatzer haben. Teilweise dann zum damaligen "Neupreis".
Generell sind Gitarren sehr oft deutlich über dem Durchschnittspreis (Reverb zB eingerechnet) und die Verkäufer sind fast zu Tode beleidigt, wenn man handeln möchte oder ihnen, mit Beispielen von verkauften Exemplaren, mitteilt, dass ihre Gitarre etwas mehr als die Hälfte von ihren Preisvorstellungen wert ist.
Egal wie groß mein Interesse an einer Gitarre ist, ich bezahle nicht den doppelten Marktwert nur weil es momentan keine Alternative gibt. Ich hab da teilweise Exemplare in meiner Merkliste die da unverändert seit Monaten und teilweise vom letzten Jahr verweilen und entweder ihre Gitarre nie loswerden oder auf den einen Dummen warten.
Hab auch schon erlebt, dass ein Preis als VB angepriesen wird, aber dann wird einem nicht mehr geantwortet, wenn man versucht zu handeln.
 
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...
Warum gerade im günstigsten Preisbereich die Unterschiede NP vs. Gebrauchtpreis so extrem gering ausfallen....keine Ahnung.
Ich meine das erklärt sich einfach: ein hoher Neupreis hat mehr Raum um zu sinken in Richtung eines adäquaten Gebrauchtpreis. Bei einem Neupreis von 150-200 , ist ja kaum Luft nach unten, damit sich jemand die Mühe macht, die Gitarre noch zu verkaufen. So eine Gitarre liegen zu lassen bedeutet kein Verlust, aber die Mühe, nur um evtl 100-150€ zu erzielen, ist bei Gitarren eher nervig. Zu viel Diskussion, Verpackung, Porto und Weg.
 
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genau so ist das.
 
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Wenn jetzt von jemanden der finanziell nicht so gut aufgestellt ist der Traum ist eine bestimmte Gitarre zu haben freut der sich am Ende auch über 200 oder 300€ die er gespart hat weil er die 3000€ eben nicht aufbringen kann oder erst in vielen Monaten.
IMHO sollte jemand, der Monate braucht, um 200 Euro anzusparen, sich nochmal gut überlegen, ob es für ihn wirklich sinnvoll ist, ne Gitarre für mehrere 1000 Euro zu kaufen. Schon gar nicht gebraucht, wo die Möglichkeit, auf die eine oder andere Art reinzufallen, nicht von der Hand zu weisen ist. Für denjenigen wäre der Schaden dann wirklich riesig ...

Also - für mich wäre ne Ersparnis von 10% auf keinen Fall genug, gebraucht zu kaufen. Es sei denn, ich hätte die Gitarre schon mehrfach gespielt, sie wäre von jemandem, den ich gut kenne, und besser als aus dem Laden (weil sehr gut eingestellt und hervorragend im Klang).
 
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IMHO sollte jemand, der Monate braucht, um 200 Euro anzusparen, ...

Ich glaube er meinte, dass jemand, der Monate braucht, um mehrere Tausend zu sparen, sich über 200€ erspartes freut.
 
Also - für mich wäre ne Ersparnis von 10% auf keinen Fall genug, gebraucht zu kaufen.
Ist es nicht auch so, daß man auch wirklich tolle gebrauchte Gitarren "ergattern" kann, wo diese ganzen Rechnereien eigentlich
keinen Sinn machen? (Muß man natürlich vorher ausgiebig antesten können). Ich kann mir vorstellen, daß manche gebrauchte Gitarren neuwertige Gitarren auch mal im "Regen stehen lassen können":rolleyes:.
 
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Ich kann mir vorstellen, daß manche gebrauchte Gitarren neuwertige Gitarren auch mal im "Regen stehen lassen können"
Deswegen meine Ergänzung zum Zitierten

Beitrag automatisch zusammengefügt, obwohl es sich um verschiedene Themen handelt

Ich glaube er meinte, dass jemand, der Monate braucht, um mehrere Tausend zu sparen, sich über 200€ erspartes freut.
Wenn sich jemand, der sich jetzt die Gebrauchte zulegen kann, noch viele Monate braucht, bis er sich die neue kaufen kann, dann verstehe ich das so, dass er für das Aufbringen des Unterschieds diese Zeit braucht.
 
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