Ich hatte über die Jahre verschiedene Gas Episoden, die utner anderem auch in die Einteilung von
@nasi_goreng passen:
- derjenige, der mit seinem Sound nie zufrieden ist und immer ein Quäntchen "mehr" Sound rausbringen will, ohne genau zu wissen was er eigentlich sucht.
- derjenige, für den Konsum eine Ersatzbefriedigung ist und dem es nur darum geht immer wieder was Neues zu kaufen.
... irgendwie hatte ich gerade einen riesen Text mit vielen Details geschrieben. Aber mich dann gefragt, wenn das überhaupt interessiert.
Kurz zusammengefasst.
Als ich 2002 direkt mit einer Band anfing, war mir mein Equipment pieps egal. Nach nem Jahr habe ich vom Billigstset zu nem Konzertauglichen Set gewechselt.
Ich wollte einfach nur spielen. In der Folge habe ich defektes ersetzt und ab und zu was neues gekauft.
Die Soundverbesserung
Irgendwann kam dann ein grösseres Equipmentwechsel in den Jahren 2010 und 2011, wo es eine neue Box (tt british gold) , neues Top (Blackstar ht-20), neue Gitarre (Gibson LP Studio) gab. Qualitativ ein grosser Schritt.
Damals habe ich praktisch alles alte verkauft, brauchte ich ja nicht mehr...
Die Neugier und Ersatzbefriedigung
Die Jahre darauf habe ich mir viel gebrauchte Amps und Pedale angeschafft. Einfach mal um zu sehen was es da sonst noch gibt. Mit meinem Grundsound, war ich an und für sich sehr zufrieden.
Ich habe auch einige alte Gitarren aus den 60er, 80er und 90er gekauft. Nicht weil ich es brauchte, sondern weil ich es konnte.
Ich habe da aber auch unterschieden zwischen Band Equipment und Spass/Neugiere.
Dies hat mich schliesslich auch dazu bewegt mehr in Geschäft zu gehen und alles mögliche anzuspielen.
Die Soundverbesserung /Änderung
Mitte 2014 fand ich so meinen neuen Traumamp, den Carol Ann HS2. Um mir sicher zu sein, den richtigen Amp gefunden zu haben, habe ich nochmehr andere Amps angespielt.
Zum Jahreswechsel 2014/2015 habe ich mir den Amp dann schliesslich gegönnt. Mir zaubert er immernoch jedesmal ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich mit ihm spiele.
letzten Herbst gabs dann nochmals eine neue Klampfe, Duesenberg Fullerton, die Mittlerweile meine Gibson ersetzt hat.
die schizophrenen Jahre
Jetzt bin ich in einer Phase, in der ich einerseit meinen momentanen Traumsound fahre, und mir bewusst ist, dass ich eigentlich nur 3 von 10 Gitarren regelmässig spiele, und eigentlich auch ein paar Amps wegen nichtgebrauch verkaufen müsste (Blackheart bh-5, bh15, laney lionhert 20, Blackstar,...) und will
Aber andererseits schaue ich noch wöchentlich in die Bucht und spiele regelmässig neues Equipment an. Das reicht im Moment zur GAS Befriedigung.
die Erkenntnis
Seit 2010 führe ich eine Excel Liste mit allen An- und Verkäufen.
Erkenntnis 1: Der Einkaufspreis meines Live Equipments ist stetig gestigen. Das ging von Klampfen und Amps für 200 Euro bis heute fast 2000 Euro pro stück
Erkenntnis 2: Kaufe ich mir mal ein Jahr nichts teures oder was meinen Sound verbessern soll, sondern just for Fun, gebe ich in der Summe pro Jahr trotzdem fast gleich viel aus
Erkenntnis 3: Hätte ich mir vor 15 Jahren (angenenommen ich hätte das Geld gehabt), direkt mein Wunsch-Euipment gekauft, hätte ich vieeeel gespart.
Erkenntnis 4: Musik ist ein Hobby für mich und ich habe mittlwerweise ein fixes Budget pro Jahr, dass ich dafür einplane. Falschirmspringen wäre teurer ;-)
Erkenntnis 5: Alles was ich neu gekauft habe und mehr bezahlt habe, ist mir schliesslich länger erhalten geblieben. Gebrauchtes kaufe ich oft mit dem Hintergedanken: dann kannst du es wieder ohne grossen Verlust verkaufen
Erkenntnis 6: Das "Gear-Freak"-Dasein scheint ein vom "Gitarre spielen" getrenntes Hobby zu sein.
Naja zumindest im Moment bin ich halb stabil. So kann ich z.B. die neue Yamaha Revstar anspielen, sagen dass das die besten Preisleistugns Klampfen sind, ohne mir eine kaufen zu wollen.
Irgendwie gibt es da draussen aber noch so einiges, dass ich mal besitzen möchte, auch wenn ich weiss, dass ich es nicht brauche, oder dass ich es in einem halben Jahr nicht mehr spiele.
Naja zumindest kann ich es mir im Moment so leisten. Wie gesagt ein Hobby mit Ausgaben.
PS: was mich trotzdem freut ist, dass ich Heutzutage auch noch / wieder mit einer 200 Euro Klampfe auf einem 200 Euro Verstärker meinen Spass haben kann, und es auch gut/besser klingt.. Also habe ich vermutlich die letzten Jahre trotz des ganzen GAS noch Zeit zum spielen und Fortschritt machen gehabt.