Franz Lambert und die WM 2006

  • Ersteller Böhmorgler
  • Erstellt am
Ach und um eines klarzustellen:
Gute Musik muß keine trockene Kopfgeburt sein! Ich mache für mein Leben gerne groovigen Funk. (Allerdings jazzig angehaucht - das ist nun mal meine Handschrift. ;))
 
lucjesuistonpere schrieb:
...In erster Linie geht es mir darum, schlicht und ergreifend gute Musik zu machen.
Was diese ist, so meine These, definiert nicht das Massenpublikum. Etwas differenzierter sieht es bei Fachpublikum aus, das in der Regel ein Indikator für Qualität ist, diese aber auch nicht definiert....
Nun hast Du uns zwei Gruppen genannt, die NICHT definieren, was "gute Musik" ist:
einmal das Massenpublikum und zweites das Fachpublikum.

Nicht gesagt hast Du zweierlei:
1. wer definiert nun was "gute Musik" ist.
2. was ist "gute Musik"
 
@luci: wenn du dich durch mich angegriffen fühlst - bist du total falsch !;) Wir gehen absolut einer Meinung mit dem Wunsch "gute Musik" zu machen - nur die Definition derselben ist glaube ich einer der größen Schwierigkeiten in der Musikgeschichte überhaupt. UNd wechselt bei jedem einzelnen im Laufe seines Lebens vielfach.
Aber ich denke darum geht es ja hier auch garnicht.

Zum Topic:
Der Franz soll im Stadion spielen wenn er das will und dafür gebucht wurde, und wem's nicht gefällt der hört eben solange weg.

Abschließend möchte ich nochmal betonen, dass ich absolute Toleranz für alle Musik und Musiker wichtig finde - jeder soll einfach machen was er will !

Micha
 
lucjesuistonpere schrieb:
@500/1:
Nein, die Erfahrung lehrt uns doch, daß Pop-Künstler mit zunehmdem Alter ehrlichere und eigenere Musik machen.
Also - warten wir ab. Ich wette mit dir um nen Kasten Bier, daß ich in 50 Jahren nur noch Freejazz und atonale Schönberg-Etüden spiele. :twisted:
Wie du an meiner Andeutung gemerkt haben wirst, ist es dir wahrscheinlich vergönnt, den Eintritt dieses Wettziels mitzuerleben, mir wahrscheinlich weniger (wenn nicht der allmächtige Saft mit mir sein wird). Aus meiner persönlichen Erfahrung tendiere ich aber zu der Vermutung, daß dir Freejazz oder Arnolds Ausflüsse auch in ein paar Jahren nicht besser gefallen werden, wenn du nicht heute schon eine gewisse Mindest-Affinität dazu mitbringst.
Übrigens glaube ich nicht, daß es in 50 Jahren noch Bier in Flaschen gibt, womit sich der Kasten dann auch erledigt hätte. Außerdem ist der Durchschnittsbürger dann so degeneriert, daß er eh keinen Kasten mehr schleppen könnte, so es diesen noch gäbe. In diesem Sinne: Möge der Saft auch mit dir.....

@Böhmorgler:
Sorry for that extended OT, aber ich finde den Nick von Luc... so lustig, daß ich mich da etwas mehr einlassen mußte. Und nimm die Böhmat-Bemerkung nicht ernst, wer die Zeit nicht miterlebt hat, kann eh keine ernstzunehmenden Technik-Statements abgeben.
 
500/1 schrieb:
@Böhmorgler:
...Und nimm die Böhmat-Bemerkung nicht ernst, wer die Zeit nicht miterlebt hat, kann eh keine ernstzunehmenden Technik-Statements abgeben.
Naja, die Böhmat-Zeit habe ich aktiv selbst nicht miterlebt, aber inzwischen weiß ich, was das Teil konnte und nicht konnte etc. -- Naja, wenn man zwei Böhmorgeln zuhause stehen hat: kein Wunder. :)

Als analoges Schlagzeug und analoge Begleitautomatik war das Teil sicher damals "top". Aber man kann natürlich die Technik von vor über 30 Jahren nicht mit der Technik heute vergleichen. --- Andererseits: ich bin hier etwas "Nostalgiker"


Nebenbei:
Das Uralt-Analog-Schlagzeug kann man auf dem Computer nachahmen. Ist ganz witzig.
http://homepages.compuserve.de/MeisFrieder/Boehmy/start.html
Man möge beim Anhören bedenken, daß das Original aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammt und dafür ist die Leistung gar nicht mal "so bad". :)
 
@bluebox:
Ja, in der Tat, da stehen wir von dem Grundproblem der Musiktheorie.

Fest steht für mich: Was gut ist, wird nicht durchs Massenpublikum definiert. Ein Ansatz, über den ich im Moment nachdenke, ist, "gut" mit "wertvoll" gleichzusetzen, gleich der Adorno'schen Idee der "Einzigartigkeit des Kunstwerkes". Wertvoll ist das, was individuell, nicht einfach ohne weiteres austauschbar ist. Wertvoll ist somit vor allem das, wohinter Talent, Geist und Mühe steckt.

Diese theoretischen Überlegungen sind aber keine Richtlinien für die Praxis, sondern wie ich schon gepostet habe, Selbstreflexionen. Geht's ums praktische Spielen, handle ich nach der Maxime:
Ich mache das, was ich gut finde.
Man staune - das kam bisher beim Publikum auch in der Regel immer an. Wenn man so will, war ich bisher mit meiner "egoistischen" Einstellung recht erfolgreich.

Das klingt jetzt alles sehr abgehoben und hochgestochen. Solls auch. :D

@Dr. Böhm:
Hmm... wer definiert, was gute Musik ist? Die Antwort lautet:
Chuck Norris! :D
Siehe auch hier: http://www.chucknorrisfacts.com/
 
Mal zum Thema zurück: Hat irgendjemand den Herrn Lambert beim FInale gesehen?????
Ich nämlich nicht und ich war sehr enttäuscht. Und das einzige, was man für sein Machwerk halten konnte, war die Hymne beim Einzug der Spieler.
 
Ne ich hab den auch nicht gesehen. Wenn er wirklich da gespielt hat ist es ja echt Mies das die den nicht einmal gezeigt haben.
 
Ab wann habt ihr denn geguckt? Ich habe ca. 10 min vorher eingeschaltet und habe ihn auch nicht gesehn. Vielleicht hat er ja schon ne halbe stunde vorher gespielt!?

Gruß
Rock-organ-man
 
Also ich hab extra früh eingeschaltet, mindestens 40 MInuten vor Anpfiff.
 
Ich habe ihn auch nicht im Fernsehn gesehen.

Im Gästebuch auf Franz' Hompage schreibt wer, daß er angeblich doch im TV zu sehen gewesen sein soll und zwar kurz auf der Stadionleinwand. :rolleyes:
 
Ich habe extra um 19.15 Uhr angefangen zu gucken, damit ich ihn nicht verpasse.
Vielleicht passte er ja zu schlecht zum Rest des Showprogrammes - wobei sein Wersi-Monster SEHR gut zu diesem weißen Gebilde auf der Treppe gepasste hätte...
 
In der neuen OKEY ist ein Photo drin (Seite 12). Dem kurzen Bericht zufolge hat Franz Lambert beim Endspiel die FIFA-Hymne gespielt und die beiden Nationalhymnen.
 
In erster Linie geht es mir darum, schlicht und ergreifend gute Musik zu machen.
Yep.

Was diese ist, so meine These, definiert nicht das Massenpublikum.
Wenn man das Massenpublikum erreichen will, schon.

Etwas differenzierter sieht es bei Fachpublikum aus, das in der Regel ein Indikator für Qualität ist, diese aber auch nicht definiert.
AAAAAAAAHHHHH!!!!
Wenn ich für irgendwen nicht spiele, dann für die Musikerpolizei.

Seien wir mal ehrlich: willst du es wirklich den möglichst cool (am besten mit verschränkten Armen) in den ersten Reihen dastehenden Jungs recht machen, die nur schauen, welche Instrumente du spielst, wie hoch deine Töne-pro-Sekunde-rate im Solo ist und die einfach nicht mehr das Gesamtbild interessiert, sondern nur der Teilaspekt des Instrumentes, das sie selber spielen?
Wenn ja, unterscheiden sich unsere Einstellung zur Musik sehr.

Armselig finde ich es nur, wenn man bewußt in großem Maße auf musikalische Qualität verzichtet, um damit die Masse zu befriedigen.
Wenn Qualität bedeutet, dass die Musik für den Nomalverbraucher unverdaubar sein muss, haben wir sehr, sehr unterschiedliche Vorstellungen von Qualität.

Um für meinen Teil zu sprechen: Musik zu machen, wo ich mich nicht selbstverwirklichen kann, macht mir einfach keinen Spaß. Pardon, aber das ist so, ich finde das einfach langweilig. Punkt.
Selbstverwirklichung? Ups, ich dachte immer du wärst ein Mann. :D :D (Sorry, aber ich konnte nicht anders. Diese Vokabel ist für jeden, der die schlimmen 80er aktiv erlebt hat, sehr stark mit unerträglicher Schwanz-Ab-Emanzen-Polemik verbunden.)

Im Ernst: ich habe selbst in Prog-Rock- und Jazz-Rock-Kapellen gespielt, als ich jünger war (und mehr geübt habe:D ). Die Krux ist m.M. häufig die gleiche, wie beim Spielen unter dem Einfluss illegaler Betäubungsmittel: Es macht denjenigen Spass, die selbst spielen, aber für alle anderen fehlt der sinn.

Ich will auch niemanden davon abhalten, das gut zu finden, aber ich will im Gegenzug nicht gewzungen werden, mir das anzutun und mir das Recht nehmen, so eine Art von "Musik" und ihre Interpreten nicht ernstzunehmen.
Sorry, wenn ich das jetzt so sagen muss, aber hier Musik in Anführungszeichen zu setzen, ist beinahe unerträglich arrogant und geringschätzig anderen gegenüber, die womöglich auch Herzblut in solche Dinge stecken.

Wesentlich einengender finde ich es, wenn man sich vom Mainstream abhängig macht.
Sich innerhalb dieses Korsetts zu bewegen und trotzdem originäre und gute (was immer das für jeden Einzelnen heißt) Musik zu machen, ist für mein Empfinden die größere Herausforderung.

Nein, die Erfahrung lehrt uns doch, daß Pop-Künstler mit zunehmdem Alter ehrlichere ...
Ehrlich ist auch so eine spannende Vokabel: was zur Hölle ist ehrlich?
Musik ist eine Kunstform (oder sollte es zumindest sein). Muss Kunst die Realität nachbilden? Das wäre ehrlich. Was daran so toll sein soll, geht mir irgendwie durch.
Nein, die Erfahrung lehrt uns doch, daß Pop-Künstler mit zunehmdem Alter ehrlichere und eigenere Musik machen.
Und von wem sprechen wir hier?
Phil Collins, der früher mit Brand X Jazzrock und mit Genesis Artrock gemacht hat, um im Alter chartstaugiches Zeug zu schreiben?
Stevie Winwood, der auch zunehmend kommerzieller wurde?

Und, um ehrlich zu sein: ich ziehe es heute jederzeit vor, mit meiner Band schöne Popnummern zu spielen, bei denen sich jeder band- und songdienlich zurückhält, als auf Teufel komm heraus in jedem Stück zu solieren und pro Stück fünfzehn Tempo- und Tonartwechsel haben.

Ich formuliere es mal etwas ketzerisch::twisted:
Im Alter komplizierter werden versus sich im Alter auf das wesentliche zu beschränken ist vieleicht der Ausdruck des Verhältnisses Alterstarrsinn/Altersfrustration versus Altersweisheit und Abgeklärtheit. :D
(Vielleicht auch nicht)

Also - warten wir ab. Ich wette mit dir um nen Kasten Bier, daß ich in 50 Jahren nur noch Freejazz und atonale Schönberg-Etüden spiele. :twisted:
Ich hoffe nicht, sonst wirst du in 50 Jahren ein sehr einsamer Mensch sein.:D
 
@Böhmorgler:
Sorry for that extended OT, aber ich finde den Nick von Luc... so lustig, daß ich mich da etwas mehr einlassen mußte. Und nimm die Böhmat-Bemerkung nicht ernst, wer die Zeit nicht miterlebt hat, kann eh keine ernstzunehmenden Technik-Statements abgeben.
Es gibt jetzt ein Sound-Demo des Böhmat im Netz:


Was soll man dazu sagen....?
:rolleyes: :eek: :p :cool: :redface: :D :twisted: :screwy: ;) :great: :(
 
Böhmorgler;1765616 schrieb:
Es gibt jetzt ein Sound-Demo des Böhmat im Netz:
Was soll man dazu sagen....?
:rolleyes: :eek: :p :cool: :redface: :D :twisted: :screwy: ;) :great: :(

Süß, wie früher.
Besonders diese Arpeggien hatten es mir damals in der Begleitautomatik meiner alten Farfisa Dominique de Luxe auch angetan.

Vielen Dank für diese kleine Reminiszenz.:great: :great:
 

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