Reamping mit dem Axe FX
Ich benutze ein M-Audio Fast Track Ultra 8R Interface, weil wir für die Band (Schlagzeugabnahme) die vielen Mikroeingänge benötigen. Die Funktionalität bietet aber praktisch jedes M-Audio Fast Track Modell und diese sind weit verbreitet, daher wird dieses kleine How-To hoffentlich vielen Usern direkt helfen.
Bei anderen Soundkarten sollte es ähnlich funktionieren. Eine Fast Track Spezialität ist, dass man im Interface selbst schon eine Menge Routing Funktionen hat, so kann man z.B. unterschiedliche Mixes auf die 8 Ausgänge oder auch auf die beiden Kopfhöreranschlüsse auf der Vorderseite legen.
Für das Reamping ist ganz wichtig, dass man von Anfang an ein unverfälschtes "DRY" Signal direkt von der Gitarre aufnimmt, um dieses später noch öfter durch den Modeller zu schicken.
Wenn die Soundkarte das Routing nicht kann, nimmt man einfach eine DI Box, oder einen A/B-Splitter, der das Gitarrensignal in 2 Ausgänge aufteilt: Einer kommt in den Soundkarteneingang, einer in den Axe-FX.
So sieht die Verkabelung bei mir aus:
Meine Studiomonitore hängen natürlich am Audiointerface, nicht am Axe-FX, sonst könnte ich ja nichts aus der DAW hören. Den MIDI Port am M-Audio benutze ich ebenfalls für die Kommunikation mit dem Axe-FX (z.B. für Axe-Edit)
Routing des Gitarreneingangs auf Ausgang 5 (Weiterleitung an den Axe FX)
Monitoring/Routing des Sounds, den der Axe-FX produziert (das ganze ist natürlich völlig latenzfrei)
Spureneinstellungen in meiner DAW (Pro Tools), der Screenshot zeigt einen Reamping Vorgang.
Aufgezeichnet wird zuerst mal nur die Dryspur (man hört aber durch das Monitoring den Axe Sound während der Aufnahme). Die Dryspur kann dann noch bearbeitet oder auch dupliziert werden, aber vor allem kann man sie via Re-Amping beliebig oft (auch gelooped) durch den Axe-FX wiedergeben und so den Axe-FX Sound perfekt auf den gesamten Songmix abstimmen.
Sind die richtigen Patcheinstellungen gefunden, schaltet man die Spur scharf und zeichnet den Stereo Wet Track auf. Dann Dryspur stummschalten und den fertigen Mix produzieren.
Genial einfach
Dieses How-To zeigt Reamping mit den klassischen Axe-FX Modellen. Beim Modell II gibt es USB mit Durchleitung von Dry und Wet Tracks gleich eingebaut.
Für mein Setup würde sich aber im Falle des Axe-FX II nichts ändern, da ich ohnehin ein mächtiges Audio-Interface mit mehr Ein- und Ausgängen benötige. Die Verkabelung wäre also gleich.