Steckt die Box (2x8 Ohm seriell =16 Ohm) in der 16 Ohm Buchse des Amp wird die Box mit ca. 50 Watt belastet. (beim 50 Watt Amp)
Steckt die Box (2x8 Ohm seriell =16 Ohm) in der 8 Ohm Buchse des Amp wird die Box mit ca. 25 Watt belastet.
Steckt die Box (2x8 Ohm seriell =16 Ohm) in der 4 Ohm Buchse des Amp wird die Box mit ca. 12,5 Watt belastet.
Unabhängig vom fehelnden Bezug auf die Fragestellung ist das nun wirklich kompletter Unfug. Es gibt
keinen einzigen Amp, bei dem diese Rechnung in der Realität aufgeht, weder Röhre noch Transistor. Der Unterschied der ausgegebenen Leistung ist
nicht linear proportional zur Impedanz des Lautsprechers, nicht mal annähernd.
Kleines Beispiel, in dem Fall von einem Transistoramp: Peaveys Brot- und Butter-Endstufe in großen Modellen hatte früher max. 300 Watt an 2 Ohm. An 4 Ohm waren es nicht 150, sondern immer noch 210 Watt, an 8 Ohm auch keine 75, sondern ca. 120 Watt. Deine Aussage ist also schlicht falsch, da es hier eben nicht um das theoretische Idealmodell eines Widerstands aus dem Physikbuch geht, bei dem alle sonstige Parameter ausgeblendet werden, um ein Prinzip zu verdeutlichen.
Tatsächlich ist die Abhängigigkeit der Leistungsabgabe von der Anpassung bei Röhrenamps sogar noch geringer ausgeprägt, was man auch am kaum wahrnehmbaren Lautstärkeunterschied zwischen dem Anschluss einer 16 Ohm- oder einer 8 Ohm-Box mit sonst gleichen Lautsprechertypen an den 8 Ohm-Anschluss feststellen kann. Bei einem herkömlichen Transistoramp ist der Unterschied in dem Fall dagegen noch recht deutlich wahrnehmbar, auch wenn selbst die doppelte Leistung (die dadurch aber nicht erreicht wird, s.o.) bekanntlich nicht für die doppelte Lautstärke sorgt.
Das ist aber auch alles wurscht, denn dass der Amp durch die Fehlanpassung etwas mehr oder weniger Leistung abgibt, ist ja hier gar nicht das Problem. Nur leider scheinst Du daraus umgekehrt zu schließen, dass diese Änderung der Ausgangsleistung dann auch die
einzige Folge ist und folglich nichts passieren kann. So ist es aber halt nicht.
Ich wusste gar nicht, das das Ohmsche Gesetz nur für Gleichstrom gilt.
Das ist ja auch gar nicht der Punkt. In realen Wechselstromkreisen kommen allerdings ohmsche, kapazitive und induktive Widerstände zusammen vor. Die gegenseitige reale Beeinflussung der Bauteile ist nicht durch ein, zwei Formeln aus dem Physikunterricht zu erfassen, sondern wesentlich komplexer.
Was ich hier von Dir lese, sind größtenteils irgendwelche physikalischen Gesetze, die als solche auch richtig zitiert sind. Die scheinst Du zu kennen, schön. Nur macht Dich das nicht zum Amptechniker, nicht mal zu einem gut informierten User von Röhrenamps, und leider schreibst Du auch kein Wort dazu,
welche konkreten Auswirkungen diese Formeln auf welche Bauteile des Amps haben, und wo die Aussagen bzw. Warnungen der Kollegen denn im Widerspruch zu diesen physikalischen Gesetzen stehen sollen. Denn genau das suggerierst Du in Deinen Posts ja recht deutlich.
Die für den TE wesentliche Fragestellung ist allerdings keine der theoretischen Physik, sondern eine praktische. Und da sieht es eben
nicht so aus, dass man jede beliebige Ohmsche Last an jeden Ausgang eines Röhrenamps hängen kann, ohne dass die Bauteile Schaden nehmen. Zu hohe Ohmsche Lasten können sehr wohl Schaden anrichten. Der Extremfall ist ein Leerlauf der Endstufe unter Last, der ja einem Widerstand von annähernd ∞ Ohm entspricht. Er führt letztlich immer zu Schäden, bei manchen Amps früher, bei anderen später.
Und das ist der Kern des Threads: Verkraftet ein JVM eine zu hohe Impedanz der Box eine Weile, oder gehört er zu den empfindlichen Amps?
Und das hängt neben dem Typ (Marshall aus UK-Produktion, erfahrungsgemäß solide gebaute Serie, Class AB ohne Kathodenbias), eben sehr von den Einsatzbedingungen ab. Die Antwort kann keine abschließende sein, weil wir dazu nur Wahrscheinlichkeiten zu Grunde legen können, z.B. anhand der Optik und der Angaben des Verkäufers. Und da ist es eben so:
- Bei leisem Spiel wird eine Fehlanpassung voraussichtlich kein Problem im Amp zur Folge gehabt haben, bei stärkerer und längerer Belastung in Bandlautstärke eher schon.
- Wenn es Probleme gibt, dann tendenziell zuerst bei den Röhren, dann beim Übertrager.
- Wenn man die Impedanz der Lautsprecher feststellen kann (beim Combo kein Problem) und den Amp korrekt anschließt, wird man beim lauten Anspielen in aller Regel hören, ob in den Punkten was im Argen liegt. Haut er clean richtig was weg und man kann ihn ohne sicht- oder hörbare Probleme eine halbe Stunde spielen, ist es doch ziemlich unwahrscheinlich, dass das Teil was abbekommen hat.
Die 4, 8, und 16 Ohm Anschlüsse dienen nur dazu, unterschiedliche Boxenimpedanzen optimal an den Amp anzupassen.
Falsch.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die unterschiedlichen Anschlüsse bzw. Umschalter dienen dazu, die Betriebsparameter des
Verstärkers an eine vorhandene Box anzupassen. Die Impedanz der Box kann keine Einstellung am Amp ändern. Und das ist keine Wortklauberei, sondern des Pudels Kern.
Weil eine Röhrenendstufe im Gegensatz zu einer Transistorendstufe eben
nicht beliebig hohe Widerstände am Ausgang verkraften kann. Der Transistoramp gibt bei wachsendem Widerstand einfach weniger Leistung ab, der Röhrenamp induziert Überspannungen im Ausgangsübertrager, den ein Transistorverstärker schlicht nicht besitzt. Im niedrigen Leistungsbereich stecken das die Bauteile meist weg, weil sie im Vergleich eher überdimensioniert sind. Das ist auch der Grund, weshalb kleine Röhrenamps mit 0,5 - 5 Watt und Röhren sowie Trafos, die eigentlich für deutlich höhere Leistungen entworfen wurden, oft auf mehrere Abgriffe am Ausgangsübertrager verzichten.
Du hast offensichtlich von der Materie keinerlei tiefergehende
praxisbezogene Kenntnis, dann solltest Du mit Deinen Aussagen etwas vorsichtiger sein und hier nicht potenziell gefährliche, fachlich schlicht falsche Informationen verbreiten.
Gruß, bagotrix