Meine „Gitarrenansammlung“ besteht zur Zeit aus knapp 40 Geigen, davon 10 Stück der Baujahre 1955-1987, also Vintage, und der Rest dann ab 2001 bis heute.
Exemplare die vom Werk aus Relic sind umfassen die Marken Fender, Gibson und Rock N Roll Relics, der Rest hat auf natürliche Art und Weise mehr oder weniger Spielspuren bekommen.
Die Vintage Gitarren haben natürlich alle Spielspuren, ich würde sie aber mal maximal in den Bereich was heute unter den Begriffen Relic oder oder Lightly Aged läuft, einordnen.
Wie gut die Relic Jobs heute bei Gibson gemacht werden kann ich anhand von zwei Gitarren vergleichen, einer LP 56 Goldtop Heavy Aged aus dem Jahr 2005 und einer 64 SG Heavy Aged aus dem Murphy Lab, Bj. 2020.
Während man bei der GT wirklich noch den Eindruck hat, als wäre der noch frische Lack wieder teilweise abgeschabt worden ist das Aging der SG in meinen Augen absolut authentisch. Obwohl mit Heavy Aged bezeichnet sieht es nicht so aus wie bei den Exemplaren von Fender, wo sich z.T. kaum noch Lack auf den Bodies befindet. Verglichen mit meiner original 61er LP Special DC sieht man kaum einen Unterschied zur Murphy SG.
Fender betreffend besitze ich eine schwarze Heavy Relic 56 Strat, die vom aging her eher so in die Richtung der 56er GT geht, also etwas künstlich gemacht aussieht. Vergleiche ich dies mit meiner original schwarzen 69er Strat so bestätigt sich der Eindruck.
ich persönlich weis aus eigener Erfahrung das da bei den Masterbuild Exemplaren ein besserer Job gemacht wird, besaß ich doch einige.
Rock N Roll Relics macht, das aging betreffen, einen super Job. Manchmal auch etwas übertrieben, aber m.E. immer sehr authentisch gemacht, was ich z.T. auch bei Friedman Gitarren so wahrgenommen habe.
Stellt sich am Ende die Frage, warum überhaupt Gitarren die einen Relic Job haben ?
ich persönlich bin kein Caretaker, was Gitarren die ich im Einsatz habe, anbelangt.
Ich besitze ein paar optisch ausgefallene und wunderschöne Exemplare, die ich gerne anschaue, zuhause spiele aber niemals mit auf die Bühne nehmen würde, einfach weil ich mich tierisch ärgern würde wenn sie dort ein Kratzer bekommen oder sontswie beschädigt werden würden. So gesehen kam mir der Relic Trend und der damit verbundene Charme eines gespielt aussehenden Instruments entgegen. Ob sie besser klingen, so wie z.B. von Oli Lohmann propagiert, liegt sicherlich im Ohr des Zuhörers. Wenn es so wäre dann dürfte ein Nik Huber zum Beispiel ja keine Gitarren verkaufen weil seine Klampfen immer neu sind und auch so aussehen und trotzdem toll klingen.