Gebrauchtmarkt in der Krise?

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Nunja, Kaufgründe gibt es viele auch zu Zeiten von Corona. Nicht jeder, der die evtl. noch kommenden Schnäppchen nutzt, spekuliert dabei immer auf einen mehr oder minder fetten Gewinn. Manch einer erfüllt sich vielleicht auch nur einen lang gehegten Traum für den ihm/ihr normalerweise das nötige Kleingeld fehlt.
Nun wäre es sicher unrealistisch darauf zu hoffen das eine sonst für 4k€gehandelte Gitarre jetzt für 2 über den Tresen geht. Aber für den äußerst unwahrscheinlichen Fall kann ich es einem glücklichen Käufer der die Gitarre wirklich will und nicht nur da diese gerade billig ist,auch gönnen. Leider sind diese dann beim auftauchen derartiger Angebote meist nicht schnell genug.
Es gibt immer mehrere mögliche Szenarien.
 
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Also ich hab mich in den letzten Wochen von jeder Menge Teilen getrennt, einen guten Umsatz auf einem lokalen Musikerflohmarkt gemacht - das war im Februar noch kurz vor Corona -, einiges hier im Flohmarkt, das meiste aber über Ebay. Nur wenig ging unter meiner erhofften Preisvorstellung weg. Manchmal wundere ich mich sogar, dass jemand gebraucht so viel Kohle für Teile ausgibt, die er für wenig mehr neu bekommen kann, z.B. zwei Behringer Patchbays für je knapp 50EUR mit Versand, die's bei Thomann neu für 56EUR versandkostenfrei bekommen kann.
 
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Ich bezweifle ganz stark dass jemand seine letzte Gitarre verkaufen muss wegen Corona. Es gibt immernoch Grundsicherung in Deutschland! Wer jetzt seine Sammlung verkleinert weil er sonst sein Auto oder Haus nicht mehr abbezahlen kann der tut mir natürlich leid aber naja so ist das halt mit Wertobjekten! Wenn die Krise kommt müssen die weg, schön daß sie was haben das sie zu Geld machen können. Aktien gehen auch runter und trotzdem tun mir die Leute nicht leid die dabei Verlust machen, wer pokert kann halt auch verlieren.
 
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st auch der Gebrauchtmarkt aus Verkäufersicht derzeit besonders gebremst bzw. sogar annähernd zum Erliegen gekommen seit Corona ?

Oder kommt das nur mir so vor ?

Mit dem Eindruck bist Du nicht alleine. Halte ich aber auch für normal. In Krisenzeiten werden Anschaffungen eben gerne hinausgeschoben - selbst wer noch einen Job hat, ist nicht unbedingt völlig sorglos, ob das so bleibt bzw. wie es insgesamt wirtschaftlich weitergehen wird. Für die Investition ins Hobby gilt das sicher noch mehr - und wirklich brauchen wird kaum einer was neues, solange es eh keine Gigs gibt.

Umgekehrt ist das sicher auch den meisten potentiellen Verkäufern klar, und die wollen ihre Sachen ja auch nicht verramschen. Wer nicht unbedingt Bares braucht, wartet für den Verkauf also auch auf bessere Zeiten, in denen den potentiellen Erwerbern das Geld wieder lockerer sitzt. Und ganz abgesehen von solchen rationalen Überlegungen muss man auch den Kopf dafür frei haben, die eigenen Bestände auf verzichtbares abzuklopfen, Beschreibungen zu erstellen und Fotos zu machen. Das ist nicht unbedingt nur eine Frage der Zeit, die man aufwenden müsste, selbst wenn sie vielleicht sogar im Überfluss hat. Für mich fühlt sich das gerade so an, als wenn die ganze Welt die Luft anhält. Es geschieht nur noch das, was wirklich getan werden muss.

Gruß, bagotrix
 
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Also ich hab mich in den letzten Wochen von jeder Menge Teilen getrennt, einen guten Umsatz auf einem lokalen Musikerflohmarkt gemacht - das war im Februar noch kurz vor Corona -, einiges hier im Flohmarkt, das meiste aber über Ebay. Nur wenig ging unter meiner erhofften Preisvorstellung weg. Manchmal wundere ich mich sogar, dass jemand gebraucht so viel Kohle für Teile ausgibt, die er für wenig mehr neu bekommen kann, z.B. zwei Behringer Patchbays für je knapp 50EUR mit Versand, die's bei Thomann neu für 56EUR versandkostenfrei bekommen kann.

Das ist ja so sympathisch an den Musikern und Musikliebhabern - die Irrationalität und Leidenschaft.
 
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Also ich habe eben zugeschlagen. Kleines Effektpedal was ich schon seit einigen Monaten in Beobachtung habe. Gestern Abend hat das Teufelchen auf der Schulter gewonnen.
 
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...Und statt zu überlegen wie man Musikern das Überleben ermöglichen kann liegen hier die Spekulanten auf der Lauer und finden es völlig normal, was es ja leider auch ist im Kapitalismus....

So ist es auch im Sozialismus ;)

Auf ein Schnäppchen zu hoffen ist doch völlig normal, das habe ich seit der 1. Klasse beim Briefmarken tauschen gemacht. Es ist ein Zustand, seid dem der Mensch das Tauschen und später den Handel erfunden hat - jeder will einen maximalen Preis erzielen oder einen minimalen Preis bezahlen. Das hat nichts mit Kapitalismus zu tun, das ist seit der Steinzeit so.

Ich habe zur Zeit einiges bei Ebay Klein drin stehen (keine Instrumente, sondern Spielekonsolen) und ich kann zum Glück warten. Ich habe aber beobachtet, das meine Anzeigen geklickt und gemerkt werden, es kommen aber so gut wie keine Anfragen rein.
 
Und statt zu überlegen wie man Musikern das Überleben ermöglichen kann liegen hier die Spekulanten auf der Lauer und finden es völlig normal, was es ja leider auch ist im Kapitalismus.

Man sollte das Kind hier nicht mit dem Bade ausschütten. Zum einen halte ich Solidarität und den sozialen Aspekt und die damit einhergehende Verantwortung in unserer Marktwirtschaft für ein hohes Gut. Zum anderen halte ich es aber durchaus nicht für verwerflich, wenn akutell ein Hobbyist einem anderen Hobbyisten günstig Gear abkauft. Wer ganz und gar keine Rücklagen bildet, muss damit rechnen, dass er relativ schnell geliebtes Tafelsilber veräußern muss. Ich halte es für wenig wahrscheinlich, dass ein Berufsgitarrist heute seine geliebte 1959er Burst in den eBay-Kleinanzeigen zu einem Bruchteil des Wertes verkauft. Besagte Person braucht Geld und nicht den nächsten Schuss Heroin. Da wäre der Verkaufsansatz - auch in der Krise - sicherlich eher über etablierte "Märkte" (also z.B. GP oder Nr.1 oder andere). Da sollte man schon einen Unterschied machen.

Persönlich sehe ich hier kein Problem, jemandem seine CS Lester via Kleinanzeigen zu einem Bruchteil des Preises abzukaufen, der damit nicht seinen Lebensunterhalt verdient. Wenn es bei besagter Person finanziell so eng ist, hätte er/sie/es eventuell eine Epiphone kaufen und den Rest für schwere Zeiten auf die Seite legen sollen.
 
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Wenn es bei besagter Person finanziell so eng ist, hätte er/sie/es eventuell eine Epiphone kaufen und den Rest für schwere Zeiten auf die Seite legen sollen.
Finde ich eine recht unverschämte Aussage. Zum Zeitpunkt das Kaufes kann es gsnz anders ausgesehen haben. Rücklagen bilden kann auch nur wer auch etwas übrig hat. Und das im nennenswerten Bereich. Dann kann auch mal alles auf einmal kommen. Den will ich sehen der sich unter Verzicht für JEDE erdenkliche Situation vorberitten hat.
 
Finde ich eine recht unverschämte Aussage.

Schau, deswegen ist es so schön, in einem so freien Land zu leben.

Was Deine Aussage angeht, würde ich darum bitten, hier jetzt nicht die statistischen Ränder zu bemühen, sondern einfach mal im Bereich der ersten Standardabweichung (67%) zu bleiben.


Zu Deinem letzten Satz: Diese Menschen gibt es. Mach es ihnen nicht zum Vorwurf, dass sie ihren Kopf zum Denken einsetzen. Das halte ich wiederum für reichlich unverschämt!
 
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sicherlich eher über etablierte "Märkte" (also z.B. GP oder Nr.1 oder andere).

Aber genau die zahlen doch auch in guten Zeiten richtig wenig, da sie ja eben auch selbst an dem Geschäft verdienen müssen. Und in der aktuellen Lage zahlen sie sicherlich nicht mehr. Würde man die Ankaufspreise von kommerziellen Händlern als Privatverkauf fordern, wäre das eine Art ´verschleudern´.. .
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wer nicht unbedingt Bares braucht, wartet für den Verkauf also auch auf bessere Zeiten

Das ist halt der Punkt. Aktuell dürften das recht wenige sein. Ich vermute aber in einigen Monaten kommt dann viel auf den Markt, weil sie nicht anders können als zu verkaufen.. .
 
Meiner Meinung nach ist heutzutage der Gebrauchtmarkt in der Krise,

# weil mittlerweile die aufgerufenen Gebrauchtpreise fast so hoch sind wie die Preise für Neuware beim Händler.
# weil der Zustand von inserierten Gebrauchtwaren oft geschönt ist, und man nicht weiss, was man im Endeffekt erhalten wird. Spricht man den Verkäufer dann auf einen Mangel an, dann heisst es oft lapidar … bei mir war das noch in Ordnung.

Ich kaufe deshalb lieber neu und habe dann noch den Vorteil der Garantie und, wenn Online bestellt der fristgerechten Rückgabe bei Nichtgefallen der Ware.
 
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Persönlich sehe ich hier kein Problem, jemandem seine CS Lester via Kleinanzeigen zu einem Bruchteil des Preises abzukaufen, der damit nicht seinen Lebensunterhalt verdient.

Ich kann das ehrlich gesagt bei niemandem als moralisch verwerflich betrachten. Gebrauchte Waren haben in aller Regel einen realistischen Preis, in dem Sinne, dass er sich nur aus Angebot und Nachfrage ergibt. Das ist Marktwirtschaft in Reinkultur, selbst in kommunistischen Gesellschaften. Kein staatlicher Einfluss durch Subventionen, unterschiedliche Mehrwertsteuersätze oder Sondersteuern, keine aktuellen Werbekampagnen, keine Lockvogelangebote aus Geschäftspolitik.

Wenn jemand verkaufen will bzw. muss, legt er den verlangten Preis erst mal selber fest. Bekommt er die Gitarre nicht oder für seine Bedürfnisse nicht schnell genug los, geht er mit dem Preis runter. Wenn er mir das Teil - gleich ob nach Verhandlungen oder von sich aus - zu einem sehr geringen Preis hergeben will, dann deshalb, weil er das Geld braucht.

Ich kaufe dann meinerseits etwas, was ich zu einem höheren Preis wahrscheinlich überhaupt nicht gekauft hätte. Offensichtlich aber auch sonst keiner. Das Entscheidende ist also aus meiner Sicht: Damit wäre dem Verkäufer ja auch nicht geholfen.

Was anderes ist es für mich, wenn der Preis so niedrig ist, dass der Verkäufer offensichtlich in völliger Unkenntnis über den Wert oder totaler Verzweiflung handelt. Sowas will ich natürlich auch nicht ausnutzen und gebe lieber mal einen kleinen Hinweis.

Gruß, bagotrix
 
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Also ich habe mir gerade für 5.500€ eine 69er Les Paul Goldtop Conversion geleistet die von Florian Jäger "Bavarian Makeover" restauriert wurde. Soviel Geld für eine nicht originale GT hörte ich schon aus meinem Bekanntenkreis und dann noch auf Humbucker umgebaut...…...und das in Zeiten von Corona wo man doch nichts kauft und wenn dann nur zum Schnäppchenpreis.

Zur Zeit liegt sie noch bei einem Freund von mir, der eine stattliche Les Paul Sammlung von 52er über 53/57er Conversion mit original PAFs bis zu diversen Custom Shop Mörderteilen verfügt. Und was sagt er zu meinem Kauf.

Orihginalton : die gefällt dir nicht d.h. die ist saugut und kommt gleich hinter der 53/57 Conversion was den Sound anbelangt.

Fazit: zwar kein Schnäppchen, aber ne geil aussehende Klampfe mit super Ton gekauft und den Verkäufer und mich glücklich gemacht, also win/win Situation.

GT4.jpg
 
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Wenn die so toll klingt könnte man ja glatt mal den Steg ordentlich einstellen...
 
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Zum Post 1 des TE

TE: "Es kommt mir so vor, als wären die Instrumente immer schwerer verkäuflich. Es dauert länger, bis sich ein Abnehmer findet, und man muss preislich zunehmend Abstriche machen."

Kommt mir nicht so vor. Habe vor der Corona Sache 3 Gitarren über Reverb angeboten.

Darunter eine Les Paul 1993er Baujahr. Die Paula ging auch schnell weg für knappe € 1900. Weshalb? Weil jemand genau die Black Beauty wollte.
Meine Jackson Custom USA liegen da wie Blei ..... Ob Corona oder nicht ;) Und diese Gitarren sind qualitativ deutlich besser als die Les Paul. Aber Gibson Les Paul hat MOJO ;)

Wer eine Gitarre verkauft muss sich darauf einstellen, dass er A) es sehr günstig anbieten muss um schnell zu verkaufen oder b) Einfach Zeit lassen, bis sich exakt der Verkäufer findet der genau dieses Produkt möchte (kann auch Jahre dauern)


TE:"Der positive Aspekt dabei ist natürlich, dass es andererseits aktuell auch möglich ist, relativ günstig an gute gebrauchte Gitarren zu kommen"

Seit ein paar Wochen suche ich GÜNSTIGE Gitarren aus den 70er, 80er, 90er von mir aus auch defekt um damit rumzubasteln (mal ein wenig relicen): NIX - Gar nix!

Da muss ich mir bald überlegen eine neue Tele oder Strat von Harley Benton oder Fender zu holen und dann halt auseinandernehmen und relicen ;)
 
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