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Ich fand nur das hier >
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Dem entnehme ich, dass 2 Richter-Skalen (C-Dur und Cis-Dur) kombiniert werden und dann mehrere Probleme beim Melodiespiel ohne Bending bleiben:
- die 4. und 6. Stufe fehlen in der normalen Tonfolge der unteren Oktave
- an die 4. Stufe kommt man dann zwar über den Schieber ran (eis = f), die Lösung würde mich aber nicht zufrieden stellen
- die in der untersten Oktave fehlende 6. Stufe benötigt man bei vielen Melodien, deren untere Tonraumgrenze die tiefe 5 ist; dieses Loch zwingt einen, Melodien mit 6. Stufe (in C-Dur = a) in der mittleren bis hohen Lage zu spielen (="piepsig")
- Das "Loch" am oberen Tonleiterende wird wohl ebenfalls nicht "aufgefüllt".
- Der Grundton für a-moll fehlt in der unteren Oktave
Aus diesen Gründen kann ich dieser Lösung nichts abgewinnen.
Ich bin ja mit Richter-Mundharmonikas aufgewachsen und spiele im Prinzip alles, was ohne Bending drauf passt in der Straight Position nach Gehör, sobald ich eine Melodie im Kopf habe. Bei manchen Melodien wäre der Schieber vielleicht eine nette Ergänzung. Doch das ist für mein Empfinden nur eine halbe Sache und daher den erhöhten Pflegeaufwand eines Schieber-Instruments nicht wert. Da würde ich dann schon eher zu einem der
SAMPLER-Modelle greifen. Die C-/G-Dur Kombination entspricht einer einfachen Wender. Der Unterschied zu den Hohner-Instrumenten: Diese Seydel-Instrumente sind ebenfalls mit Solo-Tuning ausgestattet. Solche Kombinationen sind deshalb so interessant, weil der Wechsel von C-Dur nach G-Dur (D-Dur nach A-Dur etc.) in einer ganzen Reihe von Volksweisen vorkommt, wenn z.B. in einer C-Dur-Melodie plötzlich aus f fis wird. Ich finde die Wender in Richter-Stimmung dann aber letzten Endes doch wieder interessanter, weil man da für meinen Geschmack schönere Möglichkeiten für das Akkordspiel hat, wenn die Melodie in die Tonart der Dominante wechselt. Eine Schieber-Mundharmonika mit Richter-System mit Kombinationen wie C-G oder D-A würde mir schon noch gefallen! Eine weitere interessante Kombination sind Skalen im Ganztonschrittabstand, so wie sie in der Kreuzwender nebeneinander (bzw. hintereinander) angeordnet sind. Daraus ergeben sich ebenfalls schönere Möglichkeiten für die Akkordbegleitung. Bei Seydel hat man ja die Möglichkeit, sich solche Instrumente zu konfigurieren. Müßte man mal abklären, ob und wenn ja was da Sinnvolles realisierbar ist.
Einem Anfänger würde ich so ein Instrument aber nicht empfehlen.
Erst mal ein Instrument ohne Schieber mit all seinen Möglichkeiten kennen und ausreizen lernen. Später sieht man dann weiter.
Gruß
Lisa